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EAGLE EINFACH ANZUWENDENDER GRAPHISCHER LAYOUT EDITOR Handbuch Version 7 8. Auflage 6811770 Copyright © 2016 CadSoft Computer GmbH Alle Rechte vorbehalten So können Sie uns erreichen: Vertrieb: Hotline: Fax: Web: +49 8635 6989-10 vertrieb@cadsoft.de +49 8635 6989-30 hotline@cadsoft.de +49 8635 6989-40 http://www.cadsoft.io Unsere Hotline steht unseren Kunden kostenlos zur Verfügung: Mo - Do: Freitag: 9:00 bis 12:00 und 13:00 bis 16:00 Uhr 9:00 bis 13:00 Uhr CadSoft Computer GmbH Pleidolfweg 15 D-84568 Pleiskirchen Die vorliegende Publikation ist urheberrechtlich geschützt. © Copyright 1988-2016 CadSoft Computer GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Dokumentation darf ohne Genehmigung der Firma CadSoft in irgendeiner Form durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere Verfahren reproduziert, oder in eine für elektronische Systeme verwendbare Form übertragen und verbreitet werden. Rechte der Wiedergabe durch Vortrag, Funk und Fernsehen sind vorbehalten. Der Ausdruck dieses Handbuchs für den eigenen Gebrauch ist erlaubt. Windows ist ein eingetragenes Warenzeichen der Microsoft Corporation. Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds. Mac ist ein eingetragenes Warenzeichen der Apple Computer Inc. Inhaltsverzeichnis Kapitel 1Vorbemerkung..............................................................20 1.1 Was steht im Handbuch?................................................................20 1.2 Die wichtigsten Änderungen...........................................................21 Neue Namen für die EAGLE Editionen.............................................21 Fertigungs und MechanikDatenausgabe........................................22 Anzeige der Signalnamen................................................................22 Neuerungen bei USE........................................................................22 Export der Farbeinstellungen...........................................................22 Freeware und LightEdition.............................................................22 Dateischutz (File Locking)...............................................................22 Authentifizierung bei ProxyServern................................................22 Skalierbare Icons.............................................................................22 MakeEdition...................................................................................22 Verbesserungen im Bibliothekseditor...............................................23 CAMJob..........................................................................................23 Inhaltsübersicht im Bibliothekseditor...............................................23 Erweiterte BaumAnsicht im Control Panel......................................23 Hierarchischer Schaltplanentwurf....................................................23 Neues IconDesign...........................................................................23 Autorouter.......................................................................................24 Neue Befehle....................................................................................24 1.3 Hinweise zu den aktuellen EAGLEBibliotheken............................24 1.4 Begriffe und ihre Verwendung........................................................24 Kapitel 2 Installation...................................................................31 2.1 Was Sie benötigen..........................................................................31 2.2 Systemvoraussetzungen..................................................................31 2.3 Installation des EAGLEPakets........................................................32 Windows..........................................................................................32 Linux................................................................................................33 Mac OS X.........................................................................................33 2.4 Update von einer älteren Version...................................................34 Erst sichern, dann installieren..........................................................34 Hinweise zu BauteilBibliotheken....................................................35 Bei Änderungen in der Datenstruktur..............................................35 2.5 LizenzÄnderung bzw. Erweiterung...............................................36 2.6 MehrbenutzerLizenzen..................................................................36 Hinweise zur Installation im Netzwerk............................................36 Besonderheiten unter Windows.......................................................37 Pfadangaben..................................................................................37 3 Inhaltsverzeichnis Unterschiedliche Betriebssysteme an den Arbeitsrechnern............37 2.7 Sprache einstellen...........................................................................38 Windows..........................................................................................38 Linux und Mac OS X........................................................................38 Kapitel 3 EAGLE–Module und –Editionen....................................39 3.1 EAGLEModule................................................................................39 LayoutEditor...................................................................................39 SchaltplanEditor.............................................................................39 Autorouter.......................................................................................39 3.2 Die verschiedenen Leistungsklassen...............................................40 UltimateEdition..............................................................................40 Allgemein......................................................................................40 LayoutEditor.................................................................................41 SchaltplanEditor...........................................................................42 AutorouterModul..........................................................................42 PremiumEdition..............................................................................43 MakerEdition..................................................................................43 StandardEdition..............................................................................43 Kapitel 4 EAGLE im Überblick.....................................................45 4.1 Das Control Panel...........................................................................45 Dokumentation................................................................................46 Bibliotheksübersicht.........................................................................46 DesignRegeln..................................................................................48 UserLanguageProgramme, ScriptDateien, CAMJobs...................48 Projekte............................................................................................49 Menüleiste.......................................................................................50 DateiMenü....................................................................................50 AnsichtMenü................................................................................52 OptionenMenü.............................................................................52 FensterMenü................................................................................56 HilfeMenü....................................................................................56 4.2 Das SchaltplanEditorFenster........................................................57 Wie Sie detaillierte Informationen zu einem Befehl erhalten...........59 Direkthilfe und Benutzerführung...................................................59 Hilfefunktion................................................................................59 BefehlsParameter............................................................................60 GRID.............................................................................................61 Die Aktionsleiste..............................................................................61 USE...............................................................................................61 SCRIPT.........................................................................................61 4 Inhaltsverzeichnis RUN..............................................................................................61 WINDOW......................................................................................62 UNDO/REDO:...............................................................................62 StopIcon......................................................................................63 GoIcon.........................................................................................63 Das Befehlsmenü im SchaltplanEditor............................................63 INFO.............................................................................................63 SHOW...........................................................................................63 DISPLAY.......................................................................................64 MARK...........................................................................................64 MOVE...........................................................................................64 COPY............................................................................................64 MIRROR.......................................................................................65 ROTATE........................................................................................65 GROUP.........................................................................................65 CHANGE.......................................................................................65 PASTE...........................................................................................66 DELETE........................................................................................66 ADD..............................................................................................66 PINSWAP......................................................................................66 GATESWAP..................................................................................66 REPLACE......................................................................................67 NAME...........................................................................................67 VALUE..........................................................................................67 SMASH.........................................................................................67 MITER..........................................................................................67 SPLIT............................................................................................67 INVOKE........................................................................................68 WIRE............................................................................................68 TEXT.............................................................................................68 CIRCLE.........................................................................................68 ARC..............................................................................................68 RECT............................................................................................69 POLYGON.....................................................................................69 BUS...............................................................................................69 NET..............................................................................................69 JUNCTION....................................................................................69 LABEL...........................................................................................69 ATTRIBUTE..................................................................................70 DIMENSION.................................................................................70 MODULE.......................................................................................70 PORT............................................................................................70 5 Inhaltsverzeichnis ERC...............................................................................................70 Befehle, die nicht über das Befehlsmenü erreichbar sind.................70 ASSIGN..........................................................................................71 CLASS............................................................................................71 CLOSE...........................................................................................71 CUT...............................................................................................71 EDIT..............................................................................................71 EXPORT.........................................................................................71 FRAME..........................................................................................71 LAYER............................................................................................71 MENU............................................................................................72 OPEN.............................................................................................72 PACKAGE.......................................................................................72 PRINT............................................................................................72 QUIT..............................................................................................72 REMOVE........................................................................................73 SET................................................................................................73 TECHNOLOGY...............................................................................73 UPDATE.........................................................................................73 VARIANT.......................................................................................73 WRITE...........................................................................................73 Maustasten.......................................................................................73 Selektieren von benachbarten Objekten........................................74 4.3 Das LayoutEditorFenster..............................................................74 Das Befehlsmenü im LayoutEditor..................................................75 INFO.............................................................................................75 SHOW...........................................................................................76 DISPLAY.......................................................................................76 MARK...........................................................................................77 MOVE...........................................................................................78 COPY............................................................................................78 MIRROR.......................................................................................78 ROTATE........................................................................................78 GROUP.........................................................................................79 CHANGE.......................................................................................79 PASTE...........................................................................................79 DELETE........................................................................................79 ADD..............................................................................................80 PINSWAP......................................................................................80 REPLACE......................................................................................80 LOCK............................................................................................80 NAME...........................................................................................80 6 Inhaltsverzeichnis VALUE..........................................................................................81 SMASH.........................................................................................81 MITER..........................................................................................81 SPLIT............................................................................................81 OPTIMIZE.....................................................................................81 MEANDER....................................................................................82 ROUTE..........................................................................................82 RIPUP...........................................................................................82 WIRE............................................................................................82 TEXT.............................................................................................83 CIRCLE.........................................................................................83 ARC..............................................................................................83 RECT............................................................................................84 POLYGON.....................................................................................84 VIA................................................................................................84 SIGNAL.........................................................................................84 HOLE............................................................................................84 ATTRIBUTE..................................................................................85 DIMENSION.................................................................................85 RATSNEST....................................................................................85 AUTO............................................................................................86 ERC...............................................................................................86 DRC..............................................................................................86 ERRORS........................................................................................86 4.4 Das BibliotheksEditorFenster........................................................86 Inhaltsverzeichnis............................................................................87 Wichtige Icons im Bibliothekseditor.................................................88 Der PackageEditierModus..............................................................88 Neues Package entwerfen..............................................................89 PAD..............................................................................................89 SMD..............................................................................................89 Der SymbolEditierModus...............................................................90 Neues Symbol entwerfen...............................................................90 PIN...............................................................................................90 Der DeviceEditierModus................................................................90 Reale Bauteile aus Symbolen und Packages entwerfen.................91 ADD..............................................................................................92 NAME...........................................................................................92 CHANGE.......................................................................................92 PACKAGE.......................................................................................92 CONNECT......................................................................................92 PREFIX...........................................................................................92 7 Inhaltsverzeichnis VALUE...........................................................................................92 TECHNOLOGY...............................................................................93 ATTRIBUTE..................................................................................93 DESCRIPTION...............................................................................93 4.5 Der CAMProzessor.........................................................................93 Daten ausgeben...............................................................................94 Starten des CAMProzessors..........................................................94 JobDatei laden..............................................................................95 Board laden...................................................................................95 AusgabeParameter einstellen.......................................................95 Ausgabe starten.............................................................................95 Neuen Job definieren.....................................................................95 4.6 Das TexteditorFenster....................................................................96 Kapitel 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE.....................97 5.1 Möglichkeiten der Befehlseingabe..................................................97 Befehl aktivieren und Objekt wählen...............................................97 Kommandozeile...............................................................................97 HistoryFunktion..............................................................................98 Das Kontextmenü.............................................................................98 Funktionstasten...............................................................................99 ScriptDateien................................................................................100 Gemischte Eingabe.........................................................................101 5.2 Die EAGLEKommandosprache.....................................................101 Typographische Konventionen.......................................................101 EnterTaste und Strichpunkt........................................................101 Fettschrift oder Großbuchstaben.................................................102 Kleinbuchstaben..........................................................................102 Unterstreichungszeichen..............................................................102 Leerzeichen.................................................................................102 Alternative Parameter..................................................................103 Wiederholungspunkte..................................................................103 Mausklick....................................................................................103 Koordinatenangaben in Textform..................................................104 Relative Angaben.........................................................................104 Polare Angaben...........................................................................104 Rechter Mausklick.......................................................................105 Modifier.......................................................................................105 5.3 Raster und aktuelle Einheit...........................................................106 5.4 Aliase für DISPLAY, GRID und WINDOW.....................................108 Beispiel: DISPLAYAlias.................................................................108 Beispiel: GRIDAlias.......................................................................108 8 Inhaltsverzeichnis Beispiel: WINDOWAlias................................................................109 Editieren, Umbenennen, Löschen eines Alias.................................109 5.5 Namen und automatische Namensgebung...................................110 Länge.............................................................................................110 Verbotene Zeichen und Sonderzeichen..........................................110 Automatische Namensgebung........................................................110 5.6 Import und Export von Daten.......................................................111 ScriptDateien und Datenimport....................................................111 Datenexport mit dem EXPORTBefehl............................................112 DIRECTORY.................................................................................112 NETLIST......................................................................................112 NETSCRIPT..................................................................................112 PARTLIST....................................................................................112 PINLIST.......................................................................................112 SCRIPT........................................................................................113 IMAGE.........................................................................................113 LIBRARIES...................................................................................114 5.7 Die EAGLEUser Language............................................................114 5.8 Forward&BackAnnotation...........................................................115 5.9 EAGLE individuell konfigurieren..................................................116 Konfigurationsbefehle....................................................................116 Das Menü Optionen/Einstellungen (SETBefehl)...........................117 Nur ausgewählte Layer anzeigen.................................................117 Kontextmenü...............................................................................117 Inhalt der ParameterMenüs........................................................118 Mitteilungsdialoge automatisch bestätigen....................................118 FarbEinstellungen.........................................................................119 Verschiedene SETOptionen...........................................................121 Die Datei eagle.scr.........................................................................123 Die Datei eaglerc............................................................................125 EAGLEProjektdatei........................................................................125 Kapitel 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine..........................127 6.1 Schaltplan erstellen......................................................................127 Schaltplan öffnen...........................................................................128 Raster einstellen............................................................................128 Bauteile platzieren.........................................................................128 Zeichnungsrahmen laden............................................................128 Schaltungssymbole (Gates) platzieren.........................................130 Versteckte VersorgungsGates......................................................131 Bauteile aus mehren Gates platzieren..........................................131 Designlink – Zugang zur Farnell OnlineProduktDatenbank......132 9 Inhaltsverzeichnis Verdrahten des Schaltplans............................................................133 Netze verlegen (NET)..................................................................133 Querverweise für Netze definieren..............................................134 Querverweise für Bauteile/Kontakte...........................................135 Netzklassen festlegen...................................................................136 Busse einzeichnen (BUS).............................................................138 Pinswap und Gateswap..................................................................139 Stromversorgung...........................................................................140 Attribute festlegen.........................................................................141 Globale Attribute.........................................................................141 Attribute für Bauteile...................................................................142 ERC – Schaltung überprüfen und korrigieren................................144 Schaltplanseiten organisieren........................................................146 Was noch zu beachten ist...............................................................147 Übereinander liegende Pins.........................................................147 Offene Pins bei MOVE.................................................................147 Duplizieren einer Teilschaltung im Schaltplan...............................147 Mit konsistentem Layout.............................................................147 Zusammenfügen von verschiedenen Schaltplänen.........................147 Mit konsistentem Layout.............................................................149 MehrkanalLayouts......................................................................149 6.2 Der hierarchische Schaltplan........................................................149 Erzeugen eines Moduls..................................................................150 Ports definieren.............................................................................152 ModulInstanzen verwenden.........................................................154 Resultierende Bauteilnamen im Layout.........................................155 ModulInstanzName:Bauteilname..............................................155 Offset...........................................................................................155 Bestückungsvarianten für Module.................................................155 Besonderheiten zwischen Schaltplan und Layout..........................156 SHOWBefehl...............................................................................156 Erhaltung der Konsistenz.............................................................156 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung......................................157 Überprüfung der BauteileBibliotheken.........................................157 Abstimmung mit dem Platinenhersteller........................................157 Festlegen der DesignRegeln..........................................................158 Grundsätzliches...........................................................................158 Layers..........................................................................................159 Clearance und Distance (Mindestabstände)................................160 Sizes (Mindestgrößen)................................................................161 Restring (Pad und ViaDurchmesser).........................................161 Shapes.........................................................................................164 10 Inhaltsverzeichnis Supply.........................................................................................165 Masks...........................................................................................166 Misc.............................................................................................167 6.4 Platine erstellen............................................................................168 Ohne SchaltplanEditor..................................................................168 Platinenumriss festlegen................................................................169 Bauteile anordnen..........................................................................170 Attribute für Bauteile und globale Attribute..................................172 Beidseitig bestückte Platinen.........................................................173 Austauschen von Bauteilen oder Gehäuseformen..........................173 PACKAGEBefehl..........................................................................173 REPLACEBefehl..........................................................................174 Ändern der Technology..................................................................175 Sperrflächen definieren.................................................................175 Routen – Manuelles Verlegen von Leiterbahnen............................175 Kupferflächen definieren mit POLYGON........................................178 6.5 DRC − Layout überprüfen und Fehler korrigieren.......................181 Das DRCFehlerFenster.................................................................182 Bedeutung der Fehlermeldungen...................................................184 6.6 MultilayerPlatinen.......................................................................187 Innenlagen.....................................................................................187 Versorgungslayer mit Polygonen und mehreren Signalen...........187 Sperrflächen für Polygone...........................................................188 Multilayer mit durchgehenden Vias...............................................188 LayerSetup.................................................................................188 Multilayer mit Blind und BuriedVias...........................................189 Begriffsklärung............................................................................189 Darstellung der Vias....................................................................190 LayerSetup.................................................................................190 Hinweise zum Arbeiten mit Blind, Buried und MicroVias........196 MicroVia − ein Sonderfall des BlindVias.....................................197 6.7 Bauteile bearbeiten und aktualisieren..........................................198 Device/Symbol/Package öffnen.....................................................198 Zeichnung aktualisieren (BibliotheksUpdate)...............................198 6.8 Differential Pairs und Mäander.....................................................200 Verlegen von DifferentialPairSignalen.........................................200 Mäander........................................................................................201 Längenausgleich für ein Differential Pair.....................................201 Vorgabe einer bestimmten Länge................................................201 Symmetrische und asymmetrische Mäander................................202 Anzeige der Längenabweichung..................................................202 11 Inhaltsverzeichnis Länge von Signalen messen.........................................................203 6.9 Bestückungsvarianten...................................................................203 Anlegen von Bestückungsvarianten...............................................203 Bestückungsvarianten mit CAMProzessor ausgeben.....................206 6.10 Schaltplan und Layout drucken..................................................206 Einstellungen im DruckenDialog..................................................206 6.11 Nutzen für die Datenausgabe erzeugen......................................209 6.12 Keine Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout – was nun?. 210 Konsistenzkriterien........................................................................212 KonsistenzAnzeige........................................................................214 Kapitel 7 Der Autorouter...........................................................215 7.1 Prinzipielle Möglichkeiten............................................................215 7.2 Was man vom Autorouter erwarten kann.....................................216 7.3 Steuerung des Autorouters...........................................................216 BusRouter.....................................................................................217 RoutingLauf..................................................................................217 TopRouter......................................................................................217 Optimierung..................................................................................217 7.4 Was ist vor dem Autorouten festzulegen?....................................218 DesignRegeln................................................................................218 Leiterbahnbreite und Netzklassen..................................................218 Raster.............................................................................................218 Platzierungsraster........................................................................218 RoutingRaster.............................................................................219 Speicherbedarf...............................................................................220 Layer..............................................................................................221 Vorzugsrichtungen.........................................................................221 Sperrflächen..................................................................................222 Kostenfaktoren und weitere Steuerparameter...............................222 7.5 Das AutorouterMenü...................................................................222 Hauptdialog...................................................................................223 RoutingVariantenDialog..............................................................224 7.6 Einfluss der Kostenfaktoren und Steuerparameter.......................226 Layerkosten....................................................................................227 cfBase.xx: 0..20...........................................................................227 Kostenfaktoren...............................................................................227 cfVia: 0..99..................................................................................227 cfNonPref: 0..10..........................................................................227 cfChangeDir: 0..25.......................................................................227 cfOrthStep, cfDiagStep................................................................228 cfExtdStep: 0..30.........................................................................228 12 Inhaltsverzeichnis cfBonusStep, cfMalusStep: 1..3...................................................228 cfPadImpact, cfSmdImpact: 0..10................................................228 cfBusImpact: 0..10.......................................................................229 cfHugging: 0..5............................................................................229 cfAvoid 0..10...............................................................................229 cfPolygon 0..30............................................................................229 Maximum.......................................................................................229 mnVia 0..30.................................................................................229 mnSegments 0..9999...................................................................229 mnExtdSteps 0..9999...................................................................229 7.7 Zahl der Ripup/RetryVersuche....................................................230 7.8 Routen von MehrlagenPlatinen mit Polygonen...........................230 7.9 Backup und Unterbrechen des Routens........................................231 7.10 Informationen für den Anwender...............................................232 Statusanzeige.................................................................................232 Protokolldatei................................................................................233 7.11 Evaluieren der Ergebnisse...........................................................233 7.12 Parameter in einer Steuerdatei...................................................234 7.13 Praktische Tipps..........................................................................235 Allgemeine Hinweise.....................................................................235 Einseitige Platine...........................................................................235 SMDPlatine mit Versorgungslagen................................................236 Was tun, wenn nicht alles entflochten wird?.................................236 7.14 Der FollowmeRouter................................................................237 Partial und FullModus.................................................................237 Konfiguration.................................................................................238 RoutingParameter.........................................................................238 Hinweise........................................................................................239 Kapitel 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt.........................241 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes......................................241 WiderstandsPackage.....................................................................242 Anlegen eines neuen Packages....................................................242 Raster einstellen..........................................................................242 Lötpunkte....................................................................................242 PadName....................................................................................243 Bestückungsplan und Dokumentationsdruck...............................243 Beschriftung................................................................................244 Sperrfläche für Bauteile...............................................................244 Beschreibung...............................................................................244 Hinweise......................................................................................245 WiderstandsSymbol......................................................................245 13 Inhaltsverzeichnis Anlegen eines neuen Symbols.....................................................245 Raster einstellen..........................................................................246 Pins platzieren.............................................................................246 PinNamen...................................................................................248 Schaltplansymbol.........................................................................248 Beschreibung...............................................................................249 WiderstandsDevice.......................................................................249 Anlegen eines neuen Device........................................................249 Symbol wählen, benennen und konfigurieren.............................249 Wahl des Packages.......................................................................250 Connect − Verbindung zwischen Pins und Pads..........................251 Präfix wählen...............................................................................251 Value...........................................................................................251 Description..................................................................................252 Speichern.....................................................................................252 Bibliotheksbeschreibung................................................................253 Bibliothek benutzen.......................................................................253 8.2 Definition eines komplexen Bauteils.............................................253 Anlegen einer neuen Bibliothek.....................................................255 Zeichnen des bedrahteten Gehäuses..............................................255 Raster einstellen..........................................................................256 Pads platzieren............................................................................256 PadName....................................................................................257 Bestückungsdruck zeichnen.........................................................257 PackageName und PackageWert...............................................258 Sperrfläche für Bauteile...............................................................258 Beschreibung...............................................................................258 Speichern.....................................................................................259 Definition des SMDPackages.........................................................260 Raster einstellen..........................................................................261 SMD Lötflächen platzieren..........................................................261 Name der SMDs...........................................................................262 Bestückungsdruck zeichnen.........................................................263 PackageName und PackageWert...............................................263 Sperrfläche für Bauteile...............................................................264 Aufhängepunkt............................................................................264 Beschreibung...............................................................................264 Speichern.....................................................................................265 Definition des LogikSymbols für den Schaltplan...........................265 Raster prüfen...............................................................................266 Pins platzieren.............................................................................266 PinName.....................................................................................266 14 Inhaltsverzeichnis Symbol zeichnen..........................................................................267 Platzhalter für NAME und VALUE...............................................267 Beschreibung...............................................................................268 Speichern.....................................................................................268 Definition eines Versorgungsspannungssymbols............................268 Raster prüfen...............................................................................268 Pins platzieren.............................................................................268 PinName.....................................................................................268 Platzhalter für NAME und VALUE...............................................268 Packages und Symbole in einem DeviceSet verbinden..................269 Symbole auswählen.....................................................................270 Benennen der Gates.....................................................................270 Festlegen des Addlevels und Swaplevels.....................................270 Auswählen der PackageVarianten..............................................271 Der ConnectBefehl......................................................................272 Technologien definieren..............................................................273 Präfix bestimmen.........................................................................274 Value...........................................................................................274 Description..................................................................................274 Speichern.....................................................................................275 8.3 Versorgungsspannungen...............................................................275 Versorgungspins von Bauelementen..............................................275 Unsichtbare Versorgungspins.......................................................276 Pins mit gleichen Name.................................................................277 8.4 Connect – Mehrfachverbindungen................................................277 8.5 SupplySymbole............................................................................278 8.6 Attribute........................................................................................280 Attribute definieren.....................................................................280 Attribute anzeigen.......................................................................283 8.7 Externe Devices ohne Package......................................................284 8.8 Beschriftung von Schaltplansymbolen..........................................284 8.9 Mehr zum Parameter Addlevel.....................................................285 Übersicht.....................................................................................285 Relais: Spule und erster Kontakt werden platziert.......................286 Stecker: Einzelne Anschlussflächen sollen entfallen können.......286 Stecker mit Befestigungsloch und Sperrfläche.............................287 8.10 Bauteile mit Kontaktspiegel im ElektroSchaltplan.....................288 Symbol anlegen...........................................................................288 Device anlegen............................................................................289 Package anlegen..........................................................................289 8.11 Zeichnungsrahmen.....................................................................290 15 Inhaltsverzeichnis 8.12 Bauteile auf der Lötseite.............................................................291 8.13 Bauteile mit Langlöchern............................................................292 8.14 Beliebige Padformen...................................................................292 8.15 Anlegen einer neuen PackageVariante......................................293 Passendes Package aus einer anderen Bibliothek...........................294 PackageVariante definieren........................................................294 ConnectBefehl............................................................................295 Technologien definieren..............................................................295 Speichern.....................................................................................296 Verändertes Package aus einer anderen Bibliothek verwenden.....296 Package kopieren.........................................................................296 8.16 Packages in beliebigen Winkeln anlegen....................................297 Gesamtes Package drehen..............................................................297 Packages mit radialer PadAnordnung...........................................298 8.17 Bibliotheken und Bauteile verwalten..........................................299 Kopieren von Bauteilen..................................................................299 Innerhalb einer Bibliothek...........................................................299 Von einer Bibliothek in eine andere.............................................300 Zusammenstellen eigener Bibliotheken.......................................302 Bibliothekselemente löschen und umbenennen...........................302 Packages in Bibliotheken aktualisieren........................................303 Kapitel 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen............................305 9.1 Welche Daten braucht man zur Platinenfertigung?......................305 GerberPlotdaten............................................................................306 GERBER_RS274X........................................................................306 GERBERAUTO und GERBER........................................................307 Bohrdaten......................................................................................307 EXCELLON...................................................................................307 EXCELLON_RACK........................................................................308 SM1000 und SM3000..................................................................308 Weitere BohrdatenTreiber..........................................................308 Prototypenfertigung mit einer Fräsmaschine.................................308 outlines.ulp..................................................................................308 milloutlines.ulp..........................................................................309 FilmErstellung mit PostScriptDateien..........................................309 Folienerstellung über einen Drucker..............................................309 Daten für Bestückungs und Testautomaten..................................310 Dokumentationsunterlagen............................................................310 Stückliste.....................................................................................311 Bohrplan......................................................................................311 Bohrerlegende.............................................................................313 16 Inhaltsverzeichnis Projekte mit Bestückungsvarianten................................................313 9.2 Regeln, die Zeit und Geld sparen.................................................313 9.3 Datenausgabe im Schnelldurchgang.............................................314 Job gerb274x.cam..........................................................................315 Job excellon.cam............................................................................316 Job gerber.cam..............................................................................317 9.4 Welche Dateien brauche ich für meine Platine?...........................318 Dateiliste........................................................................................318 Platzhalter für die Namensgestaltung für Ausgabedateien..........321 Hinweis zur Gestaltung der Dateiendungen................................321 9.5 Besonderheiten bei MultilayerPlatinen........................................321 Innenlagen.....................................................................................322 Bohrdaten für MultilayerPlatinen mit Blind und BuriedVias......322 9.6 AusgabeParameter einstellen.......................................................322 9.7 Automatisierte Ausgabe mit CAMProzessorJobs........................326 Neuen CAMJob definieren............................................................326 Job gerber.cam für MultilayerPlatinen erweitern.........................327 Fehlermeldung: Blenden fehlen.....................................................328 GerberInfodateien.........................................................................329 Bohrdatenerzeugung mit separater Bohrertabelle..........................329 Bohrertabelle (RackFile) erzeugen.............................................329 Job für Bohrdatenausgabe definieren..........................................330 DrillInfodatei..............................................................................331 9.8 Treiberdefinition in der Datei eagle.def........................................331 Erstellen eines eigenen DeviceTreibers.........................................331 Beispiel 1: Gerber(auto)Treiber, Ausgabe in mm.......................331 Beispiel 2: EXCELLONTreiber, Ausgabe mit führenden Nullen...332 Maßeinheit in der Blenden/Bohrertabelle....................................332 9.9 Gerberdateien für Fotoplotter mit festem Blendenteller...............333 Definieren einer Blendentabelle.....................................................333 Blendenemulation..........................................................................334 Kapitel 10 Anhang.....................................................................335 10.1 Layer und Ihre Verwendung.......................................................335 Im Layout und PackageEditor......................................................335 Im Schaltplan, Symbol und DeviceEditor...................................336 10.2 EAGLEDateien...........................................................................337 10.3 EAGLEOptionen auf einen Blick................................................337 10.4 Konfiguration des Textmenüs.....................................................341 10.5 Platzhaltertexte...........................................................................342 10.6 Optionen für Experten in eaglerc................................................343 17 Inhaltsverzeichnis Benennung von Netzen, Bussen, Signalen und Polygonen..........343 CAMProzessor Drills/HolesWarnung abschalten.......................343 Ctrl für Radiusmodus deaktivieren..............................................343 DeviceName als Value für alle Bauteile......................................344 Einheiten in Dialogen..................................................................344 Gruppe selektieren......................................................................344 Knicke in Wires löschen...............................................................344 KonsistenzCheck.........................................................................344 Mauszeiger neu positionieren......................................................345 Polygonkanten als durchgezogene Linie......................................345 Projekt öffnen..............................................................................345 Warnung beim Ändern des Values...............................................345 Zeichnungsausschnitt verschieben...............................................345 Zusammengehörende Dateien automatisch laden.......................345 10.7 Fehlermeldungen........................................................................346 Beim Laden einer Datei..................................................................346 Restring größer als in älterer Version..........................................346 Bibliotheksobjekte mit gleichen Namen.........................................346 Pads, Vias werden durch Holes ersetzt........................................347 Ungeeignete Objekte wurden nicht berücksichtigt......................348 Update nicht möglich...................................................................348 In einer Bibliothek.........................................................................349 Package/Symbol wird verwendet................................................349 Im CAMProzessor.........................................................................350 Polygon verursacht extrem große Plotdaten................................350 In der Premium oder StandardEdition.........................................350 Kann die gewünschte Aktion nicht ausführen..............................350 Stichwortverzeichnis.................................................................351 18 Inhaltsverzeichnis Diese Seite wurde absichtlich frei gelassen. 