PDF Swiss K11 K31

Swiss K11-K31 Swiss K11-K31

Swiss K11-K31 The Eye | File Listing

User Manual: PDF T E X T F I L E S

Open the PDF directly: View PDF PDF.
Page Count: 34

SCHWEIZERISCHE
ARMEE
Technisches Reglement
Hr. T 1 d
Der Karabiner
(K. 11 und K. 31)
Provisorische Ausgabe
1944
7616
Technlsche Reglemente
Die technischen Reglemente entholten die Beschrei-
bungen der verschiedenen Waffen und der technischen
Ausrustung der Kompftruppen. Fur jede Woffenort und
fUr die verschiedenen technischen Hilfsmittel wird ein
besonderes Reglement herousgegeben.
.Die pr?visorische Ausgabe der Technischen Reglemente
1St yon mlr genehmigt worden.
A. H. Q., den 7. November 1939.
Der Oberbefehlshober der Armee:
General Guisan.
~
vorbemerkung
Die provisorische Ausgobe 1944 des vorliegenden Regle-
mentes ist im Wesentlichen ein Neudruck der Ausgoben
1939/42 mit folgenden Aenderungen und Ergonzungen:
-Ziffer 9 wurde durch eine Tobelle der verschiedenen
Kornsorten ergonzt.
-Die. Verwendung des Karobiners zum Abschuss yon
Panzerbekompfungsgeschossen ist in den Ziffern 1,39
und 64 berucksichtigt.
- Die den Karobiner betreffenden Tabellen der Schiess-
vorschrift fur die Infanterie sind neu im Anhang wie-
dergegeben.
-Die Verschiedenheiten zwischen den Modellen
1911
und 1931 sind durch Gegenuberstellung der betreffen-
den Textpartien besser ersichtlich geworden.
Dos Technische Reglement Nr. 1 wird ols personliches
Exemplar abgegeben:
-on die Unteroffiziersschuler der Inf., L. Trp., Art., Fl.
und Flab. Trp., Genie, Vpft. Trp., Tr. Trp. und Mot.
Trsp. Trp.
-an die Offiziersschuler der Sonit6tstruppe.
- an aile Buchsenmocher und Mechoniker in der RS.
-an aile Angeh6rigen der Heerespolizei.
-on die Feldpostoffiziere.
Dos Reglement wird nur in Instruktionsdiensten obge-
geben und ausserholb derselben nicht nochgeliefert.
Ebensowenig findet ein Umtousch fruherer Ausgoben
gegen die Ausgobe 1944 stott.
3
TeChnlsChes Reglement Nr. T 1 d
Der Karabiner
(K. 11 und K. 31)
Inhaltsverzelchnis
1. T eil: Woffenkenntnis
I. Allgemeines .
II. Die Bestandteile
III. Zubehor zum Karabiner .
IV. Dos Zerlegen
V. Das Zusammensetzen
VI. Die Funktianen des Verschlusses
VII. Storungen und Reparaturen
VIII. Reinigung und Unterhalt
IX. Kantrallen
2. T eil: Munition
I. Allgemeines
II. Die schaden Patronen .
1. Die Gewehrpatrone Ord. 11 .
2. Die Stahlkernpatrone
3. Die Leuchtspurpatrone
III. Die ,blinde Patrone.
IV. Die Manipulierpatrone .
V. Die Verpackung .
VI. Behandlung und Lagerung .
4
Ziffern
1-58
1- 6
7-16
. 17-19
. 20-22
. 23-24
. 25--28
. 29-38
. 39-54
. 55-58
59-67
59
. 60-63
61
62
63
64
65
66
67
Seite
Anhang I: Tobellenteil.
T abelle 1: Flughohen
Tabelle 2: Visierbereich
Tabelle 3: Waffenstreuung
T abelle 4: Zielfehler .
Tabelle 5: Haltepunkt
Tabelle 6: Vorhalten
T abelle 7: Schutzenstreuung .
T abelle 8: Durchschlagsverm6gen
Anhang II: Munitionsbefehl
63
64
64
65
65
65
66
66
67
5
iibersichlSlabelie
Woffe: K.11
Lauflonge in mm 592
Kaliber in mm . 7,54
Drall-Longe in mm . 270
Zahl der Zuge . 4
Tiefe der Zuge in mm . 0,12
Max. Gasdruck in Atm. . 3200
Anfangsgeschwindigkeit in m/sec.. 760
Longe der Visierlinie zwischen Karn
und Visiereinschnitt in mm. 490
Gewicht der Waffe, ungeladen und
ahne Bajonett, in kg
Munition:
Scharfe Patrone
Blinde Patrone
6
6ewicht:
26,8 9
13,7 9
K.31
652
7,51
270
4
0,14
3200
700
568
3,9 4,0
Lange:
78 mm
70 mm
1.
Teil: Walfenkenntnis
I. AligemeineS
1. Unsere Infanterie ist mit dem Korabiner Mod.
1911
(7,5 K. 111 und Karabiner Mod. 1931 (7,5 K. 31) bewoffnet
(Fig. 1).
2. Der Karabiner ist die Waffe des Einzelkompfers.
Sie dient zum person lichen Kampf auf kurze Entfernun-
gen. Die Waffe ist, ihrem Zweck gemass, handlich kon-
struiert (kurzer Lau£) und einfach in der Handhabung.
Das Gewicht betrogt rund 4 kg, damit ist der Ruckstoss
auf ein ertrogliches Mass vermindert. Dos 11,3 Gramm
schwere Geschoss verlasst die Laufmundung mit einer
Anfangsgeschwindigkeit von etwa 700 m/sek. Die Flug-
bahn auf kleine und mittlere Schussdistanz ist entspre-
chend rasant. Der Karabiner ist als Repetierwaffe mit
einer Magazinladung von 6 Patronen konstruiert. Da-
durch wird eine rasche Schussfolge ermoglicht.
3. Der Karabiner ist auch die Waffe des Scharf-
schutzen, der mit Zielfernrohr in pr6zisem Einzelschuss
kleine Ziele bis gegen 1000 m bekampft. Diese Verwen-
dungsart ist moglich dank der sehr guten Prazision der
Waffe und wegen der grossen Geschosswirkung am Zie!.
Der Karabiner 31 wird ferner verwendet zum Abschuss
von Panzerbek6mpfungsgeschossen mittels eines Schiess-
bechers und einer besonderen Treibpatrone.
7
c:
t:
;)
J:;,
u
~
0
>
QJ
N
C")
~
'"
'"
L.
U
U')
.-
E
"'"
j
..r;
U
t-
4)
>
8
-I
W
-
C
...c
u
I,/)
~c
~
'"
",'
,."
0
[11
0
~
~
..r::
u
""
Q)
>
Fig. 1
4. Die Feuerarten des Karabiners sind:
das Zielfeuer und
der Schnellschuss.
Bei beiden Feuerarten handelt es sich um Vernichtungs-
feuer gegen genau erkannte Ziele. Beim Zielfeuer zielt
der Mann genau und krummt sorgfaltig ab. Gute Schut-
zen k6nnen 10-12 gutgezielte Schusse in der Minute ab-
geben. Der Schnellschuss kommt im Nahkampf gegen
grosse und no he Augenblicksziele in Frage. Die Waffe
wird rasch in die allgemeine Schussrichtung gebracht und
der Schuss gel6st, ohne Druckpunkt zu fassen und ohne
doss ein genaues Zielen uber Visiereinschnitt und Korn
m6glich wore.
5. Zur Steigerung der Feuergeschwindigkeit und zur
Vereinlachung der Handhabung ist der Karobiner mit
dem Zylinder-Geradzugverschluss versehen. Zu seinem
Oeffnen oder Schliessen ist eine einzige Bewegung in
geroder Linie erforderlich.
6. Zu jedem Karobiner geh6rt dos Bojonett, dos, on
der laufmundung ongebrocht, den Karobiner zur wirk-
samen Stosswaffe fur den Nohkompf macht.
II. Ole Bestandteile
7. Die Hauptbestandteile des Karabiners sind:
-loul
-Zielvorrichtung
-Verschlussgehause
- Verschluss mit Schlagvorrichtung
-Abzugvorrichtung
-Magazin
-Schaft
9
7,5 K 11 7,5 K 31
Korntrager
loulquerschni!t
Fig. 2
8. 1m Lauf (Fig. 2 und 3) wird die Patrone zur Ent-
zundung gebracht und dem Geschoss die Richtung ge-
geben. Vorn befinde! sich die Mundung, hinten das Pa-
tronenlager. Die Bohrung des Laufes ist mit vier nutarti-
gen Zugen versehen, die doppelt so breit sind wie die
zwischen je zwei Zugen liegenden Felder und etwa zwei
Umdrehungen (nach rechls) auf die Lauflonge aufweisen.