19 1 Vorbemerkung Kapitel 1 Vorbemerkung Dieses Handbuch soll Ihnen den grundsätzlichen Umgang mit dem Programmpaket EAGLE und die theoretischen Zusammenhänge vermitteln. Die einzelnen Kapitel sind so angeordnet, dass sie den Anwender durch den typischen Prozess von der Schaltungsentwicklung bis zur fertigen Platine führen. 1.1 Was steht im Handbuch? Die Überschriften der Kapitel geben den Inhalt des behandelten Themas wieder. An dieser Stelle soll ein kurzer Überblick des Inhalts gegeben werden. Kapitel 1 – Vorbemerkung enthält eine Einführung zum Inhalt des Handbuchs und informiert über wichtige Neuerungen und Änderungen gegenüber der Vorgängerversion. Kapitel 2 – Installation beschäftigt sich mit der Installation des Programms. Kapitel 3 – EAGLEModule und Leistungsklassen erläutert die Unterschiede der einzelnen ProgrammVarianten. Kapitel 4 – EAGLE im Überblick gibt einen ersten Überblick über den Aufbau des Programms und beschreibt die verschiedenen EditorFenster und deren Befehle. Kapitel 5 – Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE beschäftigt sich mit der grundlegenden Bedienung und den Konfigurationsmöglichkeiten im Programm. Kapitel 6 – Vom Schaltplan zur fertigen Platine zeigt den Weg vom Schaltplan zum fertigen Layout. Kapitel 7 – Der Autorouter widmet sich dem AutorouterModul und beschreibt die Einstellungsmöglichkeiten. 20 1 Vorbemerkung Kapitel 8 – Bauteilentwurf an Beispielen erklärt zeigt die Definition von Bibliothekselementen an Beispielen und informiert über die Möglichkeiten der Bibliotheks und Bauteile Verwaltung. Kapitel 9 – Erstellen der Fertigungsunterlagen enthält alles Wissenswerte über die Ausgabe von Fertigungsdaten. Kapitel 10 – Anhang listet Nützliches zum schnellen Nachschlagen auf und erklärt verschiedene Meldungen, die EAGLE in bestimmten Situationen ausgibt. Eine Anleitung für den schnellen Einstieg in den praktischen Umgang mit dem Programm enthält das TrainingsHandbuch. Es ist nützlich, auch das Trainingshandbuch vor der Arbeit mit EAGLE gelesen zu haben! 1.2 Die wichtigsten Änderungen Alle diejenigen, die bisher mit einer Vorgängerversion gearbeitet haben, sei die Datei UPDATE unter Linux und Mac bzw. UPDATE.TXT unter Windows ans Herz gelegt. Darin sind alle Änderungen gegenüber den älteren Versionen beschrieben. Die Datei befindet sich im Verzeichnis eagle/doc. Bitte lesen Sie diese, bevor Sie die Arbeit mit dem neuen EAGLE beginnen! Informationen, die vor Fertigstellung dieses Handbuchs noch nicht bekannt waren oder sich inzwischen geändert haben, sind ebenfalls in UPDATE bzw. UPDATE.TXT oder ggf. in einer READMEDatei beschrieben. Zusätzliche Informationen, die Befehlsreferenz und die ausführliche Beschreibung der EAGLEUserLanguage finden Sie in den HilfeSeiten des Programms. Die allerwichtigsten Neuerungen, die sich gegenüber der Vorgängerversion geändert haben, sind in diesem Abschnitt genannt. Neue Namen für die EAGLE Editionen V7.7 – Die EAGLEEditionen erhalten in Anpassung an die AutodeskProdukte neue Namen. Die bisherige Professional wird zu Ultimate, Standard zu Premium und die LightEdition heißt jetzt Standard. Die bisherige Freeware ist als EAGLE Express verfügbar. EAGLE Make Personal wird zu EAGLE Make. Die bisherige Make Pro wird nicht mehr weiter angeboten. 21 1.2 Die wichtigsten Änderungen Fertigungs- und Mechanik-Datenausgabe V7.7 – Zwei neue Schaltflächen (MAKE und MCAD) in der Aktionsleiste des LayoutEditors erlauben mit einem Knopfdruck Fertigungsdaten zu erstellen bzw. elektrische in mechanische (3D) Daten zu konvertieren. In beiden Fällen wird ein entsprechendes ULP (manufacturing.ulp und ecadio.ulp) verwendet. Anzeige der Signalnamen V7.7 – Im LayoutEditor werden in den Leiterbahnen die Namen der Signale angezeigt. Neuerungen bei USE V7.6 – Der USEBefehl zum Laden von Bibliotheken ist jetzt auch über die Schaltflächen USE und UnUSE im ADDDialog verwendbar. In der Kommandozeile kann eine Bibliothek jetzt mit USE example.lbr aus der Liste der verwendeten Bibliotheken entfernt werden. Export der Farbeinstellungen V7.6 – EAGLE enthält jetzt das exppalette.ulp, um die aktuellen Einstellungen der Farbpaletten in eine Scriptdatei zu exportieren. Freeware und Light-Edition V7.5 – Die beiden Editionen unterstützen jetzt 2 Seiten pro Schaltplan. Dateischutz (File Locking) V7.5 – Jede Datei, die mit einem EAGLEEditor geöffnet werden kann, wird jetzt standardmäßig zum exklusiven Editieren gesperrt. Damit wird verhindert, dass ein anderer EAGLEAnwender unbeabsichtigt eine bereits geladene Datei verändern kann. Einstellbar im Control Panel im Menü Optionen. Authentifizierung bei Proxy-Servern V7.5 – Bei den ProxyEinstellungen kann jetzt auch ein Benutzername und optional ein verschlüsseltes Passwort hinterlegt werden. Skalierbare Icons V7.5 – Die Größe der aktuellen EAGLEIcons ist nun einstellbar. Diese sind jetzt als svgGrafiken im Ordner eaglex.x.x/bin/icons hinterlegt. Make-Edition V7.4 – Es ist eine neue Make Pro Lizenz verfügbar, die eine flexible Boardgröße erlaubt. Details dazu finden Sie im Kapitel 3.2 (ab V7.7 nicht mehr verfügbar). 22 1 Vorbemerkung Verbesserungen im Bibliothekseditor V7.4 – Jetzt ist es auch möglich Symbole innerhalb einer Bibliothek oder auch von einer in eine andere Bibliothek zu kopieren. Im Inhaltsverzeichnis einer Bibliothek hat jetzt jedes gezeigte Objekt im Kontextmenü den Eintrag Kopie erzeugen. CAM-Job V7.4 – Ein neuer CAMJob gerb274xmilldrill.cam wurde hinzugefügt. Dieser erzeugt Gerberdaten für eine ZweilagenPlatine, gibt (wenn vorhanden) Fräskonturen aus dem Layer 46, Milling und auch Bohrdaten im EXCELLON Format aus. Inhaltsübersicht im Bibliothekseditor V7.3 – Beim Öffnen einer Bibliothek wird eine Inhaltsübersicht der enthaltenen Devices, Packages und Symbole gezeigt. Über das Kontextmenü eines Eintrags kann man verschiedene Aktionen ausführen: zum Beispiel Umbenennen, Löschen oder Editieren eines Objekts. Es wird auch angezeigt, welche Packages oder Symbole in einem Device verwendet werden beziehungsweise in welchen Devices ein Package oder Symbol verwendet wird. Im ADDDialog des DeviceEditors gibt es jetzt eine Voransicht für die vorhandenen Symbole. Erweiterte Baum-Ansicht im Control Panel V7.3 – Es gibt einen neuen Zweig Dokumentation, der direkten Zugriff auf die Handbücher und Dokumentation erlaubt. Im BibliothekenZweig sind nun auch die Symbole sichtbar. Packages und Symbole werden in eigenen Ordnern angezeigt. Es werden zusätzliche Dateien, wie PDF, BMP, JPG, angezeigt. Hierarchischer Schaltplanentwurf V7.0 – Es ist möglich einen strukturierten Schaltplan zu erstellen, der untergeordnete Einheiten, sogenannten Module, enthält. Module sind Teilschaltpläne, die durch ModulInstanzen auf der Hauptschaltplanebene, beziehungsweise in einer höheren Ebene, verwendet werden können. Die einzelnen ModulInstanzen werden als einfache Symbole (Blöcke) dargestellt. ModulInstanzen werden über Ports mit Netzen miteinander verbunden. Die hierarchische Struktur kann beliebig viele Ebenen haben. Neues Icon-Design V7.0 – Die Bedieneroberfläche von EAGLE zeigt sich mit einem neuen Satz von Icons, der standardmäßig dargestellt wird. Es besteht die Möglichkeit zwischen neuem und klassischen Design zu wechseln. 23 1.2 Die wichtigsten Änderungen Autorouter V7.0 – Der EAGLEAutorouter unterstützt nun die Berechnung mehrerer AutorouterJobs gleichzeitig bei Nutzung von MehrKernProzessoren. Es gibt neue SetupMöglichkeiten, wie die automatische Wahl des RoutingRasters oder das automatische Bestimmen der Vorzugsrichtungen in den Signallayern. Über die Einstellung Effort lässt sich die Anzahl der errechneten RoutingJobs steuern. Jeder der vorgeschlagenen Jobs kann noch individuell angepasst werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit den sogenannten TopRouter vorzuschalten. Dieser arbeitet mit einem neuen rasterlosen Algorithmus, der die Signale zunächst vorverlegt und dann mit dem klassischen EAGLEAutorouter optimiert. Neue Befehle V7.0 – MODULE Anlegen eines Moduls und Einfügen einer ModulInstanz in einen hierarchischen Schaltplan V7.0 – PORT Definition eines Ports an einer ModulInstanz 1.3 Hinweise zu den aktuellen EAGLEBibliotheken Die BauteileBibliotheken, die mit EAGLE geliefert werden, wurden mit großer Sorgfalt für Sie, unseren Kunden, erstellt. Jedoch sind bei der großen Vielfalt von Bauteilen und Herstellern Fehler nicht gänzlich auszuschließen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass die Firma CadSoft keinerlei Gewähr für die Richtigkeit der BauelementeDefinitionen übernimmt. Vor der Installation einer neuen EAGLEVersion sollten Sie vorsichtshalber alle bisherigen Bibliotheken sichern, insbesondere wenn Sie eigene Modifikationen durchgeführt haben. Weitere Bibliotheken, die nicht oder noch nicht zum offiziellen EAGLE Lieferumfang gehören, finden Sie im DownloadBereich von CadSofts InternetSeiten: www.cadsoft.io. 1.4 Begriffe und ihre Verwendung In diesem Handbuch, in der HilfeFunktion sowie im EAGLEProgramm werden einige Begriffe immer wieder verwendet und als selbstverständlich vorausgesetzt, so dass wir sie an dieser Stelle kurz erklären wollen. Airwire: Direkte, noch nicht verlegte Verbindung zwischen zwei Punkten in einer Platine (= Luftlinie, Signallinie, Sollverbindung). 24 1 Vorbemerkung BlindVia: Auch Sackloch. Eine Durchkontaktierung, die beim Fertigungsprozess einer MehrlagenPlatine nicht durch alle Lagen gebohrt wird. Board: Gleichbedeutend mit Platine oder Layout. BuriedVia: Auch vergrabenes Via. Eine Durchkontaktierung, die bei der Herstellung der Platine wie ein normales Via durch den aktuellen LayerStapel durchgebohrt wird, aber in Bezug auf die gesamte Platine gesehen nicht durch alle Lagen geht und nicht sichtbar ist. Core: Zwei Kupferschichten, die auf einem starren Trägermaterial aufgebracht sind. CtrlTaste: Die ControlTaste. Auf deutschen Tastaturen mit Strg für Steuerungstaste bezeichnet. Default: Voreinstellung. Design Rule Check (DRC): Design Rules sind Kriterien, die der Entwickler für sein Layout festlegt, z. B. Mindestabstände zwischen Leiterbahnen, die Breite der Leiterbahnen oder Mindest und Maximalmaße für Durchkontaktierungen. Mit dem DRC werden diese Kriterien überprüft. Device: Ein vollständige definiertes Bauteil in einer Bibliothek. Besteht im Normalfall aus Package und Symbol. DeviceSet: Besteht aus mehreren Devices, die dieselben Symbole für den Schaltplan verwenden, aber unterschiedliche PackageVarianten bzw. Technologien haben. Drill: Durchkontaktierte Bohrung in einem Pad oder Via oder auch allgemein für Bohrdurchmesser. Electrical Rule Check (ERC): Bestimmte Verletzungen von elektrischen Grundsätzen kann ein Programm mit dem Electrical Rule Check erkennen. Beispiele: nicht angeschlossene Pins oder mehrere Ausgänge, die miteinander verbunden sind. Der ERC prüft außerdem die Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout. FollowmeRouter: Der ROUTEBefehl mit dem man Leiterbahnen von Hand verlegt, bietet einen Betriebsmodus, der es erlaubt, ein gewähltes Signal automatisch verlegen zu lassen. EAGLE berechnet den Verlauf der Leiterbahn und zeigt ihn sofort an. Die aktuelle Mausposition beeinflusst den Weg der Verbindung. Diese Funktion ist nur in Verbindung mit dem AutorouterModul verfügbar. 25 1.4 Begriffe und ihre Verwendung Forward&BackAnnotation: Überträgt alle Änderungen im Schaltplan sofort in ein bestehendes Layout (und auch eingeschränkt vom Layout in den Schaltplan), so dass beide Dateien immer konsistent sind. Gate: In diesem Handbuch wird an verschiedenen Stellen von Gate gesprochen, da der Aufbau einer Bibliothek am Beispiel eines Bausteins (Device) mit mehreren Gattern (Gates) leicht zu begreifen ist. Ein Gate ist der Teil eines Bausteins, der individuell in einem Schaltplan platziert werden kann, also z. B. ein Gatter eines Logikbausteins, aber auch die Spule eines Relais, wenn sie getrennt platziert werden kann. Grid: Gleichbedeutend mit Raster. Hole: Bohrung ohne Durchkontaktierung, z. B. für Befestigungslöcher. Junction: Verknüpfungspunkt im Schaltplan, der eine Verbindung zwischen sich kreuzenden Netzen repräsentiert. Layer: Zeichenebene; EAGLE kennt 255 physikalischen Layern der Platine). Layer (nicht identisch mit den LayerStack: Anzahl und Anordnung der Kupferlagen, aus denen eine Platine aufgebaut wird. Library: Bauteilebibliothek. MicroVia: Eine Durchkontaktierung (wie BlindVia) mit relativ kleiner Bohrung, die von einer Außenlage bis zur nächsten Innenlage reicht. Miter: Einfügen von Gehrungsschrägen an Knicken. Zum Beispiel bei Leiterbahnen das Glätten des Verlaufs durch Abschrägen oder Abrunden der Verbindungs punkte. Modul: Eine Untereinheit in einem hierarchischen Schaltplan, die eine Teilschaltung des gesamten Schaltplans enthält. ModulInstanz: Ein einfaches Symbol in einer übergeordneten Ebene im hierarchischen Schaltplan, das die Verwendung eines Moduls repräsentiert. Net: Elektrische Verbindung (Netz) im Schaltplan. Package: Packages (Gehäuse) sind in einer Bibliothek gespeichert und werden im Lay outEditor (auf der Platine) verwendet. 26 1 Vorbemerkung Pad: Durchkontaktierter Anschluss eines Package. Pin: Anschluss eines Schaltplansymbols. Port: Ähnlich einem Pin. Er verbindet Netze, die in einem Modul verwendet werden auf Schaltplanebene mit der Außenwelt. Prepreg: Wird bei MultilayerPlatinen zum Verbund von Außen und Innenlagen verwendet. Rack: BohrerKonfigurationsDatei (auch Bohrertabelle genannt), die bei der Erzeugung der Bohrdaten für den Leiterplattenhersteller benötigt wird. Ratsnest: Befehl, der die Länge von Luftlinien zwischen mehreren Anschlusspunkten minimiert und mit dem man gezielt Luftlinien ein bzw. ausblenden kann. Restring: Verbleibende Breite des Kupferrings um eine durchkontaktierte Bohrung bei Pad oder Via. Schematic: Ein Schaltplan. Sheet: Blatt eines Schaltplans. Signal: Elektrische Verbindungen im Board. SMD: Nicht durchkontaktierte Lötfläche eines Packages. SupplySymbol: Ein Symbol, das im Schaltplan eine Versorgungsspannung repräsentiert. Dieses veranlasst u. a. den ERC besondere Prüfungen durchzuführen. Symbol: Schaltplandarstellung eines Bauteils, die in einer Bibliothek definiert wird. ThermalSymbol: Bei Kupferflächen werden Lötpunkte über ThermalSymbole angeschlossen um das zu starke Abfließen der Wärme beim Löten zu verhindern. User Language: Frei programmierbare, Cähnliche Sprache zum Import und Export von Daten aller Art. Via: Durchkontaktierung zum Wechsel der Ebene für eine Leitung. Siehe auch Mi croVia, BlindVia und BuriedVia. 27 1.4 Begriffe und ihre Verwendung Wheel: Blendentabelle (BlendenKonfigurationsDatei), die bei der Erzeugung von Fertigungsdaten für den Leiterplattenhersteller im GerberFormat benötigt wird. Wire: Linie oder elektrische Verbindung im Board. 28 1 Vorbemerkung Diese Seite wurde absichtlich frei gelassen. 29 Kapitel 2 Installation 2.1 Was Sie benötigen Für die Installation von EAGLE benötigen Sie eine EAGLEInstallationsdatei, Ihren persönlichen Installationscode und die dazu gehörende Lizenzdatei. Sollten Sie für eine bereits vorhandene aktuelle Version ein Upgrade oder eine Lizenzerweiterung erworben haben, ist es nicht zwingend notwendig eine NeuInstallation durchzuführen. Mit dem neuen Installationscode und der Lizenzdatei kann die bestehende Lizenz aktualisiert werden. Wenn Sie die EAGLEFreeware installieren möchten, brauchen Sie nur das EAGLEInstallationspaket. Verwahren Sie Ihren persönlichen Installationscode an einem sicheren Ort, der für Unbefugte nicht zugänglich ist! Geben Sie die Lizenzdatei und den Installationscode niemals an Dritte weiter! Schicken Sie Ihren Installationscode auch niemals per EMail an CadSoft oder an Dritte. 2.2 Systemvoraussetzungen EAGLE ist ein sehr leistungsfähiger Grafikeditor, der für den Entwurf von PlatinenLayouts und Schaltplänen optimiert ist. EAGLE ist in einer 32bit und in einer 64bitVariante verfügbar. Wählen Sie je nach Architektur Ihres Betriebssystems die passende Variante aus. Voraussetzung für den Betrieb ist: Windows 7 oder neuer, Linux (Intelbasierend) mit Kernel Version 2.6, X11 mit mindestens 8 bpp Farbtiefe und folgenden Laufzeitbibliotheken: libssl.so.1.0.0, libcrypto.so.1.0.0, und CUPS zum Drucken, Mac OSX ab Version 10.8 auf IntelComputer, eine Grafikauflösung von mindestens 1024 x 768 Pixel, vorzugsweise eine 3TastenRädchenmaus. 31 2 Installation 2.3 Installation des EAGLE-Pakets Laden Sie sich zuerst das aktuelle EAGLEPaket passend zu Ihrem Betriebssystem von der CadSoftWebseite herunter. EAGLE ist für Windows, Linux und Mac OSX jeweils in einer 32bit und in einer 64bitVariante verfügbar. Nach der Installation entscheiden Sie sich, wie EAGLE verwendet werden soll: In der freien Variant EAGLE Express oder als lizenzierte Software mit den in ihrer Bestellung angegebenen Modulen und in entsprechender Nutzeranzahl und Edition. Falls Sie bereits eine Lizenz erworben haben, halten Sie dazu Ihre persönlichen Lizenzdaten, bestehend aus Lizenzdatei „seriennummer“.key und Ihrem Installationscode bereit. Windows Die Installationsdatei für EAGLE für Windows ist ein selbstextrahierendes Archiv. Doppelklicken Sie auf die ausführbare Datei eaglewin327.7.0.exe für 32bitBetriebssysteme oder eaglewin647.7.0.exe in der 64bitVariante um die Installation zu starten. Die Versionsnummer im Namen kann, je nach EAGLEVersion, abweichen. Die Installationsroutine beginnt mit dem Entpacken der einzelnen Dateien aus dem Archiv. Klicken Sie auf Setup, um diesen Vorgang zu starten. Danach startet die eigentliche Installation. Folgen Sie den Anweisungen Schritt für Schritt: Am Ende der Installation werden Sie gefragt, wie EAGLE lizenziert werden soll: LizenzDatei verwenden Das setzt voraus, dass Sie eine EAGLELizenz gekauft haben. In diesem Fall müssen Sie im folgenden Dialog den Pfad zur Lizenzdatei „seriennummer“.key angeben und den persönlichen Installationscode, den Sie von CadSoft erhalten haben, eintippen. Als EAGLE Express lizenzieren EAGLE wird als eingeschränkte Version mit den Limitierungen der StandardEdition lizenziert. Diese Lizenz kann jederzeit durch eine gekaufte Lizenz ohne NeuInstallation ersetzt werden. Jetzt nicht lizenzieren verschiebt diesen Vorgang auf den ersten EAGLEStart. Im WindowsStartmenü beziehungsweise in der AppAnsicht finden Sie jetzt den Eintrag EAGLE Layout Editor 7.7.0. In der Installation enthalten sind auch das Trainingshandbuch und das Handbuch jeweils als PDFDatei. Mit einem Doppelklick auf den Eintrag EAGLE 7.7.0 starten Sie das Programm. EAGLE kann über die unter Windows übliche Weise deinstalliert werden. 32 2.3 Installation des EAGLE-Pakets Linux EAGLE für Linux kommt als selbstextrahierendes ShellSkript mit Setup Dialog. Sie können EAGLE als Root/Administrator oder auch als einfacher Benutzer installieren. Starten Sie den Installationsvorgang durch einen Doppelklick in einem Dateimanager auf das ShellSkript eaglelin327.7.0.run oder eaglelin647.7.0.run. Überprüfen Sie bitte vorher, ob die Datei als ausführbar markiert ist. Wenn nicht, ändern Sie die DateiEigenschaften, zum Beispiel mit dem chmod Befehl in der Konsole. Sie können das Skript auch direkt in einem Konsolen Fenster starten, z.B.: /pfad_angabe/eagle-lin64-7.6.0.run Die Versionsnummer im Namen kann, je nach EAGLEVersion, abweichen. Die Installationsroutine beginnt mit dem Entpacken der einzelnen Dateien aus dem Archiv. Danach startet die eigentliche Installation. Folgen Sie den Anweisungen Schritt für Schritt. Zum Schluss werden Sie gefragt, wie EAGLE lizenziert werden soll: Lizenzdatei verwenden Das setzt voraus, dass Sie eine EAGLELizenz gekauft haben. In diesem Fall müssen Sie im folgenden Dialog den Pfad zur Lizenzdatei „seriennummer“.key angeben und den persönlichen Installationscode, den Sie von CadSoft erhalten haben, eintippen. Als EAGLE Express lizenzieren EAGLE wird als eingeschränkte Version mit den Limitierungen der StandardEdition lizenziert. Diese Lizenz kann jederzeit durch eine gekaufte Lizenz ohne NeuInstallation ersetzt werden. Jetzt nicht lizenzieren verschiebt diesen Vorgang auf den ersten EAGLEStart. Um EAGLE zu starten, führen Sie im Installationsverzeichnis bin/eagle aus. Das Trainingshandbuch und das EAGLEHandbuch werden jeweils als PDF Datei im docVerzeichnis der EAGLEInstallation abgelegt und sind im EAGLE Control Panel über den Zweig Dokumentation erreichbar. Mac OS X Um die Installation zu starten, doppelklicken Sie auf das Installationsarchiv mit dem Namen eaglemac647.7.0.zip. Das Installationspaket wird jetzt zuerst automatisch entpackt. Es erscheint das entsprechende Icon eagle mac647.7.0.pkg auf dem Desktop. Klicken Sie es an, um die SetupRoutine zu starten. Die Versionsnummer im Namen kann, je nach EAGLEVersion, abweichen. Folgen Sie der Installationsroutine Schritt für Schritt. 33 2 Installation Bestätigen die die EAGLE Lizenzvereinbarungen mit einem Klick auf Fortfahren, wenn Sie damit einverstanden sind. Wenn nicht, können Sie mit einem Klick auf Zurück, die Installation abbrechen. Jetzt wird das Verzeichnis und gegebenenfalls das ZielVolume festgelegt, in welches EAGLE installiert werden soll. Mit Fortfahren übernehmen Sie den Vorschlag, mit einem Klick auf Auswählen, dürfen Sie ein beliebiges anderes Verzeichnis wählen. Nach einer erneuten Bestätigung des Installationspfades beginnt der Installationsvorgang. Nach dem Beenden der Installation starten Sie EAGLE, indem Sie im Finder unter Programme/EAGLE auf das EAGLEIcon klicken. Beim ersten EAGLE Start werden Sie gefragt, wie EAGLE lizenziert werden soll: Lizenzdatei verwenden Das setzt voraus, dass Sie eine EAGLELizenz gekauft haben. In diesem Fall müssen Sie im folgenden Dialog den Pfad zur Lizenzdatei „seriennummer“.key angeben und den persönlichen Installationscode, den Sie von CadSoft erhalten haben, eintippen. Als EAGLE Express lizenzieren EAGLE wird als eingeschränkte Version mit den Limitierungen der Light Edition lizenziert. Diese Lizenz kann jederzeit durch eine gekaufte Lizenz ohne NeuInstallation ersetzt werden. Das Trainingshandbuch und das EAGLEHandbuch werden als PDFDateien im docVerzeichnis der EAGLEInstallation abgelegt und sind auch über das EAGLE Control Panel im Zweig Dokumentation erreichbar. Wollen Sie das Programm deinstallieren, löschen Sie den EAGLEEintrag unter Programme im Finder. 2.4 Update von einer älteren Version Erst sichern, dann installieren Als erstes sollten Sie eine Sicherungskopie des bisherigen EAGLE Verzeichnisses anlegen. Gehen Sie dann so vor, wie im Abschnitt Installation auf Seite 31 beschrieben. Die neue EAGLEVersion wird üblicherweise in einem neuen Ordner, mit seinen Unterordnern für Bibliotheken, ScriptDateien, User LanguageProgrammen und so weiter, angelegt. Nach dem ersten Start des Programms sollten Sie die PfadEinstellungen im Menü Optionen/Verzeichnisse.. im Control Panel überprüfen. Die Pfadeinstellungen werden, wenn vorhanden, aus der Konfigurationsdatei eaglerc(.usr) der Vorgängerversion übernommen. Wenn nötig, modifizieren Sie die Pfade wie gewünscht. Der Platzhalter $EAGLEDIR steht hierbei für das EAGLEInstallationsverzeichnis. 34 2.4 Update von einer älteren Version Bitte lesen Sie die Datei update.txt, die im Verzeichnis EAGLE/doc steht, um sich mit den Änderungen im neuen Programm vertraut zu machen. Zusätzliche Hinweise zur UpdateInstallation finden Sie ggf. in den aktuellen READMEDateien. Hinweise zu Bauteil-Bibliotheken Alle älteren Dateien können in der neuen EAGLEVersion weiter verwendet werden. Bitte prüfen Sie, welche Bibliotheken in use, also geladen sind, und für den ADDBefehl zur Verfügung stehen. Damit Sie auch tatsächlich mit den Bibliotheksdateien der neuen EAGLE Version arbeiten, sollten Sie, zum Beispiel im SchaltplanEditor in der Kommandozeile, den Befehl USE -* eintippen, um alle Bibliotheken aus dem Speicher zu nehmen, und dann mit USE * alle Bibliotheken des/der aktuell eingestellten Verzeichnisse(s) laden. Die Information über die verwendeten Bibliotheken wird in der Datei eagle.epf des geladenen Projekts gespeichert. Wenn Sie neue Bauteile in den bisherigen Standardbibliotheken definiert haben und Sie diese Dateien weiter verwenden wollen, sollten Sie diese (von Anfang an) mit einem eigenen Namen versehen und in einen eigenen Ordner kopieren. Damit verhindern Sie ein versehentliches Überschreiben und den damit möglichen Datenverlust oder ein Verwechseln mit den neueren Bibliotheken. Das ist übrigens auch für ULPs und ScriptDateien sinnvoll. Bei Änderungen in der Datenstruktur Bei Updates, bei denen eine Änderung der Datenstruktur notwendig war (einen entsprechenden Hinweis finden Sie in der UpdateDatei im eagle/doc Verzeichnis), ist es sinnvoll, die eigenen Bibliotheken aus der Vorgängerversion einmal in der neuen Version zu speichern. Das Aufklappen des BibliotheksZweiges im Control Panel oder der erste Aufruf des ADD Befehls funktioniert dann schneller, da nicht erst die Datenstruktur aktualisiert werden muss, bevor der Bibliotheksinhalt gelesen und angezeigt werden kann. Falls Sie sehr viele eigene Dateien haben, gibt es eine bequeme, schnelle Methode. Sie brauchen zwei Dateien als Hilfsmittel: Das ULP runloopalllbrscript.ulp und eine ScriptDatei mit der Zeile WRITE; Öffnen Sie eine der Bibliotheken, die auf den neuen Stand gebracht werden soll, und starten Sie das ULP. Das ULP fragt nach der auszuführenden Script Datei und aktualisiert so alle Bibliotheken im Verzeichnis. Die Datenstruktur der Bibliotheksdateien bleibt beim Übergang von 35 2 Installation Version 6 auf Version 7 unverändert! Daten aus älteren EAGLEVersionen können direkt in der neuen Version verwendet werden. Sind die Daten aus einer EAGLEVersion vor 2.60, müssen sie mit dem Programm Update26.exe unter Windows konvertiert werden. Mehr Informationen dazu gibt es auf Seite 348. 2.5 Lizenz-Änderung bzw. -Erweiterung Für eine Lizenzänderung erhalten Sie einen aktualisierten Installationscode und eine neuen Lizenzdatei „seriennummer“.key. ➢ Der LizenzDialog Starten Sie EAGLE und wählen Sie im Control Panel im HilfeMenü den Punkt EAGLE lizenzieren aus. Sie werden jetzt nach dem Pfad zur Lizenzdatei „seriennummer“.key gefragt. Wählen Sie diesen aus und tippen Sie in der unteren Zeile Ihren persönlichen Installationscode ein. Klicken Sie dann OK. Das Programm ist jetzt neu lizenziert. Sie können die Lizenzdaten jederzeit im EAGLE Control Panel unter Hilfe/Über EAGLE abrufen. Über diesen Weg können Sie eine bereits installierte aktuelle Express (Light) Edition zu einer vollwertigen Lizenz erweitern. 2.6 Mehrbenutzer-Lizenzen MehrbenutzerLizenzen dürfen an verschiedenen Rechnern separat oder auch in einem Netzwerk innerhalb der Lizenzbedingungen installiert werden. Der Installationsvorgang im Netzwerk läuft im Prinzip genauso, wie auf einem Einzelrechner und ist im Abschnitt Installation auf Seite 31 beschrieben. Hinweise zur Installation im Netzwerk Eine MehrbenutzerLizenz unterscheidet sich von einer Einzelplatzversion in den Benutzerrechten. Sie enthält keine besonderen Netzwerkmechanismen und kann so in den meisten Netzwerken verwendet werden. Eine typische Installation kann so aussehen: 36 2.6 Mehrbenutzer-Lizenzen EAGLE wird auf einem Server installiert. Bibliotheks, Design, ULP, Projekt und andere Verzeichnisse können frei gewählt werden. EAGLE wird nach der Installation von einer Arbeitsstation aus gestartet und lizenziert. Dazu braucht man im Unterverzeichnis bin des EAGLE Verzeichnisses Schreibrechte. Nach der Installation wird die generierte Lizenzdatei eagle.key nicht mehr verändert. Es ist kein Schreibzugriff mehr notwendig. Jetzt kann EAGLE von allen anderen Arbeitsstationen aufgerufen werden. Achten Sie bitte darauf, dass alle Arbeitsrechner denselben Aufruf für EAGLE verwenden, der auch beim Lizenzieren verwendet wurde. Für jeden Rechner kann nun ein privates Arbeitsverzeichnis (lokal oder im Netzwerk) eingerichtet werden. In diesem kann sich eine benutzerspezifische Konfigurationsdatei (eaglerc.usr unter Windows bzw. ~/.eaglerc unter Linux oder Mac OS X) befinden. In weiteren Unterverzeichnissen sind zum Beispiel individuelle Projekte. Alternativ kann jeder Rechner auf dem EAGLE verfügbar sein soll, separat lizenziert werden. Dazu kopieren Sie, die im EAGLEProgrammverzeichnis (eagle/bin) generierte Datei eagle.key, in das private Arbeitsverzeichnis des Rechners. Geben Sie beim Start des Programms den Installationscode und den Pfad der Lizenzdatei „seriennummer“.key an. Diese Vorgehensweise empfiehlt sich zum Beispiel bei Mehrbenutzer Lizenzen für 3 oder 5 Benutzer, die nur an bestimmten Rechnern mit EAGLE arbeiten. In einer Netzwerkumgebung ist es empfehlenswert, dass Bibliotheken, ULPs, Scripts und so weiter genau an einer Stelle verfügbar sind. Das sollte jeweils ein Ordner sein auf den alle EAGLEAnwender zugreifen können. So stellen Sie sicher, dass neu definierte Bauteile, ULPs oder Scripts auch von allen Anwendern verwendet werden können. Besonderheiten unter Windows Pfadangaben Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, bei der Pfadangabe des EAGLEAufrufs keinen Laufwerksbuchstaben, sondern den ServerNamen in UNCNotation anzugeben, also zum Beispiel: \\netservername\eagle\bin\eagle.exe Unterschiedliche Betriebssysteme an den Arbeitsrechnern Sollten im Netzwerk Rechner mit verschiedenen WindowsSystemen zum Einsatz kommen, führen Sie zunächst eine Installation wie oben beschrieben durch. Folgende Situation könnte entstehen: Alle Rechner, die zum Beispiel Windows XP verwenden, können EAGLE starten. Rechner mit zum Beispiel Windows 7 nicht. Um auch die Rechner mit Windows 7 zum Laufen zu bringen, kopieren Sie bitte die Dateien 37 2 Installation eagle.exe und eagle.key, die sich im eagle\binVerzeichnis auf dem Server befinden, nach zum Beispiel eaglexp.exe und eaglexp.key. Alle Rechner mit Windows XP starten nun EAGLE mit dem Aufruf EAGLEXP Anschließend starten Sie EAGLE von einem Rechner mit Windows 7 und lizenzieren diesen mit dem Installationscode und der Lizenzdatei erneut. Die Datei eagle.key ist dann für alle Windows7Rechner gültig. Der Start des Programms erfolgt mit EAGLE Sie benötigen zum Kopieren und Lizenzieren Schreibrechte im Verzeichnis eagle/bin! 2.7 Sprache einstellen EAGLE entscheidet anhand der Spracheinstellung des Betriebssystems welche Sprache verwendet wird. Wenn die Systemsprache beispielsweise englisch ist, erscheint EAGLE in englisch. Falls Sie die automatisch erkannte Sprache nicht verwenden wollen, haben Sie folgende Möglichkeiten diese zu ändern. Windows EAGLE beachtet die Umgebungsvariable LANG. Um sie zu ändern, gehen Sie an die entsprechende Stelle in der Windows Systemsteuerung. Definieren Sie ein Variable mit Namen LANG. Für deutsch setzen Sie den Wert der Variablen typischerweise auf de_DE, de_AT oder de_CH. Für englisch ist der typische Wert en_US oder en_GB. Falls Sie EAGLE lieber über eine Batchdatei starten wollen, könnte diese folgendermaßen aussehen: SET LANG=de_DE cd C:\Programme\eagle-7.x.x start bin\eagle.exe Das ist sinnvoll, wenn auch andere Anwendungen auf die Variable LANG reagieren. Diese Batchdatei betrifft nur EAGLE. Linux und Mac OS X Was für die WindowsVersion beschrieben ist, gilt auch für EAGLE unter Linux und Mac OS X. Die Umgebungsvariable wird mit dem EXPORTBefehl des Betriebssystems definiert. Es ist alternativ möglich eine Skriptdatei zu schreiben, die EAGLE startet. Zum Beispiel: LANG=de_DE /home/user/eagle-7.x.x/bin/eagle EAGLE soll in Zukunft weitere Sprachen unterstützen. Bitte sehen Sie in die Datei UPDATE.txt, um Informationen über derzeit verfügbare Sprachen zu erhalten. 38 3 EAGLE–Module und –Editionen Kapitel 3 EAGLE–Module und –Editionen 3.1 EAGLE-Module EAGLE wird in verschiedenen Ausführungen angeboten. Sie können den LayoutEditor mit einem zusätzlichen AutorouterModul oder/und mit einem SchaltplanEditor erweitern. Der SchaltplanEditor alleine ist geeignet, ElektroSchaltpläne zu zeichnen. Der LayoutEditor ist in diesem Fall nicht unbedingt notwendig. Die Bedienung ist in allen Programmteilen einheitlich. Layout-Editor Mit dem LayoutEditor können Sie Platinen entwerfen. Darin enthalten sind der BibliotheksEditor, der CAMProzessor und ein Texteditor. Mit dem BibliotheksEditor können Sie Gehäuse und auch Schaltplansymbole bearbeiten. Der CAMProzessor ist das Ausgabeprogramm, mit dem Sie die Fertigungsdaten (zum Beispiel Gerber und Bohrdateien) erzeugen. Es ist ebenfalls möglich UserLanguageProgramme und ScriptDateien zu nutzen. Schaltplan-Editor Im Elektronikbereich ist es sinnvoll, Schaltplan und LayoutEditor zu kombinieren. Sie können jederzeit mit einem Mausklick die zugehörige Platinendatei erzeugen. EAGLE wechselt dann in den LayoutEditor, wo die Bauelemente mit den Luftlinien (SollVerbindungen) neben einer Leerplatine platziert sind. Von da an können Sie wie gewohnt weiterarbeiten. Schaltplan und Layout werden von EAGLE automatisch konsistent gehalten (Forward&BackAnnotation). Schaltpläne können aus maximal 999 Seiten (Sheets) bestehen. Im SchaltplanEditorFenster zeigt EAGLE standardmäßig eine Voransicht der Schaltplanseiten. Mit dem SchaltplanEditor kann man auch einfache ElektroSchaltpläne (Verdrahtungspläne, Klemmenpläne, Kontaktspiegel) zeichnen. Autorouter Mit dem AutorouterModul haben Sie im LayoutEditor die Möglichkeit, vorher definierte SollVerbindungen (dargestellt als Luftlinien) automatisch verdrahten zu lassen. Dabei können Sie einzelne Netze, Gruppen von Netzen 39 3 EAGLE–Module und –Editionen oder alle noch nicht gerouteten Verbindungen dem Autorouter übergeben. Dabei werden Netzklassen mit unterschiedlichen Leiterbahnbreiten und Mindestabständen berücksichtigt. Der Autorouter bildet auch die Grundlage für den FollowmeRouter. Dieser erlaubt, als erweiterte Funktion des manuellen ROUTEBefehls, das automatische Verlegen einzelner Verbindungen. 3.2 Die verschiedenen Leistungsklassen EAGLE wird in den verschiedenen Leistungs/Preisklassen (Editionen), Standard, Premium und Ultimate angeboten. Leistungsangaben in diesem Handbuch beziehen sich immer auf die Ultimate Edition. Ultimate-Edition Allgemein maximale Zeichenfläche 4000 mm x 4000 mm (ca. 150 Inch x 150 Inch) Auflösung 0,003125 µm (Micron) Raster in Millimeter und Inch einstellbar Bis zu 255 Zeichnungslayer Ausführen von Befehlsdateien (ScriptDateien) Cähnliche Benutzersprache (EAGLEUserLanguage) für den Daten Import und Export und die Realisierung eigener Befehle Lesbare, vollständig dokumentierte XMLDatenstruktur Einfaches Bearbeiten von Bibliotheken Zusammenstellen eigener Bibliotheken aus vorhandenen durch Drag&Drop Einfaches Erzeugen neuer PackageVarianten aus anderen Bibliotheken durch Drag&Drop PackageVarianten können in beliebigen Winkeln gedreht angelegt werden (0.1GradSchritte) Beliebige Padformen im PackageEditor Bibliotheksbrowser und bequeme BauteilSuchfunktion Unterstützung von BauteileTechnologien (z. B. 74L00, 74LS00..) Einfaches Erzeugen von beschrifteten Zeichnungsrahmen mit Referenzkoordinaten Frei definierbare Attribute, anwendbar auf Bauteile in der Bibliothek und auch in Schaltplan oder Layout Unterstützung von Bestückungsvarianten Komfortable Bemaßungsfunktion 40 3.2 Die verschiedenen Leistungsklassen Zusammenfügen von verschiedenen Projekten mit Beibehaltung der Konsistenz (Design Reuse) Integrierte Exportfunktion für PDFDateien ExportFunktion für Grafikdateien (BMP, TIF, PNG...) Ausdruck über SystemDruckertreiber mit Druckvorschau StücklistenErzeugung mit DatenbankSupport (bom.ulp) Drag&DropFunktion im Control Panel Frei definierbares Kontextmenü mit spezifischen Befehlen für jedes Objekt über die rechte Maustaste erreichbar Eigenschaften eines Objekts über das Kontextmenü erreichbar und gegebenenfalls veränderbar Automatische BackupFunktion Layout-Editor Konventionelle und SMDTechnik (auf beiden Seiten) Blind und BuriedViaTechnik Drehen von Elementen in beliebigen Winkeln (0.1GradSchritte) Bauteile können gegen Verschieben gesperrt werden Texte können in beliebiger Ausrichtung platziert werden Dynamisches Berechnen der Signallinien beim Entflechten der Platine MagnetischePadsFunktion beim Verlegen von Leiterbahnen Verlegen der Leiterbahnen in beliebigen Radien möglich Mitering zum Glätten von Leiterbahnknicken Design Rule Check (prüft z.B. Platine auf Kurzschlüsse oder bestimmte Maße von Pads und Leiterbahnen) Copper Pouring (Auffüllen z. B. mit Massefläche) Einfache Nutzung verschiedener PackageVarianten Verlegen von DifferentialPairSignalen Automatische Erzeugung von Mäandern zum Längenausleich von Signalen Vom Benutzer frei programmierbare UserLanguage, zur Erzeugung von Daten z. B. für Bestückungs, Test und Fräsautomaten und beliebigen anderen Datenformaten Erzeugung von Fertigungsdaten für Plotter, Fotoplotter, Bohrmaschinen mit dem CAMProzessor 41 3 EAGLE–Module und –Editionen Schaltplan-Editor Schaltpläne können in einer hierarchischen Struktur angelegt werden: Module werden durch ModulInstanzen auf der oberen Schaltplanebene repräsentiert und über Ports verbunden Die Hierarchie kann eine beliebige Tiefe erreichen Bis zu 999 Blätter pro Schaltplan Verkleinerte Seiten und Modulseitenvorschau Sortieren der Schaltplanseiten und Modulseiten durch Drag&Drop Querverweise für Netze Automatisches Erzeugen eines Kontaktspiegels Einfaches Kopieren von Bauteilen ReplaceFunktion für Bauteile unter Einhaltung der Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout OnlineForward&BackAnnotation zwischen Schaltplan und Platine Automatische PlatinenGenerierung Automatische Verdrahtung der Versorgungsspannung Electrical Rule Check (prüft Schaltplanlogik und Konsistenz zwischen Schaltplan und Platine) Autorouter-Modul Vollständig in die BasisSoftware integriert Toprouter mit rasterlosem RoutingAlgorithmus, der dem Autorouter vorgeschaltet werden kann Optionale automatische Auswahl von RoutingRaster und Vorzugsrichtungen in den Signallagen Unterstützung von MehrKernProzessoren zum gleichzeitigen Bearbeiten mehrerer RoutingJobs Verwendet die im Layout gültigen DesignRegeln Wechsel zwischen manuellem und automatischem Routen in jedem Entwicklungsstadium der Platine Grundlage für den FollowmeRouter, ein erweiterter Betriebsmodus beim Entflechten der Platine, der eine mit der Maus ausgewählte Signallinie vollautomatisch verlegen kann RipupundRetryAlgorithmus Steuerung durch Kostenfaktoren (vom Benutzer definierbar) Kleinstes RoutingRaster 0,02 mm (ca. 0,8 mil) Platzierungsraster beliebig Bis zu 16 SignalLayer (mit einstellbaren Vorzugsrichtungen) Volle Unterstützung von Blind und BuriedVias 42 3.2 Die verschiedenen Leistungsklassen Berücksichtigt verschiedene Netzklassen bzgl. Leiterbahnbreite und Mindestabstand Premium-Edition Die PremiumEdition hat gegenüber der UltimateEdition die folgenden Einschränkungen im LayoutEditor: Es können Layouts mit einer maximalen Fläche einer Europakarte (160 mm x 100 mm) erzeugt werden. Es sind maximal 6 Signallagen erlaubt (Top, Route2, Route3, Route14, Route15, Bottom). Der Schaltplan darf maximal 99 Seiten haben. Maker-Edition Einschränkungen gegenüber der UltimateEdition: Es können Layouts mit einer maximalen Fläche einer Europakarte (160 mm x 100 mm) erzeugt werden. Es sind maximal 6 Signallagen erlaubt (Top, Route2, Route3, Route14, Route15, Bottom). Der Schaltplan darf maximal 99 Seiten haben. Nur für nichtkommerziellen Einsatz. Standard-Edition Die StandardEdition hat folgende Einschränkungen: Die Platinenfläche ist auf 100 x 80 mm begrenzt. Außerhalb dieses Koordinatenbereichs können keine Bauteile platziert bzw. Signale verlegt werden. Es stehen nur zwei Signallayer zur Verfügung (keine Innenlagen). Ein Schaltplan kann aus zwei Blättern bestehen. Größere Layouts und Schaltpläne können auch mit den kleinen Versionen gedruckt werden. Der CAMProzessor kann davon auch Fertigungsdaten erstellen. 43 3 EAGLE–Module und –Editionen Diese Seite wurde absichtlich frei gelassen. 44 Kapitel 4 EAGLE im Überblick 4.1 Das Control Panel Das Control Panel erscheint standardmäßig nach dem EAGLEStart und ist die Steuerzentrale des Programms. Von hier aus lassen sich alle EAGLE spezifischen Dateien verwalten und einige Grundeinstellungen treffen. Es ähnelt den gebräuchlichen Dateimanagern, die in verschiedensten Anwendungen und Betriebssystemen zum Einsatz kommen. Jede EAGLE Datei wird in der BaumAnsicht mit einem kleinen Symbol gekennzeichnet. Durch rechten Mausklick auf einen Eintrag in der BaumAnsicht öffnet sich ein Kontextmenü. Mit diesem lassen sich, je nach Objekt, verschiedene Aktionen (Umbenennen, Kopieren, Drucken, Öffnen, Neu anlegen usw.) ausführen. Es werden zum Beispiel Grafikdateien oder Dokumentationsdateien im PDF oder TextFormat mit der verknüpften Applikation geöffnet. Das Control Panel unterstützt Drag&Drop, auch zwischen verschiedenen Programmen. So kann man beispielsweise Dateien kopieren, verschieben oder Verknüpfungen auf dem Desktop erstellen. UserLanguageProgramme oder ScriptDateien, die man mit der Maus aus dem Control Panel in ein EditorFenster zieht, werden automatisch gestartet. Ziehen Sie mit der Maus z. B. eine Boarddatei in den LayoutEditor, wird die Datei geöffnet. Durch die BaumAnsicht erhält man rasch einen Überblick über Bibliotheken, DesignRegeln, UserLanguageProgramme, ScriptDateien, CAMJobs, die Dokumentation und Projekte. Zu den Projekten können, außer Schaltplänen und Layouts, auch spezielle Bibliotheken, Text, Fertigungs und Dokumentationsdateien gehören. Nach dem ersten Aufruf präsentiert sich das Control Panel ähnlich wie im folgenden Bild gezeigt. Selektiert man ein Objekt in der BaumAnsicht, werden im rechten Teil des Fensters weitere Informationen oder eine Voransicht dazu angezeigt. 45 4 EAGLE im Überblick ➢ Control Panel: Rechts, die Beschreibung der Bibliothek rcl.lbr Dokumentation Im DokumentationZweig der Baumansicht haben Sie direkten Zugriff auf das EAGLE Tutorial (Trainingshandbuch) und Manual (Handbuch) in verschiedenen Sprachen. Außerdem finden Sie dort die UpdateDatei, die alle Änderungen in den verschiedenen EAGLEVersionen beschreibt. Zusätzlich gibt es Informationen zu verschiedenen UserLanguageProgrammen. Doppelklicken Sie auf einen der Einträge, wird die Datei mit dem zugehörigen Texteditor oder PDFReader geöffnet. Bibliotheksübersicht Besonders interessant ist die Möglichkeit, den Inhalt der Bibliotheken anzuzeigen. Damit gewinnt man sehr schnell einen Überblick über die verfügbaren Bauteile. Klappen Sie den Eintrag Bibliotheken auf und Sie sehen die verfügbaren Bibliotheken. Im Feld Beschreibung wird eine Kurzbeschreibung zum Inhalt gezeigt. Wird eine Bibliothek selektiert, sehen Sie im rechten Teil des Control Panels ausführliche Informationen zur Bibliothek. Klappen Sie einen Bibliothekseintrag auf, zeigt sich der Inhalt mit einer kurzen Beschreibung zum Element. Devices und Packages werden mit einem kleinem Symbol markiert. Selektieren Sie nun ein Device: Rechts erscheint die Beschreibung des Devices und eine Abbildung davon. Darunter werden die möglichen Package und TechnologieVarianten aufgelistet. Mit einem Klick auf eine der PackageVarianten wird oben die 46 4.1 Das Control Panel Darstellung des Packages aktualisiert. Sofern das SchaltplanEditorFenster geöffnet ist, erscheint in der Zeile neben der selektierten Variante ADD. Klicken Sie darauf, hängt das Device, sobald Sie sich mit der Maus über dem SchaltplanEditorFenster befinden, an der Maus. Jetzt können Sie es im Schaltplan platzieren. Sollten Sie nur mit dem LayoutEditor arbeiten, funktioniert das selbstverständlich auch mit Packages. Es ist ebenfalls möglich ein Device mit Drag&Drop von der BaumAnsicht aus in einen Schaltplan zu ziehen und dort zu platzieren. Besitzt es mehr als nur eine PackageVariante, öffnet sich automatisch der ADDDialog, um die gewünschte Gehäuseform zu wählen. Der grüne Marker hinter einem Bibliothekseintrag zeigt an, dass diese Bibliothek in use ist. Das heißt, sie darf im aktuellen Projekt verwendet werden. Bauteile dieser Bibliothek werden von der Suchfunktion im ADD Dialog des Schaltplans oder Layouts berücksichtigt. Somit stehen Sie für das Projekt zur Verfügung. Ist die Markierung grau, wird die Bibliothek nicht beachtet. Wird EAGLE ohne Projekt gestartet (es wird keine eagle.epfDatei geladen; das Projekt wurde geschlossen bevor EAGLE zuletzt beendet wurde) und dann ein neues Projekt angelegt (⇒ Datei/Neu/Project), sind automatisch alle Bibliotheken in use. Wird aber vorher ein Projekt geöffnet, für das schon eine bestimmte Auswahl an Bibliotheken getroffen wurde, wird diese Auswahl in das neue Projekt übernommen. Sofern parallel zum Control Panel ein BibliotheksEditorFenster geöffnet ist, kann man über Drag&Drop ein vollständiges Device oder ein Package aus der BaumAnsicht in die geöffnete Bibliothek ziehen. Dabei wird das Element von der einen in die andere Bibliothek kopiert. Existiert in der Zielbibliothek bereits ein gleichnamiges Element, findet ein BibliotheksUpdate statt; das vorhandene wird durch das neue überschrieben. 47 4 EAGLE im Überblick ➢ Control Panel: Bibliotheksübersicht mit DeviceAnsicht Design-Regeln In EAGLE kann man für die PlatinenEntwicklung spezielle DesignRegeln festlegen. Diese können als Datensatz in speziellen Dateien gesichert werden (*.dru). Im Zweig DesignRegeln der BaumAnsicht legt man fest, welcher Parameter satz für das aktuelle Projekt gilt. Sind noch keine Angaben zu den Design Regeln (Bearbeiten/DesignRegeln...) getroffen, gibt EAGLE Parameter vor. Die Markierung rechts vom Dateieintrag, legt den DefaultParametersatz für das aktuelle Projekt fest. Nach diesen Kriterien wird das Layout vom DRC geprüft. Weitere Hinweise zum DRC und den DesignRegeln finden Sie ab Seite 158. User-Language-Programme, Script-Dateien, CAMJobs Diese Einträge zeigen den Inhalt der Verzeichnisse ulp, scr und cam. Darin befinden sich verschiedene UserLanguageProgramme (*.ulp), ScriptDateien (*.scr), und CAMJobs (*.cam) für die Ausgabe von Daten mit dem CAM Prozessor. Wird eine dieser Dateien im Control Panel selektiert, sehen Sie eine ausführliche Beschreibung zur Datei. Die Pfade können über das Menü Optionen/Verzeichnisse eingestellt werden. Dazu finden Sie später in diesem Kapitel mehr. 48 4.1 Das Control Panel Projekte Vom Control Panel aus werden die verschiedenen Projekte verwaltet. Nach dem Aufklappen des Zweiges Projekte erscheinen verschiedene Ordner. Diese befinden sich an der Stelle, die über das Menü Optionen/Verzeichnisse im Feld Projekte gewählt wurde. Es dürfen auch mehrere Pfade angegeben werden. Ein Projekt besteht üblicherweise aus einem Ordner, der den Namen des Projekts repräsentiert und einer projektspezifischen Konfigurationsdatei mit dem Namen eagle.epf. In diesem Ordner befinden sich üblicherweise alle Dateien, die zu Ihrem Projekt gehören, zum Beispiel Schaltplan und Board Datei, besondere Bibliotheken, ScriptDateien usw. Ein Projektverzeichnis, das die Projektdatei eagle.epf enthält, wird durch ein besonderes Ordnersymbol markiert . Im ProjekteZweig wählt man das Projekt, das man bearbeiten will. Rechts neben einem ProjektordnerEintrag befindet sich ein Marker, der entweder grau oder grün dargestellt wird. Mit diesem kann man Projekte öffnen und auch wieder schließen. Klickt man auf einen grauen Marker, wird er grün und das entsprechende Projekt wird geöffnet. Erneutes Klicken auf den grünen Marker oder ein Klick auf einen anderen Marker schließt das aktuelle Projekt bzw. öffnet anschließend gleich das andere Projekt. Alternativ öffnen oder schließen Sie ein Projekt mit einem Doppelklick auf den Projekteintrag oder durch Betätigen der Leer oder Eingabetaste. Beim Beenden eines Projekts werden die aktuellen Einstellungen der gerade geöffneten EditorFenster in der Datei eagle.epf gespeichert, sofern die Option Projektdatei automatisch sichern im Menü Optionen/Sicherung aktiviert ist. Wurde die Projektdatei mit einer anderen als der aktuell verwendeten EAGLEVersion erzeugt, fragt EAGLE nach, ob sie überschrieben werden darf. Im ProjekteZweig legen Sie neue Projekte mit rechtem Mausklick auf einen Ordner an. Es öffnet sich ein Kontextmenü, das das Anlegen von neuen Dateien und Verzeichnissen bzw. das Verwalten der einzelnen Projekte erlaubt. Wählen Sie die Option Neu/Projekt, erscheint ein neuer Verzeichniseintrag, dem Sie den Projektnamen geben. Dabei wird in diesem Verzeichnis automatisch die Projektdatei eagle.epf angelegt. Man kann auch über das Menü Datei/Öffnen/Project bzw. Datei/Neu/Project Projekte öffnen bzw. neu anlegen. Das Kontextmenü enthält unter anderem den Punkt Beschreibung editieren. Hier kann man eine Beschreibung des Projekts eingeben, die im Feld Beschreibung angezeigt wird. 49 4 EAGLE im Überblick ➢ Kontextmenü zur ProjektVerwaltung Auch für Schaltplan und Boarddateien kann man eine Beschreibung hinterlegen. Diese wird im jeweiligen EditorFenster definiert. Siehe auch Hilfe zum DESCRIPTIONBefehl. Menüleiste Das Control Panel erlaubt über die Menüleiste verschiedene Aktionen und Einstellungen, die im Folgenden erläutert werden. Datei-Menü Das DateiMenü enthält folgende Einträge: Neu Erzeugt eine neue Datei des Typs Layout (Board), Schaltplan (Schematic), Bibliothek (Library), CAMJob, ULP, Script oder Text. Die Option Project erzeugt ein neues Projekt. Das besteht einfach aus einem neuen Verzeichnis, in dem man die Dateien eines Projekts verwaltet. Dazu gehören im Regelfall Schaltplan und Layout, evtl. besondere Bibliotheken, ScriptDateien, User LanguageProgramme, Dokumentationsdateien usw. und die Datei eagle.epf, in der projektspezifische Einstellungen gespeichert werden. Die DefaultVerzeichnisse für die einzelnen Dateitypen werden im Menü Optionen/Verzeichnisse festgelegt. CAMJobs sind Ablaufvorschriften für die Erzeugung von Ausgabedaten, die mit Hilfe des CAMProzessors definiert werden. 50 4.1 Das Control Panel Script und ULPDateien sind Textdateien, die Befehlssequenzen der EAGLE Kommandosprache bzw. UserLanguageProgramme enthalten. Sie lassen sich mit dem EAGLETexteditor oder einem externen Texteditor erzeugen und bearbeiten. Öffnen Bereits existierende Dateien der oben genannten Typen lassen sich damit öffnen. Zuletzt geöffnete Projekte Listet die Projekte auf, die kürzlich bearbeitet wurden. Alles speichern Alle veränderten Dateien werden abgespeichert. Die aktuellen Einstellungen für das Projekt werden in der Datei eagle.epf gespeichert, auch wenn die Option Projektdatei automatisch sichern im Menü Optionen/Sicherung... nicht aktiviert ist. Die benutzerspezifische Einstellungen werden in der Datei eaglerc.usr (Windows) beziehungsweise .eaglerc (Linux/Mac) gespeichert. Projekt schließen Schließt das aktuelle Projekt. Projektspezifische Einstellungen werden in der Datei eagle.epf im Projektverzeichnis gespeichert. Wenn die Datei eagle.epf zuletzt mit einer älteren EAGLEVersion gespeichert wurde, frägt EAGLE nach, ob diese mit der aktuellen EAGLEVersion überschrieben oder unverändert bleiben soll. Wenn Sie eine Projektdatei aus einer älteren EAGLEVersion (vor 6.0) überschreiben, werden die Werte für Abmessungen in einem anderen Format abgelegt. Wird eine solche Datei wieder in einer älteren EAGLEVersion geladen, fallen all diese (z. B. WireBreite oder Bohrdurchmesser) auf die Standardwerte zurück. Beenden Das Programm wird beendet. Beim nächsten Aufruf wird der momentane Zustand wieder hergestellt. Das heißt, die Anordnung der Fenster und die in der Projektdatei gespeicherten Betriebsparameter bleiben unverändert. Ist beim Beenden kein Projekt geladen, wird beim nächsten Start nur das Control Panel geladen. Mit AltX können Sie das Programm von jedem EAGLEProgrammteil aus verlassen, ohne dass der augenblickliche Status verloren geht. Wenn Sie die Menüleiste über das Menü Optionen/Benutzeroberfläche ausgeblendet haben, funktioniert AltX in den EditorFenstern nicht. Sie können alternativ den Befehl QUIT verwenden. Diesem könnte man auch die Tastenkombination Alt+X über ASSIGN zuweisen. 51 4 EAGLE im Überblick Ansicht-Menü Erweiterter Modus Im Dokumentations und im ProjektZweig der Baumansicht werden jetzt standardmäßig alle Dateien angezeigt. Grafik und andere binäre Dateien werden direkt mit der aktuell verknüpften Applikation geöffnet. Deaktiviert man diese Option, sind nur EAGLEbezogene Dateien sichtbar. Aktualisieren Der Inhalt der BaumAnsicht wird aktualisiert. Suchen Im Control Panel kann die BaumAnsicht durchsucht werden. Über diesen Menüpunkt öffnen Sie die SuchenZeile über der Statuszeile des Control Panels. Es wird exakt nach dem eingegebenen Begriff gesucht. Wenn Sie mehrere Begriffe eingeben, müssen im Ergebnis alle gefunden werden. Gesucht wird nach allem was in der Baumansicht dargestellt werden kann, zum Beispiel nach Dateinamen, Device und Packagenamen in den Bibliotheken und auch in der Beschreibungszeile, die in der Spalte Beschreibung angezeigt wird. Zur Suche dürfen die Platzhalter ? (für ein beliebiges Zeichen) und * (für eine beliebige Anzahl beliebiger Zeichen) verwendet werden. Möchten Sie zum Beispiel nach dem Zeichen * in einem Namen Suchen, muss dieses mit vorangestellten Backslash angegeben werden: 40\*14 sucht zum Beispiel nach 40*14. Sortieren Der Inhalt der BaumAnsicht wird entweder alphabetisch (nach Name) oder nach Dateityp (nach Typ) sortiert angezeigt. Optionen-Menü Verzeichnisse Im Auswahlfenster Verzeichnisse werden die DefaultVerzeichnisse für bestimmte EAGLEDateien eingetragen. Es dürfen jeweils mehrere Pfade angegeben werden. In der WindowsVersion trennt man die Einträge durch Strichpunkt, in der Linux und MacVersion durch Doppelpunkt. Für den Texteditor ist das ProjekteVerzeichnis das DefaultVerzeichnis. Das ProjekteVerzeichnis enthält Unterverzeichnisse, die einzelne Projekte repräsentieren. Jedes dieser Projektverzeichnisse enthält eine EAGLE Projektdatei (eagle.epf). In einem Projektverzeichnis (oder in weiteren Unterverzeichnissen davon) befinden sich üblicherweise alle Dateien, die zu einem Projekt gehören, zum Beispiel Schaltplan und Layout, Textdateien, Fertigungsdaten, Dokumentationsdateien und so weiter. Tippen Sie den Pfad direkt im entsprechenden Feld ein oder wählen Sie mit einem Klick auf die Schaltfläche Durchsuchen das gewünschte Verzeichnis. 52 4.1 Das Control Panel ➢ Der VerzeichnisseDialog im Menü Optionen In der Abbildung oben sehen Sie die DefaultEinstellungen. $EAGLEDIR steht für das EAGLEVerzeichnis der Installation. Es darf auch die Variable $HOME verwendet werden. Unter Linux steht sie für die HOMEVariable. Unter Windows kann man diese Umgebungsvariable in der Systemsteuerung in den SystemEinstellungen definieren. Wenn keine HOMEVariable im Environment gesetzt ist, wählt EAGLE unter Windows das Verzeichnis für Anwendungsdaten. Das entspricht dem Eintrag HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Shell Folders\AppData in der Windows Registry. In diesem Verzeichnis befindet sich auch die Konfigurationsdatei eaglerc.usr. Der typische Pfad sieht unter Windows 7/8/10 dann so aus: C:\Users\ihr_konto_name\AppData\Roaming\CadSoft\EAGLE Sie dürfen natürlich auch absolute Pfadangaben wählen. Die HOMEVariable darf nicht in das WurzelVerzeichnis eines Laufwerks zeigen! Datensicherung/-schutz Beim Abspeichern von Dateien legt EAGLE eine Sicherungskopie an. Im Dialog Datensicherung können Sie einstellen, wie viele Sicherungskopien maximal angelegt werden (Default: 9). Die Sicherungsdateien werden durch die Dateiendungen unterschieden und fortlaufend nummeriert. Schaltplan Dateien erhalten die Endung s#x, BoardDateien b#x und Bibliotheks Dateien l#x, wobei x = 1 bis 9 sein kann. Die Datei mit x=1 ist die jüngste Sicherung. Zusätzlich erlaubt die automatische BackupFunktion ein zeitgesteuertes Sichern der Datei. Das Zeitintervall kann zwischen 1 und 60 Minuten liegen (Default: 5 Minuten). Die BackupDateien haben die Endungen b##, s## bzw. l##. 53 4 EAGLE im Überblick Alle Sicherungsdateien können nach dem Umbenennen in einen Dateinamen mit üblicher Dateiendung (brd, sch, lbr) in EAGLE weiter bearbeitet werden. ➢ Dialog zur Datensicherung Wird die Option Projektdatei automatisch sichern gewählt, werden projektspezifische Einstellungen automatisch gesichert, sobald Sie das aktuelle Projekt schließen oder das Programm verlassen. Dateisperre aktivieren ist standardmäßig eingeschaltet. Für jede Datei, die in einem EAGLE EditorFenster geöffnet wird, legt EAGLE eine LockDatei name.lck an. Will ein anderer EAGLEAnwender eine der bereits gelockten Datei laden, öffnet sich ein Dialog mit entsprechenden Hinweisen und Möglichkeiten. Benutzeroberfläche Dieser Dialog ermöglicht es, das Erscheinungsbild der EditorFenster für Layout, Schaltplan und Bibliothek den eigenen Vorstellungen anzupassen. Das Menü kann auch direkt in einem der EditorFenster aufgerufen werden. ➢ Einstellungen zur Benutzeroberfläche 54 4.1 Das Control Panel Im Feld Symbolleisten und Menüs bestimmen Sie welche Elemente in den Edi torFenstern dargestellt werden sollen. Deaktivieren Sie hier alle Optionen, bleibt nur noch die Kommandozeile für die Befehlseingabe übrig. So hätte man zum Beispiel die größte Nutzfläche für die Zeichnung. Die Option Immer VektorSchrift zeigt und druckt alle Texte im VektorFont, unabhängig vom ursprünglich verwendeten Font. Nur beim VektorFont kann garantiert werden, dass die Darstellung im EditorFenster exakt der Ausgabe über einen Drucker oder bei der Erstellung von Fertigungsdaten mit dem CAMProzessor entspricht. Alle anderen Fonts sind von Systemeinstellungen abhängig, die EAGLE nicht beeinflussen kann. Sie können bei der Ausgabe abweichend dargestellt werden. Öffnen Sie den Dialog zur Benutzeroberfläche aus einem EditorFenster heraus (z. B. aus dem LayoutEditor), bietet die Option Immer VektorSchrift die SubOption In diese Zeichnung einprägen. Wird diese aktiviert, ist die Einstellung Immer VektorSchrift in der Zeichnungsdatei gespeichert. So kann sichergestellt werden, dass bei der Weitergabe der Datei an einen Dritten (z. B. einem LeiterplattenHersteller) das Layout an seinem System mit VektorSchrift dargestellt wird. Weitere Informationen finden Sie auch in der HilfeFunktion beim TEXT Befehl. Zoomfaktor limitieren begrenzt die maximale Zoomstufe in den Editor Fenstern. Die Breite der Zeichenfläche entspricht bei maximaler Zoomstufe ungefähr einem Millimeter. Wird diese Option deaktiviert, kann man soweit in die Zeichnung hineinzoomen, dass sogar das feinste Raster von 0,003125 Micron noch sichtbar wird. Sofern Sie mit einer Rädchenmaus arbeiten, kann man durch Drehen des Rädchens die Zoomstufe verändern. MausradZoomfaktor bestimmt diesen Faktor. Wählen Sie den Wert 0, ist diese Funktion deaktiviert. Das Rädchen kann dann zum Scrollen benutzt werden. Außerdem unterstützt EAGLE die Gestensteuerung, die es erlaubt auf Trackpads mit zwei Fingern zu navigieren bzw. zu zoomen. Wenn Sie die Option Legacy mouse wheel mode aktivieren, verhält sich das Mausrad wie es in der Vorgängerversion der Fall war. Die Gestensteuerung wird dann nicht unterstützt. In der Zeile Externer TextEditor können Sie eine Alternative zum EAGLE internen Texteditor angeben. Bitte beachten Sie dazu die Hinweise in der Hilfefunktion unter EditorFenster/TextEditor. Für das Layout und SchaltplanEditorFenster können Sie die Hintergrundfarbe und die Darstellung des Zeichencursors jeweils separat einstellen. Der Hintergrund kann schwarz, weiß oder eine beliebige andere Farbe sein. Die Definition der Hintergrundfarbe wird ab Seite 119 beschrieben. Der Mauszeiger kann wahlweise als kleines Kreuz oder als großes Fadenkreuz dargestellt werden. 55 4 EAGLE im Überblick Im Abschnitt Vertikaler Text können Sie bestimmen, ob der Text in neuen Zeichnungen von rechts und von unten nach oben (aufwärts) oder von links und von oben nach unten (abwärts) gelesen werden kann. Unter Hilfe lassen sich die PopupTexte zu den BefehlsIcons (Direkthilfe) und die HilfeTexte zu den Befehlen in der StatusZeile (Benutzerführung) an bzw. ausschalten. Ist die Benutzerführung aktiviert, werden zusätzlich zu den Informationen über das aktuell selektierte Objekt, (wie Name oder Wert), Hinweise zu möglichen MausAktionen in der Statuszeile des EditorFensters angezeigt. EAGLE Version 7 hat ein neues Erscheinungsbild. Die BefehlsIcons und andere Symbole können im bisher gewohnten Design verwendet werden, indem Sie die Option Klassischer IconStil aktivieren. Die neuen Icons können in der Größe skaliert werden. Die Angabe unter IconGröße erfolgt in Pixel. Die Icons des klassischen IconStils können nicht skaliert werden. Fensterpositionen Mit diesem Menüpunkt kann man die aktuellen Fensterpositionen speichern. Jede Datei, die neu geöffnet wird, erscheint dann im zugehörigen Editor Fenster an der gemerkten Position. Löscht man die gespeicherten Positionen, bestimmt EAGLE, wo und in welcher Größe ein EditorFenster erscheint. Das ist auch der voreingestellte Zustand. Fenster-Menü Im FensterMenü wählen Sie das Fenster (Schaltplan, Platine etc.) aus, das in den Vordergrund geholt werden soll. Die Zahl vor der Bezeichnung des Fens ters gibt die Fensternummer an. In Verbindung mit der AltTaste erlaubt sie den direkten Aufruf eines Fensters (z. B.: Alt+1 ruft Fenster Nummer 1 auf). Die Kombination Alt+0 an beliebiger Stelle im Programm bringt das Control Panel in den Vordergrund. Die Funktion Alt+Fensternummer wird nur unter Windows und Linux unterstützt. Hilfe-Menü Aus dem HilfeMenü rufen Sie die EAGLEHilfeFunktion auf. Außerdem können Sie von hier aus eine neue Lizenz installieren, falls Sie einen Upgrade erworben haben (EAGLE lizenzieren) oder Informationen zur Programm version abrufen (Über EAGLE). EAGLE lizenzieren Der Registrierungsdialog wird automatisch aufgerufen, wenn Sie EAGLE zum ersten Mal starten. Falls Sie einen Upgrade erworben haben, müssen Sie den Dialog über das 56 4.1 Das Control Panel HilfeMenü starten und die erforderlichen Einträge gemäß der Beschreibung in der HilfeSeite Lizenz/ProduktRegistrierung vornehmen. Dabei darf kein EditorFenster geöffnet sein. Lesen Sie hierzu auch die Hinweise im Kapitel Installation. Auf Update prüfen Standardmäßig prüft EAGLE automatisch, ob auf der CadSoftWebSeite eine neuere Version als die installierte zum Download bereit steht. Falls ja, meldet EAGLE das. Es findet kein automatischer Download statt, es wird nur geprüft, welche Version verfügbar ist. Möchten Sie die neuere Version nutzen, müssen Sie die Software von der CadSoftWebseite herunterladen und installieren. Über die Schaltfläche Konfigurieren lässt sich einstellen, ob die Update Prüfung täglich, wöchentlich oder nie durchgeführt werden soll. Wenn Sie auch über die aktuelle BetaVersion informiert werden wollen, aktivieren Sie die entsprechende Option. Falls Sie das Internet über einen ProxyServer benutzen, können Sie an dieser Stelle den Namen und Port des ProxyServers angeben. Es ist auch möglich einen Benutzernamen und ein Passwort anzugeben, das auf Wunsch auch verschlüsselt gespeichert werden kann. Über EAGLE Die Angaben, die nach Aufruf dieses Menüpunktes erscheinen, sollten Sie uns mitteilen, wenn Sie unseren technischen Support in Anspruch nehmen oder Fragen an unseren Verkauf bzgl. Updates, Lizenzerweiterungen usw. haben. 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster Wenn Sie einen bestehenden Schaltplan laden oder einen neuen Schaltplan anlegen, öffnet sich das Fenster des SchaltplanEditors. Es gibt verschiedenste Möglichkeiten Dateien in EAGLE zu öffnen. Laden Sie beispielsweise einen Schaltplan über das Menü Datei/Öffnen/Schaltplan des Control Panels. Alternativ doppelklicken Sie auf eine Schaltplandatei in der BaumAnsicht. Wollen Sie einen neuen Schaltplan anlegen, wählen Sie das Menü Datei/Neu/Schaltplan. So öffnen Sie einen Schaltplan mit Namen untiteled.sch im aktuellen ProjektVerzeichnis. 57 4 EAGLE im Überblick ➢ Der SchaltplanEditor Wollen Sie den Schaltplan gleich in einem neuen Projekt anlegen, klicken Sie zum Beispiel mit der rechten Maustaste auf den ProjekteEintrag in der Baum Ansicht und wählen im Kontextmenü die Option Neues Projekt. Geben Sie dem neuen Projekt einen Namen. Anschließend ein Klick mit der rechten Maustaste auf den neuen ProjektEintrag. Wählen Sie jetzt im Kontextmenü den Eintrag Neu/Schaltplan aus. Es öffnet sich ein neuer Schaltplan in diesem ProjektVerzeichnis. An seinem oberen Rand enthält die Titelzeile den Namen der Datei. Darunter befindet sich die Menüleiste. Unter der Menüleiste befindet sich die Aktionsleiste. In der nächsten Zeile erscheint die Parameterleiste, sie unterschiedliche Icons, je nachdem, welcher Befehl aktiviert ist. enthält Über der Arbeitsfläche finden Sie links die Koordinatenanzeige und rechts davon die Kommandozeile zur Eingabe von Befehlen in Textform. EAGLE lässt sich auf unterschiedliche Weise bedienen: per Mausklick (Icons, Menüpunkte), per Funktionstasten, per Textbefehl über die Tastatur oder per Befehlsdatei (ScriptDatei). Links neben der Arbeitsfläche befindet sich das Befehlsmenü, in dem die meisten Befehle des SchaltplanEditors als Icon verfügbar sind. 58 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster Unten in der Statuszeile erscheinen die Anweisungen für den Benutzer, falls ein Befehl aktiviert ist (Benutzerführung), oder es werden Meldungen des Programms zu verschiedenen Aktionen angezeigt. Links am Rand findet man eine Seitenvorschau für die Schaltplanseiten. Mit der Maus kann man hier durch Drag&Drop die Seiten neu sortieren. Die einzelnen Symbolleisten kann man über Optionen/Benutzeroberfläche ein bzw. ausblenden. Es ist auch möglich die Symbolleisten mit der Maus in gewissen Grenzen neu anzuordnen. Beispielsweise kann das Befehlsmenü auch rechts stehen, oder die Aktions und Parameterleiste gemeinsam in einer Zeile liegen. Wie Sie detaillierte Informationen zu einem Befehl erhalten Direkthilfe und Benutzerführung Wenn sich der Mauszeiger eine gewisse Zeit über einem Icon befindet, erscheint der Name des EAGLEBefehls. Zusätzlich sehen Sie in der Statuszeile unten eine kurze Erklärung. Bewegen Sie den Mauszeiger zum Beispiel auf das WIREIcon: Es erscheint am Mauszeiger die Direkthilfe mit dem Wort Wire. In der Statuszeile finden Sie die Kurzbeschreibung Linie zeichnen. Selektieren Sie den Befehl, erscheint unten in der Statuszeile eine Kurzanweisung was üblicherweise als nächste Aktion erwartet wird. Klicken Sie z. B. auf das WIREIcon, lautet die Anweisung in der Statuszeile: Linker Mausklick beginnt die Linie. Diese Funktionen lassen sich im Control Optionen/Benutzeroberfläche (de)aktivieren. Panel über das Menü Hilfefunktion Wenn Sie mehr über einen Befehl, zum Beispiel den WIREBefehl, erfahren möchten, klicken Sie dessen Icon im Befehlsmenü und dann das Icon der HilfeFunktion an. Alternativ dazu können Sie auch HELP WIRE ← in der Kommandozeile eintippen. Das Zeichen symbolisiert die Enter Taste. Der Inhalt der Hilfefunktion ist in einer HTMLDatei gespeichert und kann beispielsweise auch mit einem WebBrowser betrachtet werden. Außerdem bietet sie eine VolltextSuchfunktion. Geben Sie in der SuchenZeile einen Begriff ein, werden nur noch die relevanten Seiten, die den Suchbegriff enthalten, gezeigt. Mit den Funktionstasten F3 und Shift+F3 kann zum nächsten oder vorherigen 59 4 EAGLE im Überblick ➢ Die Hilfefunktion Suchbegriff blättern. Dabei werden die gefundenen Begriffe farbig hinterlegt. Grün für den aktuell gefundenen Begriff, gelb für alle weiteren auf dieser Seite. Befehls-Parameter Viele EAGLEBefehle erfordern die Eingabe zusätzlicher Parameter. Die Befehlsbeschreibungen in den HilfeSeiten erklären die textuelle Parameter Eingabe (Kommandozeile, ScriptDatei). ➢ Parameterleiste bei aktivem NETBefehl Die meisten Parameter lassen sich auch mit der Maus über die Parameterleiste festlegen, die sich abhängig vom aktivierten Befehl ändert. Auch zu diesen Icons erhält man eine kurze Direkthilfe. Links das GRIDIcon zum Einstellen des Rasters. Rechts davon Schaltflächen für den Knickmodus (SET WIRE_BEND) der Netzlinie, dann der MiterRadius zur Bestimmung der Abschrägung von Knickpunkten mit den beiden Optionen runde oder gerade Abschrägung (siehe MITERBefehl). Daneben das StyleMenü zum definieren der Linienart. Ganz rechts ein Menü zum Zuordnen einer Netzklasse. 60 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster GRID Dieses Icon ist immer zugänglich. Es dient zum Einstellen des Rasters und der aktuellen Einheit. Alle Wertangaben und die Anzeige der Koordinaten beziehen sich auf die aktuelle Einheit. Klickt man mit rechts auf das GRIDIcon öffnet sich ein PopupMenü. Es enthält den Eintrag Last, um auf das zuletzt eingestellte Raster zurück zu schalten. Über Neu.. lassen sich so genannte Aliase definieren. Mehr dazu finden Sie im Kapitel 5. Die Aktionsleiste Diese Aktionsleiste setzt sich aus den folgenden Icons zusammen: Von links nach rechts: Datei öffnen, Datei speichern, Datei drucken, CAM Prozessor aufrufen, zugehöriges BoardFenster öffnen (BOARDBefehl). Schaltplanblatt (Sheet) oder Modulseite laden, neu anlegen oder löschen. USE Bibliotheken auswählen, die bei ADD berücksichtigt werden. Kann auch über den Menüpunkt Bibliothek/Benutzen gewählt werden. Die Auswahl kann alternativ durch Anklicken der BibliotheksMarker im BibliothekenZweig der BaumAnsicht im Control Panel erfolgen. Im Kontextmenü des Eintrags Bibliotheken bzw. dessen untergeordneter BibliotheksVerzeichnisse kann man über die Einträge Alle Bibliotheken laden und Keine Bibliotheken laden bequem alle bzw. keine der Bibliotheken (eines einzelnen Verzeichnisses) auswählen. In ScriptDateien ist der Befehl notwendig, um die Bibliothek zu wählen, aus der man Bauteile verwenden will. SCRIPT ScriptDatei ausführen. Damit können Sie eine beliebige Sequenz von EAGLE Befehlen per Mausklick ausführen. Ein Rechtsklick auf das Icon zeigt die Liste der zuletzt ausgeführten ScriptDateien. RUN UserLanguageProgramm starten. Ein Rechtsklick auf das Icon öffnet ein Menü mit den zuletzt gestarteten UserLanguageProgrammen. 61 4 EAGLE im Überblick WINDOW Die Icons entsprechen unterschiedlichen Betriebsarten des Befehls: Zeichnung in Arbeitsfläche einpassen (WINDOW FIT, AltF2), Hineinzoomen (F3), Herauszoomen (F4), Bildschirm auffrischen (WINDOW;, F2), Neuen Zeichnungsausschnitt wählen. Der Bildausschnitt lässt sich einfach mit gedrückter mittlerer Maustaste und Bewegen der Maus verschieben! WINDOW LAST bringt den zuletzt angezeigten Ausschnitt zurück. UNDO/REDO: Damit können Sie die bisherigen Befehle Zurücknehmen oder erneut ausführen. Sofern Sie mit einem konsistenten Schaltplan/LayoutPaar arbeiten, wirkt UNDO/REDO in beiden EditorFenstern. In der Statuszeile des aktuellen EditorFensters wird angezeigt welche Aktion rückgängig gemacht bzw. wieder ausgeführt wurde. Ist die Aktion ursprünglich im anderen EditorFenster ausgeführt worden, wird diese Information ebenfalls angezeigt. Funktionstasten: F9 und F10 (Voreinstellung). Wenn Sie UNDO LIST in die Kommandozeile eingeben, öffnet sich eine Liste der bisher ausgeführten Aktionen. Alternativ ist das Fenster auch über das Menü Bearbeiten/Undo/RedoListe... erreichbar. Hier können Sie gezielt eine bestimmte Anzahl von Schritten rückgängig machen und wieder ausführen lassen. ➢ Undo/RedoListe Das Undo/RedoFenster zeigt die Liste der bisher ausgeführten Aktionen. In Klammern sehen Sie ein Zeitangabe, wie lange diese Aktion zurück liegt. Platzieren Sie den Delimiter durch einen Mausklick, durch die Auf/AbTasten oder über die Undo und RedoSchaltflächen. Klicken Sie auf OK, wenn Sie sicher sind, dass Sie die Aktionen unterhalb des Delimiters rückgängig machen wollen. VORSICHT: Dies ist ein sehr mächtiges Werkzeug! Wenn Sie in der 62 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster UNDOListe sehr weit zurückgehen (mit einem einfachen Mausklick möglich) und dann einen neuen Befehl eingeben, wird der UNDOPuffer an dieser Stelle abgeschnitten. Es führt dann kein Weg zurück! Benutzen Sie es bitte mit entsprechender Vorsicht! Stop-Icon Damit brechen Sie die Ausführung von EAGLEBefehlen ab (Bearbeiten/Befehl beenden). Alternativ verwenden Sie ein Semikolon ';' in der Kommandozeile. Go-Icon Wenn Sie auf dieses Icon klicken, wird der gegenwärtige Befehl ausgeführt. Das ist nur bei Befehlen notwendig, bei denen der Benutzer Parameter angeben kann, wie zum Beispiel bei AUTO oder MARK. Das Befehlsmenü im Schaltplan-Editor INFO Zeigt die Eigenschaften des anschließend selektierten Objekts. Kennt man den Namen des Objekts, kann man ihn über die Kommandozeile angeben. Die Eigenschaften können Sie gegebenenfalls direkt in diesem Dialog ändern. SHOW Stellt das anschließend mit der Maus selektierte Objekt heller dar. Man kann den Namen eines Bauteils oder eines einzelnen Gatters (auch mehrere gleichzeitig) gezielt über die Kommandozeile angeben. Dabei sind auch die Platzhalter * und ? erlaubt. Mit Ctrl + SHOW invertieren Sie die Hervorhebung des gewählten Objekts. Bei sehr kleinen Objekten kann es sinnvoll sein, den SHOWBefehl mit der Option @ zu verwenden. Zum Beispiel: SHOW @ C12; Die Position von C12 ist sofort erkennbar, da das Bauteil im Schaltplan mit einem umschließenden Rahmen markiert wird. Befindet sich das gesuchte Objekt nicht auf der aktuellen Seite, öffnet sich das SHOWFenster, das auf die Seite verweist auf der es zu finden ist. Bei Objekten, die aus mehreren Teilen bestehen, zum Beispiel Bauteile mit mehreren Gattern oder Netze, die über mehrere Seiten gehen, werden mehrere Einträge gezeigt. Ein Klick auf einen Eintrag zeigt das selektierte Objekt zentriert am Bildschirm. Ist das gesuchte Objekt nicht im Schaltplan enthalten, wird in der Spalte Sheet ein Minuszeichen ' ' angezeigt. 63 4 EAGLE im Überblick DISPLAY Blendet Zeichenlayer ein und aus. Im Anhang finden Sie eine Liste, die Auskunft über die Bedeutung der Layer gibt. DISPLAY LAST zeigt die zuletzt benutzte Layerkombination, die dargestellt wurde. Weitere Informationen zum DISPLAYBefehl finden Sie der HilfeFunktion. MARK Der anschließende Mausklick definiert den neuen Nullpunkt für die Koordinatenanzeige. Zusätzlich zum Anzeigefeld der absoluten Koordinaten sehen Sie dann auch relative Angaben (R xWert yWert) und polare Werte (P Radius Winkel). Wenn Sie erst das MARKIcon und anschließend das AmpelIcon anklicken, werden wieder nur die absoluten Koordinatenwerte angezeigt. MOVE Bewegen beliebiger sichtbarer Objekte. Die rechte Maustaste rotiert das Objekt am Mauszeiger. Wird ein Netz über einen Pin bewegt, entsteht keine elektrische Verbindung. Bewegt man ein Gate mit einem Pin über ein Netz oder einen anderen Pin, entsteht eine Verbindung. Gruppen von Objekten lassen sich so bewegen: Gruppe mit GROUP definieren, MOVEIcon anklicken, CtrlTaste drücken, und bei gedrückter Taste mit der rechten Maustaste in die Zeichnung klicken und bewegen. Wird die CtrlTaste nicht gedrückt, erscheint nach dem Rechtsklick das Kontextmenü. Auch dieses hat einen Eintrag Move: Gruppe zum Bewegen der Gruppe. Während die Gruppe am Mauszeiger hängt, kann sie mit der rechten Maustaste um 90 Grad weiter gedreht werden. Möchten Sie die Gruppe auf eine andere Schaltplanseite verschieben, wählen Sie in der Aktionsleiste oder über die Seitenvoransicht eine andere Schaltplanseite und setzen dann die Objekte an der gewünschten Stelle ab. MOVE kann mit vielen Optionen auch direkt über die Kommandozeile verwendet werden. Siehe HilfeFunktion. COPY Bauteile und andere Objekte kopieren. Beim Kopieren von einzelnen Netzen und Bussen wird der Name beibehalten, bei allen anderen Objekten wird der Name verändert. Halten Sie die CtrlTaste gedrückt während Sie auf ein Objekt klicken, wird dieses an seinem Aufhängepunkt selektiert und befindet sich somit im aktuell eingestellten Raster. 64 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster Wird vorher eine Gruppe definiert, legt COPY den Inhalt der Gruppe in die Zwischenablage des Betriebssystems. Somit kann auch in eine andere EAGLE Instanz kopiert werden. MIRROR Objekte spiegeln. ROTATE Objekte um 90 Grad rotieren (auch mit MOVE möglich). GROUP Gruppe definieren, die anschließend z. B. bewegt, rotiert oder mit COPY und PASTE in eine andere Zeichnung kopiert werden soll oder bei der mit CHANGE eine Eigenschaft verändert werden soll. Nachdem das Icon angeklickt wurde, kann man die Gruppe entweder durch Aufziehen eines Rechtecks oder durch ein Polygon (Polygonecken durch Klicken mit der linken Maustaste; Schließen des Polygons mit der rechten Maustaste) definieren. GROUP ALL in der Kommandozeile selektiert alle Objekte der aktuellen Seite, vorausgesetzt, die entsprechenden Layer sind eingeblendet. Der anschließend auszuführende Befehl (ROTATE, CHANGE, MOVE...) muss bei gedrückter CtrlTaste und rechtem Mausklick auf die Gruppe angewendet werden. Wollen Sie zu einer bestehenden Gruppe noch weitere Gruppen hinzufügen, so drücken Sie die ShiftTaste während Sie den ersten Eckpunkt der nächsten Gruppe festlegen. Sollen einzelne Elemente zur Gruppe hinzugefügt werden oder aus der Gruppe entfernt werden, klicken Sie mit gedrückter CtrlTaste bei aktivem GROUPBefehl auf das Element. Drücken Sie Ctrl + Shift miteinander, um die Gruppenzugehörigkeit eines Elements und dessen hierarchisch übergeordnete Elemente zu invertieren: Klicken Sie zum Beispiel auf ein Netzsegment im Schaltplan und alle Elemente, die zu diesem Netz gehören, ändern die Gruppenzugehörigkeit. CHANGE Nachträgliches Ändern von ObjektEigenschaften, zum Beispiel der Breite einer Leitung, der PackageVariante oder der Größe eines Textes. Siehe Hilfe Funktion. ObjektEigenschaften kann man auch über das Kontextmenü anzeigen und ggf. auch ändern. Das Kontextmenü erreicht man durch einen Klick mit der rechten Maustaste auf das Objekt. 65 4 EAGLE im Überblick PASTE Objekte aus dem Zwischenspeicher werden in die Zeichnung eingefügt. Wenn Sie in der Kommandozeile einen Dateinamen angeben, wird eine vollständiger Schaltplan (und entsprechendes Layout, wenn vorhanden) eingefügt. Weitere Informationen finden Sie in der HilfeFunktion. DELETE Löschen von sichtbaren Objekten. Auch in Kombination mit GROUP. Ist eine Gruppe definiert, kann sie mit der CtrlTaste plus rechter Maustaste gelöscht werden. Der DELETEBefehl löscht ein komplettes Bauteil, wenn man mit gedrückter ShiftTaste auf ein Gate klickt. In diesem Fall werden im Board (falls vorhanden) die Leiterbahnen, die zu diesem Bauteil führen nicht aufgelöst. Klickt man bei gedrückter ShiftTaste auf ein Netz oder einen Bus, wird das ganze Netz bzw. BusSegment gelöscht. ADD Hinzufügen von Bibliothekselementen. Eine Suchfunktion hilft Bauteile (Devices) schnell zu finden. USE bestimmt welche Bibliotheken zur Auswahl stehen. Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf das ADDIcon klicken, öffnet sich ein PopupMenü, das die zuletzt geholten Bauteile zeigt. PINSWAP Tauscht die an gleichwertige Pins eines Bauelements angeschlossenen Netze. Voraussetzung: Die Pins müssen mit gleichem Swaplevel definiert sein. Ein Pin der an mehrere Pads angeschlossen ist, kann grundsätzlich nicht getauscht werden. GATESWAP Tauscht gleichwertige Gates eines Bauelements. Voraussetzung: Die Gates müssen mit gleichem Swaplevel definiert sein. Gates nennt man in EAGLE die Symbole eines Bausteins, die in der Schaltung individuell platziert werden können. Gates, die Pins enthalten, die an mehrere Pads angeschlossen sind, können grundsätzlich nicht getauscht werden. 66 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster REPLACE Bauteil (Device) durch ein anderes aus einer beliebigen Bibliothek ersetzen. Der Austausch kann nur funktionieren, wenn das neue Bauteil mindestens genauso viele Anschlüsse hat wie das bisherige und zumindest die Position oder die Namen der Pins und auch der Pads identisch sind. Ein rechter Mausklick auf das Icon öffnet ein PopupMenü, das die zuletzt ausgewählten Bauteile zeigt. NAME Namen für Bauteile, Netze oder Busse vergeben. VALUE Werte für Bauteile vergeben. Bei ICs wird als Wert im allgemeinen die Bausteinbezeichnung (z. B. 7400) verwendet. Bei einem Rechtsklick auf das Icon erscheint eine Liste der bisherigen verwendeten Values, aus der Sie einen Wert wählen und durch Klick auf ein oder mehrere Bauteile zuordnen können. SMASH Löst die Platzhaltertexte für den Namen, Wert und ggf. für Attribute von Bauteilen, so dass sie individuell platziert und in ihrer Größe geändert werden können. Auch in Kombination mit GROUP. Ist eine Gruppe definiert, kann sie bei gedrückter CtrlTaste mit der rechten Maustaste gesmasht werden. Nach SMASH kann man die Texte mit DELETE verstecken. Hält man während des SMASHBefehls die ShiftTaste gedrückt, werden die Texte wieder an die ursprüngliche Stelle gesetzt und sind nicht mehr frei editierbar (auch über das Kontextmenü mit unSmash). Alternativ lässt sich die Option Smashed auch über das Kontextmenü, Eigenschaften, ein bzw. ausschalten. MITER Abrunden bzw. Abschrägen von WireVerbindungsstellen (auch bei Net, Bus, Polygonkonturen). Der Grad der Abrundung bzw. Abschrägung wird über den MiterRadius vorgegeben. Positives Vorzeichen ergibt eine Rundung, negatives eine Gerade. Der MiterRadius ist auch für verschiedene Wire Bends (Knickmodi) gültig (siehe Hilfe zum SETBefehl). SPLIT Fügt einen Knick in eine Linie (Wire und Netze) ein. 67 4 EAGLE im Überblick INVOKE Bei Bauteilen, die aus mehreren Symbolen (Gates) bestehen, hat man die Möglichkeit, einzelne Gates gezielt in den Schaltplan zu holen (z. B. Gatter D vor Gatter C). Ebenso bei Versorgungspins, die nicht automatisch im Schaltplan erscheinen. Der Befehl wird auch benötigt, wenn man ein Gate eines Bauteils platzieren will, das auf einer anderen Schaltplanseite verwendet wurde. In diesem Fall aktivieren Sie INVOKE und tippen den Namen des Bausteins (z. B. IC1) in die Kommandozeile ein. WIRE Zeichnen von Linien (der Name kommt daher, dass dieser Befehl im Layout Editor für Wires, also elektrische Verbindungen, verwendet wird). Über CHANGE STYLE kann die Linienart verändert werden. Mit der rechten Maustaste ändert man den Knickmodus (SET WIRE_BEND). Wires kann man auch in Bögen verlegen. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zu den Besonderheiten in Kombination mit der Ctrl bzw. ShiftTaste in der HilfeFunktion: Drücken Sie beispielsweise beim Anfangsklick eines Wires die CtrlTaste, beginnt die Linie exakt am Ende des in der Nähe liegenden Wires, auch wenn dieser nicht im aktuell eingestellten Raster liegt (FangFunktion). Linienbreite, Linienart und Layer werden vom bereits vorhanden Wire übernommen. TEXT Platzieren von Texten. Die Texthöhe, die Strichstärke des VektorFonts, die Ausrichtung und die Schriftart können Sie über die Parameterleiste des TEXTBefehls vordefinieren. Ist der Text bereits platziert, machen Sie Änderungen über den Eintrag Eigenschaften des Kontextmenüs oder über die verschiedenen Optionen des CHANGEBefehls (Size, Ratio, Align, Font). Bei mehrzeiligen Texten fügt man im TextFenster mit Shift + Enter einen Zeilenumbruch ein. LabelTexte ändern Sie, indem Sie mit dem NAMEBefehl dem Bus oder dem Netz einen anderen Namen zuweisen. Siehe auch LABELBefehl. CIRCLE Zeichnen von Kreisen. Kreise mit Linienstärke (width) null gezeichnet, werden gefüllt dargestellt. ARC Zeichnen von Kreisbögen (auch mit WIRE möglich). CHANGE CAP FLAT | ROUND definiert gerade bzw. runde Bogenenden. 68 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster RECT Zeichnen von Rechtecken. POLYGON Zeichnen von Polygonen (gefüllte Flächen mit beliebiger Form). BUS Zeichnen von BusLinien. Ein Bus hat keine logische Bedeutung. Er stellt lediglich ein Zeichenelement dar. Nur Netze stellen elektrische Verbindungen her. Netze lassen sich direkt aus Bussen 'herausziehen'. Der Name eines Busses kann aus einem Synonym und den Netznamen, die im Bus geführt werden bestehen. Wird im Namen ein Synonym verwendet, zeigt ein LABEL nur das Synonym, nicht den ganzen Namen. Beispiel: ATBUS:A[0..31],B[0..31],RESET,CLOCK Das BusSynonym ist ATBUS und wird als Label angezeigt. Der Bus führt die Signale A0 bis A31, B0 bis B31, RESET und CLOCK. NET Zeichnen von Netzen. Netze mit gleichem Namen sind elektrisch verbunden (auch wenn sie sich auf verschiedenen Schaltplanblättern befinden). Optische Verbindungen zwischen Netzen und Pins sind nicht notgedrungen elektrisch verbunden. Bitte mit dem SHOWBefehl, dem ERC oder per Netzliste bzw. Pinliste (EXPORT NETLIST oder PINLIST) prüfen. Siehe auch MOVEBefehl. JUNCTION Symbol für Netzverbindung platzieren. Junctions werden im allgemeinen automatisch gesetzt, man kann sich kreuzende Netze auch über JUNCTION manuell verbinden. LABEL Den Namen eines Busses oder Netzes als Beschriftung platzieren. Labels werden nicht mit CHANGE TEXT geändert, sondern mit dem Befehl NAME, da das Label den Netznamen repräsentiert. Aktiviert man für ein Label die Option XREF (in der Parameterleiste oder über CHANGE XREF ON), wird automatisch ein Querverweis generiert, der auf das entsprechende Netz auf der nächsten Seite verweist. Das Format der Querverweise bestimmen Sie unter Format für Querverweis Labels im Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes. Die Bedeutung der möglichen Platzhalter wird in der Hilfe des LABELBefehls erklärt. 69 4 EAGLE im Überblick Um ein Objekt gut lokalisieren zu können, verwenden Sie am Besten auf allen Schaltplanseiten Zeichnungsrahmen, die eine Einteilung in Spalten und Reihen aufweisen. Zum Anlegen solcher Rahmen verwenden Sie den FRAME Befehl. In der Bibliothek frames.lbr befinden sich vordefinierte Rahmen. ATTRIBUTE Definiert ein Attribut für ein Bauteil. Attribute können frei definiert werden und beliebige Informationen enthalten. Über das Menü Bearbeiten/Globale Attribute.. kann man Attribute festlegen, die im Schaltplan allgemein bzw. für alle Bauteile gültig sein sollen. DIMENSION Bemaßungsfunktion für Objekte, die im Schaltplan gezeichnet wurden. Eine Bemaßung kann mit Strg + linke Maustaste an jeder beliebiger Stelle begonnen werden. Siehe auch die Beschreibung zum DIMENSIONBefehl im Abschnitt über das LayoutEditorFenster. MODULE Mit dem MODULEBefehl legt man ein Modul an. Ein Modul kann dann mit Bauteilen und Netzen als Teilschaltplan definiert werden. Der MODULE Befehl fügt auch ModulInstanzen im hierarchischen Schaltplan ein. Eine ModulInstanz, dargestellt durch ein einfaches Symbol, repräsentiert die Verwendung eines Moduls. PORT Der PORTBefehl schafft die Schnittstelle zwischen Netzen in einem Modul und der höheren Schaltplanebene. Ports gehören zu ModulInstanzen und können mit Netzen verbunden werden, genauso wie bei den Anschlusspins von Bauteilen. ERC Der Electrical Rule Check prüft die Schaltplanlogik und die Konsistenz von Schaltung und Platine, sofern diese schon existiert. Befehle, die nicht über das Befehlsmenü erreichbar sind Menüpunkte, die bereits beim Control Panel erklärt wurden, werden hier nicht mehr angesprochen. Die folgenden Befehle können Sie textuell in die Kommandozeile eingeben. Einige davon sind auch über die Menüleiste zugänglich. Die meisten können im Schaltplan und Layout bzw. auch im BibliotheksEditor angewendet werden. 70 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster ASSIGN Belegen von Funktionstasten. Am bequemsten über das Menü Optionen/Tastenbelegung möglich. CLASS Auswählen und Definieren von Netzklassen (Bearbeiten/Netzklassen...). Eine Netzklasse legt die Breite einer Leiterbahn, den Abstand zu Nachbarsignalen und den Durchmesser von Vias für den Autorouter und den ROUTEBefehl fest. Diese Einstellungen werden auch in Polygonen berücksichtigt. Siehe auch Seite 136. CLOSE Textbefehl zum Schließen eines EditorFensters (Datei/Schließen). CUT Die Objekte einer vorher definierten Gruppe werden in den PastePuffer kopiert. Aktivieren Sie CUT und klicken Sie dann mit der linken Maustaste in die Gruppe, um einen Referenzpunkt zu setzen. Mit PASTE wird die Gruppe in die Zeichnung eingefügt. Seit Version 6 wird diese bisherige Vorgehensweise durch COPY ersetzt. Weitergehende Hinweise zu CUT und dem neuen Verhalten von COPY finden Sie in der HilfeFunktion: EditorBefehle/CUT. EDIT Textbefehl zum Laden von Dateien. Sie können z. B. vom SchaltplanEditor aus eine Platine aufrufen (EDIT name.brd). Der EDITBefehl wird auch zum Erzeugen oder Editieren eines Moduls in einem Schaltplan verwendet. EDIT name.mod lädt oder erzeugt ein Modul in einem Schaltplan. EDIT name.m2 lädt oder erzeugt Seite 2 eines Moduls. EXPORT Ausgabe von Listen (insbesondere Netzlisten), Inhaltsverzeichnissen, Script Dateien und Grafikdateien (Datei/Exportieren...). Berücksichtigt die hierarchische Struktur des Schaltplans, falls verwendet. FRAME Anlegen eines Zeichnungsrahmens (Zeichnen/Frame) für den Schaltplan. Auch in der LayoutZeichnung möglich. LAYER Zeichenlayer festlegen und neue Layer definieren. In Zeichenbefehlen wechselt man den Layer per Mausklick in der Parameterleiste. 71 4 EAGLE im Überblick Um einen neuen Layer, zum Beispiel mit der Nummer 200 und dem Namen MeinLayer anzulegen, tippen Sie in der Kommandozeile: LAYER 200 MeinLayer Für den Fall, dass Sie beispielsweise in der EAGLELightEdition ein Layout erzeugt haben, und auf die StandardEdition aufgerüstet haben, weil Sie zwei zusätzliche Innenlayer im Layout nutzen möchten, müssen Sie die beiden Innenlagen zuerst noch definieren: LAYER 2 Route2 LAYER 15 Route15 MENU Legt den Inhalt des TextMenüs fest. Dieses befindet sich jetzt rechts von der Aktionsleiste. Das TextMenü kann auch kleine Grafiken enthalten. Siehe auch Beispiel im Anhang. Das TextMenü kann man über Optionen/Benutzeroberfläche einblenden. Weitere Informationen finden Sie in der HilfeFunktion. OPEN Textbefehl der eine Bibliothek zur Bearbeitung öffnet (Bibliothek/Öffnen). Nicht identisch mit dem Menüpunkt Datei/Öffnen des EditorFensters, der im Falle des SchaltplanEditors nur Schaltpläne zum Öffnen anbietet. Alternative zum DateiMenü des Control Panels. PACKAGE Sofern für ein Bauteil (Device) in der Bibliothek mehr als eine Package Variante definiert ist, typisches Beispiel wäre ein Widerstand aus rcl.lbr, kann man über PACKAGE oder auch über CHANGE PACKAGE die aktuell verwendete Bauform ändern. Das ist im Schaltplan oder auch im Layout möglich. PRINT Aufruf des DruckerDialogs über das DruckerIcon in der Aktionsleiste oder über das Menü Datei/Drucken.... Damit erstellt man im allgemeinen Ausdrucke von Schaltplänen oder Ausdrucke zur Überprüfung der Fertigungsunterlagen. Die eigentlichen Fertigungsdaten werden mit dem CAMProzessor erstellt. Wenn Sie Ihre Zeichnung schwarzweiß ausgeben wollen, markieren Sie die Option Schwarz (und eventuell auch Gefüllt). Wenn Sie die Option Titelzeile abschalten, verhindern Sie, dass eine Bildunterschrift gedruckt wird. Setzen Sie BlattLimit auf 1, wenn Sie die Zeichnung auf maximal einer Seite ausgeben wollen. Wenn Sie nicht die ganze Zeichnung, sondern den gerade sichtbaren Bildausschnitt drucken wollen, wählen Sie in der Zeile Bereich anstatt Alles die Option Ausschnitt. QUIT EAGLE verlassen. Identisch mit Menüpunkt Datei/Beenden bzw. AltX. 72 4.2 Das Schaltplan-Editor-Fenster REMOVE Löschen von Dateien, Schaltplanseiten oder Modulseiten. REMOVE .S3 ← löscht beispielsweise Blatt 3 des geladenen Schaltplans. SET Einstellen von SystemParametern und Betriebsarten. Am bequemsten über das Menü Optionen/Einstellungen möglich. Voreinstellungen können auch in der ScriptDatei eagle.scr mit Textbefehlen vorgenommen werden. Weitere Informationen finden Sie in der HilfeFunktion. TECHNOLOGY Sofern ein Bauteil (Device) in der Bibliothek mit mehreren Technologien angelegt ist, typische Beispiele finden Sie in 74xx.lbr, kann man über TECHNOLOGY oder auch über CHANGE TECHNOLOGY die aktuelle Technologie ändern. Das ist im Schaltplan oder auch im Layout möglich. UPDATE Aktualisiert Bibliothekselemente im Schaltplan bzw. Layout mit den Defini tionen der aktuellen Bibliotheken (Bibliothek/Aktualisieren... bzw. Bibliothek/Alles aktualisieren). VARIANT Mit diesem Befehl können Sie verschiedene Bestückungsvarianten eines Projekts definieren. Über einen Dialog können Sie in den verschiedenen Varianten Ihres Projekts festlegen, welche Bauteile bestückt werden und ob für die bestückten Bauteile unterschiedliche Values oder Technologien verwendet werden sollen. Diese Funktion erreichen Sie im Menü Bearbeiten/Bestückungsvarianten oder durch Eintippen von VARIANT in der Kommandozeile des Schaltplan und auch des LayoutEditors. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel 6.9 ab Seite 203. WRITE Textbefehl für das Abspeichern der geladenen Datei. Bitte beachten Sie, dass im Gegensatz zum Menüpunkt Speichern unter... im Editor weiterhin die bisherige Datei bearbeitet wird, nicht die unter einem neuen Namen abgespeicherte Datei. Maustasten Die mittlere und rechte Maustaste haben in vielen Befehlen eine spezielle Be deutung. Voraussetzung für die Verwendung der mittleren Maustaste ist, dass Ihre Maus dem Betriebssystem als 3TastenMaus bekannt ist. Verwenden Sie eine Rädchenmaus, kann man durch Drehen des Rädchens die Zoomstufe in der Zeichnung verändern. Der MausradZoomfaktor im Menü Optionen/Benutzeroberfläche bestimmt den Vergrößerungs bzw. 73 4 EAGLE im Überblick Verkleinerungsfaktor pro Schritt. Standardmäßig ist der Wert auf 1.2 gesetzt. Wenn Sie den Wert auf 0 setzen, können Sie durch Drehen des Rädchens in vertikaler Richtung scrollen. Halten Sie das Rädchen oder die mittlere Maustaste gedrückt, können Sie durch das Bewegen der Maus den Bildschirmausschnitt in beliebige Richtung verschieben. Mausklicks in Kombination mit der Shift, Ctrl oder AltTaste können unter schiedliche Funktionen haben, zum Beispiel beim Selektieren von Objekten mit dem MOVEBefehl oder beim Zeichnen von Linien mit WIRE. Detaillierte Informationen dazu finden Sie in der HilfeFunktion unter Tastatur und Maus beziehungsweise zum jeweiligen Befehl. Selektieren von benachbarten Objekten Beim Selektieren von Objekten, die nahe beieinander liegen, wird der Mauszeiger als VierfachPfeil dargestellt, und das erste in Frage kommende Objekt erscheint hell. Betätigen Sie die linke Maustaste, um die Auswahl zu bestätigen, und die rechte, um zum nächsten Objekt weiter zu schalten. Zum selektierten Objekt werden in der Statuszeile des EditorFensters Informationen angezeigt. Siehe auch HilfeFunktion (SETBefehl, SELECT_FACTOR). 4.3 Das Layout-Editor-Fenster Das Fenster des LayoutEditors öffnet sich, wenn Sie eine neue Platine (Board) anlegen oder eine bestehende Platinendatei öffnen. Wenn Sie den SchaltplanEditor besitzen, werden Sie im allgemeinen zuerst eine Schaltung entwerfen und dann mit dem BOARDBefehl bzw. mit dem BOARDIcon die zugehörige Platinendatei anlegen. Der Aufbau des LayoutEditorFensters entspricht dem des SchaltplanEditors. Auch wenn Sie nur den LayoutEditor besitzen, sollten Sie sich den vorangegangenen Abschnitt ansehen, da alle Angaben analog für den Layout Editor gelten. 74 4.3 Das Layout-Editor-Fenster ➢ Der LayoutEditor im neuen IconDesign Lediglich die Befehle des Befehlsmenüs werden hier noch einmal komplett aufgeführt, da sich gleich lautende Befehle im Schaltplan und im Layout Editor manchmal geringfügig unterscheiden. Die Beschreibung der Befehle, die nicht über das Befehlsmenü erreichbar sind, finden Sie ebenfalls im Abschnitt über das SchaltplanEditorFenster. Zusätzlich können alle Befehle über die PulldownMenüs in der Menüleiste erreicht werden. Das gilt selbstverständlich auch für Schaltplan und Layout EditorFenster. Das Befehlsmenü im Layout-Editor INFO Zeigt die Eigenschaften des anschließend selektierten Objekts. Tippen Sie INFO IC1 in die Kommandozeile, zeigt EAGLE die Eigenschaften des Objekts mit dem Namen IC1. Manche der Eigenschaften können Sie direkt in diesem Dialog verändern. 75 4 EAGLE im Überblick SHOW Stellt das anschließend mit der Maus selektierte Objekt heller dar. Alternativ kann man den Objektnamen (auch mehrere gleichzeitig) über die Kommandozeile angeben. Dabei sind auch die Platzhalter * und ? erlaubt. Mit Ctrl + SHOW invertieren Sie die Hervorhebung des gewählten Objekts. DISPLAY Blendet Zeichenlayer ein und aus. Bauteile auf der TopSeite der Platine lassen sich nur selektieren, wenn der Layer 23 tOrigins eingeblendet ist. Entsprechendes gilt für Bauteile auf der BottomSeite der Platine und den Layer 24 bOrigins. Eine Tabelle im Anhang gibt Auskunft über die Bedeutung der Layer. Der DISPLAYBefehl unterstützt so genannte Aliase. Man kann bestimmte Layerkombinationen benennen und als Parameter übergeben. Das ermöglicht ein schnelles Umschalten zwischen verschiedenen Darstellungsweisen. DISPLAY LAST zeigt die zuletzt benutzte Layerkombination, die dargestellt wurde. 76 4.3 Das Layout-Editor-Fenster ➢ LayerEigenschaften ändern ➢ Das DisplayMenü Im DISPLAYMenü werden nur die SignalLayer angezeigt, die auch in den DesignRegeln im LayerSetup definiert wurden! Detaillierte Informationen zu DISPLAY finden Sie in der HilfeFunktion. MARK Der anschließende Mausklick definiert den neuen Nullpunkt für die Koordinatenanzeige. Zusätzlich werden relative Koordinaten in der Form (R xWert yWert) und polare Werte in der Form (P Radius Winkel) angezeigt. In dieser Form können Koordinatenwerte auch über die Kommandozeile eingegeben werden. Wenn Sie erst das MARKIcon und anschließend das AmpelIcon anklicken, bezieht sich die Koordinatenanzeige wieder auf den absoluten Nullpunkt der Zeichnung. 77 4 EAGLE im Überblick MOVE Bewegen beliebiger sichtbarer Objekte. Die rechte Maustaste rotiert das Objekt am Mauszeiger. Der MOVEBefehl kann keine Signale verbinden, auch wenn ein Wire (geroutetes Leitungsstück) über einen anderen Wire oder über ein Pad bewegt wird. Verwenden Sie ROUTE oder WIRE zum Verlegen von Signalen. Drücken Sie beim Selektieren eines Bauteils oder eines anderen Objekts die CtrlTaste, wird es in einer besonderen Weise selektiert. Bitte lesen Sie hierzu in der HilfeFunktion (CIRCLE, ARC, WIRE, MOVE, ROUTE usw.) nach. Bewegen von Gruppen, siehe MOVE im Abschnitt zum SchaltplanEditor. COPY Bauteile und andere Objekte kopieren. Beim Kopieren von Bauteilen wird der Name verändert, der Value bleibt unverändert. Beim Kopieren einzelner Wires wird der Name beibehalten. Halten Sie die CtrlTaste gedrückt während Sie auf ein Objekt klicken, wird dieses an seinem Aufhängepunkt selektiert. Es befindet sich somit im aktuell eingestellten Raster. Selektiert man vorher eine Gruppe, legt COPY den Inhalt der Gruppe in die Zwischenablage des Betriebssystems. Somit auch in eine andere EAGLE Instanz kopiert werden. MIRROR Objekte spiegeln. Bauteile kann man mit dem MIRRORBefehl auf die andere Seite der Platine bringen. ROTATE Objekte in beliebigen Winkeln rotieren (auch mit MOVE möglich). Hält man beim Selektieren des Objekts die linke Maustaste gedrückt, kann man es durch Bewegen der Maus drehen. In der Parameterleiste wird der aktuelle Drehwinkel angezeigt. Auch Gruppen können beliebig gedreht werden: Drücken Sie bei aktivem ROTATEBefehl die CtrlTaste und klicken Sie mit der rechten Maustaste in die Zeichnung um den Drehpunkt zu setzen. Die Gruppe wird um den angegeben Winkel gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Der Winkel kann auch direkt im Feld Winkel oder über die Kommandozeile angegeben werden. Hinweise zur Syntax finden Sie in der HilfeFunktion. 78 4.3 Das Layout-Editor-Fenster GROUP Gruppe definieren, die anschließend bewegt, rotiert oder mit COPYkopiert wird oder über CHANGE andere Eigenschaften erhalten soll. Nachdem das Icon angeklickt wurde, kann man die Gruppe entweder durch Aufziehen eines Rechtecks bei gedrückter linker Maustaste oder durch einen Polygonzug definieren (Polygonecken setzt man mit der linken Maustaste; Schließen des Polygonzugs mit der rechten Maustaste). GROUP ALL in der Kommandozeile selektiert alle Elemente. Um sicher zu gehen, dass alle Elemente selektiert werden, blenden Sie mit DISPLAY ALL vorher alle Layer ein. Durch gezieltes Ausblenden von Layern kann man bestimmte Objekte von der Selektion ausschließen. Zusätzliche Informationen zu GROUP finden Sie im Abschnitt über den SchaltplanEditor und in der HilfeFunktion. CHANGE Nachträgliches Ändern von ObjektEigenschaften, z. B. der Breite einer Leitung oder der Größe eines Textes. Wird nach dem Verändern einer Eigenschaft die EscTaste gedrückt, erscheint das zuletzt benutzte Werte Menü. So kann bequem ein neuer Wert gewählt werden. Siehe auch Hilfe Funktion. ObjektEigenschaften kann man auch über das Kontextmenü anzeigen und ggf. ändern. Das Kontextmenü erreicht man durch einen Klick mit der rechten Maustaste auf das Objekt. PASTE Objekte aus dem Zwischenspeicher einfügen. Über das Menü Datei/Importieren/EAGLEZeichnung... kann ein vollständiges Layout (mit zugehörigem Schaltplan, wenn vorhanden) eingefügt werden. Weitere Informationen dazu finden Sie in der HilfeFunktion. DELETE Löschen von sichtbaren Objekten. Ist eine Gruppe definiert, kann sie bei gedrückter CtrlTaste mit der rechten Maustaste gelöscht werden. DELETE SIGNALS in der Kommandozeile löscht alle Leiterbahnen und Signale im Layout, sofern kein konsistenter Schaltplan geladen ist. Hält man die ShiftTaste beim Klick auf eine Polygonkontur gedrückt, wird das ganze Polygon entfernt. Hält man die CtrlTaste beim Klick auf einen Knickpunkt einer Linie gedrückt, wird dieser entfernt und eine direkte Verbindung zwischen den beiden nächstliegenden Knickpunkten gezeichnet. 79 4 EAGLE im Überblick Wenn sich Objekte nicht löschen lassen, kann es sich um Fehlerpolygone des DRCBefehls handeln. Diese löscht man mit dem ERRORSBefehl (ERRORS CLEAR). Ist der Layer 23 tOrigins bzw. 24 bOrigins nicht eingeblendet, lassen sich Bauteile nicht löschen. ADD Hinzufügen von BibliotheksElementen zur Zeichnung. Bietet eine komfortable Suchfunktion. Über USE wird bestimmt, welche Bibliotheken bei ADD berücksichtigt werden. Mit einem Rechtsklick auf das ADDIcon öffnen Sie das PopupMenü mit den zuletzt geholten Bauteilen. PINSWAP Tauscht die an gleichwertige Pads eines Bauelements angeschlossenen Signale, vorausgesetzt die entsprechenden Pins sind mit gleichem Swaplevel definiert. Ein Pin der an mehrere Pads angeschlossen ist, kann grundsätzlich nicht getauscht werden. REPLACE Bauteil oder bei einem Layout ohne Schaltplan ein Gehäuse (Package) durch ein anderes aus einer beliebigen Bibliothek ersetzen. Soll nicht das ganze Bauteil, sondern nur die PackageVariante getauscht werden, verwendet man CHANGE PACKAGE bzw. den PACKAGEBefehl. Mit einem Rechtsklick auf das Icon öffnet sich ein PopupMenü, das eine Liste der kürzlich getauschten Bauteile enthält. LOCK Verriegelt die Position und Orientierung eines Bauteils in der Platine. Ist das Bauteil Locked, kann es mit der Maus nicht verschoben und auch nicht mit GROUP selektiert werden. Shift + LOCK entriegelt das Bauteil. Das ist auch über den Eintrag unLock im Kontextmenü möglich. Der Aufhängepunkt eines verriegelten Bauteils wird im EditorFenster als x, im Gegensatz zu einem + bei nicht verriegelten Bauteilen, dargestellt. Über den EigenschaftenDialog lässt sich die Position eines verriegelten Bauteils jedoch gezielt durch die Eingabe neuer Koordinaten verändern. NAME Namen für Bauteile, Signale, Vias oder Polygone vergeben. Man kann einem Polygon ein anderes Signal zuordnen, indem man es mit NAME umbenennt. 80 4.3 Das Layout-Editor-Fenster VALUE Werte für Bauteile vergeben. Ein Widerstand erhält beispielsweise den Wert 100k. Bei einem Rechtsklick auf das Icon erscheint eine Liste der bisherigen verwendeten Values, aus der Sie einen Wert wählen und durch Klick auf ein oder mehrere Bauteile zuordnen können. SMASH Löst die Texte für Name, Wert und Attribute von Bauteilen, so dass sie indivi duell platziert und in ihrer Größe geändert werden können. Auch in Kombination mit GROUP. Ist eine Gruppe definiert, kann sie mit Ctrl und der rechten Maustaste gesmasht werden. Nach SMASH kann man die Texte mit DELETE verstecken. Hält man während des SMASHBefehls die ShiftTaste gedrückt, werden die Texte wieder an die ursprüngliche Stelle gesetzt und sind nicht mehr frei editierbar (auch möglich im Kontextmenü mit unSmash). Alternativ lässt sich die Option Smashed auch über das Kontextmenü, Eigenschaften, ein bzw. ausschalten. MITER Abrunden bzw. Abschrägen von WireVerbindungsstellen (auch bei Polygonkonturen). Der Grad der Abrundung bzw. Abschrägung wird über den MiterRadius vorgegeben. Positives Vorzeichen ergibt eine Rundung, negatives eine Gerade. Der MiterRadius ist auch für verschiedenes Wire Bends (Knickmodi) gültig (siehe Hilfe zum SETBefehl). SPLIT Fügt einen Knickpunkt in eine Linie ein. Wenn Sie zum Beispiel ein Stück einer bereits verlegten Leiterbahn in einen anderen Layer legen wollen, fügen Sie mit SPLIT zwei Knickpunkte ein, und wechseln mit CHANGE LAYER die Lage. An den Knickpunkten werden automatisch Durchkontaktierungen gesetzt. SPLIT ermöglicht außerdem ein schnelles Neuverlegen einer bereits gerouteten Leiterbahn. Mit einem Linksklick auf die Leiterbahn fügen Sie einen Knickpunkt ein. Bewegen Sie die Maus und verlegen Sie die Leiterbahn auf einem andern Weg. Den bisherigen Verlauf können Sie anschließend mit Ctrl+DELETE oder RIPUP entfernen. OPTIMIZE Fasst WireSegmente in den Signallayern, die in einer Linie liegen, zu einem Segment zusammen. 