Sie geben dem Geschoss eine Drehung um seine Longs-
achse, die man Droll (RechtsdrallJ nennt.
Das Ord.-Kaliber weist folgende Toleranzen auf:
-beim K. 11 von 7,54 bis 7,60 mm,
- beim K. 31 von 7,!JJ bis 7,57 mm.
In beiden Woffen wird die Gewehrpatrone 11 ver-
schossen.
9. Die Zielvorrichtung (Fig.31 ist am Louf angebracht
Sie besteht ous Visier und Korn.
10
..,
11
>
--~
0
...J
M
~
Lt')
,,'
L..'
G)
C)
~o
c
0
~
~
~
Lt')
,,'
f:)
""
I~
.J:
-=
Fig. 3
11
Korn- Korn- Veranderung der Treff-
Korn-Benennung Bezeich- Hohe punktlage auf 300 rn bei
nung rnrn Kornwechsel urn 1 Stufe
iibermaximal -I- 7,1
maximal +6,8 K. 11: 18 em
normal N 6,5
I
minimal -6,2 K. 31: 16 em
-5.9
unterminimal
-
1~'701
J2
Visier 7,5 K31 Nohe
der Mundung ist der Kerntroger befestigt, auf
welchem dos Kern schrag zur loufochse eingeschlouft und
verschiebbor ist. Es wird durch Kernbacken geschutzt, die
beim K. 310m obern Ende eingebogen sind. Dos Korn
steht richtig, wenn der Meisselstrich, der sich auf Korn-
fuss und Korntrager befindet, eine gerode linie bildet.
Fur dos Auswechseln des Kornes sind fUnf verschiedene
Korngrossen vorhonden:
Visierschieber
<@)171]
Fig. 4
Visier 7,5 K11 10. Dos Visier (Fig.
4 und 5) ist ein leitkurvenvisier,
bestehend aus:
Visiertrcger, Visierblatt
und Visierschieber.
Es is! auf dem hintern T eil des laufes aufgelatet. Beim
K. 11 ist der Visiertrager zweiteilig: Visierhulse und Vi-
sierfuss.
Am hintern Ende des Visierblattes ist ein halbrunder
Ausschnitt,
der Visiereinschnitt
(Kimme), angebrocht, der
in Verbindung mit dem Korn zum Zielen
dient. Die
Distonzeinteilung geht yon 100 zu 100 m, beim K. 31
yon
100-1500,
beim K. 11 yon 300-1500 m.
Der Visierschieber wird gehalten durch den unter
Federdruck stehenden
Visierdrucker, dessen lohn
in die
Nuten des Visierblattes greift. Dos Visierblatt mit dem
Schieber wird standig an die leitkurven angepresst durch
die vorne oufwarts druckende
Visierfeder.
Vi sie rfu s s
Fig. 5 13
C'J ...
c:
"
::» -41
3:
:: III
::I
<(
M
~\()
,,-
~l
;)
10
.s:
CIJ
C'J
~I ~III E
:I
..r:.
a: u
,~I
10'1
~I
iLl
>
I-
Fig. 6
14
~I
a:
~I
:J
0
-'
O!
c
;)
c
Q.I
:)1
IO!
.s:
vi
C'J
....
....
;)
'0
II
-g
0
-'
~I
0;
]1
~
~
\()
~
1r
II,)
t"
Q)
w.
Fig. 7
15
11. Das Verschlussgehcuse (Fig. 6 und 7) ist mit dem
Lauf verschraubt und dient zur Aufnahme und Fuhrung
des Verschlusses. Beim Karabiner 11 h61t es Ferner in Ver-
bindung mit der Schiene das Magazin fest. Beim Kara-
biner 31 wird das Magazin direkt im Verschlussgeh6use
eingesetzt.
1m Innern des Verschlussgeh6uses befinden sich zwei
Widerlager fur die Verriegelung des Verschlusses, die
schiefen Fuhrungsbahnen, die RiegelfUhrung und der Aus-
werier. Beim K. 31 ist der Ausw~rfer in der Abzugvorrich-
tung beweglich angebracht. Oben im Verschlussgeh6use
ist die Lade6ffnung, unten die Magazin6ffnung. Auf der
rechten Seite befinden sich die Rast fUr den Magazin-
halter und der Verschlusshalter mit Feder und Verschluss-
7,5 K31
~
Auszieher IRiegel,lollonnule
'8iiIIiiII"'""
-- I,.
-Bajono"
ver5chluss
Vorscn lu, Slyl; nd er
7,5 K 11
~-~ 'rcr
.'~~
Auszieher Ve rs c n Iu.. z yIi n d e r Gewinde
Ausziehernute
Fig. 8
16
halterstift. Der vorstehende gerippte Lappen dient zum
Abw6rtsdrucken des Verschlusshalters, wodurch der Ha-
ken den Riegel fur das Herausziehen freigibt.
12. Der' Verschluss (Fig. 8-12) schliesst den Lauf und
das Verschlussgeh6use nach ruckw6rts ab. Er bewirkt die
Zufuhrung und Entzundung der Patrone, sowie das Aus-
ziehen der Hulse. Die Bestandteile des Verschlusses sind:
Zylinder mit Auszieher IFig. 8),
Riegel und Verschlusshulse (Fig. 9 und 10),
Schlagvorrichtung mit Verschlussmulter,
Schlagbolzen, Zundstjft und Schlagfeder
IFig. 11 und 121.
Riegel
7,5 K31
Riegelgriffnalfle
;-','~~'. :':";'::~
7,5 K11
I@I741
Fig. 9 17
Der lylinder fiihrt die Patrone in dos Potronenloger
und iibertragt den Druck der Pulvergose auf die Ver-
schlusshiilse.
Der Auszieher IFig. 8) ist gefedert, fosst mit dem Ho-
ken in die Rille der Potronenhiilse und zieht diese beim
Oeffnen des Verschlusses ous dem Potronenloger.
Der Riegel (Fig. 9) dreht durch seine gerodlinige Be-
wegung mit dem vorstehenden Stollen die Verschluss-
hiilse und sponnt die Schlogvorrichtung.
Der geoffnete Verschluss wird durch den Hoken des
Verschlussholters am Herousfollen gehindert.
7,5 K31 .
Verschlusshi.ilse
7,5 K 11
~
:'-
~
"'-
"'~--
..,._,.,
'
-
'
,
~
;;,..-
-."- 2¥! @E£J
]8 Fig. 10
Die Verschlusshulse (Fig. 10) wird durch die gerod-
linige Bewegung des Riegels' gedreht, weil der Riegel-
stollen in die Spirolnut eingreift. Durch diese Bewegung
werden die beiden Worzen in die Widerloger des Ver-
schlussgehause eingedreht und der Verschluss verrriegeit.
K 11 K 31
Die Verriegelung erfolgt Der Verschluss wird vor
hinter der lode6ffnung. der lodeoffnung, d. h. dicht
hinter dem Potronenloger
verriegelt.
Schlagvarrichlung 7,5 K31 .
I, ,...« w.~JJJ
Iz un d s I i ~I S chi 0 9 led e r
Schlagbolzen
Schlag bel z e nflug el
Bo jo ne t tve rs ch Ius s
1'---
<@!)1751
Fig. 11 19
Die Schlagvorrichtung befindet sich in der Zylinder-
bohrung.
Die Verschlussmutter [Fig. 11 und 12) verbindet die
Schlagvorrichtung mit dem Zylinder, beim K. 11 ver-
schraubt, beim K. 31 durch einen einfachen Bajonettver-
schluss. Sie hat eine langere Feuernut und eine kurzere
Sicherungsnut, in welche der Schlagbolzenflugel eingreift.
In der Sicherungsnut befindet sich eine Rast. Eine gegen-
-,--,
7,SK11 c
Schlogvorrichtung
~
lund.l.ifl/
~9bOIZen
S chi 0 9 b 0 I zen II (j q e I
20 Fig. 12
uberliegende schiefe Flache zwingt den Schlagbolzen ein-
zurasten, so doss der gesicherte Verschluss sich nur bei
seitlichem Druck auf den Schlagbolzenring 6ffnen lasst.
Der Schlagbolzen (Fig. 11 und 12) ist mit dem lund-
stift mittels Bajonettverschluss verbunden.
Die Schlagfeder (Fig. 11 und 121 gibt die Schlagkraft
in Verbindung mit dem Schlagbolzen auf den Zundstift
und halt durch ihre Wirkung die Verschlussteile zusam-
men.
13. Die Abzugvorrichtung.
K 11
Sie ist unter dem Ver-
schlussgehause angebracht
und besteht aus zwei Dop-
pelhebeln: der Abzug-
stange und dem Abzug,
welche van der Abzug-
stangenfeder betatigt wer-
den.