81 4 EAGLE im Überblick MEANDER Erzeugen Sie Mäander zum Längenausgleich von Signalen, insbesondere von DifferentialPairSignalen. Der Befehl kann auch dazu verwendet werden, um die Länge eines Signal anzuzeigen. Nach dem Sie mit gedrückter StrgTaste auf eine Leitung im Layout geklickt haben, wird die Länge des gesamten Signals angezeigt. ROUTE Signal manuell verlegen. Dabei werden Luftlinien (Airwires) in Leiterbahnen verwandelt. Falls Sie das AutorouterModul besitzen, unterstützt der ROUTE Befehl den FollowmeRouter zum automatischen Verlegen einer selektierten Signallinie. Dieser Befehl bietet mit den verschiedenen Maustasten, auch in Verbindung mit den Tasten Ctrl und Shift, unterschiedliche Funktionen: Ctrl + Links Shift + Links Mitte Rechts Shift + Rechts Ctrl + Rechts Shift + Links Ctrl + Links Routing beginnt an einem beliebigen Punkt eines Wires oder Vias Beginnt die Luftlinie an einem bereits verlegten Wire, wird seine Breite für die neue Leiterbahn verwendet Auswahl des Layers Wahl des Knickwinkels Umkehr der KnickwinkelReihenfolge beim Durchklicken Umschalten zwischen korrespondierenden Knickwinkeln Erzeugt beim Absetzen ein Via Definiert beim Absetzen den Radius des Kreisbogens Mehr Informationen darüber finden Sie in der Hilfefunktion. RIPUP Verdrahtete in unverdrahtete Signale (Luftlinien), berechnete Polygone in UmrissDarstellung verwandeln. Durch die Angabe von Signalnamen in der Kommandozeile können Sie einzelne Signale gezielt berechnen lassen, bestimmte Signale von der Aktion ausnehmen, oder auch nur die Polygone ansprechen. Mehr Informationen dazu finden Sie in der Hilfefunktion zum RIPUPBefehl. Leiterbahnen, die nicht an Bauteile angeschlossen sind, also kein echtes Signal führen, müssen mit DELETE gelöscht werden. WIRE Zeichnen von Linien und Bögen. In den SignalLayern 1 bis 16 erzeugt der WIREBefehl elektrische Verbindungen. Der Parameter Style (CHANGEBefehl) bestimmt die Linienart. Der DRC und der Autorouter behandeln einen WIRE immer als durchgezogene Linie, egal welcher Style verwendet wurde. 82 4.3 Das Layout-Editor-Fenster Den Knickmodus (SETBefehl, Parameter Wire_Bend) ändert man mit der rechten Maustaste. Bitte beachten Sie auch die Hinweise zu den Besonderheiten in Kombination mit der Ctrl bzw. ShiftTaste in der HilfeFunktion: Drücken Sie beispielsweise beim Starten eines Wires die CtrlTaste, beginnt die Linie exakt am Ende des in der Nähe liegenden Wires, auch wenn dieser nicht im aktuell eingestellten Raster liegt (FangFunktion). Linienbreite, Linienart und Layer werden vom bereits vorhanden Wire übernommen. TEXT Platzieren von Texten. Verwenden Sie CHANGE SIZE um die Texthöhe einzustellen. CHANGE RATIO ändert die Linienbreite beim VektorFont. Mit CHANGE TEXT ändern Sie den Text selbst. CHANGE FONT verändert die Schriftart. CHANGE ALIGN bestimmt die Ausrichtung (die Position des Aufhängepunkts) des Textes. Die Option Immer VektorSchrift (im der Menü Optionen/Benutzeroberfläche) stellt Texte immer als VektorFont dar, egal mit welchem Font der Text ursprünglich definiert wurde. Das gilt auch für Ausdrucke und die Ausgabe von Daten mit dem CAMProzessor. Soll Text in einem Kupferlayer invertiert dargestellt werden, schreiben Sie den Text in den Layer 41 tRestrict bzw. 42 bRestrict und legen darüber eine Kupferfläche im Top oder BottomLayer mit dem POLYGONBefehl. Das Polygon spart dann die Sperrfläche (also den Text) aus. Bei mehrzeilige Texten wird der Zeilenumbruch über die Tastenkombination Shift + Enter eingefügt. Der Zeilenabstand (Line distance) kann über den EigenschaftenDialog oder über die Parameterleiste, solange der TextBefehl aktiv ist, verändert werden. Es wird empfohlen, Texte in Kupferlayern mit VektorFont zu schreiben! Nur so entspricht die Ausgabe über den CAMProzessor exakt der Darstellung im LayoutEditor. Siehe auch HilfeFunktion. CIRCLE Zeichnen von Kreisen. In den Layern 41 tRestrict, 42 bRestrict und 43 vRestrict erzeugt dieser Befehl Sperrflächen für den Autorouter bzw. Follow meRouter. Kreise mit Linienstärke (width) null werden gefüllt dargestellt. ARC Zeichnen von Kreisbögen (auch mit WIRE möglich). Mit CHANGE CAP FLAT | ROUND definiert gerade bzw. runde Enden für den Bogen. Wird der Bogen als Teil eines WireZuges gezeichnet und beide Enden mit einem Wire verbunden, sind die Bogenenden rund. 83 4 EAGLE im Überblick Bögen mit geraden Enden werden bei der GerberAusgabe im CAMProzessor immer emuliert ausgegeben, also durch dünne kurze Linien gezeichnet. Bögen mit runden Enden (CHANGE CAP ROUND) nicht. RECT Zeichnen von Rechtecken. In den Layern 41 tRestrict, 42 bRestrict und 43 vRestrict erzeugt dieser Befehl Sperrflächen für den Autorouter/Followme Router. POLYGON Zeichnen von Polygonen bzw. Kupferflächen oder auch Sperrflächen in Signallayern. Polygone in den Signallayern werden als Signale behandelt. Sie halten zu anderen Potentialen einen bestimmten Abstand ein (Copper Pouring). Damit lassen sich unterschiedliche Signalflächen auf demselben Layer realisieren. Die Kontur eines Polygons wird in der Umrissdarstellung als gepunktete Linie dargestellt. Polygone in den Layern t/b/vRestrict sind Sperrflächen für den Autorouter/FollowmeRouter. Weitere Möglichkeiten finden Sie in der Hilfe Funktion. Polygone mit dem speziellen Füllmodus cutout werden als Sperrflächen in den Signallayern (in Innenlayern und auch in Außenlayern) eingesetzt. Ein solches Polygon wird von allen anderen Polygonen in diesem Layer subtrahiert. Bei CutoutPolygonen wird immer die gestrichelte Konturlinie dargestellt. Die Linienbreite darf auch 0 sein. VIA Setzen einer Durchkontaktierung. Vias werden automatisch gesetzt, wenn beim ROUTEBefehl die Ebene gewechselt wird. Mit NAME kann ein Via an ein bestimmtes Signal angeschlossen werden. Vias können in den Außenlayern unterschiedliche Formen haben (rund, quadratisch, achteckig), in den Innenlagen sind sie aber immer rund. SIGNAL Manuelle Definition eines Signals. Nicht möglich, wenn die Forward&BackAnnotation aktiv ist. Verbindungen sind dann im SchaltplanEditor mit dem NETBefehl zu definieren. HOLE Platzieren einer Bohrung, die nicht durchkontaktiert wird. 84 4.3 Das Layout-Editor-Fenster ATTRIBUTE Definiert ein Attribut für ein Bauteil. Über das Menü Bearbeiten/Globale Attribute.. kann man Attribute festlegen, die im Layout allgemein gültig sind. Die ausführliche Beschreibung der Syntax zur Definition über die Kommandozeile, finden Sie in der HilfeFunktion. DIMENSION Dient zur Bemaßung der Zeichnung. Der Befehl kann auf ein Objekt angewendet oder auch an beliebiger Stelle in der Zeichnung eingefügt werden. Wenn Sie ein Objekt klicken, wählt EAGLE einen geeigneten Bemaßungstyp (Dtype) aus. Wenn Sie eine andere Bemaßung verwenden wollen, können Sie mit der rechten Maustaste den Bemaßungstyp ändern. Möchten Sie an einer beliebigen Stelle mit der Bemaßung beginnen, verwenden Sie StrgTaste + linker Mausklick. Folgende Bemaßungstypen gibt es: Parallel, Horizontal, Vertical, Radius, Diameter (Durchmesser), Angle (Winkel) und Leader (Hinweislinie). Über den EigenschaftenDialog können Sie jedes einzelne Bemaßungselement konfigurieren. Alternativ über den CHANGEBefehl, der auch auf Gruppen angewendet werden kann: CHANGE Dtype ändert den Bemaßungstyp. CHANGE Dunit bestimmt über die Maßeinheit (unit), die Genauigkeit (precision), ob die Maßeinheit dargestellt werden soll (show). CHANGE Dline bestimmt die Breite der Maßlinie (width), die Breite der Hilfslinie (Hilfslinie, width), die Verlängerung über dem Maßpfeil (Hilfslinie, length), den Abstand zum bemaßenden Objekt (Hilfslinie, offset). RATSNEST Kürzeste Luftlinien und reale PolygonDarstellung berechnen. Gezieltes Berechnen und Ein und Ausblenden von Luftlinien durch Angabe eines Signalnamens. Ein dem Namen vorangestelltes Ausrufezeichen blendet die angegebenen Luftlinien aus. Es sind Platzhalter bei der Namensangabe erlaubt. Mehr Informationen finden Sie in der Hilfe zum Befehl. Die PolygonBerechnung kann über das Menü Optionen/Einstellungen/Ver schiedenes abgeschaltet werden. Alternativ über den Befehl SET POLYGON_RATSNEST ON | OFF oder kurz: SET POLY ON | OFF. RATSNEST wird beim Verlegen einer Leiterbahn mit ROUTE für das gewählte Signal automatisch ausgeführt. Während des RATSNESTBefehls wird in der Statuszeile der Name des zur Zeit berechneten Signals angezeigt. 85 4 EAGLE im Überblick AUTO Autorouter starten. Tippen Sie in der Kommandozeile des LayoutEditors AUTO FOLLOWME, öffnet sich das AutorouterSetupFenster im FollowmeModus, in dem man nur Parameter für den FollowmeRouter einstellen kann. ERC Konsistenzprüfung von Schaltung und Platine durchführen. DRC DesignRegeln festlegen und Design Rule Check durchführen. Tippt man DRC * in der Kommandozeile ein, öffnet sich der DesignRegeln Dialog, den man nach der Überprüfung oder Änderung der Einstellungen wieder schließen kann, ohne dass der eigentliche DesignRuleCheck startet. ERRORS Vom DesignRuleCheck gefundene Fehler anzeigen. Wurde der DRC bisher noch nicht aufgerufen, wird dieser zuerst automatisch gestartet, dann werden eventuelle Fehler gezeigt. Es gibt im Layout und SchaltplanEditor Befehle, die nicht direkt über das Befehlsmenü erreichbar sind. Sehen Sie sich dazu bitte den Abschnitt ab Seite 70 an. Die meisten davon sind auch im LayoutEditor nutzbar. 4.4 Das Bibliotheks-Editor-Fenster Das BibliotheksEditorFenster öffnet sich, wenn Sie eine Bibliothek zur Be arbeitung laden. Eine Bibliothek hat üblicherweise drei verschiedene Bestandteile: Packages, Symbole und Devices. Ein Package ist das Gehäuse eines Bausteins, das im LayoutEditor (also auf der Leiterplatte)verwendet wird. Das Symbol enthält die Darstellung des Bausteins wie er im Schaltplan verwendet wird. Das Device repräsentiert die Verbindung von (mehreren) Symbol(en) und einem Package bzw. mehreren PackageVarianten. Hier wird die Zuordnung zwischen einem Pin eines Symbols und den Pads im Package definiert. Von einem DeviceSet spricht man, wenn das Bauteil in mehreren PackageVarianten und/oder in verschiedenen TechnologieVarianten angelegt wird. 86 4.4 Das Bibliotheks-Editor-Fenster Auch wenn Sie keinen SchaltplanEditor besitzen, können Sie trotzdem Symbole und Devices entwerfen oder editieren. Eine Bibliothek muss nicht ausschließlich reale Bauelemente enthalten. Auch Symbole für Masse und Versorgungsspannungen oder Zeichnungsrahmen können als Device in einer Bibliothek gespeichert sein. Diese Symbole beinhalten in der Regel keine Pins. Es gibt auch Bibliotheken, die nur Packages enthalten. Diese können nur im LayoutEditor verwendet werden. Ausführliche Beispiele zur Definition von Bibliothekselementen finden Sie in einem eigenen Kapitel Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ab Seite 241 in diesem Handbuch. Inhaltsverzeichnis Wird eine Bibliothek geladen, erscheint zunächst folgendes Fenster: ➢ BibliotheksEditor: Inhaltsübersicht in drei Spalten für Devices, Packages und Symbole (Bsp: rcl.lbr) Es wird das Inhaltsverzeichnis der Bibliothek gezeigt. In drei Spalten sehen Sie welche Devices, Packages und Symbole in der Bibliotheksdatei enthalten sind. Doppelklickt man auf einen der Einträge in einer der Spalten, wird der Editiermodus aktiviert. Durch einen Rechtsklick öffnet sich ein Kontextmenü, das verschiedene Optionen, wie Editieren, Löschen, Umbenennen des selektierten Elements oder auch das Editieren der Beschreibung ermöglicht. Bei den Devices gibt es die beiden Einträge Verwendete Packages und 87 4 EAGLE im Überblick Verwendete Symbole, bei den Packages und Symbolen jeweils die Einträge Verwendende DeviceSets. Damit erkennt man welche Symbole und Packages in welchen DeviceSets benutzt werden. ➢ Inhaltsverzeichnis der Bibliothek: Optionen im Kontextmenü Wichtige Icons im Bibliothekseditor Device oder Package (falls nur der LayoutEditor vorhanden ist) zur Bearbeitung laden. Von links nach rechts: Inhaltsverzeichnis anzeigen, Device laden, Package laden, Symbol laden. Diese Icons finden Sie in der Aktionsleiste. Klickt man mit der rechten Maustaste auf eines der Icons, oder hält man die linke Maustaste auf einem der Icons (außer Inhaltsverzeichnis anzeigen) etwas länger gedrückt, erscheint eine Liste der zuletzt editierten Objekte. Über das BibliothekMenü bzw. die Kommandozeile sind alternativ die Befehle EDIT, REMOVE und RENAME zugänglich. Für weitere Informationen siehe HilfeFunktion oder das Kapitel Bibliotheken und Bauteile verwalten. Der Package-Editier-Modus Im Folgenden soll kurz beschrieben werden, wie man ein Bauteil definiert. Eine ausführliche Anleitung finden Sie im Kapitel Bauteilentwurf an Beispielen erklärt. 88 4.4 Das Bibliotheks-Editor-Fenster Die im Befehlsmenü zugänglichen Icons entsprechen denen des Schaltplan und LayoutEditors. Neues Package entwerfen Wechseln Sie in den PackageEditierModus über das PackageIcon in der Aktionsleiste. Tippen Sie einen PackageNamen ein und bestätigen Sie die Abfrage Neues Package 'Packagename' erzeugen? mit Ja. Platzieren Sie Pads (Anschlüsse mit Durchkontaktierung) oder SMD Anschlussflächen mit Hilfe folgender Befehle, die nur im PackageEditier Modus verfügbar sind. PAD Anschluss für bedrahtete Bauelemente (Lötauge) platzieren. Zum Pad gehört eine durchkontaktierte Bohrung, die durch alle Lagen der Platine geht. Die Padform kann in den Außenlagen rund, rechteckig, achteckig oder länglich sein. In den Innenlagen sind Pads immer rund. SMD SMDPad platzieren. Ändern Sie bei Bedarf mit dem NAMEBefehl die Pad bzw. SMDNamen. Zeichnen Sie mit Hilfe der Befehle WIRE, CIRCLE, ARC etc: das Symbol für den Bestückungsdruck in den Layer 21 tPlace, eventuelle Ergänzungen des Symbols für den Dokumentationsdruck in den Layer 51 tDocu. Zeichnen Sie eventuelle Sperrflächen mit Hilfe der Befehle CIRCLE, RECT oder POLYGON in die Layer 41 tRestrict, 42 bRestrict und 43 vRestrict für den Autorouter und in die Layer 39 tKeepout bzw. 40 bKeepout für den Design Rule Check. Platzieren Sie mit dem HOLEBefehl Bohrungen, falls erforderlich. Platzieren Sie mit dem TEXTBefehl: den Text >NAME in den Layer 25 tNames als Platzhalter für den Bauelementnamen, den Text >VALUE in den Layer 27 tValues als Platzhalter für den Bauelementwert. Fügen Sie mit dem DESCRIPTIONBefehl eine Beschreibung für das Package ein. Man kann dazu das HTMLTextFormat verwenden. Mehr Informationen darüber finden Sie in der HilfeFunktion. 89 4 EAGLE im Überblick Der Symbol-Editier-Modus Als Symbol definiert man die Teile eines Bausteins (Device), die man im Schaltplan individuell platzieren möchte. Das können im Falle eines 74L00 ein NANDGatter und ein Versorgungsspannungssymbol (bestehend aus zwei Pins) sein, oder im Falle eines Widerstands lediglich das Widerstandssymbol. Wechseln Sie nun in den SymbolEditierModus über das SymbolIcon in der Aktionsleiste. Geben Sie den SymbolNamen an und bestätigen Sie die Abfrage Neues Symbol 'Symbolname' erzeugen? mit Ja. Neues Symbol entwerfen Zeichnen Sie mit Hilfe der Befehle WIRE, ARC etc. das Symbol für den Schaltplan in den SymbolsLayer. Platzieren Sie die Pins mit Hilfe des PINBefehls, der nur im SymbolEditier Modus zugänglich ist: PIN Pins platzieren. Weisen Sie direkt im PINBefehl oder nachträglich mit CHANGE den Pins geeignete Parameter zu (Direction, Function, Length, Visible, Swaplevel). Die PinParameter sind ab Seite 246 und in der HilfeFunktion unter dem Stichwort PIN erklärt. Die PinNamen ändern Sie mit dem NAMEBefehl. Platzieren Sie mit dem TEXTBefehl: den Text >NAME in den Layer 95 Names als Platzhalter für den Bauelementnamen, den Text >VALUE in den Layer 96 Values als Platzhalter für den Bauelementwert. Der Device-Editier-Modus Reale Bausteine werden als Devices definiert. Im DeviceEditierModus wird nichts mehr gezeichnet, sondern es wird festgelegt: welches Package bzw. welche PackageVarianten verwendet werden, welches oder welche Symbole enthalten sind (im Device als Gates bezeichnet), welchen Namen (etwa A, B..) die Gates erhalten, ob es verschiedene Technologien gibt (z. B. 74L00, 74LS00, 74HCT00), ob das Bauteil zusätzliche benutzerdefinierte Attribute haben soll, ob Gates untereinander austauschbar sind (Swaplevel), wie sich ein Gate beim Holen mit ADD in einen Schaltplan verhält (Addlevel), 90 4.4 Das Bibliotheks-Editor-Fenster ob dem Bauteilnamen im Schaltplan ein Präfix vorangestellt wird, ob der Wert (Value) im Schaltplan geändert werden kann oder ob als Wert der DeviceName fest eingestellt ist, welche Pins welchen GehäusePads entsprechen (CONNECTBefehl), ob eine Beschreibung für dieses Bauteil in der Bibliothek gespeichert werden soll. ➢ DeviceEditorFenster Das Bild zeigt den fertig definierten Baustein 74*37 mit vier NANDGattern und einem Versorgungsgatter in verschiedenen Package und Technologie Varianten. Klickt man mit der rechten Maustaste auf eines der Gatter, erscheint ein Kontextmenü mit den möglichen Befehlen, die man auf das Gatter anwenden kann. Außerdem kann man sich die Eigenschaften anzeigen lassen. Mit Symbol editieren, kommt man schnell in den SymbolEditor um es zu modifizieren. Reale Bauteile aus Symbolen und Packages entwerfen Wechseln Sie in den DeviceEditierModus über das DeviceIcon in der Aktionsleiste. Tippen Sie einen DeviceNamen ein und bestätigen Sie die Abfrage Neues Device 'Devicename' erzeugen? mit Ja. Für die Erstellung eines Devices stehen folgende Befehle zur Verfügung: 91 4 EAGLE im Überblick ADD Symbole in Device holen. GateName, Swaplevel und Addlevel können beim ADDBefehl über die Parameterleiste oder nachträglich mit CHANGE festgelegt werden. Der Swaplevel definiert, ob äquivalente Gates vorhanden sind. Der Addlevel definiert z. B., ob ein Gate nur auf Anforderung in die Schaltung geholt wird (etwa die Versorgungspins). NAME GateNamen festlegen. CHANGE Swaplevel und Addlevel ändern. PACKAGE PackageVariante(n) definieren und benennen. Durch Eintippen von PACKAGE in der Kommandozeile oder Klick auf die Schaltfläche Neu im DeviceEditorFenster öffnen Sie ein AuswahlFenster. Selektieren Sie die gewünschte GehäuseVariante. Weitere Informationen zum Anlegen einer neuen PackageVariante finden Sie ab Seite 293. CONNECT Zuordnung von Pins (Gate) und Pads (Package) festlegen. PREFIX Präfix für Bauteilnamen in der Schaltung festlegen (R für Widerstand, etc.). VALUE Im DeviceModus bestimmt man mit VALUE, ob der BauteileWert im Schalt plan oder Layout frei gewählt werden kann oder vorgegeben wird. On: Wert lässt sich in der Schaltung ändern (z. B. bei Widerständen). Nur nach Vergabe eines Wertes ist das Bauteil eindeutig spezifiziert. Off: Wert entspricht automatisch dem DeviceNamen, inklusive der Angabe von Technology und PackageVariante (z. B. 74LS00N), wenn vorhanden. Auch wenn Value Off gesetzt ist, ist es möglich, den Wert eines Bauteils nach einer Sicherheitsabfrage zu ändern. Ein vom Benutzer nachträglich geänderter Wert bleibt bei einer späteren Änderung der Technologie oder der PackageVariante über CHANGE PACKAGE bzw. TECHNOLOGY bestehen. 92 4.4 Das Bibliotheks-Editor-Fenster TECHNOLOGY Falls erforderlich, können mit einem Klick auf Technologies zum Beispiel verschiedene Technologien eines LogikBausteins definiert werden. ATTRIBUTE Mit einem Klick auf Attributes kann man beliebige Attribute für das Bauteil definieren. Eine ausführliche Beschreibung dazu finden Sie im Bibliothekskapitel. DESCRIPTION Eine Beschreibung des Bauteils verfassen, die auch bei der Suche im ADD Dialog berücksichtigt werden kann. Informationen zum Thema Kopieren von Packages, Symbolen und Devices finden Sie ab Seite 299. 4.5 Der CAM-Prozessor Mit Hilfe des CAMProzessor erzeugt man Fertigungsdaten. Es stehen verschiedene Treiber zur Datenausgabe zur Verfügung. Die Treiber sind in der Datei eagle.def definiert, die Sie mit einem Texteditor bearbeiten können. Ausdrucke an MatrixDrucker werden nicht mit dem CAMProzessor, sondern über den PRINTBefehl erzeugt. Der LeiterplattenHersteller darf die EAGLEFreeware verwenden, um von Ihren Boarddateien Fertigungsdaten zu erstellen. 93 4 EAGLE im Überblick ➢ Der CAMProzessor Der CAMProzessor kann auch direkt über die Kommandozeile gestartet werden. Beim Aufruf können verschiedene KommandozeilenParameter übergeben werden, die Sie im Anhang dieses Handbuches gelistet finden. Daten ausgeben Starten des CAM-Prozessors Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den CAMProzessor aufzurufen: Direkt aus dem Layout oder SchaltplanEditor über das CAMProzessorIcon in der Aktionsleiste oder über das Menü Datei/CAMProzessor. Dabei wird automatisch die soeben bearbeitete Board oder Schaltplandatei geladen. Aus dem Control Panel, indem man den Zweig CAMJobs öffnet und auf einen der Einträge doppelklickt. Dabei wird der selektierte CAMJob schon geladen. Anschließend muss man im CAMProzessor noch über Datei/Öffnen die Datei, für die Daten erzeugt werden sollen, also Board oder Schaltplan, laden. Direkt über die Kommandozeile (Eingabeaufforderung, Konsole, Terminal) ohne grafische Oberfläche mit den entsprechenden Optionen. Näheres dazu finden Sie im Anhang zu den EAGLEOptionen. 94 4.5 Der CAM-Prozessor Job-Datei laden Ein CAMJob besteht aus mehreren Arbeitsschritten und definiert den gesamten Ablauf der Datenausgabe. So lassen sich mit Hilfe eines geeigneten Jobs beispielsweise GerberDaten für unterschiedliche Layer der Reihe nach in verschiedene Dateien schreiben. Einen Job laden Sie über das Menü Datei/Öffnen/Job des CAMProzessors oder über das Control Panel mit einem Doppelklick auf einen Eintrag im Zweig CAMJobs in der BaumAnsicht. Zur Datenausgabe ist nicht unbedingt ein Job erforderlich. Es können auch alle Einstellungen manuell der Reihe nach getroffen werden. Board laden Vor dem Erzeugen der Ausgabedaten, müssen Sie über das DateiMenü eine Platinendatei laden, sofern das nicht schon beim Starten aus einem Editor Fenster geschehen ist. Links unten im CAMProzessorFenster sehen Sie, für welche Datei Daten erzeugt werden. Man kann auch Schaltpläne über den CAMProzessor ausgeben, zum Beispiel an einen Plotter. Ausgabe-Parameter einstellen Falls Sie eine JobDatei laden, sind die AusgabeParameter bereits eingestellt. Ein Job kann aus mehreren Teilen (Sections) bestehen, für die wiederum unterschiedliche AusgabeParameter eingestellt sein können. Sie dürfen auch unterschiedliche AusgabeTreiber (Devices) verwenden. Falls kein Job geladen ist, stellen Sie die Parameter nach Ihren Wünschen ein (siehe auch S. 322). Ausgabe starten Wenn Sie den ganzen Job (alle Schritte) ausführen wollen, klicken Sie auf Job ausführen. Wenn Sie nur die Ausgabe mit den gegenwärtig eingestellten (aktuell sichtbaren) Parametern starten wollen, klicken Sie auf die Schaltfläche Schritt ausführen an. Neuen Job definieren Einen neuen Job definieren Sie so: 1. Hinzufügen anklicken, um neue Schritte zu erzeugen. 2. Parameter einstellen. 3. Gegebenenfalls 1. und 2. wiederholen. 4. Job mit Datei/Job speichern... sichern. Über die Schaltfläche Beschreibung kann man die JobDatei beschreiben. Diese Beschreibung wird dann im Control Panel angezeigt. Detaillierte Informationen im Kapitel Erstellen der Fertigungsunterlagen. 95 4 EAGLE im Überblick 4.6 Das Texteditor-Fenster EAGLE enthält einen einfachen Texteditor. Sie können damit ScriptDateien, UserLanguageProgramme oder beliebige andere Textdateien editieren. Der TextEditor speichert die Dateien mit UTF 8Zeichenkodierung ab. Über die Menüs erreichen Sie verschiedene Funktionen, wie den PrintBefehl, Kopieren und Ausschneiden, Suchen und Ersetzen (auch Regular Expressions), Auswahl von Schriftart und Schriftgröße und so weiter. Der Texteditor verwendet die im Betriebssystem üblichen Tastenkürzel. Die rechte Maustaste ruft im Texteditor ein Kontextmenü auf. Wenn Sie lieber einen externen Texteditor verwenden, geben Sie im Menü Optionen/Benutzeroberfläche des Control Panels bzw. eines der EditorFenster in der Zeile Externer TextEditor den entsprechenden Aufruf an. Wollen Sie EAGLE grundsätzlich daran hindern, den internen Texteditor zu verwenden, geben Sie an dieser Stelle ein Minuszeichen '' an. Ist in der Zeile nichts angegeben, wird der interne EAGLETexteditor verwendet. Bitte beachten Sie die Hinweise zur Verwendung eines externen Editors in der Hilfefunktion unter EditorFenster/TextEditor. 96 Kapitel 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE 5.1 Möglichkeiten der Befehlseingabe In EAGLE werden die Befehle üblicherweise über Icons und Menüpunkte aktiviert und dann durch Anklicken eines Objekts ausgeführt. Aber es gibt auch weitere Möglichkeiten. Wege der Befehlseingabe im Schaltplan, Layout und BibliotheksEditor: Anklicken des BefehlsIcons per Textbefehl über die Kommandozeile mit Hilfe des Kontextmenüs mit Funktionstasten über ScriptDateien über UserLanguageProgramme In allen Fällen ist die Kenntnis der EAGLEKommandosprache erforderlich, deren Syntax im anschließenden Abschnitt beschrieben ist. Die genaue Beschreibung aller Befehle finden Sie in den EAGLEHilfeSeiten. Befehl aktivieren und Objekt wählen Bei der klassischen Bedienweise wird zuerst der Befehl aktiviert und dann das Objekt selektiert, auf das man den Befehl anwenden will. Man aktiviert zum Beispiel erst den Befehl MOVE, indem man auf das entsprechende Icon in der Befehlsleiste klickt, oder den Befehl aus einem der Menüs wählt, und klickt dann auf das Objekt, das man bewegen möchte. Kommandozeile Alternativ zum Anklicken der BefehlsIcons kann man die Befehle über die Kommandozeile eines EditorFensters eingeben. Man kann Befehle und andere Schlüsselwörter abkürzen, solange sie eindeutig sind. Außerdem spielt Groß und Kleinschreibung keine Rolle. So versteht EAGLE anstelle des vollständigen Befehls CHANGE WIDTH 0.024 97 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE auch cha wi 0.024 Werte sind immer mit Dezimalpunkt einzugeben. Die aktuelle Einheit ist im GRIDMenü eingestellt. Sie können aber auch die Einheit direkt und unabhängig vom gerade eingestellten Raster mit dem Wert angeben: CHANGE WIDTH 0.6MM oder CHA WID 24mil In der Kommandozeile können fast alle Befehle mit Koordinatenangaben ausgeführt werden. Beispiele: MOVE IC1>VALUE (2.50 1.75); Der ValuePlatzhalter des Bauteils IC1 wird an die Position 2.50 1.75 im Layout geschoben (vorausgesetzt er wurde vorher mit SMASH losgelöst). Die Koordinatenangabe bezieht sich hier auf das aktuell eingestellte Raster. MIRROR U1; Das Bauteil U1 wird auf die Unterseite der Platine gespiegelt. HOLE 3.2 (5 8.5); Eine Bohrung mit Bohrdurchmesser 3.2 wird an der Position 5 8.5 platziert. VIA 'GND' 0.070 round (2.0 3.0); Eine zum Signal GND gehörende, runde Durchkontaktierung mit einem Durchmesser von 0.070 wird an die Position 2.0 3.0 gesetzt. History-Funktion Mit den Tasten Pfeilnachoben () und Pfeilnachunten () kann man die zuletzt eingegebenen Befehle wählen und editieren. Die EscTaste löscht die Zeile. Das Kontextmenü Eine andere Bedienmöglichkeit arbeitet mit einem objektspezifischen Kontextmenü. Man klickt dabei zuerst mit einem rechten Mausklick auf das Objekt und wählt dann aus dem Kontextmenü den Befehl, der angewendet werden soll. Das Kontextmenü bietet alle Befehle an, die auf das gewählte Objekt angewendet werden können. Außerdem kann man sich auch die Eigenschaften des Objekts anzeigen lassen. Manche davon kann man direkt ändern. 98 5.1 Möglichkeiten der Befehlseingabe ➢ Das Kontextmenü für ein Bauteil im Schaltplan Funktionstasten Beliebige Tasten auch in Kombination mit Alt, Ctrl und Shift (in der Mac Version auch Cmd) lassen sich mit Texten belegen, sofern Sie nicht vom Betriebssystem oder einem LinuxWindowManager (z. B. F1 für Hilfe) verwendet werden. Wird eine Funktionstaste gedrückt, entspricht das der Eingabe des Textes über die Tastatur. Da jeder Befehl als Text eingegeben werden kann, lässt sich auch jeder Befehl einschließlich bestimmter Parameter auf eine Funktionstaste legen. Sogar ganze Befehlssequenzen können auf diese Weise einer Funktionstaste zugeordnet werden. Der Befehl ASSIGN zeigt die aktuelle Belegung der Funktionstasten. Im AssignFenster können Änderungen in der Tastenbelegung durchgeführt werden. Über die Schaltfläche Neu können Sie neue Tastenbelegungen definieren. Ein Klick auf Löschen entfernt einen markierten Eintrag, Ändern modifiziert eine vorhandene Definition. OK schließt das Fenster und speichert die Definitionen. Diese Einstellungen können auch über das Menü Optionen/Tastenbelegung im Schaltplan oder LayoutEditor getroffen werden. Sollen bestimmte Tastenbelegungen dauerhaft vordefiniert werden, kann man den ASSIGNBefehl auch in der Datei eagle.scr (siehe Seite 123) verwenden. 99 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE ➢ Der Dialog des AssignBefehls Beispiele: Die Tastenkombination Ctrl+Shift+G stellt ein 0.127mmRaster dar: ASSIGN CS+G 'GRID MM 0.127 ON;' ; Die Tastenkombination Alt+F6 wechselt in den TopLayer und aktiviert den ROUTEBefehl: ASSIGN A+F6 'LAYER TOP; ROUTE'; Die Tastenkombination Alt+R blendet zuerst nur die Layer Top, Pads, Vias und Dimension ein und startet dann den Ausdruck an den Standarddrucker: ASSIGN A+R 'DISPLAY NONE 1 17 18 20; PRINT;'; Die Modifier A, C, M und S stehen für die Tasten Alt, Ctrl, Cmd (nur Mac OS X) und Shift. Die Tastenkombination Alt+0 holt immer das Control Panel in den Vordergrund. Die Kombinationen Alt+1 bis 9 sind den verschiedenen Editor Fenstern entsprechend der Fensternummer, die in der jeweiligen Titelzeile angezeigt wird, zugeordnet. Script-Dateien ScriptDateien sind ein überaus leistungsfähiges Werkzeug. Sie können längere Befehlssequenzen, etwa die Einstellung bestimmter Farben und Füllmuster für alle Layer, wie beispielsweise in defaultcolors.scr enthalten, aber auch Netzlisten, die zum Beispiel von Daten anderer Programme konvertiert wurden. 100 5.1 Möglichkeiten der Befehlseingabe Zur Ausführung von ScriptDateien dient der SCRIPTBefehl. Viele UserLanguageProgramme (ULP) erzeugen ScriptDateien, die zur Modifikation eines Layouts oder Schaltplans eingelesen werden können. EAGLE kann mit dem EXPORTBefehl zum Beispiel eine komplette Bibliothek als ScriptDatei ausgeben (Option Script). Diese Datei kann man mit einem Texteditor bearbeiten und anschließend wieder einlesen. Damit lassen sich recht einfach Änderungen an einer Bibliothek durchführen. Weitere Informationen zu ScriptDateien und ExportBefehl finden Sie später in diesem Kapitel. Gemischte Eingabe Die verschiedenen Arten der Befehlseingabe lassen sich auch gemischt verwenden. Sie können beispielsweise das Icon des CIRCLEBefehls anklicken (das entspricht der Eingabe von CIRCLE in der Kommandozeile) und anschließend die Koordinaten des Kreismittelpunkts und eines Punktes auf dem Kreisumfang in der Form (2 2) (2 3) ← in die Kommandozeile eintippen. Mit den oben verwendeten Werten würde bei eingestellter Einheit Inch ein Kreis mit Radius 1 Inch um den Punkt (2 2) entstehen. Ob der CIRCLEBefehl per Icon oder per Kommandozeile eingegeben wird, spielt keine Rolle. Manche EAGLEBefehle werden mit gedrückter Shift, Alt oder CtrlTaste angewendet. Unter Mac OSX verwenden Sie bitte statt der CtrlTaste die CmdTaste. 5.2 Die EAGLE-Kommandosprache Die Kenntnis der EAGLEKommandosprache ist für Sie nur dann erforderlich, wenn Sie die im vorangegangenen Abschnitt besprochenen alternativen Eingabemöglichkeiten nutzen wollen. In diesem Abschnitt wird die Syntax der EAGLEKommandosprache erklärt, und es werden typografische Festlegungen getroffen, die zum Verständnis wichtig sind. Typographische Konventionen Enter-Taste und Strichpunkt Wenn EAGLEBefehle in die Kommandozeile eingegeben werden, sind sie mit der EnterTaste abzuschließen. In manchen Fällen muss ein Befehl am Ende einen Strichpunkt enthalten, damit EAGLE weiß, dass keine Parameter mehr folgen. 101 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE In ScriptDateien muss jede Befehlszeile mit einem Strichpunkt beendet werden. An manchen Stellen wird die EnterTaste in diesem Handbuch mit dem Zeichen ←symbolisiert. In den folgenden Beispielen wird jedoch weder das EnterZeichen noch der Strichpunkt angegeben, da man alle Befehle sowohl in der Kommandozeile als auch in ScriptDateien verwenden kann. Fettschrift oder Großbuchstaben Befehle und Parameter in GROSSBUCHSTABEN werden direkt eingegeben. Bei der Eingabe werden Groß und Kleinbuchstaben nicht unterschieden. Beispiel: Syntax: GRID LINES Eingabe: GRID LINES oder grid lines Kleinbuchstaben Parameter in Kleinbuchstaben werden durch Namen, Zahlenwerte oder Schlüsselwörter ersetzt. Beispiel: Syntax: GRID grid_size grid_multiple Eingabe: GRID 1 10 Hier wird das Raster auf 1 mm eingestellt (Voraussetzung: Die gegenwärtige Einheit ist mm). Jede zehnte Rasterlinie ist sichtbar. Die Zahlen 1 und 10 werden als aktuelle Werte anstelle der Platzhalter grid_size und grid_multiple eingesetzt. Unterstreichungszeichen In ParameterBezeichnungen und Schlüsselwörtern wird aus Gründen der optisch klareren Darstellung oft das Unterstreichungszeichen ( _ ) benutzt. Bitte verwechseln Sie es nicht mit dem Leerzeichen. Wie aus obigem Beispiel ersichtlich, ist grid_size ein einziger Parameter und grid_multiple ebenfalls. Enthält ein Schlüsselwort ein Unterstreichungszeichen, etwa COLOR_LAYER im Befehl SET COLOR_LAYER layer_name color_word dann ist das Zeichen wie jedes andere mit einzugeben. Beispiel: SET COLOR_LAYER BOTTOM BLUE Leerzeichen Wo ein Leerzeichen stehen darf, können beliebig viele Leerzeichen stehen. 102 5.2 Die EAGLE-Kommandosprache Alternative Parameter Das Zeichen | bedeutet, dass es alternative Parameter gibt. Beispiel: Syntax: SET BEEP ON|OFF Eingabe: SET BEEP ON oder SET BEEP OFF Der Piep, ausgelöst bei bestimmten Aktionen, wird ein oder ausgeschaltet. Wiederholungspunkte Die Zeichen .. bedeuten, dass die Funktion mehrfach ausgeführt werden kann bzw. dass mehrere Parameter vom gleichen Typ erlaubt sind. Beispiel: Syntax: DISPLAY option layer_name.. Eingabe: DISPLAY TOP PINS VIAS Alternativ darf auch die Layernummer verwendet werden: DISPLAY 1 17 18 Hier werden mehrere Layer eingeblendet. Soll ein Layer (hier Bottom) ausgeblendet werden: DISPLAY -16 Mausklick Das Zeichen • bedeutet normalerweise, dass an dieser Stelle im Befehl mit der linken Maustaste ein Objekt anzuklicken ist. Beispiel: MOVE • • Eingabe: MOVE ← (oder Icon anklicken) Mausklick auf erstes zu bewegendes Objekt Mausklick auf Ziel Mausklick auf zweites zu bewegendes Objekt usw. An diesem Beispiel sehen Sie auch, wie die Wiederholungspunkte bei Befehlen mit Mausklicks zu verstehen sind. 103 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Koordinatenangaben in Textform Für das Programm stellt jeder Mausklick eine Koordinatenangabe dar. Will man Befehle in der Kommandozeile textuell eingeben, dann kann man anstelle des Mausklicks die Koordinaten über die Tastatur in folgender Form eingeben: (x y) Dabei sind x und y Zahlen in der mit dem GRIDBefehl gewählten Einheit. Die textuelle Eingabemöglichkeit ist insbesondere für ScriptDateien erforderlich. Mit (@) können Sie die Koordinaten der aktuellen MauszeigerPosition in einem Befehl angeben. Beispiel: WINDOW (@); Beispiele für die Koordinatenangabe in Textform: Sie wollen Platinenumrisse mit exakten Maßen eingeben. GRID MM 1; LAYER DIMENSION; WIRE 0 (0 0) (160 0) (160 100) (0 100) (0 0); GRID LAST; Zunächst wird auf ein 1mmRaster umgeschaltet. Danach wechselt man in den DimensionLayer. Der WIREBefehl schließlich stellt zunächst die Linienbreite auf 0 ein und zeichnet dann mit Hilfe der vier Koordinatenangaben ein Rechteck. Der letzte Befehl stellt das vorher gewählte Raster wieder ein, da man Platinen normalerweise im Zollraster entwirft. Relative Angaben Koordinatenangaben können auch relativ in der Form (R x y) zu einem Be zugspunkt, der vorher über MARK gesetzt wurde, eingegeben werden. Setzt man keinen Bezugspunkt, gilt der absolute Koordinatennullpunkt. Ein Via wird relativ zum Bezugspunkt gesetzt: GRID MM 0.5; MARK (20 10); VIA (R 5 12.5); MARK; Zuerst wird das Raster auf Millimeter eingestellt, dann ein relativer Nullpunkt an der Koordinate (20 10) gesetzt. Das Via wird relativ zum gesetzten Referenzpunkt im Abstand x = 5 und y = 12.5 platziert. Anschließend wird der Bezugspunkt wieder gelöscht. Polare Angaben Polarkoordinaten werden in der Form (P Radius Winkel) angegeben. 104 5.2 Die EAGLE-Kommandosprache GRID MM; MARK (12.5 7.125); LAYER 21; CIRCLE (R 0 0) (R 0 40); PAD (P 40 0); PAD (P 40 120); PAD (P 40 240); In diesem Beispiel setzt man den Referenzpunkt auf (12.5 7.125). Anschließend wird an dieser Stelle im Layer 21 tPlace, ein Kreis mit Radius 40 mm gezeichnet. Auf der Kreislinie werden drei Pads im Winkel von je 120 Grad platziert. Hier wird der Kreis mit der Angabe von relativen Koordinaten erzeugt. So braucht man sich keine Gedanken über einen absoluten Koordinatenwert auf der Kreislinie für das zweite Koordinatenpaar machen. Rechter Mausklick Mit dem >Zeichen in der Klammer, stellt man den rechten Mausklick dar. So kann man auch per Script eine Gruppe beispielsweise verschieben: MOVE (> 0 0) (10 0); Eine vorher gewählte Gruppe wird um 10 Einheiten in xRichtung verschoben. Modifier Innerhalb der Klammern können verschiedene Modifier verwendet werden. Bei Kombinationen ist die Reihenfolge beliebig. Folgende Modifier sind erlaubt: A steht für die gedrückte AltTaste, das alternative Raster C steht für die gedrückte CtrlTaste (Strg), Mac OSX: Cmd S steht für die gedrückte ShiftTaste R relative Koordinatenangabe P polare Koordinatenangabe > rechter Mausklick C und S bewirken bei verschiedenen Befehlen unterschiedliche Verhaltensweisen. Informationen dazu finden Sie beim jeweiligen Befehl in der HilfeFunktion. Falls die Befehle in einer ScriptDatei verwendet werden, ist jeder einzelne mit einem Strichpunkt abzuschießen. Auf den Strichpunkt kann man verzichten, wenn man die Befehle über die Tastatur eingibt und mit der EnterTaste abschließt. Beispiele: Ein Bauteil soll auf eine bestimmte Position geschoben werden. 105 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE GRID MM 1; MOVE IC1 (120 25) ; Alternativ könnte man auch die Koordinate des Objekts angeben: MOVE (0.127 2.54) (120 25); IC1 liegt auf dem Punkt (0.127 2.54) und wird nach Position (120 25) verschoben. Die aktuelle Position eines Bauteils erfahren Sie über den INFOBefehl: INFO IC1; Bei der Definition eines Symbols wird ein Pin an einer bestimmten Stelle platziert. PIN 'GND' PWR NONE SHORT R180 (0.2 0.4) ; Sie zeichnen eine Sperrfläche im Layer 41 tRestrict als Rechteck: LAYER TRESTRICT; RECT (0.5 0.5) (2.5 4) ; 5.3 Raster und aktuelle Einheit Das kleinste mögliche Raster ist 0,003125 µm.. Als Einheit können Sie Micron (µm), Mil (1/1000inch), Zoll (Inch) und Millimeter (mm) verwenden. Die im GRIDBefehl eingestellte aktuelle Einheit gilt für alle angegebenen Werte. Bei Schaltplänen sollten Sie immer das voreingestellte Raster von 0.1 Inch verwenden! Halten Sie dieses Raster auch bei der Definition von SchaltplanSymbolen im BibliotheksEditor ein! Beim Anlegen von Platinen und Bibliotheken sollte man sich vorher Gedanken machen, welches oder welche Raster man zugrunde legt. Auf das Platzierungsraster der Platine wird nur der Ursprung des Package gezogen. Alle anderen Objekte des Gehäuses (z. B. die Pads) liegen auch in der Platine relativ zu diesem Punkt, genau so wie in der Bibliothek definiert. Grundsätzlich gilt für Platinen: Das Raster immer so groß wie möglich und so klein wie nötig wählen. Für die verschiedenen Editorfenster können unterschiedliche Raster voreinge stellt werden. Dieses legt man in der Datei eagle.scr fest (siehe Seite 116ff). 106 5.3 Raster und aktuelle Einheit ➢ Das GridMenü Im GridMenü bestimmt man das aktuelle Raster in der Einheit, die in der ComboBox rechts gewählt wurde. Die Option Multiplikator gibt an wie viele Rasterlinien angezeigt werden sollen. Trägt man bei Multiplikator zum Beispiel den Wert 5 ein, wird jede fünfte Linie angezeigt. Unter Alt: kann man ein alternatives Raster einstellen, das mit gedrückter Alt Taste aktiviert wird (z. B. bei MOVE, ROUTE, ADD, WIRE). Das kann beispielsweise beim Platzieren von Bauteilen in einem komplexen Layout oder zum Positionieren eines Labels im Schaltplan sehr nützlich sein. Lassen Sie die AltTaste vor dem Absetzen wieder los, springt das Objekt in das ursprüngliche Raster zurück. Die RasterDarstellung kann als Punkte oder Linien erfolgen. Unter Anzeige schaltet man das Raster Ein bzw. Aus. Ein Klick auf Feinstes stellt das feinste mögliche Raster ein. Über Standard werden die Standardwerte für den Editor eingestellt. Ab einer bestimmten Zoomstufe werden die Rasterlinien in der Zeichenfläche nicht mehr dargestellt. Diese Grenze kann über das Menü Optionen/Einstel lungen/Verschiedenes unter Min. sichtbare Rastergröße variiert werden. Für Rasterlinien und Rasterpunkte können beliebige Farben zugeordnet werden. Klicken Sie unter Optionen/Einstellungen/Farben auf das Farbfeld der entsprechenden Farbpalette (je nach Hintergrundfarbe) und wählen Sie für die Rasterpunkte bzw. Rasterlinien die gewünschte Farbe aus. Alternativ kann man den SETBefehl in der Kommandozeile verwenden: SET COLOR_GRID BLUE setzt die Rasterfarbe auf blau. Statt des Farbnamens kann man auch die Farbnummer angeben. Diese darf zwischen 0 und 63 liegen. Die resultierende Farbe ist abhängig von den (selbst)definierten Farben der aktuellen Palette. Weitere Hinweise zur Farbdefinition ab Seite 119. 107 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE 5.4 Aliase für DISPLAY, GRID und WINDOW Für die Befehle DISPLAY, GRID und WINDOW ist es möglich, so genannte Aliase zu definieren. Dabei handelt es sich um einen Parametersatz, den man unter einem beliebigen Namen hinterlegen und dem Befehl übergeben kann. Ein Alias kann durch einen rechten Mausklick oder einen etwas länger gehaltenen linken Mausklick auf eines der BefehlsIcons erreicht werden. Die Aliase werden separat für Schaltplan, Board und Library in der Datei eaglerc gespeichert und stehen somit für alle Schaltpläne, Boards und Bibliotheken zur Verfügung. Beispiel: DISPLAY-Alias Blenden Sie im LayoutEditor über DISPLAY die gewünschten Layer ein, zum Beispiel Top, Pads, Vias und Dimension Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das DISPLAYIcon es erscheint ein PopupMenü und Wählen Sie daraus den Eintrag Neu.. Geben Sie den Namen für den Alias im Fenster ein, zum Beispiel TopAnsicht Klick auf OK Ab jetzt befindet sich im PopupMenü des DISPLAYBefehls der Eintrag Top Ansicht. Der Alias kann auch über die Kommandozeile angesprochen werden: DISPLAY TOP-ANSICHT oder disp top-a Groß/Kleinschreibung spielt dabei keine Rolle. Der Alias darf abgekürzt werden, solange er eindeutig ist. Es können beliebig viele Aliase definiert werden. Mit DISPLAY LAST in der Kommandozeile oder über den Eintrag Last im PopupMenü schaltet man auf die zuletzt benutzte Layerauswahl um. Details zu diesem Thema finden Sie in der Hilfe zum DISPLAYBefehl. Beispiel: GRID-Alias Vorgehensweise und Funktion sind identisch mit der des DISPLAYBefehls. Stellen Sie in einem EditorFenster das gewünschte Raster ein, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das GRIDIcon PopupMenü über Neu.. den Alias. und definieren Sie im Ein Alias kann alternativ direkt über die Kommandozeile definiert werden. Für den GRIDBefehl könnte das so aussehen: GRID = MeinRaster mm 0.25 lines on Mit dem Befehl 108 5.4 Aliase für DISPLAY, GRID und WINDOW grid meinraster oder auch kurz gri mei wird der Alias angewendet. Groß/Kleinschreibung spielt keine Rolle, der Alias darf auch abgekürzt werden. Beispiel: WINDOW-Alias Der WINDOWBefehl erlaubt es, einen bestimmten Bildausschnitt als Alias zu definieren. Dadurch kann man bestimmte Bildausschnitte schnell erreichen bzw. wiederherstellen. Das Definieren eines WINDOWAlias funktioniert im Prinzip genauso, wie im DISPLAYBeispiel vorher beschrieben: Wählen Sie im EditorFenster den gewünschten Bildausschnitt Rechtsklick auf das SelectIcon des WINDOWBefehls PopupMenü öffnet das Klicken Sie auf Neu... und geben Sie einen Aliasnamen an Angenommen der Aliasname lautet LinksOben, so können Sie über den Befehl WINDOW LINKSOBEN oder win linkso in der Kommandozeile den Ausschnitt jederzeit wieder herstellen. Alternativ klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das SelectIcon des WINDOW Befehls in der Aktionsleiste und wählen den Eintrag LinksOben aus dem Menü. In einem mehrseitigen Schaltplan wird der Alias immer auf dem aktuell dargestellten Blatt ausgeführt, egal auf welcher Seite er ursprünglich definiert wurde. Editieren, Umbenennen, Löschen eines Alias Wird ein Alias nicht mehr benötigt, kann man ihn über das PopupMenü des entsprechenden BefehlsIcons löschen. Klicken Sie mit der rechten Maustaste zuerst auf das BefehlsIcon, um das PopupMenü zu öffnen, dann mit der rechten Maustaste auf den Aliasnamen und wählen Sie aus dem Kontextmenü die Option Löschen. Das Umbenennen oder Editieren erfolgt in derselben Weise. ➢ Löschen eines WINDOWAlias 109 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Alternativ kann man diese Aktionen auch über die Kommandozeile erledigen. Informationen dazu finden Sie in der Hilfe zu den Befehlen DISPLAY, GRID und WINDOW. 5.5 Namen und automatische Namensgebung Länge Namen dürfen im EAGLE beliebig lang sein. Es gibt keine praktische Begrenzung. Verbotene Zeichen und Sonderzeichen Leerzeichen, Strichpunkt und Umlaute sind in allen Namen verboten. Hochkommas und andere (exotische) Zeichen, die einen ASCIICode über 127 haben, sollten möglichst vermieden werden. In DeviceNamen sollte kein Fragezeichen bzw. Stern vorkommen, da diese Zeichen als Platzhalter für PackageVariante (?)und Technology (*)stehen. In PadNamen sind Kommas zu vermeiden. TeilBusNamen dürfen keine Doppelpunkte, Kommas und eckige Klammern enthalten. Das Ausrufezeichen hat in Texten eine Sonderfunktion. Es startet und beendet überstrichenen Text. Beispiele dazu finden Sie in der Hilfefunktion zum TEXTBefehl. Soll das Ausrufezeichen im Text erscheinen, muss ein Backslash ( \ ) vorangestellt werden. Wenn der Backslash in einem Namen oder Text dargestellt werden soll, müssen Sie diesen, zum Beispiel beim NAME oder TEXTBefehl, zweimal hintereinander eintippen. Automatische Namensgebung Wird in einem der Befehle PIN, PAD, SMD, NET, BUS oder ADD ein Name mit angegeben, dann werden weitere Namen davon abgeleitet, solange der Befehl aktiv ist. Der Name wird einfach vor dem Platzieren des Objekts (während es an der Maus hängt) über die Kommandozeile eingetippt. Beachten Sie, dass der Name in einfache Hochkommas gesetzt werden muss. Die Eingabe wird mit der EnterTaste (←) abgeschlossen. Die Beispiele demonstrieren, wie die automatische Namensvergabe wirkt: ADD DIL14 'U1' ← • • • holt drei Bauteile vom Typ DIL14 in die Platine und vergibt an sie die Namen U1, U2 und U3 ( • entspricht einem Mausklick). PAD OCT '1' ← • • • • platziert vier achteckige Pads mit den Namen 1, 2, 3, und 4. 110 5.5 Namen und automatische Namensgebung Besteht der Name nur aus einem Zeichen von A...Z, dann erhalten die folgenden Objekte den im Alphabet folgenden Buchstaben als Name: ADD NAND 'A' ← • • • • holt vier NANDGatter mit den Namen A, B, C und D. Erreicht der generierte Name den Wert Z, dann werden wieder Namen mit dem DefaultPräfix erzeugt (z. B. G$1). 5.6 Import und Export von Daten EAGLE stellt eine Reihe von Werkzeugen für den Datenaustausch bereit. ScriptDateien für den Import ExportBefehl für den Export EAGLE UserLanguageProgramme für Import und Export. Die UserLanguage ist sehr flexibel, setzt aber die Erstellung eines geeigneten Programms voraus. Näheres dazu erfahren Sie im Abschnitt Die EAGLEUser Language. Script-Dateien und Datenimport Der SCRIPTBefehl stellt dem EAGLEAnwender eine universelle Schnittstelle für den Datenimport zur Verfügung. Da sich jede EAGLEOperation mit Hilfe von Textbefehlen ausführen lässt, können Sie mit Hilfe einer ScriptDatei beliebige Daten importieren. Eine ScriptDatei kann auch weitere ScriptDateien aufrufen. ScriptDateien lassen sich mit einem einfachen Texteditor erzeugen. Voraussetzung für den Entwurf eigener ScriptDateien ist, dass Sie die EAGLEKommandosprache verstehen. Die genaue Funktionsweise und die Syntax der einzelnen Befehle finden Sie in den EAGLEHilfeSeiten. Ein einfaches Beispiel ist die Datei euro.scr im Verzeichnis eagle/scr, die Umrisse einer Europakarte mit Begrenzungswinkeln zeichnet. Soll beispielsweise eine Netzliste in eine Platine importiert werden, die bereits die entsprechenden Bauelemente enthält, dann ist eine ScriptDatei der folgenden Form erforderlich: SIGNAL GND IC1 7 IC2 7 J4 22 ; SIGNAL VCC IC1 14 IC2 14 J4 1 ; So ein Netscript lässt sich einfach mit dem EXPORTBefehl aus einem Schaltplan erzeugen (Menü Datei/Exportieren/Netscript) und anschließend in das Layout importieren. Einen weiteren Eindruck von der Leistungsfähigkeit dieses ImportKonzepts erhalten Sie, wenn Sie eine Bibliothek mit dem EXPORTBefehl als Script Datei ausgeben (Datei/Exportieren/Script) ausgeben. Die erzeugte Script Datei dient als lehrreiches Beispiel für die Syntax der ScriptSprache. Sie kann mit einem beliebigen Texteditor betrachtet werden. Wird diese Datei 111 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE über SCRIPT anschließend in eine leere Bibliothek eingelesen, entsteht eine neue Bibliotheksdatei. Kommentare dürfen nach einem #Zeichen stehen. Über das StopIcon in der Aktionsleiste kann man das Ausführen einer Script Datei abbrechen. Das Menü Datei/Importieren bietet eine weitere Option zum Import von Daten aus PCAD/Altium/Protel. Es können Daten aus diesen Layout Systemen übernommen werden, wenn diese im ACCELASCIIFormat erzeugt wurden. Weitere Informationen und Hilfe finden Sie beim Aufruf der Funktion. Datenexport mit dem EXPORT-Befehl Der EXPORTBefehl beziehungsweise das Menü Datei/Exportieren... bietet je nach EditorFenster folgende Möglichkeiten: DIRECTORY Listet den Inhalt der geladenen Bibliothek in einer Textdatei. NETLIST Gibt eine Netzliste des geladenen Schaltplans oder der geladenen Platine aus. Sie kann zur Kontrolle der Verbindungen in der Zeichnung verwendet werden. Mit Hilfe von verschiedenen UserLanguageProgrammen kann man auch andere Formate erzeugen. Sehen Sie dazu einfach mal in den Download Bereich auf Cadsoft's Webseite: http://www.cadsoft.io/resources/ NETSCRIPT Gibt die Netzliste des geladenen Schaltplans in Form einer ScriptDatei aus. Diese Datei kann über den SCRIPTBefehl in ein Layout eingelesen werden. Das ist unter Umständen sinnvoll, wenn zwischen Schaltplan und Layout Unterschiede in der Signalführung bestehen. Zuerst löschen Sie mit dem Befehl DELETE SIGNALS alle Signale. Dabei gehen alle verlegten Leiterbahnen verloren! Erzeugen Sie dann aus dem Schaltplan das Netscript und lesen Sie es mit Hilfe des SCRIPTBefehls in das Layout ein. Jetzt stimmen die Netzlisten von Schaltplan und Layout wieder überein. PARTLIST Gibt eine Bauteileliste des Schaltplans oder der Platine aus. PINLIST Gibt eine Pin/PadListe des Schaltplans oder der Platine aus, in der die ange schlossenen Netze aufgeführt sind. 112 5.6 Import und Export von Daten SCRIPT Gibt die geladene Bibliothek in Form einer ScriptDatei aus. Dieses Script kann mit Hilfe eines Texteditors modifiziert werden um beispielsweise eine benutzerspezifische Bibliothek zu erzeugen, oder um Teile einer Bibliothek in eine andere zu kopieren. Die bearbeitete ScriptDatei kann mit dem SCRIPT Befehl in eine neue oder bereits existierende Bibliothek eingelesen werden. Dieses Script dient auch als lehrreiches Beispiel für die Syntax der EAGLE Kommandosprache. Um Ungenauigkeiten zu vermeiden, wird die GridEinheit im Script automatisch auf Millimeter gesetzt. IMAGE Über die Option Image kann man verschiedene Grafikdaten erzeugen. Folgende Formate können exportiert werden: bmp WindowsBitmapDatei png PortableNetworkGraphicsDatei pbm PortableBitmapDatei pgm PortableGrayscaleBitmapDatei ppm PortablePixelmapDatei tif TagImageFileFormatDatei xbm XBitmapDatei xpm XPixmapDatei ➢ Einstellungen zur Grafikausgabe Klicken Sie auf die Schaltfläche Durchsuchen, wählen Sie den Pfad der Grafik datei und geben Sie den Dateinamen mit der Dateiendung an. Diese bestimmt das Grafikformat der Ausgabedatei. Soll eine SchwarzweißGrafik erzeugt werden, aktivieren Sie die Option Monochrome. Die Option Zwischenablage erzeugt keine Datei, sondern lädt die Grafik in die Zwischenablage. Wählen Sie eine Auflösung in dpi. Die resultierende Größe der Grafik wird im Feld Bildgröße angezeigt. 113 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE In der Zeile Bereich können Sie zwischen Alles und Ausschnitt wählen. Alles exportiert die ganze Zeichnung, Ausschnitt gibt nur den im EditorFenster sichtbaren Bereich aus. Weitere Grafikformate, wie zum Beispiel HPGL, Postscript (PS) oder Encapsulated Postscript (EPS) können mit Hilfe des CAMProzessors erzeugt werden. Über das UserLanguageProgramm dxf.ulp kann man Daten im DXFFormat generieren. Mit PRINT kann man PDFDateien erzeugen. LIBRARIES Erzeugt Bibliotheken mit den Devices und Packages, die in der geladenen Schaltplan bzw. Boarddatei verwendet wurden. Geben Sie im Dialog den Pfad an, in dem die Bibliotheksdateien erzeugt werden sollen. Bitte achten Sie darauf, dass Ihre originalen Dateien nicht überschrieben werden. Diese Funktion erlaubt es, in der Zeichnung verwendete Bauteile zu extrahieren und ggf. zu modifizieren, oder auch in eigene Bibliotheksdateien zu übernehmen. Diese Funktion wird durch das UserLanguageProgramm explbrs.ulp ausgeführt. 5.7 Die EAGLE-User Language EAGLE enthält einen Interpreter für eine Cähnliche Benutzersprache. Damit kann man auf beliebige EAGLEDaten und seit Version 4 auch auf externe Daten zugreifen. In sehr weiten Grenzen kann man Daten aus EAGLE exportieren oder verschiedenste Daten in EAGLE importieren. ULPs können zum Beispiel eine LayoutDatei oder eine Bibliothek über das Ausführen einer zuvor erzeugten ScriptDatei, manipulieren. In der Script Datei stehen die entsprechenden Befehle zur Datenmanipulation. Die in die UserLanguage integrierte exit()Funktion kann solche Befehle auch direkt ausführen. Einen Eindruck über die Möglichkeiten der UserLanguage geben die mitgelieferten Programmbeispiele (*.ulp). Diese finden Sie im ULP Verzeichnis Ihrer Installation. Die Beschreibung der Funktionsweise eines ULPs finden Sie im Dateikopf, die auch im Control Panel angezeigt wird, bzw. beim Aufruf des Programms in der UsageBox erscheint. UserLanguageProgramme werden mit einem Texteditor geschrieben, der keine Steuerzeichen hinzufügt. Es gibt Texteditoren, die das sogenannte SyntaxHighlighting für die Programmiersprache C unterstützen. Diese Funktion kann helfen, die Struktur eines ULPs besser zu verstehen. Sie können in EAGLE einen externen Texteditor als Standard im Menü Optionen/Benutzeroberfläche definieren. Der Start eines ULPs erfolgt über den RUNBefehl oder durch ziehen eines ULPs aus dem Control Panel in ein Editorfenster (Drag&Drop). Es kann über das StopIcon in der Aktionsleiste vorzeitig abgebrochen werden. 