K 31
Sie ist im' Verschlussge-
house geschutzt gelagert
und besteht aus folgenden
Teilen: Abzughebel, Ab-
zugstange und Abzug. Die
Abzugfeder betatigt aus-
ser diesen drei zusammen-
hangenden Teilen noch den
beweglichen Auswerfer.
Der Vorgang beim Abdrucken ist in Ziffer 27 bei der
Funktion der Waffe erklart.
14. Das Magazin (Fig. 13) fasst 6 Patronen. Beim
Schliessen des Verschlusses wird die oberste Patrone ous
dem Magazin in dos Potronenloger geschoben.
Bestondteile: Kasten mit Magazinhalter, -Platte und
-Feder. Die Patronen sind in einer Doppelreihe zickzack-
f6rmig 0ber der Mogozinplatte gelogert und werden
durch die Magazinfeder gegen die Krallen des Kastens
gepresst.
Beim K. 11 sind Platte und Feder getrennte Teile. Dos
Drohtende der Feder liegt in einem Einschnitt der Platte
und sichert diese vor dem Herausfollen bei leerem Mo-
gazin.
21
7,5 K11 Mogozin 7,5 K31
~
~
~~=-:7'-~':::~
.r~-
Mogozinplo'r~
I
<&)1771 J
Fig. 13
22
,Beim K. 31 ist die Feder leicht drehbor an die Platte
genietet.
Der seitlich ongebrachte und unter Federdruck ste-
hende Mogazinhalter holt das Mogazin im Verschluss-
gehouse fest.
15. Der Schaft (Fig. 1) schutzt den louf, verbindet mit
Hilfe der Garnituren somtliche Korobinerteile zu einem
Gonzen und macht die Waffe handlich. Er besteht aus
Kolben, Kolbenhols mit Pistolengriff, Mittelschoft und Vor-
derschoft. Der Kolben dient zum Einziehen des Kara-
biners in die Schulter. Der Hondschutz schutzt die Honde
bei heissem louf und verhutet dos beim Zielen storende
Flimmern der luft.
16. Garnituren (Fig. 14).
Die Kolbenkappe dient zum Schutze des Kolbens. Der
Abzugbugel schutzt den Abzug.
Die Schiene, die Schienenschrauben, dos Oberband
und das Unterband verbinden und befestigen den louf
mit Schoft und Hondschutz.
K 11
Dos Mogozin wird im recht-
eckigen Ausschnitt der
Schiene geWhrt und durch
die Rost des Mogozinhal-
ters on der Schiene ge-
halten.
K 31
Dos Magozin wird im recht-
eckigen Ausschnitt der
Schiene eingesetzt. Der
Hoken des Magazinholters
greift in eine Rost des
Verschlussgehouses.
Am Oberbond befinden sich der Pyramidenstift und
die Bajonetthafte. Der Riemenbugel am Unterband und
der Riemensteg seitlich am Kolben dienen zur Befesti-
gung des Tragriemens.
Am Tragriemen ist ein Karabinerhaken (in Fig. 14 nicht
obgebildetJ befestigt, der dos losen des Trogriemens auf
23
rascheste Weise gestattet, so doss ouch bei aufgesetzter
Gasmaske der Karabiner umgehangt bzw. abgenommen
werden konn.
Der Karobinerhaken ist am untern Ende des Trogrie-
mens zu befestigen, mit der Oeffnung noch aussen.
III.
ZubehDr zurn Karabiner
17. Der Laufdeckel schutzt die Mundung und das
Korn, verhindert das Eindringen van Fremdk6rpern in den
Lauf und bewahrt ihn vor Witterungseinflussen.
Sagebojonett mit Scheide, Mod. 14
"'"""'''P
.
1Schiene !::.~ 1~-
.~ ..~ ~
PorierstanQe
~;--- ~..,.;,
Schiene 7,5 K31
Schieoeoschrcube
Dolch mil Scheide, Mod. 18
K I i 09 e Parierslange
Trogriemen
~~~-.
@179] SChei~
:-" . TI.
r:t:.
@)1781
...&
Fig. 15
18. Dos Boionelt IFig. 151, auf die Loufmundung auf-
gesteckt, macht den Karabiner zur Stosswaffe. Die Griff-
nut greift in die Bajonetthofte des Oberbondes und der
ringf6rmige Ausschnitt der Parierstange umfasst die Lauf-
mundung.
-
Riemensteg
Fig.14
24 25
Kll
-Magazinplatte durch
Umkippen nach rechts
herausdrehen und
-reder sorgfoltig heraus-
nehmen.
K 31 cJ Zerlegen des Verschlusses:
Kl\
-Verschluss in die linke
Hand,
-- Schlagbolzenflugel auf
den dreieckf6rmigen Teil
zwischen den beiden
Nuten der Mutter stel-
len,
-Verschlusshulse mit cler
linken Hand nach rechts
drehen, zugleich mit der
rechten Hand den Rie-
gel yorschieben und ous-
heben,
- Feder entsponnen durch
Drehen des Schlagbol-
zens in die Feuernut,
-Schlagyorrichtung yom
Zvlinder losschrauben,
-Verschlusshulse yom Zv-
linder schieben,
- Auszieher durch Rechts-
drehung mit beiden Dau-
men entfernen; wenn
n6tig, linke Seite der
Kralle auf eine Kante
stUtzen und durch einen
leichten Schlag auf den
Zvlinder herausdrehen.
Die Zerlegung soli nur
ausnahmsweise u. ohne
Gewaltanwendung er-
falgen.
- Magazin in die linke
Hand, Magazinhalter
gegen sich.
-Leichter Druck mit dem
Zeigefinger der linken
Hand auf die linke Seite
der Magazinplatte, so
doss die rechte Seite
sich heraushebt.
-Platte am rechten Ende
mit Daumen und Zeige-
finger der rechten Hand
anfassen, Platte etwas
um die L6ngsochse so
drehen, dass der Longs-
wulst der Platte ous den
Krallen herauskommt.
Die Platte am Longs-
wulst anfassen und mit
Feder ohne jede Gewalt
herausnehmen.
bl Wegnehmen des Verschlusses:
Gewehr in Ladestellung,
. Verschluss zuruckziehen,
Verschlusshalter herunterdrucken,
Verschluss herausziehen.
28
K 31
-Verschluss in die linke
Hand,
-Schlogbolzenflugel auf
den dreieckf6rmigen Teil
zwischen Sicherungsnut
und Feuernut der Mut-
ter stellen,
-Stollen des Riegels aus
der Spannrast der Ver-
schlusshulse heben und
olsdann nach yorn aus
der Fuhrung der Mutter
herausziehen,
-Mittelfinger u. Doumen
halten die beiden Ver-
schlussworzen,
-Zeigefinger halt den
Verschlusszylinder beim
Auszieher,
-hierauf eine Viertelsdre-
hung der Verschlussmut-
und
-Herousziehen d. Schlag-
yorrichtung aus dem
Bojonettyerschluss,
-Verschlusshulse yom Ver-
schlusszylinder schieben,
-Auszieher yorn von
Hand oder mit Schrau-
benzieher 3 mm heben
und dann nach vorn
gerade herausziehen;
29
v. DaS Zusammensetzen
der Auszieher ist wegen
der Gefohr des Abbre-
chens nur cusserst selten
wegzunehmen,
-Feder entsponnen durch
Drehen des Schlogbol-
zens in die Feuernut.
d) Schlagvorrichtung weiter zerlegen:
-Zuruckdrucken der Schlogfeder,
-Zundstift, Schlogfeder und Verschlussmutter entfernen.
22. Entschaften:
Dos Enlschaften 5011 nur ausnahmsweise wenn die
Wafte yollslandig durchnasst wurde, Yorgen~mmen wer-
den.
a) Schraube des Oberbandes yollstandig losen, Ober-
band wegnehmen. Schraube des Unterbandes um 2-3
Umdrehungen losen (Schraube nie vollslandig losen I)
Unterband uber Schaft und Handschutz abstreifen. '
Handschutz wegnehmen.
K. 11: zum Wegnehmen des Handschutzes muss das
Visierblatt ungefahr im rechten Winkel aufgeklappt
und der Handschutz sorgfallig uber das Visierblatt
hinausgedreht werden.
b) Schienenschrauben losschrauben
Schiene und Lauf mil Verschlus~gehause wegnehmen.
~ 11 ~ 31
System zuerst hinten mit System zuersl vorne an der
dem Verschlussgehause aus Laufmundung aus d. Schoft
dem Schoft herausheben. herousheben.
cl Eine weitere Zerlegung, z. B. Abzug- und Visierteile
enHernen, dod n u r durch einen Buchsenmacher ous-
gefUhrl werden.
23. Dos Zusommensetzen des Korobiners wird in um-
gekehrter Reihenfolge ausgefuhrt. Dobei sollen die Be.
slondteile verschiedener Karobiner, weil zum Teil mit der
Woffennummer versehen, nicht yerwechselt werden.
24. Reihenfolge des Zusommensetzens:
oj Verschluss:
K. 11
-Auszieher einsetzen,
-Verschlusshulse mit den
Verschlusswarzen noch
yorn uber den Zylinder
schieben,
-Schlogbolzen in die
langere Nul der Mutter
einlossen,
-Schlogfeder onselzen u.
zuruckdrucken,
-Zundstift einfUgen,
-Sponnen u. den Schlog-
bolzenf!ugel ouf den
dreieckigen Teil zwischen
Sicherungsnut u. Feuer-
nut der Mutter oufslellen,
-Schlagyorrichlung am
Zylinder anschrauben,
-Verschluss in die linke
Hand,
-Drehen der Verschluss-
hulse, bis das vordere
Ende der Spirolnul mil
der Langsnul des Zylin-
30
K.31
-Auszieher einsetzen,
- Verschlusshulse mil den
Verschlusswarzen nom
yorn uber den Zylinder
schieben,
-Schlagbolzen in die
langere Nul der Mutter
einlassen,
-Schlagfeder ansetzen u.
zuruckdrucken,
-Zundstifl einfUgen,
-Spannen u. den Schlag-
bolzenflugel auf den
dreieckigen T eil zwischen
Sicherungsnul u. Feuer-
nut der Mutter oufslellen,
-Y.erschluss in die linke
Hond,
-Doumen u. Mittelfinger
fossen die beiden Wor-
zen der Verschlusshulse;
die Auswerfernulen des
Zylinders und der Ver-
Sdllusshu\se sind noch
31
ders ubereinstimmt und
der Fuhrungsnut d. Mut-
ter gegenubersteht,
- Einsetzen des Riegels
mit dem Stollen vorn in
die Spiralnut der Ver-
schlusshulse und in die
langnut des Zylinders,
der ruckwartige Fuh-
rungsteil des Riegels
kommt in die Fuhrungs-
nut der Mutter,
- Zuruckschieben des Rie-
gels und gleichzeitiges
Dreheo der Verschluss-
hulse nach links, bis der
Stollen in die Spannrast
eingreift,
-Schlagbolzenflugel in
die Sicherungsnut,
-Einschieben des Ver-
schlusses in das Ver-
schlussgehause.
32
rechts zu stell en, und in
dieser lage mit der
Zeigefingerspitze fest-
zuhalten;
- EinWhren der Schleg-
vorrichtung - Riegel-
Whrungsnut der Ver-
schlussmutter ist nach
links gestellt -bis zum
Anschlag; hierauf Vier-
telsdrehung der Ver-
schlussmutter n. rechts,
so dass die RiegelWh-
rungsnut der Spannrast
der Verschlusshulse ge-
genubersteht,
- Einsetzen des Riegels,
zuerst mit dem hintern
Teil des Riegels yon
varn in die RiegelWh-
rungsnut der Verschluss-
mutter einfahren. Zu-
ruckschieben des Riegels
und gleichzeitiges Dre-
hen der Verschlusshulse
nach links, bis der Stol-
len in die Spannrast
eingreift,
-Schlagbolzenflugel in
die Sicherungsnut,
-Einschieben des Ver-
schlusses in das Ver-
schlussgehause.
b) Magazin
K. 11
- Feder wird entspannt
eingesetzt; das durch
den Drahl gebildete
kleine Viereck kommt
nach oben ruckwarts zu
liegen,
-Magazinplatte vonoben
so einfuhren, dass das
Ende der Feder in den
kleinen Einschnitt der
Magazinplatte tritt.
K.31
-Feder mit Platte yon
oben schrag einfuhren,
-Magazin kraftig ein-
selzen, bis der Maga-
zinhalter einschnappl,
-Kontrolle, ob Magazin
festsitzt.
VI. Die Funktionen des Verschlusses
25. Dos Oeffnen des Verschlusses (Fig. 17 und 18):
Der Stollen des Riegels gleitet in der Langnut des
Zylinders und zugleich in der Spiroln.ut der. Verschluss-
hulse nach ruckwarts. Die Verschlusshulse wlrd dadurch
gedreht. Bei dieser Drehung bewirke~ die Spiralflachen
der Verschlusswarzen ein kleines Zuruckgehen des Ver-
schlusses. Dadurch wird die Patronenhulse gelockert.
Gleichzeitig wird die Schlagvorrichtung gespa.nnt. Der
Stollen drangt Zundstift und Schlagbolzen zuruck und
druckt die Feder zusammen. Die Spannrast :Jer Ver-
schlusshulse verhindert, doss der Stollen durch die Schl?g-
Feder wieder vorwartsgedruckt wird. Die Schlagvornch-
tung bleibl dadurch gespannt. .
Bei der Drehung der Verschlusshulse haben _die Ver-
schlusswarzen die Widerlager im V.erschlussgehause ver-
lassen und sind var die schiefen Fuhrungsbahnen getre-
ten, so dass der Verschluss iT1un zuru<:kgtezogen werden
kann, bis er am Verschlusshalter anstoss..
33
Der Auszieher zieht gleichzeitig die leere Patronen-
hulse zuruck. Die Hulse wird ausgeworfen, sobald sie
am Auswerfer anstasst.
Die oberste Patrone tritt, von der Mogazinfeder ge-
hoben, vor den Verschlusszylinder.
7,5 K 31
Rie ge I Verschlussgenau~e
34 Fig. 17
26. Dos Schliessen des Verschlusses (Fig. 17 und 18):
Durch das Vorstossen des Verschlusses wird die Pa-
trone in das Patronenloger geschoben.
Wahrend des Vorstossens wird die VerschlusshGlse
durch die schiefen Seitenflachen der Verschlussworzen
7,5 Kll
Versc:hlu5sworzen
Widerlogcr
Fig. 18
35
ein wenig gedreht und demit der Stollen eus der Spenn-
rast gelosl. Der Schlagbolzenflugel trill hinter die Ab-
zugstange. Die Schlegfeder bleibt daher gespannt.
Beim weitern Vorstossen des Riegels dreht der Stollen
infolge Eingreifens in die Spiralnut die Verschlusshulse.
Die Verschlusswarzen treten vor das Widerlager im Ver-
schlussgehause und der Verschluss ist verriegelt. Durch
die Drehung der Verschlusshulse wird der lylinder an die
Patrone gepresst, die Kralle des Ausziehers greift in die
Rille der Patronenhulse ein. Der Stollen ist jetzt in den
vordern, geraden Teil der Spiralnut getreten; er ver-
hindert damit das Drehen der Verschlusshulse.
Bei leerem Magazin kann der Verschluss nicht ohne
weiteres geschlossen werden, da die hintere Kante der
Magazinplatle sich vor dem Verschlusszylinder befindet.
Um den Verschluss schliessen zu konnen, muss entweder
wieder geladen oder die Magazinplatle leicht hinunter-
gedruckt werden.
27. Dos Abdrucken (Fig. 19):
Der Druck auf den Abzug bewirkt das Senken der
Stange, das zunachst durch das Anstehen der hintern
Rundung des Abzuges (Druckpunkl) begrenzt wird.
Schlagbolzenflugel und Abzugstange greifen jetzt
ganz wenig ubereinander, so dass es l1ur noch eines
kleinen luges bedarf, um die Stange vollends herunter-
zuziehen. 1m Moment des Auslosens der Rast der Ab-
zugstange von dem Schlagbolzenflugel schnellt die
Schlagfeder den Schlagbolzen nach vorn. Der lundstift
schlagt auf die Kapsel der Patrone und entzundet sie.
28. Dos Sichern:
Durch Herausziehen und Rechtsdrehen des Ringes
wird der Schlagbolzenflugel in die Sicherungsnut der
36
M
~
"1
,.....-
""
c
CIJ
0>
c
~
a.J
~
~{
0'1
c:
::>
v
V)
"
C
Q
C')
0
....
-:J
C'I
.0
<{
C1
c
::>
-:J
~
...
.::.:.
c
::>
a.
..:Jt.
u
::a
....
a
C)
c
~
OJ
I/)
~
~
... ao
0 ;.
z~) ,
Fig. 19
37
Mutter eingelassen. Diese Nut ist kurzer als die Feuer.
nut, deshalb kann der Zundstift nicht aus dem Versehluss-
kopfe hervortreten. Eine Entzundung der Patrone ist da-
durch ausgeschlossen. Der Schlagbolzenflugel tritt zu-
gleich hinter einen Ansatz, der das ungewollte Oeffnen
des Versehlusses verhindert.