114 5.7 Die EAGLE-User Language Ist das UserLanguageProgramm beendet, zeigt EAGLE ein Meldung in der Statuszeile: Run: beendet. Eine genaue Beschreibung der Sprache finden Sie in den EAGLEHilfeSeiten unter dem Stichwort User Language. Typische Anwendungen für ULPs: Erzeugen von Stücklisten in beliebigen Formaten. Siehe auch Seite 311. Ausgeben von Grafikformaten. Datenausgabe für Bestückungsautomaten, InCircuitTester usw. Anbindung an eine externe Datenbank. Manipulation des Bestückungsdrucks, der Lötstopmaske uvm. Importieren von Grafikdaten (zum Beispiel importbmp.ulp für Logos oder ähnliches) Viele wertvolle ULPs finden Sie auch auf unseren WebSeiten. Sehen Sie doch einfach mal nach unter http://www.cadsoft.io/resources. 5.8 Forward&Back-Annotation Eine SchaltplanDatei und die zugehörigen PlatinenDatei sind durch die automatische Forward&BackAnnotation logisch verknüpft. Dadurch ist sichergestellt, dass Schaltplan und Platine zu jeder Zeit konsistent sind. Sobald man aus einem Schaltplan über den BOARDBefehl ein Layout erzeugt, besteht Konsistenz zwischen den beiden Dateien. Jede Aktion im Schaltplan wird simultan im Layout ausgeführt. Platzieren Sie zum Beispiel ein neues Bauteil, erscheint im Layout am Rand der Platine das zugehörige Gehäuse. Verlegt man ein Netz, wird gleichzeitig im Layout die Signallinie gezeichnet. Bestimmte Operationen, etwa das Verlegen oder Löschen eines Signals, sind nur im Schaltplan erlaubt. Der LayoutEditor lässt diese Aktionen nicht zu und gibt eine entsprechende Meldung aus. Das Umbenennen von Bauteilen oder das Ändern von Values ist zum Beispiel in beiden Dateien erlaubt. Eine weitere Beschreibung der technischen Zusammenhänge finden Sie in den EAGLEHilfeSeiten. Als Benutzer müssen Sie sich nicht weiter um diesen Mechanismus kümmern. Sie müssen lediglich sicherstellen, nicht an einem Schaltplan zu arbeiten, wenn vorher die zugehörige PlatinenDatei geschlossen wurde, und umgekehrt. Das heißt, beide Dateien müssen immer gleichzeitig geladen sein. Ansonsten verlieren Sie die Konsistenz, die Annotation kann nicht mehr funktionieren. 115 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Sollten Sie dennoch einmal Platine und Schaltplan getrennt voneinander bearbeitet haben, überprüft der Electrical Rule Check (ERC) die Dateien beim Laden auf Konsistenz. Bestehen Unterschiede, öffnet sich ein ERCFehler Fenster mit entsprechenden Meldungen zu Schaltplan und Layout. Wie Sie in diesem Fall weiter vorgehen sollten, wird ab Seite 210 im Kapitel 6.12 gezeigt. 5.9 EAGLE individuell konfigurieren Es gibt eine Reihe von Einstellungen, die es erlauben EAGLE an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Wir unterschieden zwischen programm, benutzer und projektspezifischen Einstellungen. Grundeinstellungen des Programms, die für jeden Benutzer und für jedes neue Projekt gelten sollen, trifft man in der Datei eagle.scr. Persönliche Präferenzen werden in der Datei eaglerc.usr unter Windows oder in ~/.eaglerc unter Linux gespeichert. Einstellungen, die nur für ein bestimmtes Projekt gelten, merkt sich EAGLE in der Projektdatei eagle.epf. Werte, die beispielsweise für eine bestimmte Platine gelten, wie die Design Regeln, besondere Layerfarben, eigene neu definierte Layer oder die Rastereinstellung werden direkt in der LayoutDatei gespeichert. Das gilt natürlich auch für Schaltplan und Bibliotheksdateien. Konfigurationsbefehle Die meisten Optionen werden über das OptionenMenü der einzelnen EAGLE EditorFenster konfiguriert. Das Control Panel bietet Einstellungen zu den Verzeichnissen, zum Sichern von Dateien und zur Benutzeroberfläche. Diese Optionen finden Sie im Kapitel Das Control Panel unter dem Punkt OptionenMenü ab Seite 52 beschrieben. In den Einstellungen zur Benutzeroberfläche kann man zwischen dem Befehlsmenü (mit Icons) und einem frei konfigurierbaren Textmenü wählen. Der MENUBefehl erlaubt eine freie (hierarchische) Konfiguration des Textmenüs über eine ScriptDatei. Ein Beispiel dafür finden Sie im Anhang. Das OptionenMenü im Editorfenster von Schaltplan, Layout und Bibliothek bietet außer dem Punkt Benutzeroberfläche zwei weitere Einträge: Tastenbelegung und Einstellungen. Der ASSIGNBefehl ändert und zeigt die FunktionstastenBelegung. Hinweise dazu finden Sie auf Seite 99. Mit dem SETBefehl verändert man allgemeine Systemparameter. Der CHANGEBefehl ermöglicht verschiedene Voreinstellungen zu Objek teigenschaften. Mit dem GRIDBefehl stellt man Raster und aktuelle Einheit ein. Weitere Informationen dazu finden Sie ab Seite Fehler: Referenz nicht gefunden. 116 5.9 EAGLE individuell konfigurieren Das Menü Optionen/Einstellungen (SET-Befehl) Die gängigsten Optionen des SETBefehls kann man im Fenster des Menüs Optionen/Einstellungen wählen. Das Fenster erreicht man auch über die Kommandozeile durch die Eingabe von: SET Nur ausgewählte Layer anzeigen Die Anzahl der verfügbaren Layer, die im Display bzw. LayerMenü gezeigt werden, kann man über die Option Used_Layers bestimmen. So kann man Layer, die man nicht nutzen will, der Übersichtlichkeit halber ausblenden. SET USED_LAYERS 1 16 17 18 19 20 21 23 25 27 29 31 44 45 51; sorgt dafür, dass nur diese Layer erreichbar sind. Dauerhaft kann das in der Datei eagle.scr festgelegt werden. SET USED_LAYERS ALL; zeigt wieder alle Layer. Kontextmenü Das Kontextmenü, das Sie sich nach einem Rechtsklick auf ein Objekt öffnet, kann mit selbstdefinierten Einträgen versehen werden. Der Eintrag kann einen einfachen Befehl, eine ganze Befehlssequenz oder auch eine Scriptdatei oder ein UserLanguageProgramm ausführen. Die Syntax des SETBefehls sieht so aus: SET CONTEXT objecttype text commands; objecttype kann sein: attribute, circle, dimension, element, frame, gate, hole, instance, junction, label, modinst, pad, pin, rectangle, smd, text, via, wire text commands der Menüeintrag der/die Befehle, die beim Anklicken ausgeführt werden Beispiel: SET CONTEXT wire Nach_unten 'change layer 16' ; Das Kontextmenü für Wires (auch Polygone gehören diesem objecttype an) hat einen zusätzlichen Eintrag Nach_unten, der den Wire in Layer 16 legt. Um alle selbstdefinierten Einträge aus dem Kontextmenü eines bestimmten objecttype zu entfernen, verwenden Sie SET CONTEXT wire ; Um zurück zu den Standardinhalten aller Kontextmenüs zu kommen, verwenden Sie SET CONTEXT ; 117 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Inhalt der Parameter-Menüs Die ParameterMenüs für Width, Diameter, Dline (für Bemaßung), Drill, SMD, Size, Isolate, Spacing und Miter, erreichbar zum Beispiel über CHANGE, können mit Hilfe des SETBefehls mit beliebigen Werten gefüllt werden. Geben Sie die Werte einfach durch Leerzeichen getrennt in der Kommandozeile an. Beispiel für das MiterMenü: SET MITER_MENU 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 1 1.5 2 3 4; Die Maßeinheit der angegebenen Werte wird durch die des aktuell eingestellten Rasters bestimmt. Es dürfen maximal 16 Einträge sein. Beispiel für das SMDMenü: SET SMD_MENU 1.2mm 2.0mm 0.5mm 0.9mm 0.1in 0.14in; Hier ist für jeden Eintrag der drei Wertepaare die Einheit angegeben. Es sind maximal 16 Wertepaare möglich. Die Werte in den Menüs werden immer in der Einheit angezeigt, die aktuell mit GRID im Editor gewählt ist. Schreiben Sie den SETBefehl in die Datei eagle.scr, um die Einstellung auf alle zukünftigen Projekte anzuwenden. Um die StandardEAGLEMenüs wieder herzustellen, lautet der Befehl, beispielsweise für das WidthMenü: SET WIDTH_MENU ; Mitteilungsdialoge automatisch bestätigen Manchmal bringt EAGLE eine Warnmeldung oder einen Dialog mit einer Abfrage, bei der Sie entscheiden müssen wie das weitere Vorgehen sein soll. Das kann für automatisierte Abläufe, zum Beispiel beim Ausführen einer Scriptdatei störend sein. Sie können bestimmen wie eine entsprechende Abfrage beantwortet werden soll. SET CONFIRM YES ; beantwortet die Abfrage im positiven Sinn (Ja oder OK). Falls Sie die Abfrage im negativen Sinn beantworten möchten (Schaltfläche Nein, falls vorhanden, oder einfach den Dialog bestätigen), verwenden Sie SET CONFIRM NO ; Um die automatische Option zu beenden, verwenden Sie SET CONFIRM OFF ; Bitte seien Sie mit dieser Option vorsichtig! Verwenden Sie sie nicht einfach zu Beginn einer Scriptdatei! Das könnte zu unerwarteten Ergebnissen führen. Weitere Informationen gibt es in der HilfeFunktion zum SETBefehl. 118 5.9 EAGLE individuell konfigurieren Farb-Einstellungen Im FarbenTab werden Einstellungen für Layer und Hintergrundfarben sowie für die Farben der Rasterlinien bzw. punkte getroffen. Es gibt drei verschiedene Farbpaletten: für schwarzen, weißen und farbigen Hintergrund. Jede Farbpalette erlaubt 64 Farbeinträge, denen ein beliebiger RGBWert und ein AlphaWert zugeordnet werden kann. ➢ EinstellungenFenster: Farben Falls Sie die in älteren EAGLEVersion verwendete RasterOPDarstellung auf schwarzem Hintergrund bevorzugen, deaktivieren Sie die CheckBox Alphablending benutzen. Der AlphaWert der Farben wird dann ignoriert, wenn der schwarze Hintergrund verwendet wird. Die Farben werden mit einer ODERFunktion gemischt. Standardmäßig verwendet EAGLE 64 Werte. Jeweils acht Farben, gefolgt von weiteren acht so genannten HighlightFarben usw. Der erste Eintrag in der Farbpalette (Nummer 0) bestimmt die Hintergrundfarbe. In der weißen Farbpalette kann die Hintergrundfarbe nicht modifiziert werden, da diese für Ausdrucke (üblicherweise auf weißem Papier) verwendet wird. In der vorherigen Abbildung sehen Sie unter Palette drei Schaltflächen untereinander. Klicken Sie auf eine davon, zum Beispiel auf die untere Farbiger Hintergrund, öffnet sich das Fenster zum Definieren der Farben. Links im Fenster sehen Sie eine 8x8Matrix. Es wechseln sich zeilenweise immer acht normale Farben mit den acht zugehörigen HighlightFarben ab. So kann man einem Layer mit einer Farbe an der Stelle x in der Matrix eine HighlightFarbe an der Stelle x+8 zuordnen. Zu den Farben 0 bis 7 gehören die HighlightFarben 8 bis 15, den Farben 16 bis 23 folgen die Highlight Farben 24 bis 31 und so weiter. Um neue Werte zu definieren, selektieren Sie mit der Maus ein Feld in der Matrix und wählen dann über das Farbfenster und den Sättigungsregler rechts die gewünschte Farbe. Mit Klick auf Farbe setzen übernehmen Sie den Wert. Wählen Sie dann ein neues Feld aus und wiederholen Sie den Vorgang für eine andere Farbe. 119 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Sie dürfen auch direkt Werte in die Felder Rot, Grün, Blau bzw. Farbe, Sättigung, Helligkeit und Alphakanal eingeben. Der Alphakanal bestimmt die Transparenz der Farbe. Der Wert 0 bedeutet, die Farbe ist vollkommen durchsichtig (also unsichtbar), der Wert 255 steht für eine völlig deckende Farbe. Beim Ausdrucken werden die AlphaWerte der Farben immer auf 255 gesetzt. ➢ FarbeFenster: Definition eigener Farbwerte Wenn Sie für ein Editorfenster (also Schaltplan oder Layout oder auch in der Bibliothek) die Farbpalette wechseln wollen, wählen Sie im Menü Optionen/Benutzeroberfläche den entsprechenden Hintergrund. Sie sollten immer mindestens ein Farbenpaar definieren: Eine normale Farbe und die zugehörige HighlightFarbe. Alternativ lassen sich Farbdefinitionen und Palettenwechsel über die Kommandozeile oder über ScriptDateien erledigen: SET PALETTE<αrgb> definiert für die aktuell eingestellte Farbpalette eine Farbe, wobei der Alphawert und die Farbwerte hexadezimal angegeben werden. Index steht für die Farbnummer, αrgb für je einen Wert für den Alphakanal und die Farben Rot, Grün und Blau. Beispiel: SET PALETTE 16 0xB4FFFF00 setzt die sechzehnte Farbe auf ein leicht transparentes Gelb. Das erste Byte B4 bestimmt den Alphawert (dezimal 180), die folgenden Bytes FF FF 00 den dezimalen RGBWert 255 255 0 für Gelb. Die hexadezimale Angabe wird durch das vorangestellte 0x gekennzeichnet. 120 5.9 EAGLE individuell konfigurieren Soll beispielsweise die schwarze Farbpalette aktiviert werden, geben Sie in der Kommandozeile ein: SET PALETTE BLACK Nach dem Umschalten der Farbpalette muss der Bildschirminhalt mit dem WINDOWBefehl neu gezeichnet werden. Erst dann wird die neue Einstellung sichtbar. Die Zuordnung der Farben zu den Layern erfolgt über den DISPLAYBefehl oder über SET COLOR_LAYER. SET COLOR_LAYER 16 4 definiert für den Layer 16 die Farbe mit der Nummer 4. Weitere Informationen zur Syntax finden Sie in der HilfeFunktion zum SET Befehl. Falls Sie die Farbwerte auf die Standardeinstellung zurücksetzen möchten, starten Sie die ScriptDatei defaultcolors.scr. Verschiedene SET-Optionen Im VerschiedenesTab des Fensters Einstellungen finden Sie die verschiedene Optionen, die man über CheckBoxes an bzw. ausschalten kann. Für einige Optionen gibt man Werte an. ➢ Das Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes Übersicht der Optionen: Piep: Schaltet den Bestätigungspiep ein/aus. Default: ein. Connects prüfen: Aktiviert die PackagePrüfung beim Platzieren von Bauteilen im Schaltplan. Default: ein. 121 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE UndoFunktion: Schaltet den Undo/RedoPuffer für das aktuell geladene EditorFenster ein/aus. Wenn Sie mit konsistentem Schaltplan und Layout arbeiten, wirkt sich diese Einstellung auf beide EditorFenster aus. Default: ein. Optimizing: Aktiviert die automatische Entfernung von Knickpunkten in geraden Wires. Default: ein. Ratsnest berechnet Polygone: Polygoninhalte werden bei RATSNEST berechnet. Default: ein. PadNamen anzeigen: Padnamen werden im Layout oder PackageEditor angezeigt. Default: aus. ViaLängen anzeigen: Die Länge des Vias (StartlayerEndlayer) wird im LayoutEditor angezeigt. Default: aus. Bohrlöcher anzeigen: Pads/Vias werden mit Bohrlöchern bzw. ohne angezeigt. Default: ein. Netze und Busse automatisch setzen: Beim Absetzen eines Netzes auf einem Pin oder einer Buslinie, fällt das Netz bzw. der Bus von der Maus. Default: ein. Junctions automatisch setzen: Setzt man ein Netz auf einem anderen ab, wird automatisch ein Verknüpfungspunkt gesetzt. Default: ein. Width und Drill bei Route automatisch setzen: Ist diese Option eingeschaltet, verwendet der FollowmeRouter beim Verlegen der Leiterbahnen automatisch den in den DesignRegeln oder in den Netzklassen vordefinierten Wert für die Leiterbahnbreite und für den Bohrdurchmesser der Vias. Diese Werte werden beim Anklicken einer Signallinie automatisch eingestellt. Ist diese Option ausgeschaltet, gilt der Wert, den Sie zuletzt über, zum Beispiel, CHANGE WIDTH gewählt haben. Min. sichtbare Texthöhe: Texte bis zur angegebenen Höhe werden dargestellt. Default: 3 Pixel. Min. sichtbare Rastergröße: Liegen Rasterlinien/punkte näher beisammen, werden sie nicht mehr angezeigt. Default: 5 Pixel. Fangfaktor: Innerhalb dieses Bereiches können Objekte mit der Maus selektiert werden. Setzt man den Wert auf 0, gibt es keine Begrenzung. Dann können auch Objekte erreicht werden, die unter Umständen weit außerhalb des sichtbaren Bildausschnittes liegen. Default: 5% der aktuellen Höhe des Bildausschnitts. Selektionsfaktor: Liegen innerhalb des angegebenen Wertes (in % der Höhe der aktuell sichtbaren Zeichenfläche) mehrere Objekte, werden diese zur Auswahl angeboten. Default: 2%. 122 5.9 EAGLE individuell konfigurieren Fangradius: Bestimmt den Radius der MagnetischePadsFunktion von Pads und SMDs. Kommen Sie beim Verlegen einer Leiterbahn mit dem ROUTEBefehl näher als der angegebene Radius an ein Pad oder SMD heran – das heißt, die dynamisch berechnete Luftlinie wird kürzer als der hier angegebene Radius – wird die Leiterbahn automatisch an den Pad/SMDMittelpunkt gezogen. Defaultwert: 20 mil. Änderungen können auch direkt durch Eingeben des SETBefehls in die Kommandozeile getroffen werden. Die Eingabe von SET POLYGON_RATSNEST OFF oder kurz SET POLY OFF schaltet beispielsweise die Polygonberechnung beim RATSNESTBefehl aus. Weitere Hinweise zum SETBefehl finden Sie in der HilfeFunktion. Die Datei eagle.scr Die ScriptDatei eagle.scr wird beim Öffnen eines Editorfensters oder beim Anlegen einer neuen Schaltplan, Platinen oder Bibliotheksdatei automatisch ausgeführt, sofern keine Projektdatei existiert. Sie wird zuerst im aktuellen Projektverzeichnis gesucht. Ist sie dort nicht zu finden, sieht EAGLE in dem Verzeichnis nach, das im ScriptFeld des Optionen/VerzeichnisseDialogs eingetragen ist. Sie können in diese Datei alle Befehle eintragen, die beim Öffnen eines Editorfensters (außer Texteditor) ausgeführt werden sollen. Die Labels SCH, BRD und LBR bezeichnen die Abschnitte der Datei, die nur dann ausgeführt werden, wenn das Schaltplan, Layout oder Bibliotheks Editorfensters geöffnet wird. Die Labels DEV, SYM und PAC bezeichnen die Abschnitte, die nur ausgeführt werden, wenn der Device, Symbol oder PackageEditierModus aktiviert wird. Befehle, die vor dem ersten Label (in der Regel BRD:) eingefügt werden, gelten für alle Editorfenster. Sofern EAGLE beim Start aufgrund einer Projektdatei automatisch ein oder mehrere Editorfenster öffnet, ist es notwendig, diese zu schließen und erneut zu öffnen, damit die Einstellungen aus eagle.scr übernommen werden. Alternativ kann man die Datei eagle.scr einfach über den SCRIPTBefehl ausführen. Kommentare dürfen mit vorangestelltem # in eine ScriptDatei eingefügt werden. Jede Befehlszeile muss mit einem Semikolon ; abgeschlossen werden. Erstreckt sich ein Befehl über mehrere Zeilen, kennzeichnet man das mit einem Backslash \ am Zeilenende. 123 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Beispiel für eine eagle.scrDatei: #This file can be used to configure the editor windows. Assign A+F3 'Window 4;'; Assign A+F4 'Window 0.25;'; Assign A+F7 'Grid mm;'; Assign A+F8 'Grid inch;'; Menu '[designlink22.png] Search and order {\ General : Run designlink-order.ulp -general; |\ Schematic : Run designlink-order.ulp; \ }'; BRD: #Menu Add Change Copy Delete Display Grid Group Move\ #Name Quit Rect Route Script Show Signal Split \ #Text Value Via Window ';' Wire Write Edit; Grid inch 0.05 on; Grid alt inch 0.01; Set Pad_names on; Set Width_menu 0.008 0.01 0.016; Set Drill_menu 0.024 0.032 0.040; Set Size_menu 0.05 0.07 0.12; Set Used_layers 1 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 \ 27 28 39 40 41 42 43 44 45; Change width 0.01; Change drill 0.024; Change size 0.07; SCH: Grid Default; Change Width 0.006; #Menu Add Bus Changenge Copy Delete Display Gateswap \ #Grid Group Invoke Junction Label Move Name Net \ #Pinswap Quit Script Show Split Value Window ';' \ #Wire Write Edit; LBR: #Menu Close Export Open Script Write ';' Edit; DEV: Grid Default; #Menu Add Change Copy Connect Delete Display Export \ # Grid Move Name Package Prefix Quit Script Show \ # Value Window ';' Write Edit; SYM: Display all; Grid Default On; Change Width 0.010; #Menu Arc Change Copy Delete Display Export \ #Grid Group Move Name Paste Pin Quit Script \ #Show Split Text Value Window ';' Wire Write Edit; PAC: Grid Default On; Grid Alt inch 0.005; Change Width 0.005; Change Size 0.050; Change Smd 0.039 0.039; #Menu Add Change Copy Delete Display Grid Group \ #Move Name Pad Quit Script Show Smd Split Text \ #Window ';' Wire Write Edit; 124 5.9 EAGLE individuell konfigurieren Die Datei eaglerc Benutzerspezifische Daten werden beim Beenden von EAGLE in der Datei eaglerc.usr unter Windows bzw. ~/.eaglerc unter Linux und Mac gespeichert. Diese Datei wird im HomeVerzeichnis des Benutzers abgelegt. Ist unter Windows keine HomeVariable definiert, gilt folgender Eintrag in der WindowsRegistry: HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Explorer\Shell Folders\AppData Eaglerc bzw. eaglerc.usr enthält Informationen über: SETBefehl (Menü Optionen/Einstellungen) ASSIGNBefehl (Funktionstastenbelegung) Benutzeroberfläche Aktuell geladenes Projekt (Pfad) Die Konfigurationsdatei wird von EAGLE an verschiedenen Stellen in der gegebenen Reihenfolge gesucht und ausgeführt (wenn vorhanden): /eaglerc (Linux, Mac, Windows) /etc/eaglerc (Linux, Mac) $HOME/.eaglerc (Linux, Mac) $HOME/eaglerc.usr (Windows) Diese Dateien sollten nicht editiert werden. Man kann EAGLE mit der KommandozeilenOption U starten, um einen bestimmten Ort für die Datei eaglerc festzulegen. Das ist ratsam, wenn Sie zum Beispiel mit verschiedenen EAGLEVersionen arbeiten und jeweils eigene Einstellungen verwenden wollen. EAGLE-Projektdatei Wird ein neues Projekt angelegt (rechter Mausklick auf einen Eintrag im ProjekteZweig der BaumAnsicht und Auswahl von Neu/Projekt im Kontextmenü im Control Panel), erzeugt man zunächst ein Projekt Verzeichnis, das den ProjektNamen trägt. In jedem Projektverzeichnis wird automatisch eine Konfigurationsdatei eagle.epf erzeugt. EAGLE merkt sich in der Projektdatei Änderungen von Objekteigenschaften, die während des Editierens mit dem CHANGEBefehl gemacht wurden und die Inhalte der Menüs für Width, Diameter, Size und Drill. Es wird auch hinterlegt, welche Bibliotheken für das Projekt benutzt werden, also in use sind. Außerdem werden die Position und der Bildschirminhalt der aktiven Fenster, als das Programm verlassen wurde, gespeichert. Vorausgesetzt, die Option Projektdatei automatisch sichern unter Optionen/Sicherung des Control Panels ist aktiviert. Beim nächsten Programmstart wird dieser Zustand wieder herge stellt. 125 5 Grundlegendes für die Arbeit mit EAGLE Diese Seite wurde absichtlich frei gelassen. 126 Kapitel 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Dieses Kapitel zeigt den üblichen Weg vom Zeichnen des Schaltplans zum fertigen, per Hand entflochtenen Layout. Ein Abschnitt widmet sich dem Anlegen eines hierarchischen Schaltplans. Die Verwendung des Autorouters, des FollowmeRouters und die Ausgabe von Fertigungsdaten wird in den anschließenden Kapiteln beschrieben. Es ist empfehlenswert zuerst ein neues Projekt(verzeichnis) anzulegen. Informationen über die Vorgehensweise finden Sie auf Seite 49. 6.1 Schaltplan erstellen Die übliche Vorgehensweise sieht so aus: Man nimmt Bauteile aus den vorhandenen Bibliotheken und platziert diese auf der Zeichenfläche. Anschließend werden die Anschlusspunkte (Pins) der Bauteile mit Netzen (elektrische Verbindungen) verbunden. Netzen können beliebige Namen und verschiedene Klassen zugeordnet werden. Versorgungsspannungen werden in der Regel automatisch verbunden. Um jede Versorgungsspannung im Schaltplan zu dokumentieren, ist es notwendig, mindestens ein so genanntes SupplySymbol pro Spannung zu setzten. Schaltpläne dürfen aus mehreren Seiten bestehen (nicht in der Light Version). Netze sind über verschiedene Seiten hinweg verbunden, wenn sie denselben Namen besitzen. Es wird vorausgesetzt, dass Bibliotheken mit den benötigten Bauelementen vorhanden sind. Die Definition von Bibliotheken wird in einem eigenen Kapitel beschrieben. Es ist jederzeit möglich über den BOARDBefehl oder das BoardIcon ein Layout zu erzeugen. Sobald ein Layout existiert, müssen beide Dateien immer gemeinsam geladen sein. Nur so funktioniert die Kopplung zwischen Schaltplan und Platine. Nähere Hinweise dazu finden Sie im Abschnitt zur Forward&BackAnnotation. 127 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Schaltplan öffnen Ausgangspunkt ist zunächst das Control Panel. Von hier aus Öffnen Sie einen neuen oder bestehenden Schaltplan, z. B. über das Datei/Öffnen bzw. Datei/NeuMenü oder über einen Doppelklick auf eine Schaltplandatei im Verzeichnisbaum. Das SchaltplanEditorFenster erscheint. Bei Bedarf kann man weitere Schaltplanblätter (Sheets) anlegen. Dazu öffnen Sie die ComboBox in der Aktionsleiste mit einem Mausklick und wählen den Punkt Neu aus. Es wird eine neue Seite erzeugt (siehe Seite 61). Alternativ kann man z. B. die zweite Seite mit dem Befehl EDIT .S2 über die Kommandozeile anlegen. Sollten Sie die Seite doch nicht benötigen, löscht man mit REMOVE .S2 das ganze Blatt. Mit einem rechten Mausklick auf eine der Seiten in der Seitenvoransicht öffnet sich das Kontextmenü. Dieses erlaubt über den Eintrag Beschreibung einen Beschreibungstext für die Seite. Dieser wird dann unter der Seitenvoransicht und auch in der ComboBox in der Aktionsleiste dargestellt. Wenn Sie nicht nur für die einzelnen Seiten, sondern für den gesamten Schaltplan eine Beschreibung anlegen wollen, geht das über den Menüeintrag Bearbeiten/Schaltplanbeschreibung oder durch DESCRIPTION * in der Kommandozeile. Diese Beschreibung wird im Control Panel angezeigt. Raster einstellen Das Raster sollte grundsätzlich 0,1 Inch bzw. 2,54 mm sein. Netze und An schlusspunkte der Symbole (Pins) müssen in einem gemeinsamen Raster liegen. Ansonsten kommt keine Verbindung zwischen Netz und Pin zustande. Bauteile platzieren Bevor Sie Bauteile platzieren können, müssen Sie mit USE die Bibliotheken laden, aus denen Sie Bauteile holen wollen. Nur Bibliotheken, die in use sind, werden vom ADDBefehl und dessen Suchfunktion berücksichtigt. Mehr Informationen zum USEBefehl finden Sie auf Seite 61. Zeichnungsrahmen laden Empfehlenswert ist es, zuerst einen Rahmen zu platzieren. Mit Hilfe des ADDBefehls können Sie einen aus den Bibliotheken wählen. Nach einem Klick auf das ADDIcon öffnet sich der ADDDialog. Es werden zunächst die Bibliotheksdateien, die über den USEBefehl geladen sind, angezeigt. Sie können die angezeigten Bibliotheken aufklappen und nach Bauteilen suchen oder die Suchfunktion benutzen. 128 6.1 Schaltplan erstellen Es soll ein Rahmen im Format A4 verwendet werden. Geben Sie in der SuchenZeile unten links den Suchbegriff A4 oder A4* ein und drücken Sie die EnterTaste. Das Suchergebnis zeigt verschiedene Einträge aus frames.lbr. Selektieren Sie einen der Einträge (A4LDOC), wird rechts eine Voransicht gezeigt, sofern die Option Vorschau aktiviert ist. Wird eine der Optionen Pads/Smds/Beschreibung deaktiviert, wird nicht nach Bauteilen mit Pads/Smds bzw. nicht in der Beschreibung von Bauteilen gesucht. Im ADDDialog des SchaltplanEditors sucht man nach DeviceNamen und Begriffen aus der DeviceBeschreibung oder über die AttributeZeile nach Attributnamen oder Attributwerten. Im LayoutEditor sucht man nach PackageNamen und Begriffen aus der PackageBeschreibung! Ein Klick auf OK schließt das ADDFenster und Sie kehren in den Schaltplan Editor zurück. Der Rahmen hängt nun an der Maus und kann abgesetzt werden. Üblicherweise liegt die linke untere Ecke des Rahmens im Koordinatennullpunkt (0 0). Bibliotheksnamen, Devicenamen und Begriffe aus der DeviceBeschreibung dürfen als Suchbegriffe verwendet werden. Erlaubt sind auch Platzhalter wie * oder ?. Es können mehrere Suchbegriffe durch Leerzeichen getrennt verwendet werden. ➢ ADDDialog: Ergebnis des Suchbegriffs A4 Der ADDBefehl lässt sich auch über die Kommandozeile eingeben oder in einer ScriptDatei verwenden. Den Rahmen kann man auch über das Kommando add a4l-doc@frames.lbr 129 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine platzieren. Auch in der Kommandozeile dürfen Platzhalter wie * und ? verwendet werden. Die Eingabe von add *a4*@frames.lbr öffnet beispielsweise den ADDDialog und bietet verschiedene Rahmen im Format A4 an. Bei der Suche werden nur Bibliotheken berücksichtigt, die in use sind. Das bedeutet, die Bibliothek ist über den USEBefehl geladen (auch über das Menü Bibliothek/Benutzen möglich). Zeichnungsrahmen werden mit dem FRAMEBefehl angelegt. Sinnvollerweise macht man das in der Bibliothek und kombiniert den Rahmen mit einem Schriftfeld. Es ist aber auch möglich, den FRAME Befehl direkt im Schaltplan (oder auch im Board) anzuwenden. Mehr zum Anlegen von Zeichnungsrahmen finden Sie auf Seite 290. Schaltungssymbole (Gates) platzieren Alle weiteren Bauteile werden über den oben beschriebenen Mechanismus gesucht und dann platziert. Schon jetzt entscheiden Sie sich für eine Package Variante. Sollte sich später herausstellen, dass eine andere Bauform im Layout verwendet wird, kann diese problemlos nachträglich getauscht werden. Haben Sie mit ADD ein Bauteil platziert und wollen dann wieder in den ADD Dialog zurück, um ein neues Bauteil zu wählen, drücken Sie die EscTaste oder klicken Sie erneut auf das ADDIcon. Versehen Sie die Bauteile mit Namen und Wert (NAME, VALUE). Liegt der Name bzw. ValueText an einer ungünstigen Stelle, lösen Sie beide mit SMASH vom Bauteil und schieben sie mit MOVE an eine beliebige Position. Ein Klick mit DELETE auf einen Text macht ihn unsichtbar. Halten Sie während des SMASHBefehls die ShiftTaste gedrückt, erscheinen die Texte wieder an der ursprünglichen Position; sie sind nun nicht mehr vom Bauteil gelöst (unsmashed). Das kann man auch erreichen, indem man im Kontextmenü unter Eigenschaften die Option Smashed deaktiviert. MOVE verschiebt Objekte, DELETE löscht sie. Mit INFO bzw. SHOW erhalten Sie Informationen über ein Objekt bzw. zeigt EAGLE es am Bildschirm. ROTATE dreht Gates um 90 Grad. Ebenso kann man während des MOVE Befehls mit der rechten Maustaste das Bauteil um jeweils 90 Grad weiter drehen. Mehrfach benutzte Bauteile lassen sich mit COPY vervielfältigen. COPY platziert immer ein neues Bauteil, auch wenn es aus mehreren Gates besteht und bisher noch nicht alle verwendet wurden. 130 6.1 Schaltplan erstellen Eine Gruppe von Bauteilen oder wiederkehrende Schaltungsteile können mit Hilfe der Befehle GROUP, COPY und PASTE im Schaltplan vervielfältigt werden. Stellen Sie sicher, dass vorher alle Layer eingeblendet sind (DISPLAY ALL). Versteckte Versorgungs-Gates Manche Bauteile sind in den Bibliotheken so definiert, dass die Versorgungsspannungspins nicht im Schaltplan sichtbar sind. Das ist auch nicht notwendig, da alle PowerPins mit demselben Namen automatisch verbunden werden. Unabhängig davon ob sie sichtbar sind oder nicht. Wollen Sie ein Netz direkt an einen der versteckten Pins legen, holen Sie das Gate mit Hilfe des INVOKEBefehls in den Schaltplan. Klicken Sie auf das INVOKEIcon und dann auf das gewünschte Bauteil, sofern dieses auf derselben Seite des Schaltplans platziert wurde. Soll das Gate auf einer anderen Seite des Schaltplans liegen, wechseln Sie auf diese Seite, aktivieren INVOKE und tippen den Namen des Bauteils (z. B. IC1) in die Kommandozeile. Selektieren Sie das gewünschte Gate im INVOKEFenster und platzieren Sie es. Anschließend verbinden Sie das VersorgungsGate mit den gewünschten Netzen. ➢ INVOKE: Gate P kann noch platziert werden Bauteile aus mehren Gates platzieren Manche Bauteile bestehen nicht nur aus einem sondern aus mehreren Gates, die im Regelfall nacheinander mit dem ADDBefehl im Schaltplan platziert werden können. Um ein Gate gezielt auszuwählen, kann man direkt den GateNamen angeben. Beispiel: Der Baustein 7400 mit der PackageVariante N und in ACTechnologie aus der Bibliothek 74xxeu besteht aus vier NANDGates mit der Bezeichnung A bis D und einem PowerGate P. Wollen Sie nun als erstes das Gate C platzieren, geben Sie das beim ADDBefehl direkt an (siehe auch Hilfe Funktion, ADDBefehl): ADD 74AC00N@74xx-eu.lbr IC1 C Sobald ein Gate platziert ist, hängt das nächste an der Maus (Addlevel Next). Setzen Sie ein Gate nach dem anderen ab. Sind alle Gates eines Bausteins verwendet, wird der nächste Baustein begonnen. 131 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Sollen die Gates eines Bausteins über mehrere Seiten verteilt werden, platzieren Sie zunächst mit ADD, wechseln dann auf eine andere Seite des Schaltplans und tippen zum Beispiel INVOKE IC1 in die Kommandozeile. Wählen Sie aus dem INVOKEFenster das gewünschte Gate. Wenn man ein Gate, das bereits im Schaltplan platziert ist, im INVOKE Fenster selektiert, ändert sich die Schaltfläche OK zu Anzeigen. Klickt man darauf, wird das gewählte Gate in der Fenstermitte zentriert angezeigt. Designlink – Zugang zur Farnell Online-Produkt-Datenbank Mit Hilfe von designlinkorder.ulp können Sie eine allgemeine Produktsuche oder eine Suche für alle Bauteile Ihres Schaltplans durchführen, Preis und Verfügbarkeit prüfen und direkt bei Farnell/Newark bestellen. Gefundene Ordercodes können als Attribute gespeichert werden. Die Bestellliste kann exportiert werden. Starten Sie das ULP mit einem Klick auf das designlinkIcon . Dieses finden Sie standardmäßig rechts neben der Aktionsleiste. Es gehört zum TextMenü, das man über das Menü Optionen/Benutzeroberfläche ein bzw. ausblenden kann. Die Option General startet die allgemeine Produktsuche. Nach Aufruf des ULPs öffnet sich ein Fenster in dem Sie in der SuchenZeile einen Suchbegriff eingeben können. Das ULP baut eine OnlineVerbindung zum FarnellServer auf und zeigt anschließend die Treffer. Die Option Schematic startet die Suche nach allen Bauteilen, die Sie in Ihrem Schaltplan verwendet haben. Als Suchbegriff wird jeweils der Value des Bauteils verwendet. Als Resultat erhalten Sie eine Bestellliste mit den entsprechenden FarnellBestellnummern. In Teilen der EAGLEBibliotheken sind bereits Attribute für den Farnell bzw. NewarkBestellnummer (Ordercode) hinterlegt. Verwenden Sie eines dieser Bauteile, wird der Ordercode aus der Bibliothek übernommen. Falls kein Ordercode in der Bibliothek hinterlegt ist oder auf der Farnell/Newark Webseite keiner passender Ordercode zugeordnet werden konnte, erscheint in der Liste der Eintrag unknown. In diesem Fall kann man durch Doppelklick auf den Eintrag eine manuelle Suche mit einem modifizierten Suchbegriff starten. Sobald alle Bauteile, die Sie bestellen wollen mit einem Ordercode versehen sind, legen Sie mit einem Klick auf Zum Warenkorb hinzufügen einen FarnellWarenkorb an. Das ULP bietet eine ausführliche Hilfe, die die Funktion und die Verwendung erklärt. Alternativ können Sie das ULP auch über den RUNBefehl starten. 132 6.1 Schaltplan erstellen RUN designlink-order [-general]|[-sop] Falls Sie über einen ProxyServer mit dem Internet verbunden sind, müssen Sie im EAGLE ControlPanel im Menü Hilfe/Auf Update prüfen unter Konfigurieren den ProxyNamen und den verwendeten Port angeben. Um die Farnell/NewarkBestellnummern in Bibliotheken zu hinterlegen, gibt es designlinklbr.ulp. Dieses geht durch die Devices der Bibliothek und sucht nach passenden Ordercodes. Angelegt werden drei Attribute: >MF für Manufacturer (Hersteller), >MPN Manufacturer Part Number (HerstellerIdentNummer) , >OC_FARNELL bzw. OC_NEWARK Ordercode. Verdrahten des Schaltplans Netze verlegen (NET) Die Verbindungen zwischen den Pins definiert man mit dem NETBefehl. Netze beginnen und enden im Anschlusspunkt eines Pins. Dieser ist sichtbar, wenn Layer 93 Pins eingeblendet ist (DISPLAYBefehl). Netze erhalten immer einen automatisch generierten Namen. Dieser kann mit dem NAMEBefehl verändert werden. Netze mit demselben Namen sind miteinander verbunden, unabhängig davon, ob sie durchgehend gezeichnet sind oder nicht. Das gilt auch über mehrere Seiten hinweg. Kommt ein Netz auf einem anderen Netz, einem Bus oder einem Pin Anschlusspunkt zu liegen, endet die Netzlinie an dieser Stelle und ist verbunden. Entsteht beim Absetzen des Netzes keine Verbindung zu einem anderen Objekt, hängt die Netzlinie weiterhin an der Maus. Dieses Verhalten kann über das Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes (Option Netze und Busse automatisch beenden) verändert werden. Deaktiviert man die Option ist ein Doppelklick notwendig um das Netz zu beenden. Dargestellt werden Netze im Layer 91 Nets. Netze müssen exakt im PinAnschlusspunkt enden um verbunden zu sein. Endet ein Netz irgendwo auf der PinLinie, ist es nicht mit dem Pin verbunden. Beim Verbinden von Netzen werden Sie gegebenenfalls über den resultierenden Namen informiert bzw. bietet EAGLE eine Auswahl der möglichen Namen an. Mit dem Befehl JUNCTION kennzeichnet man Verbindungen sich kreuzender Netze. Junctions werden automatisch gesetzt. Diese Option (Junction automatisch setzen) kann auch über das Menü Optionen/Einstellungen/Ver schiedenes deaktiviert werden. Verwenden Sie immer NET und nicht den WIREBefehl! 133 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Kopieren Sie Netze nicht mit dem COPYBefehl! Bei dieser Aktion wird für das neue Netz kein eigener Name generiert. So könnten ungewollte Verbindungen entstehen. Schiebt man mit MOVE ein Netz über ein anderes Netz oder über einen Pin, entsteht keine elektrische Verbindung. Zur Überprüfung können Sie das Netz mit SHOW anklicken. Alle verbundenen Pins und Netze müssen heller (in der HighlightFarbe) dargestellt werden. Wird ein Gate bewegt, müssen die angeschlossenen Netze mit wandern. Mit dem LABELBefehl (ohne XREFOption, siehe nächsten Abschnitt zum Thema Querverweise) kann man einen einfachen Bezeichner für ein Netz platzieren. Sofern Sie mit GRID ein alternatives Raster definiert haben, können Sie Labels bei gedrückter AltTaste im feineren Raster gut anordnen. Querverweise für Netze definieren Setzt man ein LABEL mit aktivierter XREFOption für ein Netz, wird automatisch ein Querverweis erzeugt. Dieser zeigt auf die nächste Seite auf der dieses Netz wieder vorkommt. Je nachdem in welche Richtung das Label zeigt, verweist es auf eine vorhergehende oder eine nachfolgende Schaltplanseite. Zeigt ein Label nach unten oder rechts, zeigt es auf eine höhere Seitennummer. Zeigt es nach oben oder nach links, verweist es auf die niedrigeren Seitennummern. Kommt das Netz nur noch auf einer weiteren Seite vor, wird dieser Querverweis angezeigt, unabhängig von der Drehung des Labels. Befindet sich das Netz nur noch auf der aktuellen Seite, zeigt das Label nur den Netznamen und gegebenenfalls den LabelRahmen, je nach Definition, die im Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes unter Format für QuerverweisLabels angegeben ist (auch über SET definierbar). Die XREFOption aktiviert man direkt in der Parameterleiste des LABEL Befehls oder nach dem Platzieren über CHANGE XREF ON. Die folgenden Platzhalter zur Definition des LabelFormats sind erlaubt: %F aktiviert das Zeichnen eines Rahmens um das Label %N der Name des Netzes %S die nächste Seitennummer %C die Spalte auf der nächsten Seite %R die Zeile auf der nächsten Seite Das StandardFormat ist %F%N/%S.%C%R. Neben den definierten Platzhaltern können Sie auch beliebige andere ASCII Zeichen verwenden. Die Platzhalter %C und %R funktionieren nur, wenn Sie auf den Schaltplanseiten jeweils einen Zeichnungsrahmen mit Spalten und Reiheneinteilung platziert haben. Ansonsten wird ein Fragezeichen '?' angezeigt. Siehe auch Seite 290. 134 6.1 Schaltplan erstellen ➢ Querverweise mit XREFLabel Im Bild zeigt das untere Label nach rechts und verweist auf das Netz ABC auf der nächsten Seite 3 im Feld 4A. Das obere Label weist vom Aufhängepunkt aus nach links und verweist auf die vorherige Seite 1 ins Feld 2D. Wird ein XREFLabel direkt auf eine Netzlinie gesetzt, wandert es beim Bewegen des Netzes mit. Weitere Informationen zu Querverweisen finden Sie in der Hilfefunktion zum LABELBefehl. Querverweise für Bauteile/Kontakte Falls Sie einen ElektroSchaltplan zeichnen und beispielsweise elektromechanische Bauteile (Schütze) verwenden, kann EAGLE einen Kontaktspiegel erzeugen. Platzieren Sie innerhalb des Zeichnungsrahmens den Platzhalter >CONTACT_XREF. Dieser Text ist im Schaltplan nicht sichtbar, bestimmt aber durch seine Lage (durch die YKoordinate) wie viel Platz für den Kontaktspiegel auf der Seite reserviert wird. Sobald der Platzhaltertext platziert ist, wird der Kontaktspiegel angezeigt. Das Format der BauteilQuerverweise legt man – wie bei den Querverweisen für Netze – im Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes unter Format für BauteilQuerverweise fest. Es gelten dieselben FormatPlatzhalter wie im vorigen Abschnitt Querverweise für Netze beschrieben. Die StandardDefinition ist: /%S.%C%R, also /Seitennummer.SpalteReihe. Die Angabe der Spalten %C und Reihen %R funktioniert nur, wenn sich auf jeder Schaltplanseite ein Zeichnungsrahmen befindet, der mit dem FRAME Befehl erzeugt und mit einer entsprechenden Einteilung versehen wurde. Die Bauteile müssen nach bestimmten Kriterien in der Bibliothek definiert werden, damit eine saubere Darstellung des Kontaktspiegels im Schaltplan möglich wird. Hinweise zur Bauteildefinition finden Sie in der Hilfefunktion unter dem Stichwort Kontaktspiegel und im Bibliothekskapitel. 135 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ ElektroSchaltplan mit Kontaktspiegel Netzklassen festlegen Der Befehl CLASS legt eine Netzklasse fest (Menü Bearbeiten/Netzklassen...). Die Netzklasse bestimmt die Mindestleiterbahnbreite, den Mindestabstand zu anderen Signalen und den Mindestbohrdurchmesser von Vias im Layout für eine bestimmte Art von Signal. Jedes Netz, das verlegt wird gehört automatisch der Netzklasse 0, default, an. Für diese Netzklasse sind standardmäßig keine Vorgaben gemacht. Alle Werte stehen auf 0, das heißt es gelten die Vorgaben aus den DesignRegeln. Es sind maximal 16 verschiedene Netzklassen möglich. Das Anlegen einer Netzklasse kann mit UNDO rückgängig gemacht werden. 136 6.1 Schaltplan erstellen ➢ Netzklassen: Parameter festlegen Im Bild sieht man drei zusätzliche Netzklassen definiert: Alle Netze, die der Klasse 0 default angehören, werden nach den Vorgaben der DesignRegeln geprüft. Die Netzklasse 1 hat zum Beispiel den Namen Power und fordert für Leiterbahnen eine Mindestbreite (Width) von 40 mil. Bohrungen für Vias dieser Netzklasse müssen mindestens einen Durchmesser (Drill) von 24 mil haben. Der Mindestabstand von Signalen der Netzklasse Power zu Signalen anderer Netzklassen wird mit dem ClearanceWert definiert und beträgt 24 mil. Die Spalte Nr. links im Fenster, bestimmt welcher Netzklasse das nächste Netz, das gezeichnet wird, angehören wird. Diese Wahl kann auch direkt in der Parameterleiste des aktiven NETBefehls getroffen werden. Wenn Sie die Werte für die Mindestabstände zwischen den einzelnen Netzklassen zueinander differenzieren wollen, können Sie über die Schaltfläche mit dem Doppelpfeil nach rechts (>>) die ClearanceMatrix öffnen. In dieser Matrix legen Sie spezielle Werte für die Mindestabstände zwischen den einzelnen Netzklassen fest. 137 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ Netzklassen: Die ClearanceMatrix Wenn Sie wieder zur vereinfachten Darstellung zurückkehren möchten, klicken Sie auf die Schaltfläche <<. Das ist jedoch nur möglich, wenn in der Matrix keine Werte definiert sind. Informationen zur Syntax des CLASSBefehls finden Sie in der EAGLEHilfe. Die Zuordnung der Netzklassen wird im Schaltplan oder im Layout für Netze bzw. Signale über den CHANGEBefehl (Option Class) festgelegt oder auch nachträglich geändert. Die Definition der Netzklassen kann auch im Layout Editor erfolgen. Die Netzklasse kann einem einzelnen Netz/Signal oder auch mehreren Netzen/Signalen, die man zuvor mit GROUP ausgewählt hat, zugeordnet werden. Busse einzeichnen (BUS) Busse erhalten Namen, aus denen hervorgeht, welche Signale sie führen. Bei einem Bus handelt es sich um ein Zeichenelement. Er stellt keine elektrischen Verbindungen her. Sie werden immer über die Netze und deren Namen hergestellt. Besonderheit des Busses ist seine MenüFunktion. Klicken Sie mit NET auf den Bus, öffnet sich ein Menü. Der Menüinhalt wird vom BusNamen bestimmt. Der Bus im Bild hat den Namen Bus1:A[0..12],D[0..7],Clock. 138 6.1 Schaltplan erstellen ➢ Busmenü Ein Klick auf die BusLinie bei aktiviertem NETBefehl öffnet das Menü wie oben dargestellt. Daraus wählt man den Namen des zu verlegenden Netzes. Der Index eines Teilbusnamens darf zwischen 0..511 liegen. Weitere Informationen zum BUSBefehl finden Sie auch in der Hilfe Funktion. Pinswap und Gateswap Pins bzw. Gates, die denselben Swaplevel haben, können untereinander ge tauscht werden. Diese Eigenschaften werden bei der Definition des Symbols (Pinswap) bzw. beim Erstellen des Device (Gateswap) festgelegt. Sofern der Swaplevel zweier Pins gleich ist, dürfen Sie vertauscht werden. Blenden Sie den Layer 93 Pins ein um den Swaplevel der Pins sichtbar zu ma chen. Ist der Swaplevel = 0, dürfen Pins bzw. Gates nicht vertauscht werden. ➢ Swaplevel: PinsLayer ist sichtbar Die InputPins 1 und 2 haben Swaplevel 1, dürfen also vertauscht werden. Der OutputPin 3 mit Swaplevel 0 ist nicht vertauschbar. Den Swaplevel eines Gates erfahren Sie über den INFOBefehl, hier zum Beispiel mit INFO IC2A. Alternativ über das Kontextmenü, Eigenschaften. 139 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Stromversorgung Pins, die mit Direction Pwr definiert sind, werden automatisch verdrahtet. Auch wenn das entsprechende PowerGate nicht explizit in die Schaltung geholt wurde. Der Name des PwrPins bestimmt den Namen der Spannung. Dieser wird schon in der Bibliothek bei der Definition des Symbols festgelegt. Werden an die PwrPins eines Bauelements Netze angeschlossen, so werden diese Pins nicht automatisch verdrahtet, sondern mit den angeschlossenen Netzen verbunden. Zu jedem PwrPin muss mindestens ein gleichnamiger SupplyPin mit Direction Sup existieren, und zwar auf jeder Schaltplanseite. Solche Supply Pins werden in Form von Versorgungssymbolen in die Schaltung geholt. Entsprechende Devices finden Sie in den SupplyBibliotheken (supply*.lbr). Diese Devices haben kein Gehäuse, da sie keine Bauelemente darstellen. Sie dienen als Repräsentanten der Versorgungsspannungen im Schaltplan, die der Electrical Rule Check (ERC) für seine Logikprüfungen braucht. Verschiedene Versorgungsspannungen, zum Beispiel 0 V und GND, die am selben Potential liegen sollen (etwa GND), können verbunden werden, indem die entsprechenden SupplySymbole platziert und mit einem Netz verbunden werden. Diesem Netz gibt man den gemeinsamen Namen des Potentials (z. B. GND). ➢ SupplySymbole Wird ein SupplyPin (PinDirection Sup) auf ein Netz gesetzt (mit ADD oder MOVE), werden Sie gefragt, ob das Netz den Namen des SupplyPins übernehmen oder den bisherigen Netznamen beibehalten soll. ➢ Soll der Name des SupplyPins übernommen werden? Ein Klick auf Ja (default) gibt dem Netz den Namen des SupplyPins (hier im Bild AGND). Klicken Sie auf Nein, bleibt der bisherige Netzname (VA1) erhalten. Hat das Netz einen automatisch generierten Namen, zum Beispiel N$1, gibt es die Möglichkeit mit Hilfe des SETBefehls diese Warnung zu unterdrücken: 140 6.1 Schaltplan erstellen SET Warning.SupplyPinAutoOverwriteGeneratedNetName 1; Löscht man den letzten SupplyPin eines Netzes, erhält es einen neuen, automatisch generierten Namen, beispielsweise N$1. Wenn Sie in den supplyBibliotheken keinen passenden SupplyPin für eine im Schaltplan verwendete Spannung finden, müssen Sie einen neuen anlegen! Einen bestehenden Pin einfach umzubenennen ist nicht empfehlenswert und führt möglicherweise zu unerwarteten Ergebnissen! Attribute festlegen Globale Attribute Man kann im Schaltplan globale Attribute definieren, zum Beispiel für den Autor oder für eine Projektbezeichnung, die man an beliebiger Stelle in der Zeichnung, oft sinnvoll im Schriftfeld des Zeichnungsrahmens, platzieren kann. Über das Menü Bearbeiten/Globale Attribute... öffnen Sie den Dialog. Ein Klick auf Neu erzeugt ein neues Globales Attribut. Es besteht aus dem Attributnamen und einem Wert. ➢ Globale Attribute: Das Attribut Autor ist angelegt Um das Attribut im Schaltplan zu platzieren, definieren Sie einen Platzhalter mit dem TEXTBefehl, der den Namen des Attributs enthält. Für das Attribut mit dem Namen AUTOR, platzieren Sie den Text >AUTOR. Groß und Kleinschreibung spielt hier keine Rolle. Das >Zeichen am Anfang ist das Schlüsselzeichen für einen Platzhaltertext. Den Platzhaltertext können Sie schon im Symbol in der Bibliothek, zum Beispiel für einen Zeichnungsrahmen, definieren. Das globale Attribut wird dann auf jeder Seite, auf der dieser Rahmen verwendet wird, angezeigt. Globale Attribute kann man für Schaltplan und Board separat definieren. Weitere Informationen finden Sie in der Hilfe des ATTRIBUTEBefehls. 141 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Attribute für Bauteile Der ATTRIBUTEBefehl weist Bauteilen Attribute zu. Ein Attribut besteht aus dem AttributNamen und dem zugewiesenen Wert und kann jede beliebige Information enthalten. Sofern ein Attribut schon in der Bibliothek für das Device definiert wurde, können Sie den vorgegebenen Wert im Schaltplan verändern. Klickt man auf das ATTRIBUTEIcon und anschließend auf ein Bauteil, öffnet sich ein DialogFenster. Dort sieht man, welche Attribute für das Bauteil in der Bibliothek oder im Schaltplan bereits angelegt wurden. ➢ AttributeDialog In diesem Bild hat das Bauteil R1 Attribute für DISTRIBUTOR, IDNUMBER, und TEMP. Die Icons rechts zeigen, wo das Attribut definiert wurde: global im SchaltplanEditor global im LayoutEditor in der Bibliothek im DeviceEditor für das Bauteil im Schaltplan für das Package im LayoutEditor Attribute, die im LayoutEditor definiert wurden, sind im Schaltplan Editor nicht sichtbar. Legt man im Schaltplan ein Attribut an, das bereits im Layout existiert, wird der Wert aus dem Layout übernommen. Neues Attribut definieren Klicken Sie auf Neu, um ein neues Attribut im Schaltplan anzulegen. Im folgenden Dialog legt man Name, Wert und AnzeigeOption des Attributs fest. 142 6.1 Schaltplan erstellen ➢ Neuanlegen bzw. Ändern eines Attributs Im Beispiel ist der Attributname TOLERANZ, der Wert beträgt 1%. Mit der Option Anzeige regeln Sie die Art der Darstellung des Attributs in der Zeichnung. Es gibt vier Optionen: Off: Value: Name: Both: Das Attribut wird nicht angezeigt Es wird nur der Wert des Attributs angezeigt (1%) Es wird nur der Attributname gezeigt (TOLERANZ) Es werden Name und Wert angezeigt (TOLERANZ = 1%) Sobald die AnzeigeOption nicht Off ist, wird der entsprechende Text am Aufhängepunkt des Bauteils bzw. eines Gatters angezeigt. Der Layer, der vor der Definition eines Attributs im Schaltplan eingestellt ist, zum Beispiel mit CHANGE LAYER, bestimmt den Layer für die Beschriftung. Position und Layer können aber jederzeit verändert werden. Auch solche Texte kann man mit SMASH vom Bauteil lösen und somit verschieben, und beispielsweise den Layer, die Schriftgröße oder die Schriftart verändern. Attribut-Wert ändern Werte von Attributen, die schon in der Bibliothek definiert wurden, können im Schaltplan verändert werden. Nach einer Änderung zeigt der Attribute Dialog für das jeweilige Attribut entsprechende Icons. Die Icons haben folgende Bedeutung: Das gelbe Icon zeigt an, dass das Attribut mit einem variablen Wert definiert wurde und dieser verändert ist. Das rote Icon zeigt an, dass das Attribut ursprünglich mit konstantem Wert definiert wurde, inzwischen aber, nach einer Sicherheitsabfrage, verändert wurde. Das einfache braune Icon zeigt an, dass ein globales Attribut mit einem Bauteilattribut überschrieben wurde. Der Wert hat sich jedoch nicht geändert. Das braune Icon mit dem Ungleichheitszeichen zeigt an, dass ein globales Attribut durch ein Bauteilattribut überschrieben wurde und dabei der Wert verändert wurde. 143 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ AttributeDialog mit verschiedenen Attributen Grauer Text im AttributDialog bedeutet, dass dieser nicht verändert werden kann, beziehungsweise dass der AttributWert dieses Bauteils in der Bibliothek als constant definiert wurde. Durch die Icons am Ende jeder Zeile erkennen Sie die Herkunft und den aktuellen Status des jeweiligen Attributs. Fahren Sie mit dem Mauscursor über eines der Icons, zeigt EAGLE einen entsprechenden Infotext, sofern die DirektHilfe im Menü Optionen/Benutzeroberfläche aktiviert ist. Weitere Details zur Definition von Attributen finden Sie im Bibliothekskapitel ab Seite 280. ERC – Schaltung überprüfen und korrigieren Spätestens am Ende der Schaltplanentwicklung sollte man den Schaltplan mit Hilfe des Electrical Rule Check (ERC) überprüfen. Es ist von Vorteil, den ERC während der Arbeit im Schaltplan immer wieder mal aufzurufen, um mögliche Fehler möglichst schnell zu entdecken. Klicken Sie dazu auf das ERCIcon im Befehlsmenü (ERC..) im Menü Werkzeuge. oder auf den Eintrag Schaltplan prüfen Alle Fehlermeldungen und Warnungen, die die Schaltplanlogik betreffen, werden im ERCFehlerFenster angezeigt. Fehler werden in der Liste mit einem roten Icon markiert, Warnungen mit einem gelben. 