VII.
StorUngen und Reparaturen
29. Die St6rungen haben in den meisten Fallen ihre
Ursache in mangelhafter Handhabung der Waffe, selten
in Fehlern des Karabiners oder der Munition.
30. Steckenbleiben einer Hiilse:
Man schliesst den Verschluss noehmals fest und offnet
ihn ruekweise durch Schl6ge mit der rechten Hand auf
den Riegelgriff.
Bleibt dann die Hulse wiederum im Patronenlager
steeken, dann ist sie mit dem Putzstoek zu entfernen und
man sieht nach, ob der Auszieher lahm, verbogen oder
gebroehen ist.
31. ladestorung:
1st eine Hulse oder Patrone im Lauf geblieben, so
wird beim Vorsehieben des Verschlusses die oberste Pa-
trone gegen den Baden der im Lauf befindlichen Hulse
gestossen. Dadurch wird das Schliessen des Verschlusses
verhindert und die Patrone beseh6digt. Zur Hebung die-
ser St6rung nimmt man das Magazin weg und entfernt
die steckengebliebene Patrone oder Hulse durch Schlies-
sen und Oeffnen des Verschlusses, unter Umstonden
dureh Gebrauch des Putzstoekes.
38
32. Storungen im Magazin:
sind meist die Folge unriehtiger Lagerung der Patronen
oder ...,ines in das Magazin gefallenen Fremdk6rpers.
Diese St6rung wird dadureh behoben, doss man die
oberste Patr?ne wegnimmt und notigenfalls das Magazin
entleert.
33. Versager:
konnen durch unvollstandiges Schliessen des Verschlusses
entstehen, wodurch der Schlag des Zundstiftes abge-
schwacht wird. Bei einem Versager spannt man noeh-
mals die Schlagvorrichtung" ahne den Versehluss zu off-
nen, und druckt ab. Versagt die Patrone wieder, so 10-
det man eine andere; geht ouch diese nicht los, so ist
der Versehluss herauszunehmen und die Schlagvorrich-
tung naehzusehen. Wenn eine Patrone zum zweitenmal
versagt, so ladet man sie in ein anderes Gewehr. ver-
sagt sie ouch in diesem, so ist sie als Versager ~bzu-
liefern.
34. Be; Storungen des Abzuges, z. B. ungenugen-
dem Druekpllnkt, ist das Gewehr dem Buehsenmaeher zur
Reparotur abzuliefern.
35. 1m laufe steckengebliebene Putzstoeke oder Teile
zerrissener Putzsehnure sind dureh einen Buchsenmaeher
zu entfernen.
36. Jedes unrichtige oder ungleichmossige Zusam-
mensetzen der Waffe, unriehtiges Anziehen van Schrou-
ben bei der grossen Zerlegung, kann eine ver6nderte
1reffpunktlage ergeben.
37. Treten wohrend des Schiessens ernsthafte St6-
rungen oder Defekte on Waffen oder Munition ein, die
Unfolle herbeiWhren oder solehe hotten verursaehen k6n-
39
nen, so sind die defekten Waffen- und Munitionsteile
sorgfaltig zu sammeln und mit der Waffe unverandert
beiseitezulegen. Hierauf ist der K.T.A. telefonisch oder
telegrafiseh Mitteilung zu machen, damit diese die Sto-
rung wenn immer moglieh an Ort und Stelle unverzug-
lich untersuchen und deren Ursache feststellen kann.
38. Reparaturen durfen im Dienste nur von Buchsen-
maehern und Zeughousern, ausser Dienst nur von den
staatlieh ermochtigten Buchsenmacher-Werkstatten aus-
gefuhrt werden.
VIII.
Reinigung und Unterhalt
39. Der Karabiner ist nach jedem Gebraueh zu rei-
nigen. Unter alien Umstanden muss naeh iedem Schiessen
mit scharfen und blinden Patronen oder Treibpotronen
das Laufinnere sogleieh gut eingefettet werden.
40. Zum Reinigen dorf ohne besonderen Befehl
niehts anderes als das zugehorige Putzzeug und das von
der Waffenfabrik oder den Zeughausern gelieferte Waf-
fenfett verwendet werden.
Das Putzzeug ist in sauberem Zustande zu halten.
Putzschnur und Patronenlagerreiniger sind von Zeit zu
Zeit in warmem Seifenwasser zu waschen und donn
grundlieh zu trocknen.
41. Das Blankmachen bronzierter Bestandteile, so-
wie das Reinigen mit Schmirgel ist verboten.
Die Metallteile sind mit trockenen Baumwolliappen
rein zu reiben.
Verharztes Fett und feste Ruckstande sind vor dem
Entfernen dureh frisehes Fett aufzul6sen.
Rostflecken sind mit einem Lappen trockenzuwisehen,
reichlich einzufetten und einige Zeit spoter von neuem
abzuwisehen. Dieses Verfohren ist so oft zu wiederholen,
40
bis der rote Rost versehwunden ist und nur noeh schwarze
Flecken siehtbar sind.
42. Naeh dem Reinigen sind aile Metollteile mit
einem fettgetrankten, reinen Lappen leieht einzufetten.
Aile Reibeflachen, besonders der Riegel und die Ver-
sehlusshulse, sind gut einzufetten.
Sehoft und Hondschutz sind mit baumwollenen Lap-
pen abzuwisehen, leieht einzufetten und dann aussen mit
einem trockenen Lap'pen abzureiben.
43. Zum Reinigen des Laufinnern sind Versehluss und
Magazin zu entfernen; das Laufinnere darf nicht bei ent-
sehafteter Woffe gereinigt werden.
Das Ausreiben des Laufes mit der Putzschnur soli,
wenn immer moglieh durch zwei Mann, in der Richtung
der Laufoehse geschehen.
Das Reinigen des Laufes muss in erster Unie mit dem
e i n 9 e f e t t e ten Drahtgefleeht der Putzschnur gesehe-
hen. Sie ist dureh dos Versehlussgehause einzufuhren.
Bei jedem Durchziehen durch den Lauf soil das Draht-
gefleeht aus dem Lauf heraustreten.
Wird das Drahtgefleeht durch den Gebroueh zu
dunn, so dass es nieht mehr genugend in die Zuge ein-
greift, so ist der Lange nach ein Stuckehen Holz hinein-
zulegen.
Abgenutzte Drahtgeflechte sind zu ersetzen. Das neue
Drahtgefleeht wird mit einer schmalen Seite bis zur Mitte
in die Sehlaufe der Putzschnur gesteekt und dann S-for-
mig und gleichmassig um die beiden Schnurteile ge-
wickelt.
Noeh der Reinigung mit dem eingefetteten Draht-
geflecht wird ein etwa 2 em breiter dunner Boumwoll-
streifen spiralformig um dos Drohtgefleeht gewickelt und
damit das Laufinnere durch mehrmaliges Hin- und Her-
41
ziehen ausgewischt. Dazu sind in erster Linie die Putz-
lappen aus den Patronenpaketen zu verwenden.
1st das Laufinnere rein, so wird in gleicher Weise ein
gefetteter Baumwollstreifen mehrmals durchgezogen, so
dass die luge gut eingefettet werden.
44. Beim K. 31 ist bei der Reinigung des Laufes zur
Schonung der Putzsehnur auf folgendes zu aehten:
Damit der bewegliche Auswerfer die Putzschnur nieht
verletzt, soli zum Putzen die leere. Verschlusshulse mit
der Auswerfernut nach unten in das Verschlussgeheuse
eingefuhrt und mit dem leigefinger leieht gedreht wer-
den, wodurch der Auswerfer verschwindet. Nach der
Reinigung wird die Versehlusshulse in umgekehrtem Sinne
wieder herausgenommen.
45. Dos Potronenloger wird mit dem Patronenlager-
reiniger gereinigt. Die Pulverruekstande werden mit dem
gefetteten Drahtgeflecht gelost, und das Patronenlager
wird hierauf mit saubern Lappen, die um den Patron en-
lagerreiniger gewiekelt werden, ausgewischt.
46. lur Reinigung der Nuten des Versehlusses und
der Durchlassoffnung fur den lundstift am Versehluss-
zylinder bedient man sich eines zugespitzten Helzehens.
lur Reinigung der am Verschlussgeheuse des K. 11
anliegenden Stellen des Abzuges wird dieser herunter-
gezogen.
Die Abzugvorriehtung des K. 31 liegt frei und kann
ohne weiteres gereinigt werden.
47. Je nach dem Gebraueh und dem Zustand des
Karabiners unterseheidet man:
al Gewohnliehe Reinigung
b) Grundliche Reinigung
cJ Reinigung naeh dem Schiessen.