144 6.1 Schaltplan erstellen ➢ Das ERCFehlerFenster Existiert zum Schaltplan ein zugehöriges Board, prüft der ERC auch die Konsistenz zwischen Schaltplan und Board. Werden keine Unterschiede festgestellt, meldet der ERC Board und Schaltplan sind konsistent. Andernfalls zeigt das ERCFenster einen Zweig mit Konsistenzfehlern. Genaueres darüber finden Sie ab Seite 210. Sie können die Fehler alphabetisch oder nach Schaltplanseiten auf oder absteigend sortiert anzeigen lassen. Klicken Sie dazu auf die Spaltenüberschriften Art beziehungsweise Seite. Klickt man auf einen Eintrag im Zweig Fehler oder Warnungen des ERC FehlerFensters, zeigt eine Linie an die Stelle im Schaltplan, die betroffen ist. Wenn nur ein Ausschnitt der Zeichnung sichtbar ist, erreicht man durch Anklicken der Option Zentriert, dass der selektierte Fehler in der Fenstermitte gezeigt wird. Überprüfen Sie jeden Fehler und jede Warnung. Manchmal kann es sein, dass man eine Warnung oder einen Fehler tolerieren möchte. In diesem Fall klicken Sie auf die Schaltfläche Billigen. Der aktuelle Eintrag wird in den Zweig Gebilligt verschoben und nicht mehr gemeldet. Soll ein gebilligter Fehler oder eine Warnung wieder als normaler Fehler bzw. als normale Warnung behandelt werden, wählen Sie den entsprechenden Eintrag im GebilligtZweig aus und klicken Sie auf die Schaltfläche Missbilligen. Der Eintrag erscheint jetzt wieder als normaler Eintrag im ursprünglichen Zweig. Gebilligte Fehler/Warnungen bleiben so lange erhalten, bis Sie sie explizit wieder Missbilligen. Auch ein erneuter ERC 145 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Durchgang ändert daran nichts. Enthält das ErrorsFenster nur gebilligte Fehler/Warnungen, wird es nach einem erneuten ERC nicht automatisch geöffnet. In der Statuszeile des SchaltplanEditorFenster erscheint jedoch ein entsprechender Hinweis, zum Beispiel: ERC: 2 gebilligte Fehler/Warnungen. Das Verschieben eines Eintrags von einem Zweig in den anderen, markiert die Schaltplandatei als verändert bzw. nicht gespeichert. Das ERCFehlerFenster kann, während Sie Fehler bearbeiten, geöffnet bleiben. Nach dem Bearbeiten bzw. Überprüfen eines Fehlers bzw. einer Warnung kann man den Eintrag als Behandelt markieren. Das entsprechende Icon wird jetzt grau dargestellt. Behandelte Einträge bleiben in der Fehler Liste erhalten, solange man keinen neuen ERC startet. Wenn Sie das ERC Fenster geschlossen haben und über den ERRORSBefehl wieder öffnen, sind die bereits bearbeiteten Fehler nach wie vor grau markiert. Wenn Sie auf die Schaltfläche Alle löschen klicken, sind keine Fehler/Warnungen mehr in der Liste; die gebilligten Fehler und Warnung bleiben jedoch bestehen. Das Fenster zeigt die Meldung: Liste wurde vom Anwender gelöscht. Wurde noch kein ERC durchgeführt, wenn Sie versuchen mit ERRORS die Fehlerliste einzusehen, wird zuerst automatisch der ERC gestartet. Der ERC prüft den Schaltplan nach einem starren Schema. In manchen Fällen ist es notwendig, Fehlermeldung oder Warnungen zu tolerieren. Geben Sie bei Bedarf Netz und PinListe mit dem EXPORTBefehl aus. Mit SHOW kann man Netze im Schaltplan verfolgen. Schaltplanseiten organisieren Sollte Ihr Schaltplan etwas umfangreicher sein oder sollten Sie den Schaltplan der Übersicht halber auf mehrere Seiten verteilen wollen, kann man über das Kontextmenü der Seitenvorschau neue Seiten hinzufügen beziehungsweise löschen. Klicken Sie dazu einfach mit der rechten Maustaste auf eine der Schaltplanseiten in der Vorschau links im SchaltplanEditor Fenster. Eine neue Seite wird immer als letzte Seite angefügt. Man kann in der Seitenvoransicht mittels Drag&Drop die Reihenfolge der Seiten beliebig ändern. Klicken Sie dazu mit der linken Maustaste auf eine Seite und ziehen Sie diese an die gewünschte Position. Alternativ kann man Schaltplanseiten mit dem EDITBefehl über die Kommandozeile sortieren: EDIT .s5 .s2 146 6.1 Schaltplan erstellen schiebt zum Beispiel Seite 5 vor die Seite 2. Weitere Informationen dazu gibt es in der Hilfe zum EDITBefehl. Über das Menü Optionen/Benutzeroberfläche können Sie die Seitenvorschau ein oder ausschalten. Beim Wechsel von einer Seite auf eine andere und wieder zurück wird der vorherige Bildausschnitt wieder hergestellt. Was noch zu beachten ist Übereinander liegende Pins Wird der Anschlusspunkt eines Pins, der noch nicht mit einer Netzlinie verbunden ist, auf den Anschlusspunkt eines anderen Pins platziert, sind sie verbunden. Wird hingegen ein Pin, der schon mit einer Netzlinie verbunden ist auf einen anderen Pin platziert, entsteht keine Verbindung. Offene Pins bei MOVE Wird ein Bauteil mit MOVE bewegt und liegt nach dem Absetzen ein offener Pin dieses Bauteils auf einem vorhandenen Netz oder auf einem anderen Pin, werden diese miteinander verbunden. Verwenden Sie UNDO, wenn das versehentlich passiert ist. Duplizieren einer Teilschaltung im Schaltplan Wenn Sie einen Teil Ihres Schaltplans mehrmals verwenden wollen, können Sie diesen mit GROUP und COPY in die Zwischenablage legen und anschließend mit PASTE auf derselben oder einer anderen Seite wieder platzieren. Mehrmaliges PASTE nacheinander ist möglich Bauteilenamen werden automatisch weiter gezählt. Netze, die mit einem Label versehen oder mit einem SupplyPin verbunden sind, und das Label oder der SupplyPin auch Teil der selektierten Gruppe sind, behalten den ursprünglichen Namen bei. Alle anderen Netze werden neu benannt. Mit konsistentem Layout Fall Sie aus Ihrem Schaltplan bereits ein Layout erstellt haben, werden die neu eingefügten Bauteile im Layout links neben der Platinenkontur mit den zugehörigen Signallinien platziert. Diese müssen dann wie gewohnt im Layout angeordnet und geroutet werden. Zusammenfügen von verschiedenen Schaltplänen Über das Menü Datei/Importieren/EAGLEZeichnung... kann man einen beliebigen Schaltplan in die aktuelle Zeichnung einfügen. Dazu werden entsprechend eine oder mehrere Seiten, je nach Seitenanzahl im einzufügenden Schaltplan angelegt. Die Seiten werden am Ende der 147 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine bisherigen Seiten angehängt. Wenn gewünscht, können Sie die Seiten mit Drag&Drop in der Seitenvoransicht neu ordnen. Beim Einfügen der Objekte prüft EAGLE, ob die Namen im aktuellen Schaltplan schon benutzt werden. EAGLE zeigt vor dem Platzieren aus den Zwischenspeicher ein Fenster mit Informationen über die Netznamen. Die Tabelle enthält eine Spalte mit den Namen der Netze aus dem ursprünglichen Schaltplan, Alter Name, und eine Liste mit den Netznamen die EAGLE vorschlägt, nachdem sie in den aktuellen Schaltplan eingefügt wurden, Spalte Neuer Name. Klicken Sie einfach mit der Maus auf einen der Einträge, um den neuen Namen eines der Netze selbst zu definieren. ➢ Übersicht der Netznamen vor und nach dem Einfügen Netze, die ein Label haben oder mit einem SupplyPin verbunden sind, behalten standardmäßig den ursprünglichen Namen. In der EinfügenTabelle werden solche Netze mit Icons markiert, die Ihnen den Grund für das Beibehalten des Namens zeigen. Selbstverständlich steht es Ihnen frei, auch die Namen zu verändern. Namen von Netzen, die zu Bussen gehören oder von Netzen, die mit impliziten Versorgungsspannungspins verbunden sind, können beim Einfügen nicht verändert werden. Wenn Sie den PASTEBefehl in der Kommandozeile verwenden, können Sie einen Offset für die Neunummerierung der Bauteile angeben. PASTE 200 kanal1.sch fügt den Schaltplan mit Namen kanal1.sch ein und inkrementiert die Bauteilnummern um einen Offset von 200. Aus R1 wird zum Beispiel R201. 148 6.1 Schaltplan erstellen Diese Funktion finden Sie auch im Menü Datei/Importieren... Mit konsistentem Layout Wenn Sie ein konsistentes Schaltplan/BoardPaar in ihr aktuelles Projekt, das auch aus einem konsistenten Schaltplan/BoardPaar besteht über Datei/Importieren/EAGLEZeichnung... einfügen, wird der Schaltplan auf eine neue oder entsprechend viele neue Seiten gelegt und gleichzeitig das Layout in das aktuelle Board kopiert. Das neue Layout wird links neben dem bisherigen Layout platziert. Dieser Teil kann dann beispielsweise mit GROUP und MOVE an die gewünschte Stelle geschoben werden. Als Alternative zum Menü Datei/Importieren... und der Eingabe des PASTE Befehls in der Kommandozeile, kann man auch per Drag&Drop einen Schaltplan bzw. ein Layout aus dem ProjekteZweig des Control Panels in ein geöffnetes Schaltplan/LayoutEditorFenster einfügen. Mehrkanal-Layouts Diese Funktion lässt sich sehr gut zur Erstellung von MehrkanalLayouts verwenden: Zeichnen Sie zuerst den Schaltplan für einen Kanal des Geräts und erzeugen Sie daraus das Board. Platzieren Sie dann die Bauteile und verlegen Sie die Leiterbahnen. Wenn das Layout fertig ist, kopieren Sie über Datei/Importieren/EAGLEZeichnung... das Schaltplan/LayoutPaar so oft wie notwendig in ein gemeinsames Schaltplan/LayoutPaar. Wenn Sie Datei/Importieren/EAGLEZeichnung... im LayoutEditor starten, wird das Layout an den Mauscursor gehängt und Sie können es an beliebiger Stelle absetzen. Der Schaltplan wird auf einer neuen Seite im aktuellen Schaltplan eingefügt. Wenn Sie das Einfügen über die Kommandozeile ausführen, können Sie mit einer Koordinatenangabe das Layout exakt platzieren. PASTE TEST.BRD (10 30) setzt beispielsweise das Layout aus test.brd mit einem Offset von (10 30) in der aktuellen Rastereinheit gegenüber der Originalposition ab. Falls Sie den Import aus dem SchaltplanEditor heraus starten, wird das zugehörige Layout links vom bereits vorhandenen Layout platziert. 6.2 Der hierarchische Schaltplan Ein hierarchischer Schaltplan unterscheidet sich von dem im Abschnitt 6.1 erzeugten Schaltplan in seiner Struktur. Er enthält untergeordnete Einheiten, sogenannte Module, die jeweils einen Teil des gesamten Schaltplans darstellen. Module können genauso bearbeiten werden, wie ein einfacher Schaltplan. Module können über mehrere Modulseiten verteilt werden. Die Modulseiten, werden in der SeitenVoransicht des SchaltplanEditorFenster angezeigt; genauso wie normale Schaltplanseiten. 149 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Module werden üblicherweise auf der obersten Ebene des Schaltplans als ModulInstanz, die durch ein einfaches Symbol (Kästchen) dargestellt wird, repräsentiert. ModulInstanzen eines Moduls können mehrfach verwendet werden. An den ModulInstanzen werden Ports definiert, die als Schnittstelle zwischen den Netzen im Modul und der übergeordneten Ebene dienen. Über Ports werden zum Beispiel verschiedene ModulInstanzen miteinander verbunden oder Verbindungen zwischen Netzen in einem Modul und Netzen auf der Hauptschaltplanebene etabliert. Ports können nicht nur einzelne Netze exportieren, es ist auch möglich einfache Busse über einen Port zu exportieren. Der hierarchische Schaltplan kann beliebig viele Ebenen haben. Das heißt, es ist möglich, in einem Modul eine ModulInstanz eines anderen Moduls zu verwenden und so weiter. Die Tiefe der Hierarchie kann beliebig tief sein. Wird aus einem hierarchischen Schaltplan ein Layout erzeugt, ist das Ergebnis wie aus einem Schaltplan ohne Hierarchie. Erzeugen eines Moduls Zum Anlegen eines Moduls verwendet man den MODULEBefehl. Klicken Sie auf das MODULEIcon . Es öffnet der sich ModuleDialog. In die Zeile Neu: tippen Sie den Namen des Moduls, z.B. FILTER. In der Zeile Prefix kann auch gleich ein Präfix für die ModulInstanzen festgelegt werden. Klick auf OK legt das Modul an. Am Mauscursor sehen Sie jetzt die ModulInstanz des Moduls FILTER, die Sie auf der ersten Seite des Schaltplans platzieren können. Wenn Sie den Befehl abbrechen bevor Sie die ModulInstanz platzieren, ist das Modul trotzdem schon angelegt. Sie sehen das in der Seitenvorschau: Es ist eine Modulseite mit dem Namen FILTER:1 (Modul Filter, Modulseite 1) sichtbar. Wenn Sie mehrere Module anlegen möchten, ohne bereits eine Modul Instanz zu platzieren, geht das bequem über die Kommandozeile: MODULE FILTER; MODULE PREAMP; MODULE POWERSUPPLY PS*; legt jeweils nach Rückfrage ein leeres Modul mit entsprechenden Namen an. Für das Module POWERSUPPLY wird für die ModulInstanzen das Präfix PS definiert. Die ModulInstanzen heißen dann also PS1, PS2 usw. Im hierarchischen Schaltplan dürfen beliebig viele Module angelegt werden. Im Bild wurde ein Modul mit Namen Filter angelegt. Die Modulseite ist noch leer. Es sind noch keine Bauteile und Netze gezeichnet. Die zugehörige ModulInstanz wurde auf der Schaltplanseite bereits platziert und hat den Namen FILTER1. 150 6.2 Der hierarchische Schaltplan ➢ ModulInstanz für das Modul Filter (noch ohne Ports und ohne Inhalt) ModulInstanzen und deren Ports werden automatisch im Layer 90, Modules, gezeichnet. Im nächsten Schritt definieren Sie den Inhalt des Moduls. Dazu wechseln Sie auf die Modulseite indem Sie auf die Voransicht oder in der Aktionsleiste auf die SeitenauswahlBox klicken. Jetzt zeichnen Sie das Modul genauso wie im vorigen Abschnitt Schaltplan erstellen beginnend mit Seite 127 beschrieben. Ein Modul kann über mehrere Seiten gezeichnet werden. Um eine neue Modulseite anzulegen, klicken Sie in der Seitenvorschau mit der rechten Maustaste auf eine Modulseite. Im Kontextmenü wählen Sie dann die entsprechende Option. Im Kontextmenü der Modulseite kann man mit Neu eine zusätzliche Seite für das Modul anlegen, eine Modulseite löschen, oder auch ein vollständiges Modul mit all seinen ModulInstanzen vollständig aus dem Schaltplan entfernen (Modul löschen). Die Beschreibung eines Moduls kann mit HTMLTags formatiert werden. Die erste Zeile der Beschreibung wird zusätzlich zum Modulnamen unter der Modulseitenvorschau und in der SheetKombobox angezeigt. 151 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ Kontextmenü der Modulseite Filter:1 Unter Eigenschaften hat man die Möglichkeit ein Prefix und die Größe des Symbols für die ModulInstanz, die das Modul im Schaltplan repräsentiert, festzulegen. Mit Prefix legt man, so wie bei Bauteilen in der Bibliothek, den Namen der ModulInstanz fest. Wählt man für ein Modul Vorverstärker zum Beispiel als Prefix VV, so heißt die erste ModulInstanz VV1, die nächste VV2 und so weiter. Wird kein Prefix definiert, wird Modulname+Nummer verwendet. Außerdem zeigt das EigenschaftenFenster die Liste der Ports, die das Modul mit seiner Umwelt verbinden. Die Reihenfolge der Modulseiten kann über Drag&Drop in der Vorschau verändert werden. Es ist auch möglich eine Seite auf Hauptschaltplanebene in ein Modul zu verschieben. Es entsteht eine entsprechende Modulseite. Es ist auch möglich Seiten aus einem Modul herauszunehmen und diese in den Hauptschaltplan zu verschieben. Bitte bedenken Sie aber, dass das unter Umständen beträchtliche Auswirkungen auf die Schaltung haben kann. Sollte bereits ein Layout zum Schaltplan existieren, kann eine solche Aktion erhebliche Auswirkungen auf das Layout haben. Das Organisieren der Modulseiten kann auch über die Kommandozeile mit Hilfe des EDITBefehls erledigt werden (siehe Hilfe). Ports definieren Der Port dient als Schnittstelle für die Netze innerhalb eines Moduls mit der Außenwelt. An Ports können auf Hauptschaltplanebene Netze angeschlossen werden, die verschiedene ModulInstanzen oder Bauteile, die nicht in einem Modul (also auf Hauptschaltplanebene) definiert sind, verbinden. 152 6.2 Der hierarchische Schaltplan Klicken Sie auf das PORTIcon und anschließend auf die ModulInstanz für die der Port angelegt werden soll. Es befindet sich jetzt der erste Port am Mauscursor. Diesen können Sie entlang der Kontur der ModulInstanz bewegen. In der ParameterLeiste des PortBefehls haben Sie die Möglichkeit die Direction des Ports zu bestimmen. Die Direction beschreibt die logische Richtung des Signalflusses. Es gibt folgende Möglichkeiten: NC In Out IO OC Hiz Pas Pwr nicht angeschlossen Eingang Ausgang (totempole) Ein/Ausgang, bidirektional (default) Open Collector oder Open Drain HighImpedance(3State)Ausgang passiv PowerPin (Vcc, Gnd, Vss ...), StromversorgungsEingang Die Richtung wird an den Ports durch entsprechende Pfeile dargestellt. Nach der Auswahl platzieren Sie den Port mit einem linken Mausklick. Es öffnet sich jetzt ein AuswahlFenster aus dem Sie das Modulnetz wählen, das über den Port nach außen verbunden werden soll. Falls im Modul noch kein entsprechendes Netz vorhanden ist, können Sie über Neu einen Netznamen definieren. Dieses Netz muss im Modul dann noch angelegt werden! Es werden auch Modulbusse in der SelectListe angezeigt. Einfache Busse können über Ports nach außen verbunden werden, zum Beispiel PA[0..7]. Es werden die Netze PA0 bis PA7 über diesen BusPort exportiert. Der BusPort wird automatisch in einer größeren Linienstärke gezeichnet. ➢ Auswahl des ModulNetzes für den Port Klicken Sie OK um die Auswahl zu bestätigen. Schon hängt der nächste Port am Mauscursor und kann wie beschrieben wieder auf der Umrandung der ModulInstanz an beliebiger Stelle positioniert werden. Wenn alle Ports für die ModulInstanz platziert wurden, brechen Sie den Befehl mit Esc ab, oder klicken auf eine andere ModulInstanz um dafür Ports zu definieren. 153 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Der Anschlusspunkt des Ports wird, genauso wie bei Pins von Bauteilen, im Layer 93, Pins, dargestellt (LAYER oder DISPLAY zum Ein und Ausblenden). ➢ ModulInstanzen mit Ports; rechts der EigenschaftenDialog Modul-Instanzen verwenden ModulInstanzen definieren Sie mit dem MODULEBefehl. Klicken Sie auf das MODULEIcon und wählen Sie das Modul, für welches die ModulInstanz angelegt werden soll. ➢ ModulAuswahl Platzieren Sie dann die ModulInstanz im Schaltplan. Eine ModulInstanz kann als Ganzes mit MOVE verschoben werden. Möchten Sie jedoch nur einen Port an eine andere Stelle schieben oder die Direction oder den Namen des Ports ändern, aktivieren Sie den MOVE bzw. INFOBefehl und klicken mit gedrückter StrgTaste auf den Port. 154 6.2 Der hierarchische Schaltplan Eine Änderung an einer ModulInstanz, die Sie mehrfach im hierarchischen Schaltplan verwenden, wird auf alle ModulInstanzen übertragen. Wird zum Beispiel im Bild vorher für Filter1 ein weiterer Port für ein Modulnetz angelegt, wird dieser gleichzeitig auch in der ModulInstanz Filter2 erzeugt. Eine Änderung der Größe des Symbols einer ModulInstanz kann über EigenschaftenDialog erfolgen oder durch Strg+MOVE auf eine der Seiten des Kästchens. Die Änderung gilt für alle ModulInstanzen des Moduls. Resultierende Bauteilnamen im Layout Für Bauteile, die in Modulen verwendet werden, gelten besondere Regeln bei der Generierung des Bauteilnamens. Jedes Modul hat seinen eigenen Namensraum. Modul-Instanz-Name:Bauteilname Angenommen ein Bauteil mit dem Namen C1 ist im Modul Filter vorhanden und auch in einem Modul mit dem Namen Netzteil. Werden diese Module im Schaltplan in zwei unterschiedlichen Modul Instanzen (Filter1 und Netzteil1) verwendet, wird dem Namen der entsprechenden Bauteile im Board der ModulInstanzName gefolgt von einem ':' als Trennzeichen vorangestellt. Also in unserem Beispiel entstehen die Bauteile mit dem Namen Filter1:C1 und Netzteil1:C1. Das ist die Standardmethode, die EAGLE verwendet. Offset Alternativ zur vorher genannten Namensgenerierung kann man in der obersten Schaltplanebene für eine ModulInstanz einen Offset angeben. Geben Sie beispielsweise der ModulInstanz Filter1 einen Offset von 100 und der ModulInstanz Netzteil1 einen Offset von 200, sind die resultierenden Bauteilnamen im Board C101 anstatt dem vorherigen Filter1:C1 und C201 anstatt Netzteil1:C1. Der Offset kann nur für ModulInstanzen auf der Hauptschaltplanebene definiert werden und gilt nur für Bauteile. Bei Bauteilen und Netzen in tieferen Ebenen wird immer der ModulInstanzName vorangestellt. Der Offset kann immer nur ein Vielfaches von 100 sein. Die Angabe erfolgt im EigenschaftenDialog der ModulInstanz oder direkt mit dem MODULE Befehl über die Kommandozeile. Die Syntax ist in der Hilfe des MODULE Befehls beschrieben. Bestückungsvarianten für Module In Modulen können Bestückungsvarianten definiert werden. Dazu wechseln Sie in Ihrem Schaltplan auf eine Modulseite und wählen dann im Menü Bearbeiten den Eintrag Bestückungsvarianten.... Das Anlegen der Varianten funktioniert wie im Abschnitt Anlegen von Bestückungsvarianten auf Seite 203 beschrieben. 155 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ModulBestückungsvarianten sind auf die Bauteile des Moduls begrenzt. Welche ModulBestückungsvariante verwendet wird, legt man als Eigenschaft einer ModulInstanz fest. Für jede ModulInstanz kann eine eigene Bestückungsvariante gewählt werden. Es ist nicht möglich in einem Modul eine Bestückungsvariante auszuwählen und anzeigen zu lassen! Der Bauteilwert, die Information ob bestückt oder nicht (populate) und die Attribute werden jedoch gemäß der gewählten Bestückungsvariante der entsprechenden ModulInstanz im Board gesetzt. Ist eine Bestückungsvariante in der Hauptebene des Schaltplans definiert, funktioniert der VARIANTBefehl für Bauteile in der Hauptebene wie in einem einfachen, nichthierarchischen Schaltplan. Mehr Informationen dazu finden Sie im Kapitel Bestückungsvarianten ab Seite 203. Die Information über Bestückungsvarianten ist nur im Schaltplan enthalten! Für Boards ohne Schaltplan werden Bestückungsvarianten nicht mehr unterstützt, aber man kann die Eigenschaft Populate für Bauteile über den CHANGEBefehl oder über das EigenschaftenMenü verändern. Besonderheiten zwischen Schaltplan und Layout SHOW-Befehl Bei ModulInstanzen zeigt der SHOWBefehl alle zugehörigen Bauteile und Signale im Layout, die durch diese ModulInstanz generiert wurden. Klicken Sie auf ein Bauteil in einem Modul, zeigt EAGLE im Board alle Bauteile, die durch die mehrfache Verwendung eines Moduls – es gibt also mehrere ModulInstanzen, die dasselbe Modul repräsentieren – generiert werden. Erhaltung der Konsistenz Um beim hierarchischen Design Inkonsistenzen zwischen Schaltplan und Board bei den Bauteilen und bei Netzen und den zugehörigen Signalen zu vermeiden, können einige Befehle nicht im Board ausgeführt werden. Sie müssen daher für Bauteil oder Netz im Schaltplan angewendet werden, die dann auf das entsprechende Element oder Signal im Board übertragen werden. Dazu gehören unter anderem die Befehle NAME und VALUE. EAGLE gibt in solchen Fällen eine entsprechende Meldung aus. Diese Einschränkung gilt nur für Objekte in einer hierarchischen Struktur, sofern Konsistenz besteht. 156 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung Überprüfung der Bauteile-Bibliotheken Die EAGLEBauteileBibliotheken wurden von Praktikern entwickelt und entsprechen überwiegend den gängigen Standards. Aber das Angebot an Bauelementen ist derart vielfältig, dass man unmöglich Bibliotheken liefern kann, die für jeden Anwender ohne Änderung geeignet sind. So gibt es unterschiedliche Gehäuse, die unter identischen Bezeichnungen von verschiedenen Herstellern geliefert werden. Für die Größe von SMDPads gibt es die unterschiedlichsten HerstellerEmpfehlungen, die wiederum davon abhängen, welches Lötverfahren man verwendet. Kurz: Der Layouter kann sich die Überprüfung der verwendeten Bauteile, insbesondere der GehäuseDefinitionen, nicht ersparen. Bitte achten Sie besonders bei SMDBauteilen darauf, dass das Package aus der Bibliothek mit den Spezifikationen Ihres Bauteils übereinstimmt. Häufig trifft man auf Gehäuse verschiedener Hersteller mit identischer Bezeichnung, aber dennoch unterschiedlichen Maßen. Abstimmung mit dem Platinenhersteller Falls Sie vorhaben, Ihre Platine professionell erstellen zu lassen, sollten Sie sich spätestens jetzt bei Ihrem PlatinenHersteller erkundigen, ob er für folgende Parameter bestimmte Werte vorschreibt: Leiterbahnstärke, Lötaugenform, Lötaugendurchmesser, Abmessungen für SMDPads, Textgröße und stärke, Bohrdurchmesser, Anzahl der Signallagen, Bei Mehrlagenplatinen ggf. Fertigungsvorschriften bezüglich Blind und BuriedVias und Aufbau der Platine (siehe Seite 187), Abstand zwischen unterschiedlichen Potentialen, Parameter für Lötstoplack und Lotpaste. Sie sparen sich Zeit und Geld, wenn Sie die Vorgaben frühzeitig berücksichtigen. Näheres dazu finden Sie auch im Abschnitt über die Ausgabe von Fertigungsdaten ab Seite 305. 157 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Festlegen der Design-Regeln In den DesignRegeln werden alle für die Platine und deren Fertigung relevanten Parameter festgelegt. Sie erreichen das abgebildete DesignRegelnFenster über das Menü Bearbeiten/DesignRegeln... ➢ DRC: Einstellung der DesignRegeln Grundsätzliches Rufen Sie diesen Dialog zum ersten Mal auf, werden die DesignRegeln vom Programm vorgegeben. Passen Sie die Werte an Ihre Bedürfnissen oder nach den Vorgaben des Leiterplattenherstellers an. Die Schaltfläche Übernehmen speichert die aktuell eingestellten Werte in der LayoutDatei ab. Manche Änderungen, wie die Einstellungen für Restring, also den Durchmesser von Pads und Vias, werden nach einem Klick auf Übernehmen direkt im LayoutEditor angezeigt. Die DesignRegeln können über die Schaltfläche Speichern unter... in einer speziellen DesignRulesDatei (*.dru) gespeichert werden. So kann man den verwendeten Regelsatz bequem auf ein anderes Layout übertragen. Wollen Sie einem Layout einen bestimmten Satz von DesignRegeln aus einer druDatei zuordnen, ziehen Sie mit der Maus den entsprechenden Eintrag aus dem DesignRegelnZweig der BaumAnsicht des Control Panels in das Editorfenster oder klicken auf die Schaltfläche Laden... im DateiTab des DesignRegelnFensters. Über Beschreibung editieren kann man den Beschreibungstext des aktuellen Parametersatzes verändern. Standardmäßig erscheint die Beschreibung im DateiTab wie im vorherigen Bild zu sehen. Zur Formatierung des Textes 158 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung kann HTMLText verwendet werden. Hinweise dazu finden Sie in der Hilfe Funktion. Der DesignRegelnDialog bietet eine Reihe verschiedener Optionen, die über Tabs gewählt werden können. Zur Auswahl stehen: Datei DesignRegeln verwalten Layers Anzahl der Kupferlagen, Struktur von Multilayer Platinen, Art und Länge von Vias, Dicke der Kupfer und Isolationsschichten Clearance Abstände zwischen Objekten unterschiedlichen und gleichen Signals in den SignalLayern Distance Abstände zum Platinenumriss und zwischen Bohrungen Sizes Mindestleiterbahnbreite und Mindestbohrdurchmesser, insbesondere für Micro und BlindVias Restring Breite des Kupferrings um die Bohrung bei Pads und (Micro)Vias Shapes Form von Pads und SMDs Supply Thermalsymbole in Kupferflächen Mask Werte für Lötstop und Lotpastenmaske Misc Weitere Prüfungen Die meisten Parameter werden mit Hilfe einer Grafik erklärt. Sobald Sie in eine ParameterZeile klicken, erscheint die zugehörige Darstellung. Layers Hier wird die Anzahl der SignalLayer und die Art der Durchkontaktierungen (Blind, BuriedVias) festgelegt. Durch einen mathematischen Ausdruck in der Zeile Setup wird der Aufbau der Platine exakt definiert. Man legt die Kombination aus Kernen (Cores) und Prepregs und die daraus resultierenden Möglichkeiten für Durchkontaktierungen fest. In den meisten Fällen (bei einfachen Zwei oder MehrlagenPlatinen) gehen die Durchkontaktierungen durch alle Lagen. Im vorhergehenden Bild sehen Sie die Standardeinstellungen für eine ZweilagenPlatine. Der Ausdruck (1*16) definiert einen Platinenkern (Core) mit den Layern 1 und 16, welche mit Durchkontaktierungen verbunden werden dürfen. Die runden Klammern um diesen Ausdruck definieren die durchgehenden Vias. Für MehrlagenSetups wird empfohlen vom TopLayer (Layer 1) und vom BottomLayer (Layer 16) aus immer eine Lage nach innen zu gehen. Das ergibt größtmögliche Kompatibilität zwischen den verschiedenen EAGLE Editionen. Die StandardEdition mit sechs Signallayern unterstützt zum Beispiel die Layer 1, 2, 3 und 14, 15, 16. 159 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ DesignRegeln: LayerSetup Einfache Beispiele: 1 Lage: 16 Nur Layer 16, keine Vias. 4 Lagen, Vias durch alle Lagen: (1*2+15*16) Zwei Kerne sind miteinander verbunden. 6 Lagen, Vias durch alle Lagen: (1*2+3*14+15*16) Drei Kerne sind miteinander verbunden. Die Felder Copper und Isolation definieren die Dicke der Kupfer bzw. Isolationsschichten. Diese Einstellungen sind nur bei der Verwendung von Blind bzw. MicroVias, also bei komplexen MultilayerPlatinen von Bedeutung. Die Befehle DISPLAY, LAYER, WIRE und ROUTE zeigen bzw. verwenden nur die Signallayer, die im Setup definiert wurden. Weiterführende Informationen und Beispiele zum Thema Abschnitt MultilayerPlatinen ab Seite 187. finden Sie im Wird eine BoardDatei aus einer älteren Version geladen, prüft EAGLE in welchen Layern Leiterbahnen verlegt wurden. Diese Layer erscheinen dann im. Gegebenenfalls ist das Setup anzupassen. Clearance und Distance (Mindestabstände) Unter Clearance werden die Mindestabstände zwischen Leiterbahnen, Pads, SMDs und Vias verschiedener Signale und zwischen SMDs, Pads und Vias bei gleichem Signal bestimmt. 160 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung Setzt man den Wert für Prüfungen zwischen Objekten gleichen Signals (Same signals) auf 0, werden diese nicht ausgeführt. Distance bietet Einstellungsmöglichkeiten für Mindestabstände zu Objekten im Layer 20 Dimension, in dem üblicherweise der Platinenumriss gezeichnet wird, und zwischen Bohrungen. Wird der Wert Copper/Dimension gleich 0 gesetzt, prüft der Design Rule Check den Abstand zwischen Kupfer und Dimension nicht. Es werden dann auch keine Bohrungen (Holes), die auf einer Leiterbahn platziert wurden, erkannt. Polygone halten in diesem Fall keinen Mindestabstand zu Objekten im Layer 20 Dimension ein! Für Netze, die einer spezielle Netzklasse angehören, gelten die über den CLASSBefehl definierten Werte für den Mindestabstand (Clearance) und den Bohrdurchmesser der Vias (Drill), sofern diese größer sind, als in den Design Regeln vorgegeben (Clearance bzw. Minimum Drill im SizesTab). Sizes (Mindestgrößen) An dieser Stelle wählen Sie Mindestwerte für Leiterbahnbreite und Bohrdurchmesser, die im Layout erlaubt sind. Sind Netzklassen definiert (Edit/Netzklassen) und dabei Vorgaben für die Mindestleiterbahnbreite (Width) und den Mindestbohrdurchmesser (Drill) gemacht, gilt der jeweils größere Wert. Bei der Verwendung von BlindVias (Sacklöchern) wird hier das erlaubte Verhältnis von Bohrungstiefe zu Bohrdurchmesser festgelegt. Bitte kontaktieren Sie dazu Ihren LeiterplattenHersteller! Schreibt dieser beispielsweise ein Verhältnis von 1:0.5 vor, geben Sie in die Zeile Min. Blind Via Ratio den Wert 0.5 ein. Verwenden Sie MicroVias, geben Sie in der Zeile Min. MicroVia den erlaubten Mindestbohrdurchmesser vor. Ein Wert größer als Minimum Drill bedeutet, dass keine MicroVias verwendet werden (default). Anders ausgedrückt: Wenn der Bohrdurchmesser zwischen Min. MicroVia und Minimum Drill liegt, wird das Via als MicroVia behandelt. Restring (Pad- und Via-Durchmesser) Die Einstellungen unter Restring bestimmen die RestringBreite von Pads, Vias und MicroVias. Unter Restring versteht man den Kupferring, der nach dem Bohren eines Pads oder Vias um die Bohrung herum stehen bleibt. Die Breite des Restrings kann für Außen und Innenlagen unterschiedlich gewählt werden. Bei Pads kann man zusätzlich zwischen Top und BottomLayer unterscheiden. Die RestringBreite errechnet sich prozentual vom Bohrdurchmesser, der von einem Minimal bzw. Maximalwert begrenzt wird. 161 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Sobald Sie einen dieser Werte verändern und anschließend auf die Schaltfläche Übernehmen klicken, sehen Sie direkt die Auswirkungen im Layout. Wenn Sie für die Ober bzw. Unterseite unterschiedliche Werte (oder auch Formen, siehe Shapes) wählen, ist es sinnvoll die Layerfarbe der Layer 17 Pads bzw. 18 Vias gleich der Hintergrundfarbe (schwarz oder weiß) zu setzen. So sieht man die tatsächliche Größe bzw. Form des Objekts im entsprechenden Layer. Der INFOBefehl und auch EigenschaftenDialog des Kontextmenüs, zeigen den ViaDurchmesser in den Außen und Innenlayern, und den ursprünglich vom Benutzer vorgegebenen Wert an. Im folgenden Bild gilt: Voreingestellter Wert (über CHANGE DIAMETER): 0.7 Tatsächlicher, errechneter Durchmesser in den Außenlayern: Tatsächlicher, errechneter Durchmesser in den Innenlayern: 0.9 0.8 ➢ Anzeige der ViaEigenschaften über INFO Aufgrund der RestringEinstellungen in den DesignRegeln wird der Via Durchmesser entsprechend den vorgegebenen Mindestwerten vergrößert. Die nächste Abbildung zeigt die Maske zur Einstellung der RestringBreite. Standardmäßig beträgt der Restring für Bohrungen 25 % vom Bohrdurchmesser. Da bei kleinen Bohrdurchmessern die Ringbreite schnell unter einen brauchbaren (technisch machbaren) Wert sinken kann, gibt man einen Mindestwert (hier 10 mil für Pads, 8mil für Vias, 4 mil für MicroVias) an. Ebenso kann man einen Maximalwert angeben. 162 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung ➢ DesignRegeln: RestringEinstellung Beispiel: Bei einer Bohrung von 40 mil Durchmesser ist der Restring 10 mil (25 %). Er liegt also innerhalb des Max und MinWerts. Ist die Bohrung nur 24 mil (z. B. für ein Via), errechnet sich für den Restring ein Wert von 6 mil. Das ist für ein Standardplatine sehr fein und nicht mehr problemlos machbar bzw. mit Zusatzkosten verbunden. In diesem Fall wird das Pad mit dem eingestellten Mindestwert von 8 mil generiert. Soll ein fester Wert für alle Pads bzw. Vias gelten, setzt man den MinWert gleich dem MaxWert. Der eingestellte Prozentwert ist dann nicht relevant. DiameterCheckBox: Für den Fall, dass Sie in der Bibliothek für ein Pad oder im LayoutEditor für ein Via einen Durchmesser vorgegeben haben, und dieser Durchmesser auch in den Innenlagen berücksichtigt werden soll, aktivieren Sie die jeweilige CheckBox Diameter. Standardmäßig werden DurchmesserVorgaben nur in den Außenlayern berücksichtigt. Das kann von Interesse sein, wenn man für ein Pad oder Via einen Durchmesser vorgibt, der die in Abhängigkeit vom Bohrdurchmesser errechnete RestringBreite überschreitet. Das Pad bzw. Via wäre dann in den Innenlagen kleiner als in den Außenlagen. Soll es in allen Lagen gleich groß sein, aktivieren Sie die Option Diameter. Standardmäßig ist diese Option bei neu angelegten Boards ausgeschaltet, wird aber beim Update von Boards aus Version 3.5 oder früher eingeschaltet, da in diesen Versionen Pads und Vias auf allen Layern den gleichen Durchmesser hatten. Das Layout wird so beim UpdateVorgang nicht verändert. Alle Maße dürfen auch in Millimeter eingegeben werden (z. B. 0.2mm). 163 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Shapes SMDs: Für SMDFlächen kann man hier einen Rundungsfaktor angeben. Der Wert liegt zwischen 0 % (keine Rundung) und 100 % (maximale Rundung). ➢ Roundness: 0 10 25 50 100 [%]. Rechts: Quadratisch 100 % Ganz rechts im Bild wurde anstatt eines länglichen SMDs ein quadratisches platziert. Nach Zuordnen der Eigenschaft Roundness = 100% wird das SMD rund. Pads: Hier bestimmt man die Form der Pads. Für Top und BottomLayer gibt es getrennte Einstellungsmöglichkeiten. Die Option As in library übernimmt die Form, wie sie im PackageEditor definiert wurde. Ein Klick auf Übernehmen zeigt die Änderung sofort im LayoutEditor an. In Innenlagen sind Pads und Vias, unabhängig von der Form an der Oberfläche der Platine, immer rund. Der Durchmesser ergibt sich aus den RestringEinstellungen. Sofern man einem Pad in der Bibliothek die Eigenschaft First gegeben hat, kann man hier für solche Pads eine bestimmte Form definieren. Das Verhältnis von Länge zu Breite von Long und OffsetPads wird mit der so genannten Elongation definiert (siehe Bild). Der Wert wird in Prozent angegeben. Klicken Sie mit der Maus in das entsprechende Feld für Long bzw. Offset, zeigt die Grafik rechts die entsprechende Rechenvorschrift: 100% entsprechen einem Seitenverhältnis von 2:1, 0% ergeben ein einfaches OctagonPad mit dem Seitenverhältnis 1:1. Maximal können 200% angegeben (Verhältnis 4:1) werden. 164 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung ➢ DesignRegeln: Einstellung der PadFormen Hinweise zur Darstellung im LayoutEditor: Verwendet man Pads und Vias mit unterschiedlichen Formen in den einzelnen Layern, werden alle Formen, die in den sichtbaren (über DISPLAY aktivierten) Signallayern verwendet werden, übereinander dargestellt. Wählt man für den Layer 17 Pads bzw. 18 Vias die Farbe 0 (das entspricht der Hintergrundfarbe), werden Pads und Vias in der Farbe und dem Füllmuster des jeweiligen Signallayers gezeichnet. Ist kein Signallayer eingeblendet, werden auch keine Pads oder Vias dargestellt. Wählt man für den Layer 17 Pads bzw. 18 Vias eine andere Farbe und es ist kein Signallayer sichtbar, werden Pads und Vias in der Form des obersten und untersten Signallayers dargestellt. Das gilt auch für Ausdrucke mit PRINT. Supply Legt die Einstellungen für ThermalSymbole fest. Der Wert Thermal isolation bestimmt den Abstand zwischen Polygon und Restring des Pads bzw. Vias, das über ein ThermalSymbol mit dem Polygon verbunden ist. Das Flag Generate Thermals for Vias erlaubt ThermalSymbole an Durchkontaktierungen. Ansonsten werden Vias voll an die Kupferfläche angeschlossen. Man kann diese Einstellung für einzelne Polygone über CHANGE THERMALS OFF und einen Klick auf das entsprechende Polygon auch deaktivieren. 165 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Bei Polygonen mit Gitterstruktur (Pour = hatch), werden nur für solche Vias ThermalSymbole generiert, die direkten Kontakt mit einer Gitterlinie des Polygons haben. Pads oder SMDs, die bei der PackageDefinition mit der Eigenschaft (Flag) NOTHERMALS (bzw. über CHANGE THERMALS OFF) gekennzeichnet werden, erhalten grundsätzlich kein Thermalsymbol. Masks Hier treffen Sie Einstellungen zur Lötstopmaske (Stop) und Lotpastenmaske (Cream). ➢ DesignRegeln: Einstellung für Lötstoplack und Lotpaste Der DefaultWert für den Lötstoplack beträgt genau 4 mil, d.h. Minimumwert ist gleich Maximumwert ist gleich 4 mil. Die Prozentangabe hat in diesem Fall keine Wirkung. Der Wert für die Lotpastenmaske ist 0, das heißt sie entspricht genau den SMDAbmessungen. Bei einer prozentualen Bestimmung der Maskendaten innerhalb eines Minimum und MaximumWertes ist bei SMDs und Pads der Form Long bzw. Offset die kleinere Abmessung maßgebend. Der Wert für Cream wird, genauso wie bei Frame, positiv angegeben, obwohl das eine Verkleinerung der Lotpastenmaske (Creamframe) bewirkt. Die Lotpastenmaske wird nur für SMDs erzeugt und wird im Layer 31 tCream bzw. 32 bCream dargestellt. Die Lötstopmaske wird im Layer 29 tStop bzw. 30 bStop gezeichnet. 166 6.3 Vorüberlegungen zur Platinenerstellung Setzt man bei der PackageDefinition für ein Pad oder SMD das Flag STOP oder CREAM (nur SMD) auf OFF, generiert EAGLE kein Lötstop bzw. Lotpastensymbol. Limit bestimmt in Abhängigkeit des Bohrdurchmessers, ob eine Durchkon taktierung (Via) mit Lötstoplack bedeckt werden soll oder nicht. Beispiel: Standardmäßig ist der Wert für Limit auf 0 gesetzt. Das bedeutet, dass alle Vias ein Lötstopsymbol erhalten, also frei von Lötstoplack sind. Setzt man den Wert für Limit = 24 mil werden alle Durchkontaktierungen bis zu einem Bohrdurchmesser von 24 mil zulackiert (kein Lötstopsymbol). Die größer gebohrten Vias erhalten ein Lötstopsymbol. Für ein Via, das unter dem LimitWert liegt, kann man mit CHANGE STOP ON ein STOPFlag setzen. Es wird dann trotzdem ein Lötstopsymbol erzeugt. Misc Hier kann man verschiedene Prüfungen, die der DesignRuleCheck ausführt, ein bzw. ausschalten: Raster prüfen prüft, ob Objekte exakt im aktuell mit GRID eingestellten Raster liegen. Diese Prüfung ist nicht immer sinnvoll, da in vielen Fällen Bauteile mit metrischem und imperialem Raster gleichzeitig verwendet werden. Ein gemeinsames Raster lässt sich in diesem Fall nicht finden. Winkel prüfen stellt fest, ob alle Leiterbahnen in einem Vielfachen von 45Grad verlegt wurden. Diese Prüfung ist standardmäßig ausgeschaltet, kann aber bei Bedarf aktiviert werden. Schriftart prüfen Der DRC prüft ob Texte im Layout mit VektorFont geschrieben wurden. Findet er Texte, die nicht mit VektorFont dargestellt werden, zeigt er einen Fehler an. Da der CAMProzessor bei der Erzeugung von Fertigungsdaten nur den VektorFont verwendet, ist diese Prüfung notwendig. Verwenden Sie beispielsweise den ProportionalFont im BottomLayer zwi schen zwei Leiterbahnen und geben dann das Layout über den CAM Prozessor als GerberDatei aus, kann es unter Umständen vorkommen, dass auf der Platine aufgrund der geänderten Schriftart (Texthöhe und länge können sich ändern) die beiden Leiterbahnen kurzgeschlossen sind. Default: eingeschaltet. Sperrflächen prüfen wird deaktiviert, wenn Sie Kupfer nicht gegenüber Sperrflächen in den Layern 39 tRestrict bzw. 40 bRestrict prüfen wollen. Sind Sperrflächen und Kupferobjekte in einem gemeinsamen Package definiert, werden sie grundsätzlich nicht gegeneinander geprüft! Sperrflächen, die durch Polygone mit der Eigenschaft Cutout definiert sind, werden vom DRC nicht geprüft! 167 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Default: eingeschaltet. Die UNDO/REDOPuffer erfasst. Einstellung der DesignRegeln wird im 6.4 Platine erstellen Nachdem Sie den Schaltplan angelegt haben, klicken Sie das BoardIcon an. Es entsteht eine neue Platine, neben der die mit Luftlinien verbundenen Bauelemente platziert sind. Versorgungspins werden mit den Signalen verbunden, die ihrem Namen entsprechen, falls nicht explizit ein anderes Netz mit ihnen verbunden wurde. Wird ein Board aus einem hierarchischen Schaltplan erzeugt, werden die Bauteile entsprechend ihrer Herkunft nach den ModulInstanzen gruppiert. Das Platzierungsraster ist standardmäßig auf 50 mil (1,27mm) festgelegt. Wenn Sie ein anderes Platzierungsraster bevorzugen, können Sie dieses bei der Erzeugung der Platine mit dem BOARDBefehl angeben. Sollen die Bauteile beispielsweise im Raster 1 mm angeordnet werden, tippen Sie in der Kommandozeile des SchaltplanEditors: BOARD 1mm Die Einheit muss in der Kommandozeile spezifiziert werden. Die Platine ist über die Forward&BackAnnotation mit der Schaltung ver bunden. Sofern beim Bearbeiten immer beide Dateien gleichzeitig geladen sind, ist gewährleistet, dass sie konsistent bleiben. Änderungen in einer Datei werden sofort in der anderen ausgeführt. Wenn Sie aus Ihrem Schaltplan bereits ein Layout erzeugt haben und im Schaltplan weitere Bauteile platzieren, werden die zugehörigen Packages im LayoutEditor im aktuell eingestellten Raster platziert. Wird zum Beispiel der Schaltplan ohne Layout geladen und bearbeitet, kann man die Konsistenz verlieren. Die Forward&BackAnnotation arbeitet nicht mehr. Unterschiede müssen dann nach den Fehlermeldungen des ERC manuell behoben werden (siehe Seite 210). Wenn im Control Panel für Ihre Platine eine Beschreibung angezeigt werden soll, können Sie diese im LayoutEditor im Menü Bearbeiten/Description anlegen. Es ist möglich HTMLTags zur Formatierung zu verwenden. Ohne Schaltplan-Editor Falls Sie ohne SchaltplanEditor arbeiten, müssen Sie eine neue Platinen Datei anlegen, die Packages mit dem ADDBefehl platzieren und mit dem SIGNALBefehl die Verbindungen (Airwires) definieren. Zum Verständnis lesen Sie bitte den Abschnitt Bauteile platzieren auf Seite 128 und den Abschnitt Netzklassen festlegen auf Seite 136. Diese beiden Punkte gelten im LayoutEditor genauso wie im SchaltplanEditor. 168 6.4 Platine erstellen Auch das Definieren von Attributen ist im LayoutEditor möglich. Lesen Sie dazu den Abschnitt auf Seite 141. Das weitere Vorgehen ist identisch für Benutzer mit oder ohne Schaltplan Editor. Platinenumriss festlegen Eine Platine, die neu aus einem Schaltplan erzeugt wird, sieht zunächst aus wie im folgenden Bild gezeigt: ➢ BoardBefehl: Das Layout aus dem Schaltplan erzeugen Die Bauteile werden am linken Rand der Platine automatisch platziert. Die Platinenumrandung wird üblicherweise als dünne Linie mit dem WIREBefehl im Layer 20 Dimension gezeichnet. Auch runde Platinenformen lassen sich einfach erzeugen. Verwenden Sie dafür den CIRCLEBefehl mit einer Linienstärke (Width) nahe 0. Sie können auch einen Platinenumriss aus einer Bibliothek (z. B. 19inch.lbr) über ADD platzieren. Alternativ kann man mit dem SCRIPTBefehl eine ScriptDatei einlesen. Beispielsweise lässt sich die Datei euro.scr verwenden. Tippen Sie einfach in der Kommandozeile: SCRIPT EURO Der Platinenumriss dient gleichzeitig als Begrenzungslinie Autorouter/FollowmeRouter (falls vorhanden). für den 169 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Wenn Ihrer Platine zusätzliche Ausfräsungen enthalten soll, zeichnen Sie die notwendigen Fräskonturen am Besten in einem eigenen Layer, zum Beispiel im Layer 46 Milling. Verwenden Sie dazu den WIREBefehl mit einer Linienstärke von 0. Bauteile anordnen Schieben Sie die Bauteile an die gewünschten Positionen. Dazu verwenden Sie den MOVEBefehl. Bauteile können direkt angeklickt oder über den Namen angesprochen werden. Tippen Sie beispielsweise MOVE R14 in die Kommandozeile, hängt das Bauteil mit Namen R14 direkt an der Maus und kann platziert werden. Eine exakte Platzierung erfolgt über die Eingabe: MOVE R14 (0.25 2.50) Der Aufhängepunkt von R14 liegt nun auf dieser Koordinate. Halten Sie beim Selektieren eines Bauteils die CtrlTaste gedrückt, springt der Aufhängepunkt an den Mauszeiger und wird dabei in das aktuell eingestellte Raster gezogen. Ein Gruppe von Bauteilen kann mit GROUP und MOVE verschoben werden. Zeichnen Sie nach dem Klick auf das GROUPIcon einen Rahmen um die gewünschten Objekte, klicken Sie MOVE und bei gedrückter CtrlTaste mit der rechten Maustaste in die Gruppe um sie zu selektieren. Mit linkem Mausklick setzen Sie die Gruppe an der gewünschten Stelle ab. ROTATE oder rechter Mausklick bei aktivem MOVEBefehl dreht ein Bauteil um jeweils 90 Grad. Das gilt auch für Gruppen. Soll ein Bauteil in einem beliebigen Winkel platziert werden, kann man diesen direkt bei ADD oder auch nachträglich bei ROTATE oder MOVE in der Parameterleiste angeben. ➢ Parameterleiste für ROTATE, MOVE, ADD, COPY Neben dem WinkelFeld sehen Sie die Einstellung für das Spin und Mirror Flag. Das linke SpinIcon ist gedrückt, wenn das SpinOption nicht gesetzt ist. Das bedeutet, dass Texte immer so dargestellt werden, dass Sie von unten beziehungsweise von rechts lesbar sind. Aktiviert man die SpinOption – das rechte SpinIcon 170 ist gedrückt – wird 6.4 Platine erstellen der Text in jedem beliebigen Winkel gedreht dargestellt. Der Text kann also auch auf dem Kopf stehen. Mit dem MirrorIcon in der Parameterleiste bestimmen Sie, auf welcher Platinenseite das Bauteil platziert wird. Im Normalfall auf der Oberseite. In diesem Fall ist das linke MirrorIcon gedrückt. Wollen Sie das Bauteil auf der Unterseite platzieren, spiegeln Sie es, indem Sie auf das rechte der beiden Icons klicken. Alternativ kann man auch mit der Kommandozeile arbeiten: ROTATE R45 'IC1' ; an, drehen Sie das Bauteil IC1 von der bisherigen Position um 45 Grad weiter. Haben Sie beispielsweise versucht das Bauteil mit dem ROTATE Befehl und gedrückter Maustaste direkt zu drehen und dann festgestellt, dass Sie den gewünschten Winkel nicht exakt einstellen konnten (aufgrund eines zu grob eingestellten Rasters), geben Sie ROTATE =R45 'IC1' ; in der Kommandozeile an. So wird das Bauteil mit einem Winkel von 45 Grad platziert. Das =Zeichen steht für eine absolute Winkelangabe; die Ausgangslage spielt keine Rolle. Handelt es sich beispielsweise um ein SMDBauteil, das auf der Unterseite der Platine platziert werden soll, kann man auch gleich noch das MirrorFlag zum Spiegeln des Bauteils angeben, also ROTATE =MR45 'IC1' ; Gibt man zusätzlich das SpinFlag an, erreicht man, dass Texte von oben lesbar sind, also auf den Kopf gestellt werden. ROTATE =SMR180 'IC1' ; Das SpinFlag ist alternierend, d. h. geben Sie es ein weiteres Mal an, wird der Text wieder von unten bzw. von rechts lesbar dargestellt. Prüfen Sie immer wieder, ob die Platzierung günstig oder ungünstig ist. Dazu verwenden Sie den Befehl RATSNEST. Dieser berechnet die kürzesten Verbindungen der Airwires. Bei Platinen mit vielen Signalen kann es sinnvoll sein, zur besseren Übersichtlichkeit, einige der Luftlinien auszublenden oder nur bestimmte anzeigen zu lassen. Um zum Beispiel die Luftlinien der Signale VCC und GND auszublenden, tippen Sie in der Kommandozeile RATSNEST ! VCC GND Wollen Sie wieder alle Luftlinien sehen, tippen Sie RATSNEST * Mehr dazu finden Sie in der Hilfe zum RATSNESTBefehl. Die Position bestimmter Bauteile wird gezeigt, indem Sie bei aktiviertem SHOWBefehl den Bauteilnamen in die Kommandozeile tippen oder direkt auf ein Objekt klicken. 171 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Ein Klick mit INFO auf ein Bauteil gibt detaillierte Auskunft über dessen Eigenschaften. Manche Eigenschaften können direkt verändert werden. Mit dem LOCKBefehl kann man Bauteile fixieren. Sie können dann nicht mehr verschoben werden. Mit Shift+LOCK wird das Bauteil wieder frei gegeben. Der LOCKBefehl lässt sich auch auf Gruppen anwenden. Liegt der Name bzw. ValueText an einer ungünstigen Stelle, lösen Sie beide mit SMASH vom Bauteil und schieben sie mit MOVE an eine beliebige Position. Dabei wird eine Linie vom Text zum Aufhängepunkt des zugehörigen Objekts angezeigt. So erkennt man zu welchem Bauteil der gelöste Text gehört. Ein Klick mit DELETE auf einen der beiden Texte macht ihn unsichtbar. Halten Sie während des SMASHBefehls die ShiftTaste gedrückt, erscheinen die Texte wieder an der ursprünglichen Position. Sie sind nun nicht mehr vom Bauteil gelöst (unsmash). Das kann man auch erreichen, indem man im Kontextmenü über Eigenschaften die Option Smashed deaktiviert. Bitte beachten Sie, dass bei der Erzeugung von Fertigungsdaten mit Hilfe des CAMProzessor immer der VektorFont benutzt wird. Es ist also sinnvoll, Texte im Layout, zumindest in den Signallayern, immer mit VektorFont zu schreiben. Nur so entspricht die Darstellung der Texte im Layout letztendlich der Realität. Weitere Informationen zum Thema VektorFont finden Sie auch auf den Seiten 55 und 185. Attribute für Bauteile und globale Attribute Wenn Sie einem Bauteil außer Name und Value noch beliebige weitere Informationen zuordnen wollen, ist das mit Hilfe des ATTRIBUTBefehls möglich. Falls ein Bauteil keine Attribute aus der Bibliothek mitbringt, kann die Definition im Schaltplan oder auch im Layout erfolgen. Bei aktiver Forward&BackAnnotation werden die Änderungen im Schaltplan direkt in das Layout übertragen. Wenn Sie jedoch ein Attribut im Layout ändern, wird diese Änderung nicht zurück in den Schaltplan übertragen. Die LayoutAttribute sind so gesehen unabhängig. Sie können im Layout auch gelöscht werden. Die Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout bleibt trotzdem erhalten. Globale Attribute sind nicht bauteilspezifisch und gelten für die aktuelle Platinendatei. Diese können im Board bzw. Schaltplan unabhängig voneinander definiert werden. Detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie im Abschnitt über das Erstellen des Schaltplans ab Seite 141. 172 6.4 Platine erstellen Beidseitig bestückte Platinen Soll die Platine auch auf der BottomSeite bestückt werden, verwendet man MIRROR. So werden die Bauteile auf die Unterseite gespiegelt. SMDFlächen, Bestückungsdruck und die Funktionslayer für Lötstop und Lotpastenmaske werden dabei automatisch berücksichtigt. Bei aktivem ADD, COPY, MOVE oder PASTEBefehl kann man ein Bauteil oder eine gewählte Gruppe mit der mittleren Maustaste spiegeln. Im PackageEditor werden Bauteile immer auf der TopSeite definiert! Austauschen von Bauteilen oder Gehäuseformen Wollen Sie während der Entwicklung des Layouts die gewählte Bauform durch eine andere ersetzen, haben Sie, je nach Situation, die Möglichkeit, den PACKAGE bzw. den REPLACEBefehl zu verwenden. PACKAGE-Befehl Es wird vorausgesetzt, dass Layout und Schaltplan konsistent sind und das Device mit mehr als einer PackageVariante angelegt wurde. ➢ ÄnderePackageDialog Tippen Sie in der Kommandozeile den Befehl PACKAGE oder klicken Sie alternativ mit der rechten Maustaste auf das zu ersetzende Bauteil und wählen aus dem Kontextmenü den Eintrag Package. Sie könnten als dritte Variante auch auf das CHANGEIcon im Befehlsmenü klicken und die Option Package wählen. Aus dem folgenden Dialog wählen Sie das gewünschte Package und bestätigen mit OK. 173 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Ist die Option Alle Technologien anzeigen aktiviert, werden die Package Varianten aller verfügbaren Technologien dieses Bausteins gezeigt. Ist die Option nicht aktiv, sehen Sie nur Packages, die in der gewählten Technologie definiert sind. Das Austauschen des Packages kann auch im Schaltplan erfolgen. Ist für das Bauteil noch keine passende PackageVariante angelegt, muss vorher ein entsprechendes Package in der Bibliothek definiert, oder von einer anderen Bibliothek kopiert werden. Das Anlegen der neuen PackageVariante ist im Kapitel Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ab Seite 271 beschrieben. Wird ein Package ersetzt, dem Sie mit VALUE einen neuen Wert zugeordnet haben, obwohl das Device in der Bibliothek mit VALUE Off definiert wurde, bleibt der Wert unverändert. Siehe auch Seite 92. Wenn Sie für mehrere gleiche Bauteile die PackageVariante ändern wollen, können Sie das über die Kommandozeile ausführen. Definieren Sie zunächst eine Gruppe, die alle gewünschten Bauteile enthält. Tippen Sie dann in der Kommandozeile CHANGE PACKAGE 'neuer-device-name' und klicken Sie dann mit Ctrl + rechter Maustaste in die Zeichnung. Der Name der neuen PackageVariante muss in einfache Hochkommas gesetzt werden. REPLACE-Befehl Bei konsistentem Schaltplan/Layout-Paar Wenn Sie ein Bauteil durch ein anderes ersetzen wollen, verwenden Sie den REPLACEBefehl. Dieser öffnet das aus dem ADDDialog bekannte Fenster, in dem man nach Bauteilen suchen kann. Nach Auswahl des gewünschten Bauteils klicken Sie auf das Element im Schaltplan oder Layout, das ersetzt werden soll. Altes und neues Bauteil müssen kompatibel sein, das heißt ihre benutzten Gatter und angeschlossenen Pins bzw. Pads müssen entweder über ihre Namen oder ihre Koordinaten zusammenpassen. Ansonsten ist ein Austausch nicht möglich. Bei einem Layout ohne Schaltplan Haben Sie ein Layout ohne zugehörigen Schaltplan, tauschen Sie Packages mit dem REPLACEBefehl aus. REPLACE öffnet das Fenster des ADDBefehls, in dem man nach Bauteilen suchen kann. Nach Auswahl des gewünschten Packages klicken Sie auf das Bauteil, das ersetzt werden soll. Der REPLACEBefehl kennt im Layout zwei Betriebsarten, die über den SET Befehl eingestellt werden können: SET REPLACE_SAME NAMES; (default) SET REPLACE_SAME COORDS; Die erste Betriebsart erlaubt ein Austauschen von Packages, deren Pad bzw. SMDNamen identisch sind. Die Lage der Anschlussflächen ist beliebig. 174 6.4 Platine erstellen Im zweiten Fall (replace_same coords) müssen die Pads bzw. SMDs im neuen Package auf denselben Koordinaten (relativ zum Ursprungspunkt) liegen. Die Namen dürfen unterschiedlich sein. Der Text für Name und Value eines Bauteils wird nur ausgetauscht, wenn diese nicht mit SMASH vom Bauteil losgelöst sind. Das neue Package kann aus einer anderen Bibliothek stammen., es darf zusätzliche Pads und SMDs enthalten. Anschlüsse des alten Package, die mit Signalen verbunden sind, müssen entsprechend auch im neuen Package vorhanden sein. Das neue Package darf auch weniger Anschlüsse haben, wenn diese Bedingung erfüllt ist. Ändern der Technology Es ist jederzeit möglich, die Technologie eines Bauteils im Layout zu verändern, sofern in der Bibliotheksdefinition unterschiedliche Technologien angelegt wurden. Verwenden Sie den CHANGEBefehl, Option Technology oder den TechnologyBefehl über das Kontextmenü (rechter Mausklick auf das Package). Die Vorgehensweise ist identisch mit dem vorher beschriebenen Austauschen einer Gehäuseform über PACKAGE. Sperrflächen definieren Falls gewünscht, zeichnet man Sperrflächen für den Autorouter/Followme Router als Rechtecke, Polygone oder Kreise in den Layern 41 tRestrict und 42 bRestrict. In diesen Bereichen dürfen keine Kupferelemente im Top oder BottomLayer liegen. Diese Flächen werden beim DesignRuleCheck geprüft und vom Autorouter/FollowmeRouter berücksichtigt. Auch Polygone im Top bzw. BottomLayer halten diese Bereiche frei. Im Layer 43 vRestrict zeichnen Sie Sperrflächen für den Autorouter/Follow meRouter. In diesen Bereichen werden keine Vias gesetzt. Vias, die Sie mit dem VIABefehl in einer vRestrictFläche platziert haben, werden vom DRC nicht geprüft und somit auch nicht als Fehler gemeldet. Routen – Manuelles Verlegen von Leiterbahnen Mit dem ROUTEBefehl lassen sich jetzt die Luftlinien in Leitungen umwandeln. Ein Klick auf die mittlere Maustaste während des Verlegens einer Leiterbahn erlaubt den Layer zu wechseln. Es wird automatisch eine Durchkontaktierung gesetzt. Ein Klick mit der rechten Maustaste ändert die Eigenschaft, wie die Leiterbahn an der Maus hängt und verlegt werden soll (SETBefehl, Parameter Wire_Bend). Darunter befinden sich auch Modi, die es erlauben, die Leiterbahnen in 90GradBögen bzw. in freien Bögen zu verlegen. Sofern Ihre Lizenz das AutorouterModul unterstützt, gibt es zwei spezielle KnickwinkelEinstellungen (Wire_Bend 8 und 9), bei denen der ROUTE Befehl als FollowmeRouter arbeitet. Der FollowmeRouter kann eine selektierte Signallinie automatisch verlegen. Die Position des Mauszeigers bestimmt den Weg der Leiterbahn. Es werden dabei die Vorgaben aus den 175 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine DesignRegeln und die relevanten Einstellungen aus dem AutorouterSetup berücksichtigt. Eine Beschreibung zur Funktion und Verwendung des FollowmeRouters finden Sie im AutorouterKapitel. Signalname und Netzklasse werden während des Verlegens in der Statuszeile angezeigt. Ist eine Signallinie vollständig verlegt, bestätigt EAGLE die korrekte Verbindung beim Absetzen mit einem kurzen Piepton. Der Signalname lässt sich auch direkt über die Kommandozeile angeben, zum Beispiel ROUTE VCC. Nach Betätigen der Eingabetaste hängt die Leiterbahn direkt an der Maus. Der Startpunkt des Routings liegt an einem Signalstützpunkt, der der aktuellen Mausposition am nächsten ist. Soll die Leiterbahn an einer Durchkontaktierung beginnen, drücken Sie die CtrlTaste und klicken Sie auf das Via. Falls für einzelne Signale kein Verdrahtungsweg mehr existiert, verschiebt man andere Leitungen mit MOVE und SPLIT oder verändert über CHANGE Eigenschaften von Leiterbahnen (Width, Layer). SPLIT kann man dazu verwenden, bereits verlegten Leiterbahnen einen neuen Verlauf zugeben. Man kann Segment für Segment neu verlegen und dann den bisherigen Verlauf mit Ctrl + DELETE und/oder RIPUP entfernen. Soll an einer bestimmten Stelle eine Durchkontaktierung platziert werden, kann man das mit dem VIABefehl tun. Über NAME gibt man dem Via einen Signalnamen. Wenn Sie eine Leiterbahn eines teilverlegten Signals an einer anderen Stelle beginnen wollen als am Anfang oder Ende der Luftlinie (beispielsweise auf einer entfernteren Stelle einer Leiterbahn, die zum Signal gehört), drücken Sie die CtrlTaste und klicken dann auf die Stelle an der Sie beginnen wollen. So wird von dieser Stelle aus eine Luftlinie erzeugt (siehe auch Hilfefunktion zu ROUTE). Beendet man eine Leiterbahn an einer Stelle an der in einem anderen Layer ebenfalls eine Leiterbahn desselben Signals verläuft, wird bei gedrückter ShiftTaste automatisch eine Durchkontaktierung gesetzt, ansonsten nicht. Luftlinien der Länge 0 (zum Beispiel von Top nach Bottom) werden als Kreuz im Layer 19 gezeichnet. Falls Sie eine MehrlagenPlatine entwerfen und Blind und Buried bzw. MicroVias verwenden wollen, beachten Sie die Hinweise (auch zum VIA Befehl) im Abschnitt MultilayerPlatinen ab Seite 187. Während des Verlegens einer Leiterbahn berechnet EAGLE automatisch die kürzeste Verbindung zum nächstgelegenen Punkt des Signals. Diese wird durch eine Signallinie (Airwire) angezeigt. Pads und SMDs, die zu dem Signal gehören, das Sie gerade verlegen, haben eine sogenannte MagnetischePadsFunktion: Innerhalb eines bestimmten Radius um das Pad, wird die Leiterbahn automatisch an den Pad bzw. SMDMittelpunkt geführt. Das heißt, sobald die Länge der automatisch berechneten Luftlinie kürzer ist als der Fangradius, 176 6.4 Platine erstellen schnappt sich das Pad die zu verlegende Leiterbahn. Dabei ist es unerheblich, ob das Pad oder SMD genau im aktuell eingestellten Raster liegt oder nicht. Der Pad bzw. SMDMittelpunkt ist immer der Fangpunkt. Entfernen Sie sich mit der Maus wieder vom Pad über diesen Grenzwert hinaus, erscheint die Luftlinie wie vorher, und die zu verlegende Leiterbahn folgt wieder dem Mauszeiger. Den Fangradius bestimmen Sie im Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes. Der Standardwert ist 20 mil. Es ist sinnvoll, während des Routens immer wieder den Befehl RATSNEST zu starten, um alle Signallinien neu zu berechnen. Bei komplexen Platinen kann es sinnvoll sein, den Fangradius (siehe Seite 123) über das Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes anzupassen. Sollten Sie eine verlegte Leitung oder Teile davon wieder in eine Signallinie verwandeln wollen oder ein Via entfernen, benutzen Sie RIPUP. Mit Klick auf eine Leiterbahn wird diese zwischen den nächsten Knickpunkten aufgelöst. Klicken Sie nochmals auf diese Stelle (auf die Signallinie), löst sich der ganze Zweig des Signals bis zu den nächsten Pads hin auf. Wollen Sie ein ganzes Signal wandeln, klicken Sie RIPUP und geben in der Kommandozeile den Namen des Signals an. Es dürfen auch mehrere gleichzeitig angegeben werden. Der Befehl RIPUP GND VCC +5V wandelt die drei Signale GND, VCC und +5V in Luftlinien um. RIPUP ! GND VCC hingegen wandelt alle Signale außer GND und VCC in Luftlinien um. RIPUP ; wandelt alle Signale (die im Editor sichtbar sind) in Luftlinien um. Um wirklich alle zu erreichen, müssen alle Layer, in denen Leiterbahnen gezeichnet sind, sichtbar sein (DISPLAY). Sollen Leiterbahnen in Radien verlegt oder Leiterbahnverläufe geglättet werden, beachten Sie bitte die Hinweise zum MITERBefehl in der Hilfe Funktion. Mit der Angabe des MiterRadius bestimmt man, wie die Wire Verbindungspunkte abgeschrägt werden sollen. Ein positiver Wert für den Radius erzeugt eine Rundung, ein negativer Wert eine Gerade. Der Miter Radius wirkt sich auf verschiedene WireBends aus (0, 1, 3, 4; siehe auch SETBefehl) und wird zusätzlich in der Parameterleiste der Befehle SPLIT, ROUTE, WIRE und POLYGON angezeigt. Bei aktivem WIRE oder ROUTEBefehl kann man sich mit der rechten Maustaste durch die vorher angesprochenen WireBends, die Knickmodi, durchklicken. Insgesamt kennt EAGLE zehn Einstellungen (0..9), die in der Parameterleiste angezeigt werden. Die beiden Modi 8 und 9 sind spezielle Einstellungen für den FollowmeRouter und sind nur verfügbar, wenn Sie das AutorouterModul besitzen. Wird beim Klicken mit der rechten Maustaste gleichzeitig die ShiftTaste gedrückt, kehrt sich die Auswahlreihenfolge um. Bei gedrückter CtrlTaste 177 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine kann man zwischen zwei komplementären WireBends wechseln. Probieren Sie es einfach aus. Sollen nur einige WireBends über den rechten Mausklick zur Verfügung stehen, kann man das beispielsweise in der Datei eagle.scr definieren. Angenommen Sie arbeiten nur mit den WireBends 2, 5, 6 und 7, lautet die Syntax hierfür: SET WIRE_BEND @ 2 5 6 7 ; Falls Sie doch mal einen anderen Knickmodus nutzen wollen, können Sie diesen über die Parameterleiste wählen. Das Verlegen der Leiterbahnen kann man auch dem Autorouter überlassen. Informationen dazu finden im AutorouterKapitel. Das Verlegen von Leiterbahnen mit dem FollowmeRouter wird in einem Abschnitt des AutorouterKapitels beschrieben. Kupferflächen definieren mit POLYGON EAGLE kann Bereiche einer Platine mit Kupfer füllen. Zeichnen Sie einfach die Umrandung der Fläche mit dem POLYGONBefehl. Das Polygon wird in der Umrissdarstellung als gepunktete Linie gezeichnet. Mit NAME und Klick auf die Polygonumrandung geben Sie dem Polygon einen Signalnamen. So werden alle Objekte, die dieses Signal führen, an das Polygon angeschlossen. Pads und auch optional Vias (wird in den Design Regeln festgelegt) werden über ThermalSymbole mit der Kupferfläche verbunden. Signalfremde Objekte werden mit bestimmten Mindestabständen frei gehalten. RATSNEST berechnet die Flächeninhalte aller Polygone im Layout und stellt diese auch dar. Wenn Sie beim RATSNESTBefehl einen Signalnamen angeben, zum Beispiel RATSNEST GND werden nur die Polygone berechnet, die zum angegebenen Signal GND gehören. Andere Polygone bleiben unverändert in der Umrissdarstellung. RIPUP und ein Klick auf die PolygonUmrandung machen den Inhalt wieder unsichtbar. Haben Sie mehrere Polygone in der Platine, kann man über RIPUP @ ; alle Polygonflächen in den Umrissmodus schalten. Sollen alle Polygone eines bestimmten Signals wieder in der Umrissdarstellung gezeigt werden, geben Sie den Signalnamen an, zum Beispiel: RIPUP @ GND ; Mehr Informationen dazu gibt es in der Hilfefunktion zu RIPUP. 178 6.4 Platine erstellen Der Inhalt des Polygons wird nicht in der Platinendatei gespeichert. Laden Sie eine Datei neu, dann sehen Sie nur die gepunktete Umrisslinie des Polygons. Erst RATSNEST berechnet und zeigt die gefüllte Fläche. Verschiedene Optionen können direkt beim Zeichnen des Polygons über die Parameterleiste oder auch nachträglich über CHANGE verändert werden. ➢ POLYGONBefehl: Parameterleiste (in zwei Zeilen aufgeteilt) Width: Strichstärke mit der das Polygon gezeichnet wird. Wählen Sie die Breite so groß wie möglich. Das vermeidet unnötige Datenmengen beim Herstellen der Platine. Liegt die Strichstärke unter der Auflösung des Ausgabetreibers im CAMProzessor erfolgt eine Warnung. Feinere Linienstärke erlaubt eine bessere Verzweigung des Polygons. Pour: Art der Füllung: Volle Fläche (Solid) oder Gitterstruktur (Hatch). Der spezielle Füllmodus Cutout bewirkt dass ein Polygon von allen anderen SignalPolygonen im gleichen Layer subtrahiert wird. Geeignet zum Beispiel für Ausschnitte (Sperrflächen) in SignalPolygonen in Innenlagen. Rank: Überlappende Polygone dürfen keine Kurzschlüsse erzeugen. Deshalb kann man mit Hilfe von Rank bestimmen, welche Polygone von anderen subtrahiert werden. Ein Polygon mit Rank = 1 hat die höchste Priorität im LayoutEditor (es wird in keinem Fall durch andere Polygone, die im LayoutEditor gezeichnet wurden, etwas subtrahiert), eines mit Rank= 6 die niedrigste. Sobald ein Polygon mit höherem Rank überlappt, wird von dem mit Rank = 6 der entsprechende Bereich ausgespart. Polygone mit gleichem Rank werden gegeneinander vom DRC geprüft. Dieser Parameter wirkt nur bei Polygonen mit unterschiedlichen Signalen. Polygone, die dasselbe Signale führen, werden einfach übereinander gelegt. Rank ist hier ohne Wirkung. Polygone, die im PackageEditor erzeugt werden und keinem Signal zugeordnet sind, werden immer freigerechnet. Hier gibt es die Eigenschaft Rank nicht. Spacing: Wird für Pour die Option Hatch gewählt, bestimmt dieser Wert den Abstand der Gitterlinien. Isolate: 179 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Definiert den Wert, den das Polygon gegenüber potentialfremdem Kupfer und Objekten im DimensionLayer oder den entsprechenden Restrict Layern (t/bRestrict) einhalten muss. Sind in den DesignRegeln oder Netzklassen für spezielle Signale höhere Werte definiert, gelten diese. Bei Polygonen mit unterschiedlichem Rank, bezieht sich Isolate immer auf die gezeichnete Außenkontur des Polygons, auch wenn das Polygon im berechneten Zustand eine andere Kontur hat, zum Beispiel durch einen Wire verdrängt wird. Der tatsächliche Abstand kann größer als der Isolate Wert sein. Thermals: Bestimmt ob im Polygon Pads über ThermalSymbole oder voll an die Kupferfläche angeschlossen werden. Das gilt auch für Vias, sofern diese Option in den DesignRegeln (SupplyTab) aktiviert wurde. Die Breite der Thermalanschlüsse ergibt sich aus dem halben Bohrdurchmesser des Pads bzw. Vias. Die minimale Breite entspricht dem Wert der Strichstärke (width), die maximale Breite dem Wert der doppelten Strichstärke. Die Länge der Thermalanschlüsse wird über den Wert Thermal isolation im SupplyTab der DesignRegeln eingestellt. Wählen Sie die Strichstärke für Polygone nicht zu fein, da ansonsten die Thermalstege für die benötigte Stromlast nicht ausreichend dimensioniert werden! Das gilt auch für Engstellen im Layout. Die Strichstärke bestimmt auch die minimale Breite des Polygons! Orphans: Bestimmt ob Inseln innerhalb des Polygons, die keine elektrische Verbindung zum PolygonSignal haben, dargestellt werden oder nicht. Bei Orphans = Off werden sie eliminiert. Bitte achten darauf, dass die Kontur eines Polygons an einer Stelle nicht mehrfach gezeichnet (überlappt) wird, und dass sich die Kontur nicht schneidet. In diesem Fall ist es EAGLE nicht möglich den Flächeninhalt zu berechnen. In dem Fall wird eine Fehlermeldung 'Signalname' enthält ein ungültiges Polygon! ausgegeben, der RATSNESTBefehl wird abgebrochen. Sollte diese Meldung erscheinen, muss die Polygonkontur korrigiert werden. EAGLE zeigt einen der betroffenen Polygonpunkte im Bildschirmmittelpunkt. Ohne Korrektur des Polygons ist es nicht möglich, Fertigungsdaten über den CAMProzessor zu erzeugen, da dieser bei der Datenausgabe alle Polygone im Layout automatisch berechnet. 180 6.4 Platine erstellen Bleibt nach dem Berechnen eines Polygons die UmrissDarstellung erhalten, sollten Sie die PolygonParameter Width, Isolate und Orphans und den Namen des Polygons überprüfen. Vermutlich kann die Polygon Füllung keines der Objekte erreichen, die mit dem PolygonSignal verbunden werden sollen. Durch Umbenennen eines Polygons mit NAME kann man es einem anderen Signal zuordnen. 6.5 DRC − Layout überprüfen und Fehler korrigieren Spätestens am Ende der LeiterplattenEntwicklung führen Sie den Design Rule Check (DRC) durch. Sofern Sie bisher noch keine DesignRegeln für das Layout festgelegt haben, ist jetzt die letzte Gelegenheit. Sehen Sie sich dazu das Kapitel Festlegen der DesignRegeln ab Seite 158 an. Klicken Sie dazu auf das DRCIcon im Befehlsmenü im WerkzeugeMenü. oder auf den Eintrag Layout prüfen (Drc) ➢ Design Rule Check starten Nachdem Sie die Einstellungen getroffen haben, starten Sie mit einem Klick auf Prüfen die Fehlerprüfung. Die DesignRegeln werden dabei direkt in der LayoutDatei gespeichert. 181 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Die übliche Vorgehensweise ist es, zuerst über Bearbeiten/DesignRegeln die allgemeinen DesignRegeln festzulegen und bei Bedarf die Prüfung über den DRCBefehl zu starten. Auch beim Aufruf über den DRCBefehl können die DesignRegeln verändert werden. Manche Einstellungen, wie Restring, wirken sich direkt auf das Layout aus. Mit einem Klick auf Auswählen legen Sie den Bereich im Layout fest, der geprüft werden soll. Ziehen Sie einfach mit der Maus ein Rechteck über die gewünschte Fläche. Anschließend startet die Fehlerprüfung automatisch. Klicken Sie auf Übernehmen, um die bisherigen Einstellungen in die Board Datei zu übertragen. So gehen die gewählten Werte nicht verloren, wenn Sie die Fehlerprüfung nicht sofort starten und den DRCDialog nochmal Abbrechen wollen. Es werden immer alle Signallagen geprüft, egal ob sie dargestellt werden oder nicht (DISPLAYBefehl). Das DRC-Fehler-Fenster Stellt der DRC Fehler fest, öffnet sich automatisch eine DRCFehlerliste. Diese Liste kann auch mit dem ERRORSBefehl geöffnet werden. ➢ DRCFehlerliste im LayoutEditor 182 6.5 DRC − Layout überprüfen und Fehler korrigieren Jeder Fehler wird mit einem Fehlerpolygon markiert. Die Größe des Fehlerpolygons gibt, beispielsweise bei einer Abstandsverletzung, Aufschluss darüber, um wie viel der vorgegebenen Wert unterschritten wurde. Die Fehlerpolygone sind nur im LayoutEditor sichtbar. Sie werden nicht gedruckt und auch nicht über den CAMProzessor ausgegeben. Sie können auch nicht mit DELETE gelöscht werden, sondern nur über Schaltfläche Alle Löschen im FehlerFenster oder in der Kommandozeile mit dem Befehl ERRORS CLEAR. Ein Fehler wird im DRCFehlerFenster mit einem roten Icon markiert. Klicken Sie auf einen Fehler in der Liste, so zeigt eine Linie auf die entsprechende Stelle in der Platine. Sie können die Fehler alphabetisch oder nach Layernummern auf oder absteigend sortiert anzeigen lassen. Klicken Sie dazu auf das Feld mit der Spaltenüberschrift Art beziehungsweise Layer. Der FehlerDialog zeigt nur die Fehler, die in den gerade sichtbaren Layern auftreten. Wenn nur ein Ausschnitt der Platine sichtbar ist, kann man durch Anklicken der Option Zentriert erreichen, dass der in der Liste markierte Fehler in der Fenstermitte gezeigt wird. Wenn Sie beim Durchblättern der Fehlerliste die Option Zentriert lieber ausgeschaltet lassen möchten, können Sie einen einzelnen, in der Liste markierten Fehler durch Drücken der EnterTaste in der Zeichenfläche zentrieren lassen. Das DRCFehlerFenster kann geöffnet bleiben während Sie die Fehler in der Platine beheben. Anschließend kann man den Fehler in der Liste als Behandelt markieren. Dazu klicken Sie einfach auf die entsprechende Schaltfläche. Das rote FehlerIcon wird jetzt grau. In manchen Fällen kann oder muss man den ein oder anderen Fehler tolerieren. Zu diesem Zweck gibt es die Schaltfläche Billigen. Markieren Sie einen Fehler in der Liste und klicken sie auf Billigen. Der Eintrag wird aus dem FehlerZweig entfernt und in den GebilligtZweig verschoben. Das entsprechende Fehlerpolygon wird dann im Layout nicht mehr angezeigt. Soll ein gebilligter Fehler wieder als normaler Fehler behandelt werden, wählen Sie den Fehler im GebilligtZweig an und klicken Sie auf die Schaltfläche Missbilligen. Dann erscheint er wieder im FehlerZweig der Liste. Gebilligte Fehler werden über die Schaltfläche Alle Löschen nicht gelöscht. Diese bleiben im Zweig Gebilligt erhalten. In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, alle gezeigten Fehler als gebilligt zu markieren. Wenn Sie auf den übergeordneten Eintrag Fehler in der Liste klicken, wird die Schaltfläche Billigen mit Alle billigen beschriftet. Nach einem Klick darauf, werden alle Fehler auf einmal in den Gebilligt Zweig verschoben. Das funktioniert auch in die andere Richtung um alle gebilligten Fehler zu missbilligen. 183 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Das Verschieben eines Eintrags von einem Zweig in den anderen, markiert die Boarddatei als verändert bzw. nicht gespeichert. Bedeutung der Fehlermeldungen Angle: Leiterbahnen sind nicht im Winkel von 0, 45, 90 bzw. 135 Grad verlegt. Diese Prüfung kann in den DesignRegeln (MiscTab) ein bzw. ausgeschaltet werden. Default: aus. Blind Via Ratio: Das Verhältnis von ViaLänge (Tiefe) zu Bohrdurchmesser ist nicht eingehalten. In diesem Fall müssen Sie den Bohrdurchmesser für das Via korrigieren (DesignRegeln, SizesTab) oder die Schichtdicken der Platine anpassen (DesignRegeln, LayersTab). Clearance: Unterschreitung des Mindestabstands zwischen Kupferelementen. Es werden die Einstellungen in den DesignRegeln im ClearanceTab und die Werte für Clearance zwischen den Netzklassen berücksichtigt. Es wird der größere Wert von beiden zur Prüfung verwendet. Bei Polygonen gleichen Ranks und Polygonen, die in Packages definiert wurden, wird auch der IsolateWert berücksichtigt. Setzen Sie im ClearanceTab der DesignRegeln unter Same Signals die Werte gleich 0, werden Objekte desselben Signals nicht gegeneinander geprüft. MicroVias werden wie Wires behandelt. Es gilt der ClearanceWert für Wire zu Wire. Dimension: Zu geringer Abstand von SMDs, Pads und damit verbundenen Kupferobjekten zu einer Begrenzungslinie, gezeichnet in Layer 20 Dimension, wie zum Beispiel die Platinenumrandung. Definiert durch den Wert Copper/Dimension in den DesignRegeln, DistanceTab. Stellt man den Wert für Copper/Dimension auf 0, ist die Prüfung deaktiviert. In diesem Fall halten Polygone keinen Mindestabstand zu Objekten im Layer 20 Dimension und zu Bohrungen (Holes) ein! Es wird auch nicht geprüft, ob Bohrungen z. B. auf einer Leiterbahn liegen! Drill Distance: Zu geringer Abstand zwischen Bohrungen. Festgelegt durch den Wert Drill/Hole in den DesignRegeln, DistanceTab. Drill Size: Unterschreitung des Mindestbohrdurchmessers bei Pads, Vias und Holes. Der Wert Minimum Drill wird in den DesignRegeln, SizesTab festgelegt. Wurden Netzklassen definiert und dabei ein Mindestbohrdurchmesser 184 6.5 DRC − Layout überprüfen und Fehler korrigieren (Drill) für Vias angegeben, wird der größere Wert von beiden zur Prüfung herangezogen. Invalid Polygon: Ursache ist eine unsauber gezeichnete Polygonkontur. Sobald sich die Kontur schneidet oder an einer Stelle überlappt, kann das Polygon nicht berechnet werden. Ändern Sie die Kontur im Layout oder in der Bibliothek, falls das Polygon zu einem Package gehört. Auch der RATSNESTBefehl meldet diesen Fehler. Keepout: Sperrflächen für Bauteile in den Layern 39 tKeepout bzw. 40 bKeepout liegen übereinander. Diese Prüfung wird nur durchgeführt, wenn der Layer 39 bzw. 40 eingeblendet ist und die Sperrflächen schon im Package in der Bibliothek definiert wurden. Layer Abuse: Im Layer 17 Pads bzw. 18 Vias wurden Objekte gezeichnet, die von EAGLE nicht zugeordnet werden können. Diese beiden Layer sind ausschließlich für Pads und Vias reserviert. Verschieben Sie selbst gezeichnete Objekte besser in einen anderen Layer. Layer Setup: Diese Meldung erscheint, wenn ein Objekt in einem Signallayer liegt, der nicht im LayerSetup vorkommt. Ebenso, wenn eine Durchkontaktierung nicht den Vorgaben aus dem LayerSetup folgt, also zum Beispiel die Via Länge (bei Blind und BuriedVias) nicht stimmt. Micro Via Size: Der Bohrdurchmesser des MicroVias liegt unterhalb des im SizesTab angegebenen Wertes für Min. Micro Via. No Vector Font: Die FontPrüfung (DesignRegeln, MiscTab) stellt fest, dass ein Text in einem Signallayer nicht mit der EAGLEinternen VektorSchrift geschrieben wurde. Sollen mit dem CAMProzessor Fertigungsdaten erzeugt werden, müssen die Texte in Signallayern mit dem VektorFont dargestellt werden. Nur diesen kann der CAMProzessor verarbeiten. Die fertige Platine sieht ansonsten nicht so aus, wie sie im LayoutEditorFenster dargestellt wird. Ändern Sie entweder die Schriftart über den Befehl CHANGE FONT oder aktivieren Sie im Menü Optionen/Benutzeroberfläche die Option Immer VektorSchrift: Bei aktivierter Option zeigt der LayoutEditor alle Texte im VektorFont. So sieht auch die gefertigte Platine aus. Aktivieren Sie zusätzlich die Suboption In diese Zeichnung einprägen, wird die Einstellung im BRDFile gespeichert. Geben Sie dann die Datei beispielsweise an einen LeiterplattenHersteller zur Erzeugung von 185 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Fertigungsdaten weiter, wird auch an seinem System automatisch der VektorFont dargestellt. No real vector font: Die FontPrüfung (DesignRegeln, MiscTab) stellt fest, dass ein Text in einem Signallayer nicht mit der EAGLEinternen VektorSchriftart geschrieben wurde, obwohl er im Editorfenster als VektorSchriftart angezeigt wird. Diese Situation entsteht, wenn die Option Immer Vektor Schrift im Menü Optionen/Benutzeroberfläche aktiviert ist. Siehe auch Fehlermeldung No vector font. Off Grid: Das Objekt liegt nicht im aktuell eingestellten Raster. Diese Prüfung kann in den DesignRegeln (MiscTab) ein bzw. ausgeschaltet werden. Spätestens wenn man bedrahtete und SMDBauteile miteinander auf der Platine verwendet, ist diese Prüfung nicht mehr sinnvoll. Daher ist sie standardmäßig ausgeschaltet. Overlap: Berühren sich zwei Kupferelemente unterschiedlichen Signals, meldet der DRC diesen Fehler. Restrict: Ein Wire im Layer 1 Top bzw. 16 Bottom oder ein Via liegt innerhalb einer Sperrfläche für Kupferelemente, die in Layer 41 tRestrict bzw. 42 bRestrict angelegt wurde. Sind Sperrflächen und Kupferelemente in einem gemeinsamen Package definiert, werden sie nicht gegeneinander geprüft! Stop Mask: Liegen Objekte des Bestückungsdrucks, der in den Layern 21, 25, 27 für Bauteile auf der Oberseite bzw. 22, 26 und 28 für Bauteile auf der Unterseite gezeichnet ist, im Bereich der Symbole für die Lötstopmaske, die im Layer 29 bzw. 30 generiert werden, meldet der DRC einen Stopmask Fehler. Diese Prüfung wird nur durchgeführt, wenn die entsprechenden Layer aktiviert sind! Bitte beachten Sie, dass bei der Überprüfung immer der VektorFont für die Berechnung des Platzbedarfs verwendet wird. Diese Schriftart wird letztendlich vom CAMProzessor zur Erstellung der Fertigungsdaten verwendet. Width: Unterschreitung der Mindestbreite einer Kupferstruktur. Vorgegeben durch Minimum Width in den DesignRegeln (SizesTab) oder, sofern definiert, durch den Parameter Width einer Netzklasse für die zugehörigen Leiterbahnen. Dabei wird der größere Wert von beiden geprüft. Es wird auch die Strichstärke von Texten in der VektorSchriftart in Signallayern geprüft. 186 6.5 DRC − Layout überprüfen und Fehler korrigieren Wire Style: Der DRC behandelt eine Linie mit Style LongDash, ShortDash oder DashDot wie eine durchgezogene. Wird ein Wire in einem dieser Styles als Signal verlegt, meldet der DRC einen WirestyleFehler. Über EXPORT oder verschiedene UserLanguageProgramme können ggf. Netz, Bauteile und PinListen zur weiteren Überprüfung des Layouts ausgegeben werden. 6.6 Multilayer-Platinen Sie können mit EAGLE MultilayerPlatinen entwickeln. Dazu verwenden Sie neben den Layern Top und Bottom für Ober und Unterseite einen oder mehrere Innenlayer (Route2 bis Route15). Bevor Sie mit dem Entflechten der Platine beginnen, sollten Sie sich schon im Klaren sein, wie viele Layer Sie verwenden wollen, ob Durchkontaktierungen durch alle Lagen gehen sollen, oder ob man aufgrund eingeschränkter Platzverhältnisse Blind, Buried oder MicroVias verwenden muss. In diesem Fall sollten Sie sich unbedingt mit dem Leiterplattenhersteller in Verbindung setzen, um sich über die Möglichkeiten des Aufbaus der Platine und die zu erwartenden Kosten zu informieren. Innenlagen Innenlagen werden genauso verwendet wie die beiden Außenlagen Top und Bottom. Sie können mit oder ohne Kupferflächen (Polygone) benutzt werden. Sie verlegen mit dem ROUTEBefehl wie gewohnt Ihre Leitungen. EAGLE sorgt selbständig dafür, dass die Leitungen über Durchkontaktierungen an die entsprechenden Signale auf den Außenlagen angeschlossen werden. Dabei gelten die Vorgaben des LayerSetups in den DesignRegeln. Bevor Sie Innenlagen nutzen können, müssen sie in den DesignRegeln im LayersTab definiert werden! Näheres dazu finden Sie in den folgenden Abschnitten und auf Seite 159. Versorgungslayer mit Polygonen und mehreren Signalen Mit dem POLYGONBefehl können Sie Bereiche der Platine mit einem bestimmten Signal (z. B. Masse) auffüllen. Die zugehörigen Pads werden dabei automatisch mit ThermalSymbolen angeschlossen. In den Design Regeln (Bearbeiten/DesignRegeln, SupplyTab) legt man den IsolateWert für die ThermalSymbole fest. Die Breite der Anschlussstege ist unter anderem abhängig von der Strichstärke, mit der das Polygon gezeichnet wird (siehe auch S. 180). Sie können ebenfalls bestimmen, ob auch Durchkontaktierun gen über Thermals angebunden werden sollen oder nicht. Zu signalfremden Objekten werden die in den DesignRegeln festgelegten Mindestabstände 187 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine eingehalten (Clearance, DistanceTab). Änderungen werden nach einem Neuberechnen des Polygons (RATSNEST) im Layout angezeigt. Sie können auf diese Weise Layer erzeugen, auf denen mehrere Bereiche mit unterschiedlichen Signalen aufgefüllt sind. In diesem Fall können Sie für Polygone verschiedene Ranks (Prioritäten) vergeben. Die Eigenschaft Rank bestimmt, welches Polygon von einem anderen subtrahiert wird, falls sich die beiden überlappen. Rank = 1 bedeutet im Layout höchste Priorität; von diesem Polygon wird nichts subtrahiert . Rank = 6 bedeutet niedrigste Priorität. Polygone mit gleichem Rank werden vom DRC geprüft. Lesen Sie bitte die Hinweise zum Polygon im Abschnitt Kupferflächen definieren auf Seite 178. Wählen Sie die Strichstärke der Polygone nicht zu klein! Das könnte bei der Erzeugung von Fertigungsdaten zu immens großen Plotdateien führen, die nicht mehr problemlos verarbeitet werden können. Sperrflächen für Polygone Wenn Sie in den Innenlagen mit Signalpolygonen einen bestimmten Bereich kupferfrei halten wollen, können Sie ein sogenanntes CutoutPolygon verwenden. Ein Polygon mit diesem speziellen Füllmodus (Pour = cutout) definiert einen Bereich, der von allen anderen Signalpolygonen in diesem Layer subtrahiert wird. Ein CutoutPolygon kann mit beliebiger Linienstärke gezeichnet werden; auch mit Linienstärke 0. Im Gegensatz zu Signalpolygonen entstehen hier keine großen Datenmengen beim Erzeugen der Fertigungsdaten. Die Signalpolygone berücksichtigen die gewählte Strichbreite des Cutout Polygons. Die gestrichelte Umrisslinie ist im LayoutEditor immer sichtbar, erscheint aber nicht in den Fertigungsdaten. Multilayer mit durchgehenden Vias Diese Variante ist zu bevorzugen, wenn immer die Platzverhältnisse es auf der Platine erlauben. Durchkontaktierungen gehen durch alle Lagen der Platine, werden also am Schluss des Fertigungsprozesses gebohrt. Die Fertigungskosten sind somit relativ günstig. Layer-Setup Die Einstellungen zum Platinenaufbau und der Anzahl der Lagen treffen Sie in den DesignRegeln im LayersTab, Setup. Siehe Seite 159. Bei Durchkontaktierungen, die durch alle Lagen gehen, ist die Definition sehr einfach. Überlegungen zum Thema Dicke der Isolationsschicht bzw. der Kupferschicht sind hier nicht notwendig. Man kombiniert einfach zwei Layer miteinander durch ein MalZeichen (bei spielsweise 1*2 oder 15*16) zu einem Kern (Core) und legt dann mehrere Kerne aufeinander. Das symbolisiert man mit einem PlusZeichen 188 6.6 Multilayer-Platinen (beispielsweise 1*2+15*16). Die Isolationsschicht zwischen Layer 2 und 15 nennt man Prepreg. Um auszudrücken, dass man Durchkontaktierungen durch alle Lagen erlaubt, setzt man den ganzen Ausdruck in runde Klammern. Beispiele: 4 Layer: (1*2+15*16) 6 Layer: (1*2+3*14+15*16) 8 Layer: (1*2+3*4+13*14+15*16) Vias haben hier immer die Länge 116. Sie sind also von allen Lagen aus erreichbar (siehe auch HilfeFunktion, VIABefehl). Multilayer mit Blind- und Buried-Vias Bei komplexen Platinen (HDIPlatinen) ist es oftmals aus Platzgründen notwendig, mit so genannten Sacklöchern (Blind) bzw. vergrabenen (Buried)Vias zu arbeiten. Solche Durchkontaktierungen gehen nicht durch alle Lagen der Platine, sondern sind nur von einer definierten Anzahl von Lagen erreichbar. Wie die Lagen miteinander verbunden werden, hängt primär vom Fertigungsprozess der Platine ab, und dieser wird durch das LayerSetup in den DesignRegeln bestimmt. Setzen Sie sich unbedingt bevor Sie mit dem Entflechten der Platine beginnen mit Ihrem PlatinenHersteller in Verbindung! Klären Sie mit ihm welcher Platinenaufbau für Ihre Zwecke geeignet und auch von den Fertigungskosten vertretbar ist. Begriffsklärung Core: So nennt man einen nicht flexiblen Platinenkern, der ein oder beidseitig mit Kupfer beschichtet ist. Wird im LayerSetup mit einem * gekennzeichnet, zum Beispiel 5*12. Die Layer 5 und 12 bilden einen Kern. Prepreg: Flexible Klebe bzw. Isolationsschicht, mit der bei der Fertigung einer MultilayerPlatine Innen und Außenlagen miteinander verpresst werden. Wird im LayerSetup mit einem + gekennzeichnet. 1+2 bedeutet, Layer 1 wird als Prepreg mit Layer 2 verpresst. LayerStack: Ein Stapel mit beliebiger Anzahl von Layern bestehend aus Cores und Prepregs, die gerade in einem gemeinsamen Fertigungsschritt bearbeitet werden. BuriedVia: Dieses Via unterscheidet sich im Fertigungsprozess nicht von einem 'normalen' Via. Es wird einfach der aktuelle LayerStack durchbohrt. 189 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Allerdings sind im aktuellen LayerStack noch nicht alle Lagen der endgültigen Platine enthalten, so wie das bei einem 'normalen' Via der Fall wäre. In weiteren Fertigungsschritten könnten die gebohrten Vias verdeckt werden, indem man beispielsweise auf den Platinenkern noch weitere Cores oder Prepregs presst. Kann man bei der fertigen Platine diese Durchkontaktierung nicht sehen, spricht man von einem BuriedVia. Wird im LayerSetup mit Hilfe von runden Klammern, zum Beispiel 1+(2*15)+16 repräsentiert. In diesem Fall geht das Via von Layer 2 nach 15. BlindVia: BlindVias gehen von einer Außenlage eines LayerStacks in eine beliebige Innenlage, aber nicht durch alle Kupferlagen. Das Besondere an diesen Vias gegenüber BuriedVias liegt im Fertigungsprozess. Der LayerStack wird nicht ganz durchbohrt. Nur bis zu einer bestimmten Tiefe, je nachdem wie viele Lagen miteinander verbunden werden sollen. BlindVias müssen ein bestimmtes Verhältnis von Tiefe zu Bohrdurchmesser einhalten. Dieses ist bei Ihrem LeiterplattenHersteller zu erfragen und in den DesignRegeln im Sizes Tab als Min. Blind Via Ratio anzugeben. Wird im LayerSetup mit eckigen Klammern und Angabe des Ziellayers, mit einem Doppelpunkt markiert, vor bzw. nach der Klammer angegeben. Das Beispiel [3:1+2+3*14+15+16] erlaubt BlindVias von Layer 1 nach 3. Das BlindVia darf auch kürzer sein als die maximal angegeben Tiefe, also in diesem Beispiel nur bis Layer 2 gehen. Der Autorouter darf ebenfalls kürzere BlindVias verwenden. MicroVia: Das MicroVia ist ein besonderer Fall des BlindVias, da es nur eine Lage tief ist und mit sehr geringem Bohrdurchmesser gefertigt wird. Siehe Seite 197. Darstellung der Vias Bei verschiedenen Längen, Durchmessern und Formen der Vias in den einzelnen Layern ist es vorteilhaft die Layerfarbe des Layers 18 Vias gleich der Hintergrundfarbe zu setzen (DISPLAYMenü, Ändern). So erkennt man die Zugehörigkeit zu den einzelnen Signallayern. Layer-Setup Bei der Kombination von Cores und Prepregs gibt es viele verschiedene Varianten. Im Rahmen dieses Abschnitts sollen ein paar Beispiele besprochen werden, um die Funktion des LayerSetups verständlich zu machen. Bitte lesen Sie sich diesen Abschnitt vollständig durch. Auch wenn Sie vorhaben, nur eine 4LagenPlatine zu entwickeln, sind die anderen Beispiele sehr empfehlenswert und tragen zum besseren Verständnis bei. 4-Lagen-Multilayer Beispiel 1: Benutzt werden die Layer 1, 2, 15 und 16. Aufbau der Platine: Ein Kern innen, außen Prepregs. 190 6.6 Multilayer-Platinen Verbindungen: 12 (BlindVias), 215 (BuriedVias) und 116 (durchgehende Vias) Der Ausdruck für das Setup lautet dann: [2:(1+(2*15)+16)] Erklärung: 2*15 Layer 2 und 15 bilden den Kern. (2*15) Die runden Klammern erlauben BuriedVias von 2 nach 15. (1+(2*15)+16) Auf beiden Seiten des Kerns werden Kupferschichten über Prepregs verpresst. Die äußeren runden Klammern erlauben durchgehende Vias von 116. [2:(1+(2*15)+16)] In eckigen Klammern und mit Doppelpunkt separiert, definiert man BlindVias. Hier von Layer 1 nach 2. In der nachstehenden Abbildung sehen Sie den entsprechenden Setup Ausdruck im LayersTab der DesignRegeln. ➢ Beispiel 1: LayerSetup für eine 4LagenPlatine BlindVias müssen ein bestimmtes Verhältnis von Tiefe zu Bohrdurchmesser einhalten. Daher ist es notwendig, bei Platinen mit BlindVias Angaben zu den Schichtdicken zu machen. 191 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Diese Werte werden vom LeiterplattenHersteller vorgegeben! Sie sollten ihn auf jeden Fall vorher kontaktieren! Tragen Sie diese Werte in die Felder Copper (Dicke der Kupferschicht) beziehungsweise Isolation (Dicke der Isolationsschicht), wie in der Abbildung zu sehen, ein. Die Gesamtdicke der Platine wird automatisch errechnet und unterhalb der Copper/IsolationFelder angezeigt. Beispiel 2: Benutzt werden die Layer 1, 2, 15 und 16. Aufbau der Platine: Ein Kern innen, außen Prepregs. Verbindungen: 12, 1516 (BlindVias), 116 (durchgehende Vias) SetupAusdruck: [2:(1+2*15+16):15] Erklärung: 2*15 Layer 2 und 15bilden den Kern. 1+2*15+16 Auf beiden Seiten des Kerns werden Kupferschichten über Pregregs verpresst. (1+2*15+16) Die runden Klammern erlauben durchgehende Vias von 116. [2:(1+2*15+16):15] Die eckigen Klammern definieren BlindVias. Hier von Layer 12 und 1615. 192 6.6 Multilayer-Platinen ➢ Beispiel 2: LayerSetup für eine 4LagenPlatine 6-Lagen-Multilayer Beispiel 3: Benutzt werden die Layer 1, 2, 3, 14, 15 und 16. Aufbau der Platine: Zwei Kerne , außen Prepregs. Verbindungen: 23, 1415 (BuriedVias), 116 (durchgehende Vias) SetupAusdruck: (1+(2*3)+(14*15)+16) Erklärung: (2*3)+(14*15) Zwei Kerne mit BuriedVias werden aufeinander gepresst. 1+(2*3)+(14*15)+16 Auf den LayerStack werden durch Prepregs isoliert die Außenlagen 1 und 16 aufgepresst. (1+(2*3)+(14*15)+16) Die runden Klammern um den ganzen Ausdruck definieren durchgehende Vias von 116. 193 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ Beispiel 3: LayerSetup für eine 6LagenPlatine Die angegebenen Schichtdicken für Copper und Isolation sind Beispielwerte. Bitte informieren Sie sich darüber bei Ihrem Leiterplatten Hersteller. Beispiel 4: Benutzt werden die Layer 1, 2, 3, 14, 15 und 16. Aufbau der Platine: Ein Kern, außen je zwei Prepregs. Verbindungen: 314 (BuriedVias), 214 (BlindVias im inneren LayerStack), 116 (durchgehende Vias) SetupAusdruck: (1+[14:2+(3*14)+15]+16) Erklärung: 2+(3*14)+15 Der Kern mit BuriedVias. Auf beiden Seiten ist jeweils ein Prepreg aufgepresst [14:2+(3*14)+15] BlindVias von Lage 2 nach 14. 1+[14:2+(3*14)+15]+16 Auf diesen LayerStack wird auf jeder Seite ein Prepreg aufgepresst . (1+[14:2+(3*14)+15]+16) Die runden Klammer erlauben durchgehende Vias von 116. 194 6.6 Multilayer-Platinen ➢ Beispiel 4: LayerSetup mit BlindVias im inneren LayerStack 8-Lagen-Multilayer Beispiel 5: Benutzt werden die Layer 1, 2, 3, 4, 13, 14, 15 und 16. Aufbau der Platine: Drei Kerne , außen Prepregs. Verbindungen: 13, 1416 (BlindVias), 23, 413, 1415 (BuriedVias), 116 (durchgehende Vias) SetupAusdruck: [3:(1+(2*3)+(4*13)+(14*15)+16):14] Erklärung: (2*3)+(4*13)+(14*15) Drei Kerne mit BuriedVias werden durch Prepregs isoliert aufeinander gepresst. 1+(2*3)+(4*13)+(14*15)+16 Auf den LayerStack werden durch Prepregs isoliert die Außenlagen 1 und 16 aufgepresst. (1+(2*3)+(4*13)+(14*15)+16) Die runden Klammern definieren durchgehende Vias von 116. [3:(1+(2*3)+(4*13)+(14*15)+16):14] Blind Vias von 13 und 1614. 195 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ Beispiel 5: LayerSetup für eine 8LagenPlatine Hinweise zum Arbeiten mit Blind-, Buried- und Micro-Vias VIA-Befehl Vias können, je nach LayerSetup, verschiedene Längen haben. Bei aktivem VIABefehl zeigt das Auswahlfeld Layer in der Parameterleiste die möglichen ViaLängen an. Beim manuellen Verlegen von Leiterbahnen (ROUTEBefehl) wählt EAGLE bei einem Layerwechsel automatisch die kürzest mögliche Verbindung. Es kann auch sein, dass Vias an dieser Stelle automatisch verlängert werden. ViaLängen kann man über den Befehl CHANGE VIA verändern. Wählen Sie den Wert aus dem entsprechenden Menü aus und klicken Sie das Via mit der Maus an. Alternativ kann man mit der Kommandozeile arbeiten: CHANGE VIA 2-15 und ein Klick auf das Via ändert die Länge von Layer 2 bis 15. Ist die angegebene ViaLänge nicht im LayerSetup definiert, wird das Via automatisch auf einen zulässigen Wert verlängert oder, falls das nicht möglich ist, eine Fehlermeldung ausgeben. VIA 'GND' 1-4 (1.05 2) platziert eine Durchkontaktierung, die zum Signal GND gehört und von Layer 1 bis Layer 4 reicht, an der Position (1.05 2). 196 6.6 Multilayer-Platinen ROUTE-Befehl Wird beim Entflechten der Layer gewechselt, platziert EAGLE immer das kürzest mögliche Via (auch bei CHANGE LAYER und im FollowmeModus). Falls an dieser Stelle schon ein Via existiert, kann dieses auch automatisch verlängert werden. Ist in den DesignRegeln im SizesTab ein Wert für Min. Micro Via für den Bohrdurchmesser der MicroVias gesetzt und sind MicroVias durch das LayerSetup möglich, wird beim Verlegen einer Leiterbahn von einer SMDFläche und sofortigem Wechsel in den nächsten Innenlayer automatisch ein MicroVia gesetzt. Im FollowmeModus werden jedoch keine MicroVias gesetzt, da diesem Modus der Autorouter zu Grunde liegt und somit dessen Eigenschaften und Einschränkungen gelten! Micro-Via − ein Sonderfall des Blind-Vias Im Gegensatz zu einem BlindVia, das mehrere Lagen tief in die Platine reichen kann, verbindet das MicroVia die Außenseite mit der nächstliegenden Innenlage. Der Bohrdurchmesser von MicroVias ist relativ klein. Derzeit übliche Werte liegen bei 0.1 bis 0.05 mm. MicroVias, wie auch BlindVias, müssen aus fertigungstechnischen Gründen ein bestimmtes Verhältnis von Bohrtiefe zu Bohrdurchmesser einhalten. Dieses Verhältnis (Aspect ratio) gibt an, wie tief ein BlindVia mit einem bestimmten Bohrdurchmesser werden darf. Den zulässigen Wert erfahren Sie von Ihrem LeiterplattenHersteller. Tragen Sie ihn in den DesignRegeln, SizesTab unter Min. Blind Via Ratio, ein. Gibt der LeiterplattenHersteller beispielsweise das Verhältnis Tiefe zu Bohrdurchmesser mit 1 : 0.5 vor, wird unter Min. Blind Via Ratio der Wert 0.5 eingetragen. Zusätzlich prüft der DesignRuleCheck den minimal erlaubten Bohrdurchmesser für MicroVias, den man in der Zeile Min. MicroVia angibt. Ist der eingetragene Wert größer als der allgemein gültige für Minimum Drill (default), werden MicroVias geprüft. Der Außendurchmesser der MicroVias wird im RestringTab der DesignRegeln festgelegt. Wechselt man beim Verlegen einer Leiterbahn aus einem SMD heraus gleich den Layer in die nächste Innenlage, wird automatisch ein MicroVia gesetzt, sofern die DesignRegeln welche erlauben. Der Autorouter kann keine MicroVias setzen! 197 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine 6.7 Bauteile bearbeiten und aktualisieren Device/Symbol/Package öffnen Je nachdem in welchem EditorFenster Sie gerade arbeiten, finden Sie im Kontextmenü jedes Bauteils bzw. Packages den Eintrag Device, Symbol oder Package öffnen. Wenn Sie eine der Optionen wählen, versucht EAGLE die zugehörige Bibliothek zu öffnen und das gewählte Device/Symbol/Package im entsprechenden Editiermodus zu öffnen. Sie haben die Möglichkeit die Definition zu prüfen oder auch zu verändern. Um Ihre Projekt mit einer modifizierten Bibliotheksdefinition zu aktualisieren, müssen Sie anschließend ein BibliotheksUpdate (Menü Bibliothek/Aktualisieren...) durchführen (siehe nächsten Abschnitt). Bitte denken Sie daran, dass sich Änderungen in der Bibliothek unter Umständen auf weitere Devices in der Bibliothek und auf zukünftige Projekte auswirken können. Handeln Sie entsprechend umsichtig! Sollte die ursprüngliche Bibliothek nicht gefunden werden, gibt EAGLE eine entsprechende Fehlermeldung aus und bricht den Vorgang ab. In diesem Fall besteht die Möglichkeit über Datei/Exportieren/Libraries... projektbezogene Bibliotheken erzeugen zu lassen. Hinter diesem Menü Eintrag verbirgt sich ein UserLanguageProgramm explbrs.ulp, das alle Bauteildefinitionen aus Schaltplan und Board extrahiert und in Bibliotheksdateien speichert. Zeichnung aktualisieren (Bibliotheks-Update) Der UPDATEBefehl erlaubt es Bauteile in einem Schaltplan oder einem Layout mit den Bauteiledefinitionen der aktuellen Bibliotheken zu ersetzen. Diese Funktion ist besonders für schon bestehende Projekte interessant. Ändern sich im Laufe der Entwicklung Package, Symbol oder Device Definitionen in den Bibliotheken, kann man das bestehende Projekt daran anpassen. Über das Menü Bibliothek/Alles aktualisieren werden automatisch alle Bauteile eines Projekts mit den Definitionen der aktuellen Bibliotheken verglichen. Stellt EAGLE Unterschiede fest, wird das Bauteil ausgetauscht. Es werden Bibliotheken aus dem im Control Panel unter Optionen/Verzeich nisse angegebenen BibliothekenPfad berücksichtigt. Es ist auch möglich, Bauteile einer bestimmten Bibliothek zu aktualisieren. Tippen Sie dazu den UPDATEBefehl mit Angabe der Bibliothek in die Kom mandozeile, also zum Beispiel: UPDATE linear oder 198 6.7 Bauteile bearbeiten und aktualisieren UPDATE /home/mydir/eagle/library/linear.lbr oder wählen Sie die Bibliothek im FileDialog des Menüpunkts Bibliothek/Aktualisieren.... Sollen Bauteile durch Bauteilen aus einer Bibliothek mit einem anderen Namen ersetzt werden, kann man das mit: UPDATE alter-lbr-name = neuer-lbr-name Alterlbrname ist dabei der Bibliotheksname wie er über den INFOBefehl im Layout oder Schaltplan angezeigt wird. Neuerlbrname gibt die Bibliothek an, aus der die Bauteile geholt werden sollen. Diese Angabe kann auch mit Pfad gemacht werden. In manchen Fällen werden Sie beispielsweise gefragt, ob Gates, Pins oder Pads in Abhängigkeit des Namens oder der Position ersetzt werden sollen. Das ist immer dann der Fall, wenn Bibliotheksobjekte neu benannt wurden oder deren Lage (Reihenfolge) verändert wurde. Wurden zu viele Änderungen auf einmal in der Bibliothek gemacht (zum Beispiel PinNamen und PinPositionen verändert), kann ein automatischer Abgleich nicht durchgeführt werden. In diesem Fall sollte man entweder die Bibliothek in zwei Schritten verändern (z. B. erst PinNamen, dann die Positionen ändern) oder dem Bibliothekselement einen neuen Namen geben, damit es nicht ausgetauscht wird. Die Änderung des Prefix im DeviceEditor wirkt sich beim Aktualisieren nicht auf Bauteilnamen von bereits platzierten Elementen aus. Ist die Forward&BackAnnotation aktiv, werden die Bauteile in Schaltplan und Layout gleichzeitig ersetzt. Weitere Informationen finden Sie auch in der HilfeFunktion. Bitte führen Sie nach jedem BibliotheksUpdate den ERC für den Schaltplan und auch den DRC für das Layout durch! Einzelne Bauteiletypen kann man beispielsweise über den ADDBefehl aktualisieren. Holen Sie mit ADD ein modifiziertes Bauteil aus einer Bibliothek, werden Sie gefragt ob alle älteren Definitionen dieses Typs aktualisiert werden sollen. Nach dem Update löschen Sie das neu geholte Bauteil wieder. Führen Sie auch hier nach dem Update zur Sicherheit ERC und DRC aus! 199 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine 6.8 Differential Pairs und Mäander Verlegen von Differential-Pair-Signalen Ein sogenanntes Differential Pair besteht aus zwei Signalen, die denselben Namen, aber unterschiedliche Namenserweiterungen haben. Eines der Signale muss die Erweiterung _P, das andere die Erweiterung _N haben. Zum Beispiel CLOCK_P und CLOCK_N. Außerdem müssen beide Signale derselben Netzklasse angehören. Es gelten folgende Besonderheiten: Wird eine Luftlinie eines Differential Pairs mit dem ROUTEBefehl selektiert, so werden beide Signale parallel verlegt. Der Abstand zwischen den beiden Signalen, sowie die Wire und ViaAbmessungen ergeben sich immer aus der zugeordneten Netzklasse. Die Option Width und Drill bei Route automatisch setzen im Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes wirkt bei Differential Pairs nicht. Falls Sie nicht beide Signale über die volle Strecke verlegen wollen, können Sie die zweite Luftlinie durch Drücken der Taste Esc fallen lassen. Wenn Sie eine der Signallinien mit ROUTE anklicken, bestimmt die Position dieses ersten Mausklicks an welcher Stelle die beiden Leitungen zusammengeführt werden. Die Anfangspunkte, also die Pads oder SMDs, liegen üblicherweise weiter auseinander, als letztendlich der Abstand beim Verlegen des Signalpaares sein wird. Wählen Sie daher einen passenden Punkt von dem aus Sie das eigentliche parallele Routen beginnen wollen. Die Wires, die von den Pads bzw. SMDs zum Startpunkt verlegt werden, können sich je nach gewähltem Knickwinkel (Wire_Bend) überlappen. Bitte achten Sie darauf, dass diese sauber verlegt sind. Gegebenenfalls prüfen Sie mit dem DesignRuleCheck ob die DesignRegeln eingehalten werden. ➢ Verlegen eines Differential Pairs 200 6.8 Differential Pairs und Mäander Da die Pads bzw. SMDs am Ziel des Differential Pairs vermutlich auch weiter auseinander liegen, als der Abstand zwischen den parallel geführten Leitungen ist, ist es sinnvoll, auch von dieser Seite das Routing zu beginnen und den Startpunkt beziehungsweise den Endpunkt, für das parallele Routing festzulegen. Wenn Sie sich dem Leitungsende des Differential Pairs nähern und den Layer wechseln müssen, werden automatisch passende Vias gesetzt. Differential Pairs können nur von Hand verlegt werden! FollowmeRouter und der Autorouter behandeln diese Signale wie ganz normale Signale. Die speziellen Funktionen Shift + linker Mausklick, um beim Absetzen ein Via zu setzen und Ctrl + Linksklick, um einen Kreisbogen zu definieren, sind im DifferentialPairModus nicht verfügbar. Wenn Sie mit Ctrl + Linksklick das Routing an einer beliebigen Stelle des Signals beginnen, so können Sie damit nur das selektierte Signal verlegen, und nicht das Differential Pair zu dem dieses Signal möglicherweise gehört. Wenn Sie während des Verlegens eines Differential Pairs Koordinaten über die Kommandozeile angeben, sind das die Werte der Mittellinie entlang der die tatsächlichen Leiterbahnen links und rechts in passendem Abstand verlegt werden. Mäander Längenausgleich für ein Differential Pair In den meisten Fällen werden die Leiterbahnen eines Differential Pairs unterschiedliche Längen haben, obwohl Sie die beiden Signale parallel verlegt haben. Der MEANDERBefehl kann unterschiedliche Signallängen ausgleichen. Aktivieren Sie den MEANDERBefehl und klicken Sie dann auf eine der Leiterbahnen des Signalpaares. Bewegen Sie die Maus weg vom Anklickpunkt. Die Entfernung vom Anklickpunkt und die Auslenkung des Mauszeigers bestimmt die Höhe und die Breite des Mäanders. Wenn ein Längenunterschied zwischen den beiden Signalen vorhanden ist, wird dieser durch das Zeichnen eines Mäanders automatisch ausgeglichen. Ein kleines Infofeld am Mauscursor zeigt die Ziellänge, die des längeren Signals, und auch die Abweichung von dieser für die beiden Signale in Prozent an. Mit einem Mausklick fixieren Sie den Mäander. Falls ein Mäander nicht ausreicht den Längenunterschied auszugleichen, können Sie weitere Mäander an anderer Stelle des Signal erzeugen. Vorgabe einer bestimmten Länge Wenn Sie für ein Differential Pair einen bestimmte Länge vorgeben möchten, können Sie den Wert direkt in der Kommandozeile angeben. Aktivieren Sie MEANDER, tippen Sie den Wert z.B. 215mm ein, drücken Sie die EnterTaste 201 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine und klicken Sie auf eines der DifferentialPairSignale. Die Mausposition bestimmt wieder das Aussehen des Mäanders. Beim Mäandrieren eines Differential Pairs mit vorgegebenem ZielWert wird zuerst versucht, den Längenunterschied der beiden Signalsegmente des Differential Pairs auszugleichen, und anschließend die Gesamtlänge beider Segmente auf den gegebenen Wert zu erhöhen. Um die ZielVorgabe zurückzusetzen können Sie entweder den MEANDER Befehl neu starten, oder in der Kommandozeile einen Wert von 0 eingeben. Diese Vorgehensweise funktioniert für jedes Segment eines beliebigen Signals. Symmetrische und asymmetrische Mäander Standardmäßig wird ein Mäander symmetrisch generiert, das heißt er erstreckt sich zu beiden Seiten entlang des selektierten Wires. Falls Ihnen dieser nicht gefällt oder das längere Signal des Differential Pairs nicht noch weiter verlängert werden soll, können Sie mit der rechten Maustaste auf den asymmetrischen Modus umschalten. Die aktuelle Mausposition entscheidet darüber, auf welcher Seite der Leiterbahn der Mäander angelegt wird. Bewegen Sie die Maus hin und her um die passende Position zu finden. Der Wert für den Abstandsfaktor für Mäander in Differential Pairs, den Sie in den DesignRegeln im MiscTab verändern können, bestimmt den Abstand der Mäanderschleifen zueinander. Ein kleinerer Wert erlaubt engere Schleifen, ein höherer Wert zieht die Schleifen auseinander. Der Faktor darf zwischen 1 und 20 liegen. Default: 2,5. Anzeige der Längenabweichung Der Wert, der in den DesignRegeln im MiscTab für Max. Längenunterschied in Differential Pairs vorgegeben ist, bestimmt die Farbe mit der der Wert der Längenabweichungen beim Zeichnen des Mäanders dargestellt wird. Ist die Prozentzahl grün, so liegt das Segment innerhalb der gegebenen Toleranz. Ansonsten wird sie in Rot dargestellt. Der Standardwert für diesen Parameter ist 10mm. 202 6.8 Differential Pairs und Mäander ➢ Längenanzeige: Ziellänge 5,125inch, beide Signale erreichen derzeit 93.3% Länge von Signalen messen Wenn Sie bei aktivem MEANDERBefehl mit gedrückter CtrlTaste auf eine Leiterbahn klicken, so wird die Länge dieses Signalsegments berechnet und am Bildschirm in einer kleinen Anzeige nahe der Mausposition angezeigt. Damit können Sie die Länge eines Signalsegments messen und diesen Wert als Zielvorgabe für das Mäandrieren eines anderen Segments verwenden. Führen Sie die Messung mit gedrückten Ctrl+ShiftTasten durch, so wird die maximale Länge dieses und aller vorhergehenden Segmente genommen. Damit können Sie auf einfache Weise die maximale Länge mehrerer Bus Signale bestimmen und dann jedes davon auf diese Länge bringen. 6.9 Bestückungsvarianten Wenn Ihr Projekt in verschiedenen Bestückungsvarianten gefertigt werden soll, hilft Ihnen EAGLE verschiedene Varianten anzulegen und zu verwalten. Grundsätzlich gibt es in einer neuen Variante die Möglichkeit Bauteile nicht zu bestücken oder Bauteile mit anderen Werten oder in einer anderen Technologie zu verwenden. Anlegen von Bestückungsvarianten Sobald Sie Ihr Projekt, beziehungsweise den Schaltplan fertig gestellt haben, können Sie verschiedene Bestückungsvarianten definieren. In der Standard Bestückungsvariante (das ist der Schaltplan bzw. das Layout, das Sie 203 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine fertiggestellt haben) sollten alle Bauteile, die in den anderen Varianten vorkommen können, bereits platziert sein. Ausgehend von dieser Standard Variante öffnen Sie über das Menü Bearbeiten/Bestückungsvarianten... den entsprechenden Dialog. In diesem wird eine Liste der verwendeten Bauteile mit Angaben zu Name, Value und Technologie und die Beschreibung des Devices dargestellt. Über die Schaltfläche Neu legen Sie die erste Bestückungsvariante an. Die neue Bestückungsvariante erscheint nun im BestückungsvariantenFenster; der Name wird oben in der Statusleiste angezeigt. Darunter werden drei Spalten erzeugt, bestehend aus einer Auswahlbox, Value und Technologie. Ist die Auswahlbox gesetzt, ist das entsprechende Bauteil in der aktuellen Variante vorhanden. Soll das Bauteil in der gewählten Variante nicht bestückt werden, deaktivieren Sie das Kästchen. Als Resultat wird das Bauteil im Schaltplan mit einem Kreuz durchgestrichen und als nicht bestückt markiert. Im LayoutEditor werden alle Elemente, die zum Bestückungsdruck gehören, gelöscht. Wenn der Wert eines Bauteils in einer Bestückungsvariante geändert sein soll, klicken Sie mit der Maus in das entsprechende Feld in der ValueSpalte und tippen diesen ein. Standardmäßig bleiben alle Felder leer, was bedeutet, dass der Value aus der Standardvariante unverändert übernommen wird. Es können nur Values von Bauteilen verändert werden, die in der Bibliothek im Device das Verändern des Values erlauben (Value = on). Diese Einstellung ist typischerweise u.a. bei Widerständen oder Kondenstoren gewählt. Falls ein Bauteil in der Bibliothek mit verschiedenen Technologien angelegt wurde, können Sie diese in der TechnologieSpalte verändern. Ist keine Technologie definiert, gibt es auch keine Auswahlmöglichkeit. ➢ Bestückungsvarianten Das Bild zeigt neben der Standardvariante links mit der Überschrift Bauteile und den Spalten Name, Wert, Technologie und Beschreibung zwei Bestückungsvarianten. In Variante1 ist ein Bauteil (C5) nicht bestückt, einige 204 6.9 Bestückungsvarianten Bauteile haben einen geänderten Wert. In Variante2 sind zwei Bauteile nicht bestückt. Alle Felder, die nicht befüllt sind, übernehmen die Eigenschaften aus der Standardvariante. Um eine Variante in der Tabelle auszuwählen, klicken Sie mit der Maus einfach auf den Namen in der Titelzeile. Im Bild oben ist der Name von Variante1 fett dargestellt. Diese Variante ist gewählt. Die Schaltflächen Umbenennen... und Löschen... wirken auf diese gewählte Variante. ➢ Aktionsleiste mit Auswahlbox für die Bestückungsvariante Nachdem Sie Bestückungsvarianten angelegt haben, erscheint in der Aktionsleiste des Schaltplan bzw. LayoutFensters eine Auswahlmöglichkeit für die Bestückungsvarianten. Im Bild oben ist Variante2 ausgewählt. Hier werden zwei Bauteile nicht bestückt. Diese sind durch ein Kreuz über den gesamten Bauteilbereich markiert. Sobald Bestückungsvarianten definiert wurden, können die Befehle ADD, CHANGE PACKAGE | TECHNOLOGY, REPLACE, UPDATE und VALUE nur noch in der StandardBestückungsvariante ausgeführt werden. Beim Erzeugen der Stückliste über EXPORT PARTLIST werden die Daten für die aktuell gewählte Bestückungsvariante ausgegeben. Wenn Sie mit Hilfe von bom.ulp eine Stückliste erzeugen, können Sie im ULP die gewünschte Variante auswählen. Bauteile, die nicht bestückt werden, sind in der Stückliste nicht enthalten. Der VARIANTBefehl kann auch über die Kommandozeile ausgeführt werden. Alle Optionen dieses Befehls finden Sie in der HilfeFunktion. 