42
48. Die gewohnliche Reinigung ist vorzunehmen:
nach dem Gebrauch des Karabiners beim Exerzieren,
bei Schiessvorbereitungen, Merschen, FelddienstUbungen
usw., wenn nicht geschossen wurde und der Karabiner
weder verstaubt noch nass geworden ist.
Magazin und Verschluss werden entfernt, ohne sie zu
zerlegen, abgerieben, eingefettet und wieder' eingesetzt.
Hierauf ist der Karabiner ausserlieh mit einem trockenen
Lappen abzuwischen.
49. Die grundliche Reinigung wird notwendig, wenn
der Karabiner nass geworden oder stark verstaubt ist.
Dazu sind Verschluss und Magazin zu zerlegen, wenn
notig auch der Schaft abzunehmen, aile Bestandteile zu
reinigen und wieder einzufetten.
Eine grundliche Reinigung ist ausserdem vorzuneh-
men: vor und nach langerem Aufbewahren des Kara-
biners, vor dem Einrucken in den Dienst und vor In-
spektionen.
50. Die Reinigung noch dem Schiessen ist sofart auf
dem Platze selbst und moglichst bei noch warmem Lauf
durchzufuhren. Das Laufinnere und das Patronenlager
sind mit den eingefetteten Drahtgeflechten auszureiben,
das Laufinnere stark einzufetten und das Gewehr nach
dem Einrueken grundlich zu reinigen.
51. Der Unteroffizier muss seine Mannsehaft in der
Behandlung und Reinigung des Karabiners unterrichten
k6nnen. Der Gruppenfuhrer hat die Instandhaltung der
Waffen seiner Abteilung mit Sorgfalt zu uberwaehen.
ZugfUhrer und Einheitskommandanten treffen aile An-
ordnungen, die notwendig sind, um die Bewaffnung ihrer
Mannschaft in gutem Zustande zu erhalten. Sie ver-
wenden hiezu die BGchsenmocher als faehteehnische Ge-
hilfen.
43
52. Zur Aufbewohrung stell! oder hangt man den
Korobiner mit geschlossenem, entspanntem Verschluss in
einen trockenen, nicht zu roschem Temperoturwechsel
unterworfenen Roum.
53. Fur den Tronsport mit Post oder Eisenbohn ist der
Karobiner in besonderer Verpockung zu ubergeben.
54. Z~r Schonung des Karobiners ist folgendes zu
unterlossen:
-Anhangen und Tragen von Gegenstanden on der
Woffe,
- Hammern auf Karabinerteile mit dem Soldotenmesser,
- Tragen von mehreren Woffen ouf der gleichen Schul-
ter,
-Verstopfen der Mundung mit Lappen, Pfropfen oder
Fett,
-Aenderungen oder Reporoturen on Korobinerteilen,
wie Abzug, Visier, Korn, vorzunehmen.
IX. Kontrollen
55. Die Gewehre sind in jedem Dienst mindestens
einmol durch die Vorgesetzten grundlich zu inspizieren.
Ausserdem ist nach jedem Waffengebrouch die kleine
Kontrolle durchzufUhren.
Fur die Kontrolle durch die Woffenkontrolleure der
Divisionskreise bestehen besondere Weisungen.
56. Die kleine Kontrolle ist durch die Unteroffizierc
zu vollziehen.
Die Offiziere machen gelegentlich Stich proben.
Bei der kleinen Kontrolle ist nochzusehen:
0) die Sauberkeit oller Bestandteile, besonders ouch des
Laufinnern,
44
b} das richtige Funktianieren des Verschlusses, des Ab-
zuges und der Magozinplatte mit Feder.
c) der Sitz der Bander und Schrauben,
d) die richtige Einfettung des Laufinnern sowie oller rei-
benden Stellen.
57. Die grosse Kontrolle wird durch die Offiziere
durchgefUhrt.
0) Verschluss und Magazin entfeInen,
b} Louf und Patronenlager entfetten, wenn n6tig nach-
reinigen. Die Laufreinigung darf nur bei zusammen-
gesetztem Gewehr erfolgen.
c} Zerlegen des Gewehres nach liff. 21.
d) La u fin s pe k t ion:
Gewehrspiegel in Lode6ffnung .einsetzen,
Kontrolle der Loufnummer [Korabiner-Nr.1 noch Dienst-
buchlein,
Kontrolle des Laufinnern, luge und Felder, zuerst
Blick durch die Mundung, dann durch das Patronen-
loger,
Kontrolle des Potronen-, Hulsenhals- und Geschoss-
lagers.
el Kontrolle Ober richtigen Sitz des Korntrogers mit Korn,
Spiel des Visierschiebers, ollfollige Beschodigung der
Visierkante oder des Visiereinschnittes, Spiel der Ab-
zugsvorrichtung und des Verschlusshalters.
f) V e r s ch Ius sin s p e k t ion:
Verschluss in 4 Teile zerlegen, die Schlogvorrichtung
bleibt zusammengesetzt, der Auszieher bleibt am
Zylinder (beim K. 11).
Kontrolle
- des l y I i n d e r s : Bohrung fOr ZOndstift unbeschadigt
und Auszieher ganz,
45
- der Ve r s chi u s s h u I s e; richliges Spiel auf dem
Zylinder und keine Risse,
- der S ch I a 9 v 0 r r i c h tun g: Zundsliftspilze unbe-
schadigl, Abnulzung des Schlagbolzenflugels, Ver-
schlussmuller keine Risse,
-des R i e gel s: Riegelgriff nichl locker,
g) Konlrolle des S c h a fie s, Kolbenhals nichl gerissen,
Sauberkeil der Kalbenkappe, Handschulz nichl ge-
spallen.
h) Kontrolle des Mag a z ins, Feder richlig eingesetzl,
Spiel der Magazinplalle.
i)
Zusammenselzen des Gewehrs ohne Magazin.
Konlrolle des Druckpunktes bei geschullertem Gewehr.
Der Abzug soli bis Druckpunkl spielen ohne Ausla-
sung.
Der Druckpunkl muss gul fuhlbar sein.
k) Konlrolle des Bajonelles, Einklinken auf Bajonetthaft
und Silz des Ringes auf dem Lauf.
I) Konlrolle der Schafthulse auf richtige Verpassung in
der Nut yon Schaft und Handschulz (nur beim K. 11).
m) Vergleich der Nummern auf Uebereinstimmung yon
Karabiner, Verschluss, Magazin und Bojonell.
n) Kontrolle der Seite 16 des Dienstbuchleins uber Eintra-
gung der Verbesserung oder Verschlechterung des
Woffenunterholtes.
58. Aile beonslandeten oder zweifelhoften Waffen
und Beslandleile sind zu nolieren und dem Einheiiskom-
mondanlen, bzw. dem Waffenkonlrolleur zur Reparalur
oder Ersatzuberweisung zu melden.
In diesem Zusammenhang wird mit Nachdruck auf
Ziff. '29 hingewiesen.
46
2. Teil: Munition
I. Allgemelnes
59. Die Munition fUr den Karabiner und das Ge-
wehr wird der T ruppe als schussfertige Patrone geliefert.
Es ist die gleiche Munition, die mil dem Lmg. und dem
Mg. verschossen wird.
Die Patrone selzl sich aus dem Geschoss, der Schuss-
ladung und der Hulse zusammen.
Dos Geschoss silzt im Hulsenhals fest. Zum Feslhalten
des Geschosses und zur vollslandigen Abdichlung des
Hulseninnern isl der Rand des Hulsenhalses in die Rille
des Geschosses eingepressl und es isl diese Partie aus-
serdem mil einer Fellschichl versehen.
Die Schussladung, im Hulseninnern gelagerl, beslehl
aus rauchschwachem Blallchenpulver (Nilrozellulosepul-
ver).
Die HUlse isl aus Messing hergeslellt. Die Dicke der
Wandung nimml gegen den Hulsenboden hin zu. 1m
Hulsenboden, in einer besondern Bohrung, isl die Zund-
kapsel eingeselzt. Beim Abschuss schlagl die Schlagbol-
zenspilze auf die Mille der Zundkapsel, also an die
Sielle, unter der sich der sogenannle Amboss befindet.
Der Zundsalz enlzundet sich, gibl dos Feuer durch die
beiden Zundl6cher auf die Schussladung und bringl diese
dadurch zur Explosion.
Auf dem Hulsenboden, rings um die Zundkapsel, sind
die Fabrikationsdoten eingepragl. Die einzelnen Buch-
slaben und Zohlen bedeuten:
der Buchslobe links: Herkunfl des Hulsenmalerials,
der Buchstabe rechls: Zeichen der Munilionsfabrik,
die obera Zahl: Fabrikationsmonal,
die unlere Zahl: Fabrikationsjohr.
47
r
i<: ..:.~I
I
I
41
C
E
0
~
::I
~
~
u
jJ
aJ
-J
aJ
Co
,f
~& ", c
-t -, ,. -,j:,! ," .
'. ! ~
~:,n___,..
'...
j~
3m
=~ -.."', ~~" ,.' /'
.'
CD
c
E
0
Q.
..c
Gi
~
«I
C>
:::
<: :!
0
--~~-T--~~.~.:~~
I!
Fig. 20
48
Gewehrge.chon Ord.11 Stahlkernge.cho..
~
Gewehrpatrone
(ohne Farben,trich)
Geschosse
Fig. 21
8
Stahlkernpatrane
(violett)
Hulsenboden
Fig. 22
Leucht.pu rge.chou
~"
pO~
'39 "
Leucht.purpatrone
(rot)
Bei Sondergeschossen der schorfen Munition ist der
HOlsenboden miteinem besondern Forbanstrich versehen.
Stahlkernpatrone: violett, Leuchtspurpatrone: rot.
49
60. Es
schieden:
-7,5 mm Gewehrpatrone Ord. 11
-7,5 mm Stahlkernpatrone
-7,5 mm Leuchtspurpatrone
Aeusserlich sind die verschiedenen Potronenarten
durch den Farbanstrich des Hulsenbodens zu unterschei-
den.Somtliche Sorten der scharfen Munition konnen sowohl
mit dem Karabiner und dem Gewehr, wie ouch mit dem
leichten und dem schweren Maschinengewehr verschos-
sen werden.
II. Die sCharfen Patron en
[Fig. 20-22)
werden drei Arten scharfer Patronen unter-
2. Die
Stahlkernpatrone
62. Dos Stahlkerngeschoss ist in seiner Form ohnlich
der Gewehrpatrone, es ist in der zylindrischen Partie
etwas langer.
1m Innern des Geschosses, unter dem Geschossmantel
und in Blei gebettet, befindet sich ein speziell gehorte-
ter, spitzer Stahl kern. .
Die Stahlkernpatrone wird zum Schiessen gegen
Ziele hinter leichten Ponzerungen verwendet. Auf kurze
Entfernung werden leichte Panzerplotten durchschlagen.
Mit zunehmender Entfernung nimmt das Durchschlagsver-
mogen rasch ab, ebenso bei schiefem Auftreten auf die
Panzerung. Dos Stahlkerngeschoss wirkt nach dem Durch-
schlagen einerseits durch den Stahlkern selbst (als VolI-
geschossl und ondererseits noch durch evtl. von der Pan-
zerung absplitternde Teile.
Gewichte: gleich wie Gewehrpatrone Ord. 11.
Aeusserliches Kennzeichen: Hulsenboden mit violett em
Farbonstrich.
1. Die
Gewehrpatrone
Ord.11
61. Dos Geschoss der Gewehrpatrone ist spindel-
formig, d. h. vorne spitz, der hintere Teil verjungt. Die
mittlere Partie ist zylindrisch und dient der Fuhrung des
Geschosses im Lauf.
Um ein hohes Geschossgewicht zu erzielen, besteht
der Grossteil der Masse des Geschosses aus Blei. Der
Bleikern selbst ist in einem Mantel aus vernickeltem
Stahl eingepresst, der dos Geschoss widerstandsfohig
macht.
Auf eine Schussentfernung von 4000 m kann noch mit
t6dlicher Wirkung des Geschosses gerechnet werden.
Gewichte: Geschoss 11,3 9
Schussladung 3,2 9
Hulse 12,3 9
Patrone 26,8 9
Aeusserliches Kennzeichen: Hulsenboden ohne Farb-
anstrich.
3. Ole
Leuchtspurpatrone
63. 1m Vergleich zum Geschoss der Gewehrpatrone
Ord. 11 und in bezug auf die Form, ist dos Leuchtspur-
geschoss vorne etwas weniger spitz, und der hintere Teil
ist, stott verjungt, zylindrisch.
Unter dem Geschossmantel befindet sich ein Bleikern
und im hintern Teil des Geschosses eine Kammer mit dem
Leuchtsotz.
1m Augenblick des Abschusses entzundete sich der
Leuchtsatz; er brennt bis auf eine Schussentfernung von
ca. 800 m. Durch die obweichende Form und dadurch,
doss wohrend des Fluges das Geschossgewicht infolge
des Abbrennens des Leuchtsatzes stondig abnimmt, ist
ouch die Flugbahn etwos verschieden von derjenigen
[JJ 51
des Geschosses der Gewehrpotrone Ord. 11. Jedoch ist
der Untersehied so gering, doss auf Entfernungen unter
1000 m die Abweiehung nicht berOcksichtigt zu werden
broucht.
Die Leuehtspurpotrone gestottet oueh bei grellster Be-
leuchtung die Flugbohn des Geschosses zu beobochten.
Sie wird daher dort verwendet, wo es sich darum han-
delt, die Garbe roseh ins Ziel zu bringen, wie dies beim
Schiessen gegen bewegliche Ziele (Flieger- oder Erd-
zielel der Fall ist. Meist werden die Leuchtspurpotronen
mit Gewehrpatronen oder Stohlkernpatronen gemischt
verwendet.
Dadurch, doss sich der Leuehtsotz sofort beim Ab-
schuss entzOndet, entstehen hartnockige PulverrOckstande
im Loufinnern. Die Loufreinigung hot doher m6gliehst 50-
fort noch dem Schiessen, d. h. noeh bei warmer Woffe,
und unter Verwendung des mit der Leuchtspurmunition
mitgelieferten Spezialfettes zu erfolgen.
Gewicht: gleich wie Gewehrpotrone Ord. 1l.
Aeusserliches Kennzeichen: HOlsenboden mit rotem
Forbonstrich.
III. Die blinde Patrone
(Fig.23)
Manipulierpalrane Blinde
Gewehrpalrane
Fig. 23
Bllnde Ma$chinen~
gewehrpalrane
Entfernung wirken die Holzsplitter und evtl. ouch die
Explosion der Schusslodung verletzend. Einzelne Splitter
k6nnen bis 40 m weit fljegen.
Die blinde Munition findet houptsachlieh in Felddienst-
Obungen, zur Morkierung des Feuers, Verwendung.
Gewicht der Patrone: 13,7 g.
Aeusserliches Kennzeichen: grOnes, kurzes Holzge-
schoss.
64. Mit dem Gewehr und dem Korabiner wird die
gleiche blinde Patrone versehossen wie mit dem leiehten
Mosehinengewehr; sie wird ols
blinde Gewehrpatrone
bezeichnet.
Die blinde Gewehrpotrone entholt ein hohles Holz-
geschoss, welches bereits beim Absehuss zerrissen wird
und in Splitter zerlegt den Louf veri asst. Auf kOrzere
52 53
Die als «blinde Maschinengewehrpatrone» bezeich-
nete Munition ist nur fur das Schiessen mit schweren Ma-
schinengewehren bestimmt. Es ist venboten, diese Muni-
tion mit dem leichten Maschinengewehr, dem Gewehr
oder dem Karabiner zu verschiessen.
Die Patrone fUr Pz-WG.44 und Ex-WG.44 ist ausser-
lich der blinden Maschinengewehrpatrone 6hnlich. Sie
dad nur ols Treibladung zum Abschuss yon Panzerbe-
k6mpfungsgeschossen mit dem K. 31 verwendet werden.
Zur deutlichen Unterscheidung yon andern Munitions-
arten ist die Treibpatrone weiss verzinnt, unten gerillt
und wird in weiss verzinnte Magazine abgefullt.
IV. Die ManlPulierpalrone
(Fig. 231
V. Ole VerpaCkung
(Fig. 24-271
66. Scharfe und blinde Patronen sind in Ladern zu
ie 6 oder in Paketchen zu ie 10 Patron en verpackt. Je-
weilen 60 Patronen, entweder 10 Lader oder 6 Paketchen
~ind zu Paketen vereinigt und ie 8 soldler Pakete wer~
den in Cartons zu 480 Patronen verpackt.
Der Carton zu 480 Patronen ist die normale Ver-
packung fUr die Lieferung an die Truppe. Angebrochene
Cartons werden in der Regel nicht geliefert.
S6mtliche Cartons und Pakete sind mit Etiketten ver-
sehen, auf denen die Art und das Laborierdatum der
Munition vermerkt sind.
Die Besonderheiten der Verpackung:
a) Gewehrpatronen Ord. 11: in braunen Ladern zu
6 Patronen, Verpackungsetikette mit breitem rotem
Schr6gstreifen und der Zahl 1911.
b) Stahlkernpatronen: in violetten Ladern zu 6 Patronen
Verpackungsetikette mit breitem rotbrounem Schrag~
streifen, uberdies auf dem Carton aufgeklebt eine
dreieckige Etikette mit der Aufschrift «Stahlkern).
cl Leuchtspurpatronen: in Paketchen zu 10 Patranen, VeL
J?ackungsetikette mi! breitem gelbem Schragstreifen,
uberdies auf dem Carton aufgeklebt eine runde Eti-
kette mit der Aufschrift «leuchtspup.
d) Blinde Gewehrpatronen: in weissen Ladern zu 6 Pa-
tronen, Verpackungsetiketten mit breitem grunem
Schragstreifen und schwarzer Schrift Um Gegensatz
zur roten Schrift der blinden Maschinengewehr-
patronen) .
el Manipulierpatronen: in roten Ladern zu 6 Patronen.
65. Die Manipulierpatrone ist in ihrer Form gleich
wie die schade Gewehrpatrone. Sie enthalt weder eine
Schussladung noc~ eine Zlindkapsel, ihre Handhabung
ist daher absolut ungef6hrlich.
Die Manipulierpatrone dient zum Einuben des Ladens
und Entladens und zur Demonstration der Funktionen des
V ersch Iusses.
Zur deutlichen Unterscheidung der scharfen Patrone
yon der Manipulierpatrone sind an der Hulse zwei
schwarze Ringe eingekerbt. Die Verwendung anderer
Patronen zu Manipulierzwecken und die Herstellung yon
Manipulierpatronen durch die Truppe (z. B. aus abge-
schossenen Maschinengewehrpatronen) sind verboten.
54 55
I
I
J
j.-
1..- -,j
Verpackung der schorfen Gewehrpatronen Ord. 11
Etikette weiss mit rotem Schragstreifen und Zohl «1911).
Gewicht des Cartons zu 480 Patronen =15,5 kg
Fig. 24
Verpackung der Stahlkernpatronen
Etikette weis mit rot-braunem Schrogstreifen.
Spezialetikette dreieckig.
Gewicht des Cartons zu 480 Patronen =15,5 kg
Fig. 25
56 51
I'
I
oJ
Verpackung der leuchtspurpatronen
Etikette weiss mit gelbem Schragstreifen. Spezialetikette
rund.
Gewicht des Cartons zu 480 Patronen =15,5 kg
Fig. 26
58
L- -- -- ------- ---I
Verpackung der blind en Gewehrpatronen
Etikette weiss mit grunem Schragstreifen.
Gewicht des Cartons zu 480 Patronen =9,3 kg
Fig. 27
59
Die deutliche Kennzeichnung der verschiedenen Muni-
tionsarten durch die Farbe der Lader einerseils und die
Farbe der Schragstreifen auf den Etiketlen andererseits,
soli Verwechslungen von schaden mit blinden Patronen
vorbeugen. Aus gleichen Grunden ist im obern Teil des
weissen laders der blinden Munition ein HolzstOck ein-
gefUgt, welches nur das Einfuhren von blinden Patronen
gestaltet, nkht aber von schaden.
Es ist verboten, andere lader oder Verpackungen zu
verwenden, als die fUr die betreffende Munitionsart vor-
gesehenen.
Zeit wird das Verpackungsmaterial feucht, so dass die
Verwendung der Cartons zum Transporte in Frage ge-
stellt wird. Es sind daher stets Holzunterlagen zu schaf-
fen und es ist fOr genOgende LOftung zu sorgen.
Die Munition darf nur in lag en bis zu hochstens 5 Car-
tons aufeinander geschichtet werden. Zwischen den ein-
zelnen Schichten und zwischen den Wanden des Maga-
zins und den Schichten, sind, zur bessern DurchlOftung
der Cartons, Zwischenraume zu lassen.
VI. Behandlung und Lagerung
67. Bei richtiger Lagerung und Behandlung ist die
Munition praktisch unbeschrankte Zeit haltbar.
Die Munition ist in der vorgeschriebenen Verpackung
und nach Art und Herstellungszeit getrennt zu magazi-
nieren. Munition, welche von der Truppe eingezogen
worden ist und gelagert werden soli, ist in Lader (Leucht-
spurmunition in Paketchen) und Cartons abzufOlien.
Diese Munition ist separat aufzubewahren und bei nach-
ster Gelegenheit in erster Linie zu verwenden, bevor
plombierte Cartons angebrochen werden.
Schade und blinde Munition sind voneinander ge-
trennt aufzubewahren. Wo keine getrennten Magazine
lur VerfOgung stehen, ist die Trennung durch Errichtung
einer Zwischenwand zu erstellen.
Als Munitionsmagazine eignen sich trockene, mit Holz.
boden versehene, leicht IOftbare Raume. Wenn immer
moglich sind einzelstehende, unbewohnte Geb6ude zu
wahlen. Dos lagern von Munition direkt auf Stein- oder
Naturboden schadet der Verpockung. Schon nach kurzer
60 61
0co ...... NN
Ot--' ID' ~' N"
00
...... I I II
0~0 Lf'I CO. ...-
0ID' Lf'I' "," ..... 0N'
mIIII
0...... 0 co LI'I.. t--, Lf'I
'0 Lf'I' ~N" ..... 0...... ",'
co II I I
00 N N N. "', co
~0 ~' ",' N" ..- 0 ...... N' ~'
t-- I I II
00Lf'I t--, m0, N. ~co
0",' N' ..... o' 0...... NM~.
ID III I
0NCO, "', t-- co ~ID t-- co
0N' ...... ...... 0' 00' ...... N' ",' ~'
Lf'I II I I
0N. mLf'I ID "', m, t-- ID Lf'I
0o' o' 0' N" M~"
~...... 0...... ..-
III
0ID '" ~m ~, m, Lf'I ...... co
00' 0' 0' 0" N' "," ","
'"
0...... ...-
II
0 N '" ID. mNLf'I, m, '" t--
0o' 00' 00" ...-'" ...... ....- N" N'
NI
0...- '" ~Lf'I t-- co 0, N, ~.
00o' 00" 0' 0' 0' ...... ...... .-
......
C>
s:::
200000 0 0 0 0 0
OJ 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
~.~
I
...- N'" ~Lf'I ID t-- co m0
c .~ ......
u.J :::-
Anhang
Tabellenteil
62
Tabelle 1
c:
...
Qj
Qj
::E
c:
c:
QI
..c
:0
..c
01
::>
u:
M
~
63
Zielh6he in m
Visier
Koptscheibe 0,33 m IKniescheibe 1,00 m IMannstigur 1,65 m
Visierberalch
yon: bls: totel: yon: bls: total: yon: bls: total:
300 250 -340 90 0 - 400 400 0-440 440
500 480 -520 40 415 - 555 140 345- 585 240
1000 993-1007 14 980 -1020 40 965-1035 70
Zielfehier
Verschiebung der Treffpunktlage in Metern auf 300 m
Entfernung je nach Zielfehler (K. 31).
Feines Korn, so dass dos Korn gerade
noch sichtbar ist
Verklemmtes Korn, so dass die cus-
sere Kornkante die Konte des Vi-
siereinschnittes beruhrt
Um 10 0verkantetes Visier (Treffpunkt-
verlegung noch der Seile)
Tobelle 2
Visierbereich der Geschossbohn in Metern.
IHaltepunkt =Zielmilte.)
Waffenstreuung.
Streuung des K. 31, van der Maschine geschossen,
in em:
Breitenstreuung
Sa 50%
1
3
4
6
8
II
15
21
Entfernung
m
100
200
300
400
s:JJ
600
800
1000
64
Verlegung des
Schuss-
antfernung
100 m
200m
Haltepunkt
Haltepunktes naeh
bal flack eln-
geschossenam 6ewehr
20
20
Tabelle 3
Tobelle 4
0,37
0,37
0,31
Tabelle 5
unten in em.
bel
aufsitzand ain-
gaschossanem 6ewahr
30
40
Tabelle 6
Vorhalton
Vorhaltemass in Metern gegen verschiedene sich senkrecht
zur Sehussrichtung bewegende Ziele.
Entfernung 100 m 300 m 500 m 1000 m
ca. ca. ca. ce.
H6henstreuung
SH50%
2
4
6
9
12
16
27
43
Gehender Mann 0,3
Loufender Mann 0,4
Pferd
im
Schritt 0,3
pferd im Trob 0,6
Pferd im Galopp 0,8
Rodfohrer 1,1
Motorfahrzeuge
130
kmfh) -
0,7
1,0
0,7
1,5
2,0
2,5
4,0
1,2
1,5
1,2
2,5
3,0
4,0
6,0
3
4
3
5,5
8
10
65

Navigation menu