205 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Bestückungsvarianten mit CAM-Prozessor ausgeben Wenn Sie über den CAMProzessor Fertigungsdaten ausgeben, muss zuvor im Schaltplan die entsprechende Bestückungsvariante ausgewählt und abgespeichert werden. Das Board liegt dann in diesem Stand vor. Für diese Variante werden entsprechende Daten erzeugt. Die Information über Bestückungsvarianten ist nur im Schaltplan enthalten. Für Boards ohne Schaltplan werden Bestückungsvarianten nicht unterstützt. Die empfehlenswerte Vorgehensweise ist, die Variante im Schaltplan einzustellen, Schaltplan und Board zu speichern und dann den CAM Prozessor zu starten. Für Boards ohne Schaltplan kann über den CHANGEBefehl oder über das EigenschaftenMenü die Eigenschaft Populate für Bauteile verändert werden. 6.10 Schaltplan und Layout drucken Der Ausdruck von Schaltplänen und Platinen oder auch von Bibliotheks elementen erfolgt mit Hilfe des PRINTBefehls. Zuvor sollten Sie über DISPLAY die Layer selektieren, die Sie drucken wollen. Generell gilt: Was im Editor sichtbar ist, ist auch im Ausdruck sichtbar. Ausnahmen von dieser Regel sind: Ursprungskreuze von Texten Rasterlinien oder Rasterpunkte Polygone, die nicht berechnet werden können (im LayoutEditor ist in diesem Fall nach RATSNEST nur der Umriss sichtbar) Fehlermarkierungen des DesignRuleChecks Einstellungen im Drucken-Dialog Nach einem Klick auf das DruckerIcon in der Aktionsleiste der PRINTDialog. 206 öffnet sich 6.10 Schaltplan und Layout drucken ➢ Der PRINTDialog Im Fenster wird oben der aktuell gewählte Drucker angezeigt. Über die kleine AuswahlSchaltfläche mit dem PfeilSymbol am Ende der Zeile können Sie einen anderen Drucker wählen oder auch die Option in eine Datei zu drucken, aktivieren. Ist ein Drucker ausgewählt, kommen Sie über die Schaltfläche mit den drei Punkten … zu den DruckerEigenschaften. Beim Ausdruck in eine Datei zeigt die Zeile Ausgabedatei den entsprechenden Pfad an. Dieser kann über die Schaltfläche … rechts verändert werden. Unter diesen beiden Zeilen finden Sie Einstellmöglichkeiten zum Papier Format, zur Ausrichtung und zur Anordnung des Ausdrucks auf dem Blatt. Über die Schaltfläche … bei Papier kann man ein benutzerspezifisches Format definieren, sofern der gewählte Drucker das unterstützt. Unter Anordnung kann man die Lage des Ausdrucks auf dem Blatt bestimmen. Eine Änderung dieser Einstellung wirkt sich direkt auf die Voransicht aus, sofern diese aktiviert ist. In der Zeile Bereich legen Sie fest, ob die ganze Zeichnung (Alles) oder nur der aktuell im EditorFenster sichtbare Bereich (Ausschnitt) gedruckt werden soll. Wählen Sie die Option Alles, werden alle Objekte, die in der Zeichnung vorhanden sind, zur Berechnung der Druckfläche berücksichtigt, egal ob deren Layer ein oder ausgeblendet sind. DruckOptionen Spiegeln klappt das Bild von links nach rechts, mit Drehen dreht um 90 Grad, Kopfüber dreht um 180 Grad. Zusammen aktiviert, erreicht man eine Drehung um 270 Grad. Aktiviert man die Option Schwarz, wird der Ausdruck schwarzweiß. 207 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Ansonsten wird, je nach Drucker, farbig oder in Graustufen gedruckt. Mit Gefüllt wird jedes Objekt voll gefüllt gedruckt. Wollen Sie die unter schiedlichen Füllmuster der einzelnen Layer sehen, deaktivieren Sie diese Option. Mit der Option Bildunterschrift, haben Sie die Möglichkeit, eine Zeile, die das Druckdatum, den Dateinamen und den Maßstab des Ausdrucks enthält, zu aktivieren. Im MaßstabFeld bestimmt der Skalierungsfaktor den Maßstab der Zeichnung. Er darf zwischen 0,001 und 1000 liegen. Wird BlattLimit = 0 gesetzt, verwendet der Drucker so viele Blätter wie für die Ausgabe im eingestellten Maßstab benötigt werden. Wird ein anderer Wert gewählt, passt EAGLE die Zeichnung auf die angegebene Anzahl von Blättern ein. Dadurch kann der gewählte Maßstab unter Umständen nicht eingehalten werden. Andererseits hat man die Möglichkeit das BlattLimit auf 1 zu setzen und den Skalierungsfaktor so zu wählen, dass mehr als eine Seite für den Ausdruck notwendig wären, um eine maximale Ausnutzung des Blattes zu erreichen. Im Feld Seiten, das nur vom SchaltplanEditor aus erscheint, kann man wählen, welche Schaltplanseiten gedruckt werden. Diese Angabe bestimmt auch, welche Seiten in der Voransicht gezeigt werden. Aktiviert man die Option Hierarchie, werden für den hierarchischen Schaltplan die Modulseiten für jede verwendete ModulInstanz mit den entsprechenden Bauteilnamen, Netznamen und Bestückungsvarianten ausgedruckt. Mit Hilfe der vier Eingabefelder unter Rand kann man die Blattränder definieren. Die Werte können in Millimeter und Inch eingegeben werden. Haben Sie die Werte verändert und wollen wieder die Standardvorgaben des Druckertreibers einstellen, geben Sie einfach eine 0 ein. Kalibrieren erlaubt die Angabe eines Korrekturfaktors in x und yRichtung. So können lineare Fehler in der Maßhaltigkeit des Ausdrucks korrigiert werden. Dieser Wert darf zwischen 0,1 und 2 liegen. Hinweis zu farbigen Ausdrucken: Beim Drucken wird immer die weiße Farbpalette zu Grunde gelegt. Falls Sie in einem der Editoren den schwarzen oder farbigen Hintergrund verwenden und dafür eigene Farben definiert haben, sollten Sie diese Farben auch für die weiße Farbpalette definieren. Nur dann sieht ein farbiger Ausdruck so aus wie am Bildschirm dargestellt. Sollen beim Ausdruck eines Layouts die Bohrlöcher in den Pads und Vias nicht sichtbar sein, wählen Sie für den Darstellungsmodus über das Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes die Option Keine Bohrlöcher. 208 6.10 Schaltplan und Layout drucken PDFAusgabe Wenn Sie von Ihrer Zeichnung eine PDFDatei (Auflösung 1200dpi), wählen Sie in der Zeile Drucker über die Schaltfläche mit dem Auswahlpfeil rechts die Option In Datei drucken (PDF). Geben Sie dann in der Zeile Ausgabedatei den Pfad und den Dateinamen der zu erzeugenden PDFDatei an. Die Texte in der PDFDatei sind mit der Suchfunktion eines PDFViewers durchsuchbar, sofern diese nicht mit VektorSchrift angelegt wurden. Sichtbarkeit und Reihenfolge der Layer beim Ausdruck EAGLE legt beim Ausdruck die einzelnen Layer in einer bestimmten Reihenfolge übereinander. Sollten Sie zum Beispiel eigene Layer definiert haben, die beim Standardausdruck von anderen Layern überdeckt werden, können Sie mit Hilfe des SETBefehls – SET Option.LayerSequence – erreichen, dass diese im Vordergrund liegen, beziehungsweise bestimmen, in welcher Reihenfolge die Layer ausgedruckt werden. Das gilt auch für die Ausgabe als PDFDatei. Ausführliche Hinweise dazu finden Sie in der HilfeFunktion zum SETBefehl unter Hilfe/EditorBefehle/SET. Der PRINTBefehl kann auch direkt über die Kommandozeile oder durch eine ScriptDatei gestartet werden. Informationen über die Angabe von Optionen finden Sie in der HilfeFunktion zu PRINT. 6.11 Nutzen für die Datenausgabe erzeugen Um Kosten zu sparen, ist es sinnvoll, ein kleines Layout in einem Nutzen an den Leiterplattenhersteller weiterzugeben. So können in einem Arbeitsgang mehrere Platinen gefertigt werden. Das Vervielfältigen der Platine bzw. das Kombinieren von verschiedenen Layouts in einer gemeinsamen Boarddatei macht man über GROUP, COPY und PASTE. Dabei ist zu beachten, dass der Bestückungsdruck der Platine verändert wird, da beim Platzieren des Layouts die Bauteile, die eingefügt werden, einen neuen Namen erhalten, sofern diese Bezeichnungen schon verwendet werden. Wenn der Bestückungsdruck nicht benötigt wird ist das nicht weiter relevant. Ansonsten kann man sich mit Hilfe eines ULPs behelfen. Panelize.ulp kopiert die Texte, die in den Layer 25 und 26 (t/bNames) die Bauteilnamen anzeigen in einen neuen Layer. Beim Zusammenfügen der verschiedenen Boards werden zwar nachwievor die Bauteilenamen verändert, der kopierte Text bleibt dabei jedoch unverändert. Teilen Sie dem Leiterplattenhersteller mit, dass er anstatt der Layer 25 tNames und 26 bNames die beiden neu erstellten Layer 125 und 126 verwenden muss. Vorgehensweise: Laden Sie die Boarddatei Starten panelize.ulp um die Namenstexte zu kopieren. 209 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Blenden Sie mit dem DISPLAYBefehl alle Layer ein. Selektieren Sie mit GROUP alle Objekte, die kopiert werden sollen. Das vollständige Layout kann auch über GROUP ALL selektiert werden. Klicken Sie auf COPY um die Gruppe in die Zwischenablage zu legen. Öffnen Sie mit Datei/Neu eine neue Boarddatei. Platzieren Sie mit PASTE das Layout, so oft es für den Nutzen benötigt wird. Gegebenenfalls kann beim Einfügen auch ein Drehwinkel angegebenen werden. Stellen Sie sicher, dass die DesignRegeln des Nutzens mit denen der Quelldatei übereinstimmen. Man kann die DesignRegeln aus dem Layout in eine Datei (*.dru) ausgeben und dann in das neue Layout einlesen (Menü Edit/DesignRegeln, FileTab). Speichern Sie die neue Boarddatei. Teilen Sie Ihrem Leiterplattenhersteller mit, dass er die Layer 125/126 anstatt 25/26 verwenden muss. Man kann auf diese Weise auch einen Nutzen aus verschiedenen Layouts zusammenstellen. 6.12 Keine Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout – was nun? Alle Änderungen im Schaltplan und mit Einschränkungen im Layout werden durch die Forward&BackAnnotation automatisch in das zugehörige Board bzw. den Schaltplan übertragen. Allgemeine Informationen zu diesem Thema finden Sie im Kapitel über die Forward&BackAnnotation auf Seite 115. Die Kopplung zwischen Schaltplan und Layout funktioniert − ohne dass man sich darum kümmern muss − automatisch, solange beide Dateien immer gleichzeitig geladen sind. Sobald man aber eine der beiden schließt und im Schaltplan oder im Layout weiter arbeitet, geht die Konsistenz verloren. EAGLE kann die Änderungen nicht mehr direkt in die andere Datei übertragen. Es entstehen Unterschiede zwischen Schaltplan und Layout. Zur Sicherheit zeigt EAGLE beim Schließen eines der EditorFenster eine auffällige Warnung. Ein schwarzgelbes Feld am oberen Zeichnungsrand meldet, dass die Forward&BackAnnotation unterbrochen wurde. Bitte laden Sie die soeben geschlossene Datei wieder. Falls die Unterbrechung absichtlich herbeigeführt wurde, können Sie die Meldung durch einen Mausklick in das schwarzgelbe Feld verstecken. 210 6.12 Keine Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout – was nun? ➢ Forward&BackAnnotation unterbrochen! Falls Sie ein Schaltplan/BoardPaar beziehungsweise ein Projekt neu laden wollen und die beiden Dateien nicht konsistent sind, wird folgende Warnung ausgegeben. ➢ Warnung: Konsistenzverlust zwischen Schaltplan und Layout Starten Sie unverzüglich den Electrical Rule Check (ERC). Dieser vergleicht die beiden Dateien und meldet die Unterschiede im ERCFehlerFenster im KonsistenzfehlerZweig. Wenn Sie auf einen Eintrag klicken, wird im Schaltplan und im Layout eine Linie auf das betroffene Objekt zeigen, sofern das möglich ist. Zur Wiederherstellung der Konsistenz kann auch UNDO hilfreich sein. 211 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine ➢ Die Unterschiede werden in beiden Fenstern lokalisiert Bearbeiten Sie nun jede einzelne Meldung und beheben Sie den Unterschied im Schaltplan oder im Layout, je nach Bedarf. Anschließend kann der Eintrag in der Fehlerliste durch einen Klick auf Behandelt markiert werden. Starten Sie den ERC von Zeit zu Zeit, um den Fortschritt Ihrer Bemühungen zu bestätigen. Die Unterschiede sind behoben, wenn der ERC wieder Konsistenz meldet. Jetzt funktioniert auch die Annotation wieder. Vergessen Sie nicht, die Dateien spätestens jetzt zu speichern und von jetzt an immer gleichzeitig geöffnet zu lassen. Konsistenzkriterien Es gibt einige Kriterien, die für die Konsistenz zwischen Schaltplan und Board erfüllt ein müssen. In der folgenden Liste sind die wichtigsten genannt und auch mögliche Lösungsvorschläge genannt. 212 Zu jedem Bauteil im Schaltplan muss ein Element im Board vorhanden sein und umgekehrt. Ausnahmen sind SupplySymbole, Elemente ohne Kontakte und Bauteile mit dem Attribut _EXTERNAL_ (z.B. für Simulationssymbole). ☞ Mit ADD/DELETE/NAME Bauteil platzieren/löschen/ umbenennen Entsprechende Bauteile in Schaltplan und Board müssen gleiche Werte haben ☞ Mit VALUE Werte anpassen 6.12 Keine Konsistenz zwischen Schaltplan und Layout – was nun? Für jede Verbindung von Netz und Pin im Schaltplan muss es eine Verbindung mit gleichem Namen von Signal und zugehörigem Pad im Layout geben. ☞ Fehlende Netze mit NET, fehlende Signale mit SIGNAL erzeugen, eventuell umbenennen mit NAME oder Löschen mit DELETE Netze im Schaltplan und die entsprechenden Signale im Layout müssen identischen Netzklassen angehören. ☞ CHANGE CLASS beziehungsweise Anpassen der Werte für Width, Clearance und Drill im EigenschaftenDialog des Netzes/Signals Die in Schaltplan und Layout definierten Bestückungsvarianten müssen identisch sein; es muss dieselbe Anzahl von Varianten und identische Variantennamen geben. Außerdem müssen für die entsprechenden Bauteile gleiche Bestückungsparameter verwendet werden. ☞ Mit dem VARIANTBefehl die Bestückungsvarianten und Parameter anpassen Bei Bauteilen mit Attributen müssen der Name und der Wert des Attributs in Schaltplan und Layout gleich sein. Im LayoutEditor sind zusätzliche Attribute für Bauteile, die im Schaltplan nicht vorhanden sein müssen, zulässig, aber nicht umgekehrt. ☞ ATTRIBUTEBefehl zum Anlegen/Ändern der Attribute. Handelt es sich um Attribute aus der Bibliothek, kann ein Austausch der Devices mit REPLACE für die betroffenen Bauteile im Schaltplan erforderlich sein. Die PackageDefinition eines Bauteils muss in Schaltplan und Layout identisch sein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Unterschiede zu beseitigen: ☞ Austausch der Packages für die betroffenen Elemente mit REPLACE im Board. Ersetzen mit den Packages gemäß der Definition im Schaltplan. ☞ Austausch der Devices für die betroffenen Bauteile mit REPLACE im Schaltplan oder Ersetzen der Bauteile mit Packages gemäß der Definition im LayoutEditor. Achten Sie dabei auch auf mögliche Änderungen bei den Attributen (siehe oben). ☞ Austausch der PackageVarianten im Schaltplan mit CHANGE PACKAGE 213 6 Vom Schaltplan zur fertigen Platine Sollten die Bibliotheken nicht mehr in der Fassung vorhanden sein, wie sie in Schaltplan oder Board verwendet wurden, kann ein Export der Bibliotheken aus der Zeichnung erforderlich sein, um diese dann für den REPLACEBefehl zu benutzen. Konsistenz-Anzeige In der rechten unteren Ecke der Statuszeile des Schaltplan und Layout EditorFensters befindet sich ein Indikator, der je nach Farbe anzeigt, ob beide Dateien konsistent sind. Grau F&BAnnotation nicht möglich Es ist nur eine Datei geladen Gelb F&BAnnotation nicht verfügbar SCH und BRD haben unterschiedliche Namen Pink F&BAnnotation nicht aktiv SCH und BRD sind nicht konsistent Grün F&BAnnotation aktiv SCH und BRD sind konsistent Das Ausrufezeichen rechts neben dem Konsistenzindikator erinnert daran, dass die aktuelle Datei nicht gespeichert ist. ➢ Konsistenzindikator 214 Kapitel 7 Der Autorouter 7.1 Prinzipielle Möglichkeiten Beliebiges RoutingRaster (min. 0,02 mm) Toprouter mit rasterlosem RoutingAlgorithmus, der dem Autorouter vorgeschaltet werden kann Unterstützung von MehrKernProzessoren zum gleichzeitigen Bearbeiten mehrerer RoutingJobs Beliebiges Platzierungsraster SMDBauelemente auf beiden Seiten werden geroutet RoutingFläche kann die gesamte Zeichenfläche sein (vorausgesetzt, es ist genügend Speicher vorhanden) Wahl der Strategie durch Steuerparameter Gleichzeitiges Routen verschiedener Netzklassen mit unterschiedlichen Leiterbahnbreiten und Mindestabständen Gemeinsamer Datensatz (DesignRegeln) für Design Rule Check und Autorouter Multilayerfähig (bis zu 16 Signallagen, die gleichzeitig geroutet werden, nicht nur paarweise) Unterstützung von Blind und BuriedVias Vorzugsrichtung für jeden Layer getrennt einstellbar: horizontal und vertikal, echte 45/135 Grad (interessant für Zwischenlayer!) Optionale automatische Auswahl von RoutingRaster und Vorzugsrichtungen in den Signallagen Ripup und Retry für 100%Entflechtungsstrategie Optimierungsläufe zur Minimierung der Vias und Glättung der Leiterbahnverläufe Vorverlegte Leiterbahnen werden nicht verändert Bildet die Grundlage für den FollowmeRouter; ein Betriebsmodus des ROUTEBefehls, der ein ausgewähltes Signal automatisch verlegt 215 7 Der Autorouter 7.2 Was man vom Autorouter erwarten kann Der EAGLEAutorouter ist ein so genannter 100%Router. Dieser Begriff besagt, dass Platinen, die theoretisch komplett entflochten werden können, vom Autorouter zu 100% entflochten werden, vorausgesetzt – und das ist eine entscheidende Einschränkung – der Autorouter hat unendlich viel Zeit. Diese Einschränkung gilt für alle 100%Router. Da man in der Praxis aber nicht unendlich viel Zeit hat, kann es sein, dass auch ein 100%Router eine Platine nicht vollständig entflicht. Der EAGLEAutorouter arbeitet nach dem Ripup/RetryVerfahren. Das bedeutet: Sobald er eine Leitung nicht mehr verlegen kann, nimmt er schon verlegte Leitungen wieder weg (Ripup) und versucht es erneut (Retry). Die Zahl der Leitungen, die er wieder wegnehmen darf, nennt man RipupTiefe. Sie spielt eine entscheidende Rolle für die Geschwindigkeit und das Entflechtungsergebnis. Im Prinzip trifft man damit die Einschränkung, von der oben die Rede war. Im AutorouterHauptdialog gibt es die Möglichkeit eine TopRouterVariante zu wählen. Diese verwendet einen rasterlosen Algorithmus mit topologischem Ansatz. Dieser Algorithmus errechnet zunächst den Verlauf der Signale und verwendet dann die Optimierungsläufe des traditionellen EAGLEAutorouters um die DesignRegeln zu erfüllen. Typischerweise benötigt der TopRouter merklich weniger Durchkontaktierungen als der traditionelle EAGLE Autorouter. Der Anwender hat die Möglichkeit beide Methoden für ein Projekt zu wählen und sich schließlich für das eine oder andere Ergebnis zu entscheiden. Wer von einem Autorouter erwartet, dass er die perfekte Platine ohne eigenes Zutun liefert, wird enttäuscht werden: Der Layouter muss nach wie vor seine Vorstellungen von der Platine selbst einbringen und auch einiges an Überlegung investieren. Tut er das, dann ist ein Autorouter eine wertvolle Hilfe, die ihm sehr viel Routinearbeit abnehmen kann. 7.3 Steuerung des Autorouters Der Autorouter wird über eine Reihe von Parametern gesteuert. Berücksichtigt werden die Werte aus den aktuellen DesignRegeln, den Netzklassen und den speziellen AutorouterSteuerparametern. Die DesignRegeln legen die Mindestabstände (DRCBefehl, Einstellungen Clearance und Distance), den ViaDurchmesser (Einstellung Restring) und den Bohrdurchmesser der Vias (Einstellung Sizes) fest. Außerdem wird die Mindestleiterbahnbreite festgelegt. Die Netzklassen geben, sofern definiert, spezielle Mindestabstände, die Leiterbahnbreite und den Bohrdurchmesser von Durchkontaktierungen bestimmter Signale vor. 216 7.3 Steuerung des Autorouters Außerdem gibt es noch eine Reihe spezieller Kostenfaktoren und Steuerparameter, die über das AutorouterMenü verändert werden können. Sie beeinflussen den Leiterbahnverlauf beim automatischen Entflechten. Die Defaultwerte werden vom Programm vorgegeben. Die Steuerparameter werden beim Abspeichern des Layouts in der BRDDatei gespeichert. Sie können diese Werte auch in einer AutorouterSteuerdatei (*.ctl) speichern. So ist ein bestimmter Parametersatz für verschiedene Layouts nutzbar. DesignRegeln und Vorgaben für verschiedene Netzklassen sind nicht Bestandteil der ControlDatei. Prinzipiell läuft ein RoutingVorgang in mehreren Schritten ab: Bus-Router Zuerst startet im Allgemeinen der BusRouter. Dieser behandelt Signale, die in Vorzugsrichtung – mit geringer Abweichung in x oder yRichtung – verlegt werden können. Dazu muss es einen Layer mit definierter Vorzugsrichtung geben. Es können nur Signale verlegt werden, die zur Netzklasse 0 gehören. Dieser Schritt kann auch entfallen. Busse im Sinne des Autorouters sind Verbindungen, die mit geringen Abweichungen in x oder yRichtung geradlinig verlegt werden können. Es handelt sich nicht um Busse im Sinne der Elektronik, wie zum Beispiel bei Adressbussen oder ähnlichem. Routing-Lauf Dann folgt der eigentliche RoutingLauf mit Parametern, die möglichst eine 100%ige Entflechtung erlauben. Hier lässt man bewusst zu, dass viele Durchkontaktierungen gesetzt werden, um keine Wege zu verbauen. TopRouter Wählen Sie eine RoutingVariante mit vorgeschaltetem TopRouter, werden die Leiterbahnen nach einem anderen RoutingAlgorithmus verlegt, der tendenziell wesentlich weniger Durchkontaktierungen setzt. Anschließend folgt die Routing und Optimierung, um alle Leitungen auf Einhaltung der DesignRegeln zu trimmen. Optimierung Im Anschluss daran können beliebig viele Optimierungsläufe folgen, deren Parameter so eingestellt sind, dass die Anzahl der Vias reduziert und Leiterbahnverläufe geglättet werden. Bei den Optimierungsläufen wird jeweils nur noch eine Leitung weggenommen und neu verlegt. Allerdings kann sich noch ein höherer Entflechtungsgrad ergeben, da durch den geänderten Verlauf dieser Leitung unter Umständen neue Wege frei werden. 217 7 Der Autorouter Die Anzahl der Optimierungsläufe muss vor dem Start des Autorouters festgelegt werden. Eine nachträgliche Optimierung ist nicht mehr möglich. Nach dem Ende eines RoutingJobs werden alle Leiterbahnen als vorverlegt betrachtet und dürfen nicht mehr verändert werden. Jeder der oben angeführten Schritte kann separat aktiviert bzw. deaktiviert werden. 7.4 Was ist vor dem Autorouten festzulegen? Design-Regeln Abhängig von der Komplexität der Platine und den zur Verfügung stehenden Fertigungsmöglichkeiten sind die DesignRegeln festzulegen. Eine Beschreibung der Vorgehensweise und der Bedeutung der einzelnen Parameter finden Sie im Abschnitt Festlegen der DesignRegeln auf Seite 158. Leiterbahnbreite und Netzklassen Sofern Sie nicht schon im Schaltplan verschiedene Netzklassen definiert haben, können Sie jetzt vor dem Autorouten festlegen, ob bestimmte Signale mit besonderen Leiterbahnbreiten verlegt, besondere Mindestabstände eingehalten oder bestimmte Bohrdurchmesser für Vias unterschiedlicher Signale verwendet werden sollen. Zur Definition der Netzklassen lesen Sie bitte in der HilfeFunktion unter CLASS oder auch im Abschnitt Netzklassen festlegen auf Seite 136 nach. Werden keine speziellen Netzklassen definiert, gelten die Werte aus den DesignRegeln. Die Leiterbahnbreite entspricht dann dem Wert Minimum width im SizesTab, die Mindestabstände sind im ClearanceTab bzw. DistanceTab festgelegt. Der ViaDurchmesser wird durch die Werte im RestringTab bestimmt. Wurden in den DesignRegeln und bei den Netzklassen Werte angegeben, berücksichtigt der Autorouter immer die größeren von beiden. Raster Die richtige Wahl des Routing und Platzierungsrasters ergibt sich aus den DesignRegeln und den verwendeten Bauelementen. Das minimale Routing Raster liegt bei 0,02 mm, das entspricht ca. 0,8 mil. Platzierungsraster Der Autorouter lässt zwar ein beliebiges Platzierungsraster (einzustellen mit dem GRIDBefehl) zu. Allerdings ist es nicht besonders sinnvoll, die Bauteile in einem derart feinen Raster zu platzieren. Generell gilt: Das Platzierungsraster sollte nicht feiner als das RoutingRaster sein. 218 7.4 Was ist vor dem Autorouten festzulegen? Falls das Platzierungsraster größer als das RoutingRaster ist, sollte es ein ganzzahliges vielfaches davon sein. Diese Regeln leuchten ein, wenn man sich überlegt, dass es gemäß den DesignRegeln z. B. möglich wäre, zwei Leitungen zwischen zwei Anschlüssen eines Bausteins zu verlegen, dies aber an der Wahl der beiden Raster scheitern kann (siehe folgendes Bild). Routing-Raster Bitte beachten Sie, dass das RoutingRaster beim Starten des Autorouters im AutorouterMainSetupFenster unter Routing Grid eingestellt wird. Es ist nicht identisch mit dem aktuellen Raster des LayoutEditors, das mit dem GRIDBefehl eingestellt wird. Für das RoutingRaster gilt: Der Zeitbedarf steigt exponentiell mit der Auflösung. Deshalb sollte man es so groß wie möglich wählen. Die Hauptüberlegung für die meisten Platinen richtet sich darauf, wie viele Leitungen maximal zwischen den Anschlüssen eines ICs verlegt werden sollen. Natürlich müssen in diese Überlegung die gewählten DesignRegeln, also Mindestabstände der Leitungen zu Pads und anderen Leitungen, mit einbezogen werden. Die Konsequenz aus obigen Überlegungen lautet: Die beiden Raster sind so zu wählen, dass die Pads der Bauelemente möglichst auf dem RoutingRaster liegen. ➢ Leiterbahnverlauf bei verschiedenen Platzierungsrastern Natürlich gibt es Ausnahmen, etwa bei SMDBauelementen, bei denen der umgekehrte Fall auftreten kann, dass nämlich eine Platzierung außerhalb des RoutingRasters die besten Ergebnisse liefert. Auf jeden Fall sollte man sich die Wahl des Rasters anhand der DesignRegeln und der PadAbstände genau überlegen. 219 7 Der Autorouter Beim linken Bauelement liegen die Pads auf dem RoutingRaster. Es können zwei Leitungen zwischen zwei Pads verlegt werden. Die Pads des mittleren Bauelements liegen nicht auf dem RoutingRaster, deshalb hat nur eine Leitung Platz. Rechts: Ausnahme von der Regel, dargestellt an SMDPads, die zwischen den RoutingRasterlinien platziert wurden, damit eine Leitung dazwischen Platz hat. Bei der Wahl des Rasters ist auch zu beachten, dass möglichst keine Pads für den Router "unsichtbar" werden. Das heißt, jedes Pad soll mindestens einen RoutingRasterpunkt belegen. Sonst kann es passieren, dass der Autorouter eine Verbindung nicht legen kann, die ansonsten ohne Probleme zu verlegen wäre einfach weil er das entsprechende Pad nicht auf seinem Raster darstellen kann. Der Autorouter meldet dann Unerreichbares SMD..... Der DefaultWert für das RoutingRaster ist 50 mil. Dieser Wert ist für einfache Platinen mit bedrahteten Bauteilen ausreichend. Arbeiten Sie mit SMDBauteilen, benötigen Sie ein feineres RoutingRaster. Übliche Werte sind 25, 12.5, 10 oder 5 mil. Noch feinere Routingraster benötigen wesentlich mehr Routingspeicher. Mit der Option Automatische Wahl des Rasters bestimmt der Autorouter nach eigener Heuristik die passenden Rastereinstellungen für die einzelnen RoutingJobs. Speicherbedarf Der benötigte Routingspeicher hängt primär ab vom gewählten Routing Raster, der Fläche der Platine und der Anzahl der Signallayer in denen geroutet wird. Der statische Speicherbedarf (in Byte) einer Platine berechnet sich wie folgt: Zahl der Rasterpunkte x Zahl der Signallayer x 2 Zusätzlich zum statischen Speicherbedarf wird auch Platz für dynamische Daten benötigt. Dieser ist sehr stark abhängig vom Layout und liegt sehr grob geschätzt in einer Größenordnung von ca. 10% bis 100% (in manchen Fällen sogar mehr!) des statischen Wertes. Gesamtspeicherbedarf (in grober Näherung): Statischer Speicher x (1,1..2,0) [Byte] Dieser Wert sollte vor dem Autorouten als RAMSpeicher frei sein. Reicht dieser nicht aus, muss der Autorouter die Daten auf die Harddisk auslagern. Dies verlängert die Routingdauer enorm und sollte in jedem Fall vermieden werden. Kurze Zugriffe auf die Festplatte sind normal, da die JobDatei auf der Festplatte immer wieder aktualisiert wird. Versuchen Sie das RoutingRaster möglichst grob zu wählen. Das spart 220 7.4 Was ist vor dem Autorouten festzulegen? Speicherplatz und Routingzeit! Layer Wollen Sie eine doppelseitige Platine entwickeln, dann wählen Sie Top und Bottom als RouteLayer. Für eine einseitige Platine sollten Sie nur den BottomLayer verwenden. Bei Innenlagen ist es sinnvoll, die Layer von außen nach innen zu verwenden, also zunächst 2 und 15 und so weiter. Bei Platinen, die so komplex sind, dass es zweifelhaft ist, ob sie zweiseitig zu verdrahten sind, empfiehlt es sich, sie als MultilayerBoards anzulegen und die Kosten für Innenlayer sehr hoch zu machen. So versucht der Autorouter die Innenlagen zu meiden und möglichst viele Verbindungen in den Außenlagen zu verlegen. Im Notfall kann er aber auf eine Innenlage ausweichen. Diese Einstellungen treffen Sie im AutorouterMenü (siehe Seite 222). Ist ein Layer, der SMDs enthält nicht aktiviert, gibt der Autorouter beim Start den Hinweis Unerreichbares SMD in Layer .... Der Autorouter kann dann mit OK gestartet oder abgebrochen und neu konfiguriert werden. Vorzugsrichtungen Für jeden RoutingJob kann individuell für jeden Signallayer eine eigene Vorzugsrichtung angegeben werden. Mit der neuen Einstellung Auto wird der Autorouter selbst verschiedene Einstellungen für Vorzugsrichtungen wählen. Wenn Sie Vorzugsrichtungen manuell einstellen möchten, gelten folgende Überlegungen: Die Vorzugsrichtungen stellt man im allgemeinen so ein, dass sie auf den beiden Außenseiten der Platine um 90 Grad versetzt sind. In Innenlagen ist es oft von Vorteil, 45 und 135 Grad zu wählen, da damit Diagonalverbindungen abgedeckt werden. Prinzipiell sollte man vor der Wahl der Vorzugsrichtungen die Platine (anhand der Luftlinien) daraufhin untersuchen, ob für eine bestimmte Seite eine Richtung Vorteile bietet. Das kann insbesondere bei SMDPlatinen der Fall sein. Bitte achten Sie auch beim Vorverlegen von Leiterbahnen auf die Vorzugsrichtungen! Default: Top: vertikal, Bottom: horizontal. Bei kleinen Platinen, die größtenteils mit SMDBauteilen bestückt sind, kann es erfahrungsgemäß von Vorteil sein, ohne Vorzugsrichtungen zu routen (Einstellung * im AutorouterSetup). Der Router kommt dann wesentlich schneller zu einem brauchbaren Ergebnis. Auch bei einseitigen Platinen sollte ohne Vorzugsrichtung gearbeitet werden. 221 7 Der Autorouter Sperrflächen Falls der Autorouter in bestimmten Gebieten keine Leitungen oder Durchkon taktierungen verlegen soll, können Sie Sperrflächen mit den Befehlen RECT, CIRCLE und POLYGON in die Layer 41 tRestrict, 42 bRestrict und 43 vRestrict einzeichnen. tRestrict: Sperrflächen für Leitungen und Polygone im TopLayer. bRestrict: Sperrflächen für Leitungen u. Polygone im BottomLayer. vRestrict: Sperrflächen für Durchkontaktierungen. Solche Sperrflächen können auch schon im Package eines Bauteils definiert sein (etwa um die Befestigungslöcher eines Steckers herum oder für einen liegend montierten Transistor, unter dem sich keine Leitungen befinden sollen). Wires im Layer 20 Dimension gezeichnet, sind für den Autorouter Begrenzungslinien. Über diese Grenzen hinweg können keine Leitungen verlegt werden. Typische Anwendung: Begrenzungslinien der Platine. Eine Fläche im Layer 20 gezeichnet, könnte auch als Sperrfläche für alle Signallagen verwendet werden. Allerdings ist zu beachten, dass diese Fläche vor der Fertigung der Platine wieder zu löschen ist, da üblicherweise der Layer 20 bei der Erzeugung von Fertigungsdaten ausgegeben wird. CutoutPolygone, die beispielsweise in Innenlagen verwendet wurden, um bestimmte Bereiche frei von Kupferflächen (Signalpolygonen) zu halten, werden vom Autorouter nicht berücksichtigt. Der Autorouter kann durch diese Bereiche Leiterbahnen verlegen. Kostenfaktoren und weitere Steuerparameter Alle RoutingParameter werden im RoutingVariantenDialog eingestellt. Sie können für jede RoutingVariante separat modifiziert werden. Die DefaultWerte für die Kostenfaktoren sind so gewählt, dass Sie unserer Erfahrung nach die besten Ergebnisse liefern. Auch die Steuerparameter, zum Beispiel mnRipupLevel, mnRipupSteps usw. sind so eingestellt, dass Sie unserer Erfahrung nach die besten Ergebnisse liefern. Sollten Sie allerdings mit den Parametern experimentieren wollen, beachten Sie bitte die Beschreibung der Kostenfaktoren im folgenden Kapitel. Bei vielen Parametern können schon kleine Änderungen große Auswirkungen haben. 7.5 Das Autorouter-Menü Beim Starten des Autorouters mit dem AUTOBefehl erscheint zunächst das AutorouterSetupMenü. Darin werden alle notwendigen Einstellungen getroffen. 222 7.5 Das Autorouter-Menü Hauptdialog ➢ AutorouterMainSetup: Allgemeine Einstellungen An dieser Stelle legen Sie fest, in welchen Layern geroutet werden darf und welche Vorzugsrichtungen gelten. Klicken Sie mit der Maus in die entsprechende ComboBox und selektieren Sie den gewünschten Wert. Einstellung der Vorzugsrichtungen: horizontal | vertikal / diagonal in 45 Grad \ diagonal in 135 Grad * keine N/A Layer nicht aktiv Auto Automatische Auswahl Die Einstellung Effort (Low, Medium oder High) bestimmt wie viele Routing Varianten angelegt werden. Ist Automatischen Wahl des Rasters aktiviert, wählt der Autorouter eigene Werte. Schalten Sie diese Option aus, um ein eigenes geeignetes Routing Raster zu wählen. Sie haben später im RoutingVariantenDialog die Möglichkeit, die (automatisch) gewählten Rastereinstellungen zu prüfen und gegebenenfalls zu modifizieren. Variante mit TopRouter aktiviert den seit Version 7 neuen TopRouter, der die Leitungen über einen anderen RoutingAlgorithmus verlegt. Typischerweise ist der Rechenaufwand größer, das Ergebnis meist mit weniger Vias versehen. Die maximale Anzahl gleichzeitig aktiver Jobs kann limitiert werden. Der EAGLEAutorouter unterstützt die Berechnung mehrerer AutorouterJobs gleichzeitig bei Nutzung von MehrKernProzessoren. Der angezeigte Wert hängt ab von der Anzahl der vorhandenen ProzessorKerne. Es kann sinnvoll 223 7 Der Autorouter sein, die Anzahl zu reduzieren, um nicht alle Kerne mit dem EAGLE Autorouter zu beschäftigen. Über die Schaltflächen Laden... und Speichern unter.... können Sie einen alternativen Parametersatz aus einer AutorouterSteuerdatei (*.ctl) laden oder die aktuell gewählten Einstellungen speichern, um diese für weitere Projekte zur Verfügung zu haben. Mit Klick auf die Schaltfläche Auswählen können Sie bestimmte Signale zum Autorouten selektieren. Wählen Sie diese durch Anklicken der entsprechenden Signallinien. Klicken Sie anschließend auf das AmpelIcon in der Aktionsleiste um in den zweiten Teil des AutorouterSetups, den VariantenDialog zu gelangen. Dort können Sie die Konfiguration der Jobs nochmal überprüfen und ggf. ändern bevor der eigentliche Routingprozess beginnt. Alternativ kann man die Signalnamen in der Kommandozeile angeben. Beispiele: VCC GND ; Die Signale VCC und GND werden geroutet. Das Semikolon am Ende der Zeile startet den Autorouter sofort. Es kann alternativ das AmpelIcon angeklickt werden. Wenn Sie ! VCC GND ; angeben, werden alle Signale außer VCC und GND geroutet. Sie dürfen die Signalnamen auch mit Hilfe von Platzhaltern auswählen. Erlaubt sind folgende Zeichen: * ? […] steht für eine beliebige Anzahl beliebiger Zeichen. steht für genau ein Zeichen. steht für irgend eines der Zeichen zwischen den Klammern, zum Beispiel [a-f] für alle Zeichen von a bis f. Routing-Varianten-Dialog Über die Schaltfläche Weiter... werden eine Anzahl verschiedener Parametersätze für die Varianten berechnet und es folgt der Routing VariantenDialog. Hier kann man den Parametersatz jeder Variante modifizieren oder Varianten in einer Liste löschen oder hinzufügen. Jeder Parametersatz entspricht dem bekannten AutorouterParametersatz aus der vorherigen EAGLEVersion. Die Berechnung der einzelnen RoutingVarianten (RoutingJobs) wird aus diesem Dialog gestartet. 224 7.5 Das Autorouter-Menü ➢ Autorouter: Liste der RoutingVarianten Je nach Einstellungen zeigt EAGLE eine Anzahl von RoutingVarianten für das Board. Mit Start beginnt der Autorouter die RoutingVarianten abzuarbeiten. Wenn Sie die einzelnen RoutingParameter vorher überprüfen und eventuell auch noch anpassen wollen, klicken Sie auf die Schaltfläche >>. ➢ Autorouter Varianten: Liste mit ParameterEinstellungen Im erweiterten VariantenDialog kann man die RoutingParameter prüfen und modifizieren. Über Duplicate und Delete kann man die selektierte Variante kopieren bzw. löschen. Die Parameter in den Gruppen Layerkosten, Kostenfaktoren und Maximum können für jeden Durchgang (Busses, Route, Optimize 1 bis 4) unterschiedlich sein. Weitere Informationen dazu finden Sie im folgenden Abschnitt. Über die Schaltfläche Hinzufügen im letzten Optimierungslauf kann man zusätzliche Optimierungsläufe einfügen. Mit Klick auf die Schaltfläche Start starten Sie den Autorouter für alle nicht verlegten Signale. Die Schaltfläche Abbrechen bricht den AUTOBefehl ab, ohne die Änderungen zu speichern. 225 7 Der Autorouter Sollten Sie einen abgebrochenen RoutingJob erneut starten, lassen sich zunächst keine Änderungen bei den Parametern machen. Mit der CheckBox Existierenden Job weiterführen? entscheiden Sie, ob Sie mit einem vorher abgebrochenen Job weitermachen wollen oder für die noch verbliebenen nicht verlegten Signale neue Einstellungen wählen wollen. ➢ AutorouterSetup: Wiederaufsetzen auf einen unterbrochenen Job Die Arbeit des Autorouters kann mit UNDO rückgängig gemacht werden. 7.6 Einfluss der Kostenfaktoren und Steuerparameter Grundsätzlich sind bei jedem Kostenfaktor cfxxx (cf steht für cost factor) Werte von 0..99 möglich, aber nicht bei jedem ist der ganze Bereich sinnvoll. Deshalb sind die sinnvollen Werte jeweils angegeben. Die Steuerparameter mnxxx (mn steht für maximum number) erlauben Werte von 0..9999. Sinnvolle Angaben finden Sie ebenfalls beim jeweiligen Parameter. Die Parameter werden über das AutorouterSetupMenü eingestellt. Die Einstellungen für Route und die OptimizeLäufe können separat konfiguriert werden. Das Menü ist in drei Bereiche aufgeteilt: Layerkosten, Kostenfaktoren und Maximum. Im folgenden werden die einzelnen Parameter und deren Wirkung erklärt. Die Bezeichnungen der Kostenfaktoren entsprechen denen, wie sie auch in einer Steuerdatei *.ctl für den Autorouter abgespeichert würden. Siehe auch den Abschnitt Parameter in einer Steuerdatei ab Seite 234. 226 7.6 Einfluss der Kostenfaktoren und Steuerparameter ➢ Autorouter: Einstellungen der Parameter im RouteTab Layerkosten cfBase.xx: 0..20 Basiskosten für einen Schritt im jeweiligen Layer. Empfehlung: außen (Top, Bottom) immer 0, innen größer als 0. Kostenfaktoren cfVia: 0..99 Steuert die Verwendung von Durchkontaktierungen. Ein niedriger Wert führt zu vielen Durchkontaktierungen, erlaubt aber andererseits die weitestgehende Einhaltung der Vorzugsrichtungen. Ein hoher Wert bewirkt nach Möglichkeit eine Vermeidung von Durchkontaktierungen, was allerdings zwangsläufig zu einer vermehrten Verletzung der Vorzugsrichtungen führt. Empfehlung: niedriger Wert beim Routing Durchgang, hoher Wert beim Optimieren. cfNonPref: 0..10 Steuert die Einhaltung der Vorzugsrichtungen. Ein niedriger Wert erlaubt auch das Routen gegen die Vorzugsrichtung, während ein hoher Wert die Leiterbahnen in Vorzugsrichtung zwingt. Setzt man cfNonPref = 99, dürfen Leitungsstücke nur in Vorzugsrichtung verlegt werden. Wählen Sie diesen Wert nur, wenn Sie sicher sind, dass dieses Verhalten wirklich gewünscht ist. cfChangeDir: 0..25 Steuert die Häufigkeit von Richtungsänderungen. Ein niedriger Wert bedeutet, dass eine Leiterbahn viele Knicke haben darf. Ein hoher Wert führt zu weitestgehend geraden Leiterbahnen. 227 7 Der Autorouter cfOrthStep, cfDiagStep Bewirken die Einhaltung der Bedingung, dass die Hypotenuse in einem rechtwinkligen Dreieck kürzer ist als der Weg über die beiden Katheten. Die DefaultWerte sind 2 und 3. Daraus ergibt sich, dass der Weg über die Katheten Kosten von 2+2=4 verursacht, gegenüber 3 über die Hypotenuse. Diese Parameter sollten nur sehr vorsichtig verändert werden! cfExtdStep: 0..30 Steuert die Vermeidung von Leiterbahnstücken, die 45 Grad gegen die Vorzugsrichtung verlaufen und dadurch die Platine in zwei Hälften teilen würden. Ein niedriger Wert bedeutet, dass solche Leiterbahnstücke erlaubt sind, während ein hoher Wert sie möglichst vermeidet. Mit dem Parameter mnExtdStep steuert man die Länge dieser Leiterbahnstücke. Setzt man mnExtdStep = 0, wird jeder Rasterschritt des 45 GradStücks mit dem Wert von cfExtdStep beaufschlagt. Gibt man beispielsweise einen Wert mnExtdStep = 5 vor, sind die ersten fünf Schritte des 45GradStücks erlaubt, jeder weitere Schritt wird mit dem Wert von cfExtdStep beaufschlagt. So kann man erreichen, dass 90GradLeiterbahnknicke durch ein kurzes 45 GradStück abgeschrägt werden. Die Einstellung cfExtdStep = 99 und mnExtdStep = 0 sollte keine Leiterbahnen mit 45GradWinkeln erlauben. Nur relevant in Layern mit Vorzugsrichtung. Empfehlung: niedriger Wert beim RoutingDurchgang, höherer Wert beim Optimieren. cfBonusStep, cfMalusStep: 1..3 Wirkt als Verstärkungsfaktor bei der Unterscheidung von bevorzugten (Bonus) bzw. schlechten (Malus) Gebieten auf der Platine. Hohe Werte führen zu einer starken Unterscheidung zwischen guten und schlechten Gebieten, niedrige Werte vermindern diesen Einfluss. Siehe auch cfPadImpact, cfSmdImpact. cfPadImpact, cfSmdImpact: 0..10 Pads und SMDs erzeugen um sich herum gute bzw. schlechte Gebiete, also Zonen, in denen der Autorouter seine Leiterbahnen lieber oder weniger gern legt. Die guten Gebiete verlaufen in Vorzugsrichtung (falls definiert), die schlechten verlaufen senkrecht dazu. Das führt dazu, dass Leitungen in Vorzugsrichtung vom Pad/SMD weg verlegt werden. Hohe Werte sorgen dafür, dass die Leitung relativ weit in Vorzugsrichtung verläuft, bei niedrigen Werten kann schon nach kurzer Distanz die Vorzugsrichtung verlassen werden. Bei dichten SMDPlatinen kann es von Vorteil sein cfSmdImpact etwas höher zu wählen. 228 7.6 Einfluss der Kostenfaktoren und Steuerparameter cfBusImpact: 0..10 Steuert die Einhaltung der idealen Linie bei Busverdrahtungen (siehe auch cfPadImpact). Ein hoher Wert sorgt dafür, dass die direkte Linie zwischen Start und Zielpunkt möglichst eingehalten wird. Nur beim BusRouten rele vant. cfHugging: 0..5 Steuert die Bündelung parallel verlaufender Leiterbahnen. Ein hoher Wert führt zu einer starken Bündelung (eng aneinander geschmiegte Leiterbahnen), ein niedriger Wert erlaubt eine großzügigere Verteilung. Empfehlung: höherer Wert beim Routen, niedrigerer Wert beim Optimieren. cfAvoid 0..10 Steuert beim Ripup die Vermeidung der Gebiete in denen herausgenommene Leiterbahnen lagen. Ein hoher Wert führt zu einer starken Vermeidung. Nicht relevant in den Optimierungsläufen. cfPolygon 0..30 Wenn ein Polygon vor dem Start des Autorouters mit RATSNEST berechnet worden und als Fläche sichtbar ist, wird jeder Schritt innerhalb des Polygons mit diesem Wert beaufschlagt. Ein niedriger Wert erlaubt es dem Autorouter Leitungen leichter innerhalb des Polygons zu verlegen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Polygon in mehrere Teile zerfällt ist jedoch höher. Ein hoher Wert veranlasst den Autorouter möglichst wenig Verbindungen im Polygon zu verlegen. Ist ein Polygon beim Start des Autorouters in der Umrissdarstellung, also nicht mit RATSNEST berechnet worden, wird es vom Autorouter gar nicht berücksichtigt. Der Parameter spielt für solche Polygone keine Rolle. Maximum mnVia 0..30 Steuert die maximale Anzahl von Vias, die beim Verlegen eines Lei terbahnzuges verwendet werden dürfen. mnSegments 0..9999 Bestimmt die maximale Anzahl von WireStücken pro Leiterbahnzug. mnExtdSteps 0..9999 Bestimmt die Anzahl der Schritte, die ohne Aufschlag des Wertes von cfExtdStep 45 Grad gegen die Vorzugsrichtung erlaubt sind. Siehe auch cfExtdStep. Außerdem gibt es im Abschnitt Maximum die Parameter mnRipupLevel, mnRipupSteps und mnRipupTotal. Diese werden im folgenden Abschnitt beschrieben. 229 7 Der Autorouter 7.7 Zahl der Ripup/Retry-Versuche Aufgrund der Struktur des Autorouters gibt es mehrere Parameter, die den Ripup/RetryMechanismus beeinflussen. Sie sind so eingestellt, dass ein möglichst guter Kompromiss aus Zeitbedarf und RoutingErgebnis erreicht wird. Der Benutzer sollte deshalb die Werte für mnRipupLevel, mnRipupSteps und mnRipupTotal nur bei Bedarf vorsichtig ändern. Generell gilt: Hohe Werte für diese Parameter lassen viele Ripups zu, führen aber zu erhöhten Rechenzeiten. Um die Bedeutung der Parameter verstehen zu können, muss man wissen, wie der Router prinzipiell vorgeht: Zunächst wird Leitung für Leitung verlegt, bis für eine kein Weg mehr gefunden wird. Sobald das der Fall ist, nimmt der Router maximal die mit mnRipupLevel definierte Zahl von schon verlegten Leitungen heraus, um die neue verlegen zu können. Sind also z. B. acht Leitungen im Weg, dann kann er die neue nur verlegen, wenn mnRipupLevel mindestens 8 ist. Ist die neue Leitung geroutet, versucht er, alle herausgenommenen Leitungen wieder zu verlegen. Dabei kann es vorkommen, dass er erneut eine Ripup Sequenz starten muss, um eine dieser Leitungen wieder verlegen zu können. Der Router ist dann gewissermaßen zwei RipupSequenzen von der Stelle entfernt, an der er den ganzen Vorgang wegen einer nicht zu verlegenden Leitung gestartet hat. Jede weitere herausgenommene Leitung, die nicht mehr verlegt werden kann, startet eine weitere RipupSequenz. Die maximale Anzahl solcher Sequenzen ist mit dem Parameter mnRipupSteps definiert. Der Parameter mnRipupTotal legt schließlich fest, wie viele Leitungen insgesamt zu einem Zeitpunkt herausgenommen sein dürfen. In bestimmten Fällen wird dieser Wert überschritten. Wird einer dieser Werte überschritten, bricht der Router den gesamten RipupVorgang ab und rekonstruiert den Zustand, als die ursprünglich nicht verlegbare Leitung geroutet werden sollte. Diese Leitung wird als nicht verlegbar betrachtet, und der Router macht mit der nächsten Verbindung weiter. 7.8 Routen von Mehrlagen-Platinen mit Polygonen Mit Polygonen ist es möglich, Versorgungslagen zu erzeugen, die mehr als eine Versorgungsspannung und daneben auch noch einzelne Wires enthalten können. Bitte beachten Sie auch die Hinweise auf Seite 187. Definieren Sie die Polygone vor dem Start des Autorouters. Geben Sie den Polygonen den entsprechenden Signalnamen. Starten Sie RATSNEST um das Polygon berechnen zu lassen. 230 7.8 Routen von Mehrlagen-Platinen mit Polygonen Wählen Sie im AutorouterSetup die Vorzugsrichtungen und Layerkosten (cfBase). Durch einen höheren Wert cfBase für die PolygonLayer vermeidet der Autorouter diese Lagen stärker. Prüfen Sie nach dem Routen, ob das Polygon noch alle Signalpunkte miteinander verbindet. Es könnte sein, dass das Polygon durch ein verlegtes Signal zerteilt wurde. RATSNEST berechnet Polygone neu und zeigt die Meldung Ratsnest: Nichts zu tun!, wenn alles in Ordnung ist. Der Autorouter kann keine MicroVias setzen! Der Autorouter darf auch BlindVias verwenden, die kürzer sind als im LayerSetup definiert. 7.9 Backup und Unterbrechen des Routens Da bei umfangreichen Layouts der RoutingProzess unter Umständen mehrere Stunden dauern kann, werden zwischendurch (ca. alle 10 Minuten) Backups der RoutingJobs gemacht. Je nach Anzahl der RoutingJobs gibt es entsprechend viele JobDateien. Die Datei name_xx.job enthält immer den letzten Stand des Jobs, wobei xx im Namen der Datei für die Nummer des Jobs beginnend mit 00 steht. Falls aus irgendwelchen Gründen (Stromausfall etc.) der Routingprozess unterbrochen werden sollte, ist die bis dahin investierte Rechenzeit nicht verloren, denn man kann auf dem in name.job abgelegten Stand wieder aufsetzen. Hierzu lädt man das Board, startet unmittelbar danach den Autorouter und beantwortet die Frage des Autorouters, ob er wieder aufsetzen soll (Existierenden Job weiterführen?) mit Ja. Es wird dann an der Stelle weitergemacht, an der die letzte Sicherung erfolgte (maximal können so ca. 10 Minuten verloren gehen). Wird der Autorouter über Abbrechen unterbrochen, so bleiben ebenfalls die Jobdateien name_xx.job stehen, und man kann auf dieser wieder aufsetzen. Das kann zum Beispiel dann interessant sein, wenn man einen umfangreicheren Routingprozess zunächst auf einem langsameren Rechner gestartet hat und ihn dann, sobald ein schnellerer Rechner frei wird, dort weiterlaufen lassen will. Beachten Sie bitte, dass eine Änderung der Parameter vor dem Wiederaufsetzen keinen Einfluss auf den Job hat, da dieser mit den zum Zeitpunkt des ursprünglichen AutorouterStarts geltenden Parametern abgespeichert wurde! Sobald der Autorouter fertig ist, wird das so entstandene Board automatisch unter name.b$$ abgespeichert. Falls das Board versehentlich oder wegen Stromausfall nicht abgespeichert worden ist, kann die Datei in name.brd umbenannt und wieder geladen werden. 231 7 Der Autorouter 7.10 Informationen für den Anwender Statusanzeige Während des Routens können Sie in der Liste der RoutingVarianten die eine oder andere Variante auswählen und den Routingfortschritt beobachten. ➢ Routingfortschritt der einzelnen Varianten In der Statuszeile des LayoutEditorFensters gibt der Autorouter Auskunft über das gegenwärtige RoutingErgebnis des aktuell in der Liste gewählten Jobs. ➢ Autorouter: Infozeile Die angezeigten Werte haben folgende Bedeutung: Route: Auflösung in % [bisheriges Maximum] Vias: Zahl der Durchkontaktierungen Conn: Verbindungen gesamt/gefunden/nicht verlegbar Mit Verbindungen sind 2PunktVerbindungen gemeint. 232 7.10 Informationen für den Anwender Ripup: Zahl der Ripups/aktueller RipupLevel/akt. RipupTotal Zahl der Ripups: Zeigt an, wie viele schon geroutete Verbindungen im Laufe des bisherigen RouteVorgangs aufgelöst wurden, um neue Signale verlegen zu können. Aktueller RipupLevel: Hier wird die Anzahl der Verbindungen angezeigt, die zum Verlegen des aktuellen Signals herausgenommen bzw. aufgelöst wurden. Akt. RipupTotal: Nach dem Auflösen eines Signals kann dieses in viele Zweipunkt Verbindungen zerfallen. Diese Verbindungen werden wieder geroutet. Es wird angezeigt wie viele ZweipunktVerbindungen noch zu verlegen sind. Signals: Signale gesamt/bearbeitet/vorbereitet, ggf. dahinter: (Routingzeit Signalname) Braucht der Autorouter für das Verlegen einer Zweipunktverbindung länger als 5 Sekunden, wird in Klammern die bisher benötigte Zeit und der Name des zu verlegenden Signals angezeigt. Protokolldatei Bei jedem RoutingLauf erzeugt der Autorouter die eine ProtokollDatei name.pro, die nützliche Informationen enthält. Beispiel: EAGLE AutoRouter Statistics: Job : d:/eagle4/test-design/democpu.brd Start at : 15.43.18 (24.07.2000) End at : 16.17.08 (24.07.2000) Elapsed time : 00.33.48 Signals : 84 RoutingGrid: 10 mil Layers: 4 Connections : 238 predefined: 0 ( 0 Vias ) Router memory : 1121760 Passname: Busses Route Optimize1 Optimize2 Optimize3 Optimize4 Time per pass: 00.00.21 00.08.44 00.06.32 00.06.15 00.06.01 00.05.55 Number of Ripups: 0 32 0 0 0 0 max. Level: 0 1 0 0 0 0 max. Total: 0 31 0 0 0 0 Routed: 16 238 238 238 238 238 Vias: 0 338 178 140 134 128 Resolution: 6.7 % 100.0 % 100.0 % 100.0 % 100.0 % 100.0 % Final: 100.0 % finished 7.11 Evaluieren der Ergebnisse Sind alle RoutingVarianten 'completed', kann man eine der Varianten auswählen und mit Job beenden den Routingprozess abschließen. Die selektierte Variante wird dann als Boarddatei abgespeichert. Wenn Sie sich die einzelnen RoutingErgebnisse genauer ansehen möchten, wählen Sie eine der Varianten in der Liste und klicken dann auf Evaluieren. Sie befinden sich jetzt direkt im LayoutEditor und können diese Variante untersuchen und auch editieren. In der Statuszeile des LayoutEditors sehen 233 7 Der Autorouter Sie das AutorouterIcon, das anzeigt, dass der RoutingProzess für das gezeigte Board noch nicht ganz abgeschlossen ist. Klicken Sie auf dieses Icon, gibt es folgende Möglichkeiten: Klicken Sie auf Evaluieren, kehren Sie in den AutorouterVariantenDialog zurück, um weitere RoutingErgebnisse zu betrachten. ➢ Autorouter: Evaluieren der RoutingErgebnisse Klicken Sie auf Job beenden, wird die gewählte Variante inklusive aller Änderungen, die Sie bereits beim Bewerten der RoutingVariante gemacht haben, gespeichert. Alle anderen RoutingErgebnisse werden verworfen. 7.12 Parameter in einer Steuerdatei Hier sieht man wie die einzelnen Parameter in einer AutorouterSteuerdatei (name.ctl) verwendet werden. Parameter RoutingGrid cfVia cfNonPref cfChangeDir cfOrthStep cfDiagStep cfExtdStep cfBonusStep cfMalusStep cfPadImpact cfSmdImpact cfBusImpact cfHugging cfAvoid cfPolygon 234 = = = = = = = = = = = = = = = Default Bedeutung 50mil Das Raster, in dem der Autorouter seine Leiterbahnen und Durchkontaktierungen verlegt Kostenfaktoren für... 8 Vias 5 Verletzung der Vorzugsrichtung 2 Richtungsänderung 2 Schritt in 0 oder 90 Grad 3 Schritt in 45 oder 135 Grad 30 Schritt in 45 Grad gegen Vorzugsrichtung 1 Schritt im Bonus-Gebiet 1 Schritt im Malus-Gebiet 4 Einfluss eines Pads auf seine Umgebung 4 Einfluss eines Smds auf seine Umgebung 4 Einhaltung der Bus-Struktur 3 Aneinanderschmiegen von Leiterbahnen 4 Vermeidung bereits benutzter Gebiete bei Ripup 10 Vermeidung von Polygonen 7.12 Parameter in einer Steuerdatei cfBase.1 cfBase.2 ... cfBase.15 cfBase.16 = = 0 1 Basiskosten für einen Schritt im jeweiligen Layer = = 1 0 mnVias mnSegments mnExtdSteps mnRipupLevel mnRipupSteps mnRipupTotal = 20 = 9999 = 9999 = 100 = 300 = 200 Maximale Anzahl von... Vias pro Leiterbahnzug Wire-Stücken pro Leiterbahnzug Schritten 45 Grad gegen Vorzugsrichtung herausnehmb. LB-Zügen pro nicht verlegb. Verb. Ripup-Sequenzen für eine nicht verlegb. Leitung insg. gleichzeitig herausgenommenen LB-Zügen tpViaShape = Round Trace-Parameter für... Form der Vias (Round oder Octagon) PrefDir.1 PrefDir.2 ... PrefDir.15 PrefDir.16 = = | 0 = = 0 - Vorzugsrichtung im jeweiligen Layer Symbole: 0 - / | \ * 0 : Layer steht nicht zum Routen zur Verfügung * : routen ohne Vorzugsrichtung - : routen mit X als Vorzugsrichtung | : routen mit Y als Vorzugsrichtung / : routen mit 45 Grad Vorzugsrichtung \ : routen mit 135 Grad Vorzugsrichtung 7.13 Praktische Tipps In diesem Abschnitt sollen ein paar Tipps, die sich im Laufe der Zeit beim Arbeiten mit dem Autorouter ergeben haben, aufgeführt werden. Bitte betrachten Sie alle diese Beispiele als Anhaltspunkte, wie man bei der Entflechtung von Platinen vorgehen könnte. Diese Vorschläge sind keinesfalls eine Erfolgsgarantie. Allgemeine Hinweise Die Layerkosten (cfLayer) sollten von außen nach innen ansteigend oder für alle Layer gleich sein. Ungünstig ist es, für die Innenlagen günstigere Kostenfaktoren zu wählen als für die Außenlagen. Der Speicherbedarf des Autorouter kann so sehr hoch werden. Der Autorouter kann Leiterbahnen nicht in Radien verlegen. Der Autorouter setzt keine MicroVias! Einseitige Platine Je nach Art des Layout gibt es zwei Vorgehensweisen: Im einfachsten Fall ist nur Layer 16 Bottom aktiv. Es wird keine Vorzugsrichtung definiert. Wählen Sie ein geeignetes Raster und starten Sie den Autorouter. 235 7 Der Autorouter Handelt es sich um ein etwas aufwendigeres Layout, kann man mit besonderen ParameterEinstellungen brauchbare Ergebnisse erzielen. Sehen Sie sich hierzu das Projekt singlesided im Verzeichnis eagle/projects/examples an. Für das Layout gibt es verschiedene Steuerdateien (*.ctl), die für einseitiges Routen optimiert wurden. In diesem Projekt erlaubt man dem Autorouter auch auf den TopLayer auszuweichen. Diese Verbindungen werden dann auf der Platine mit Drahtbrücken ausgeführt. Es ist sinnvoll im TopLayer bestimmte Bereiche mit Sperrflächen (in Layer 41 tRestrict) für den Autorouter zu sperren. Experimentieren Sie mit den Parametern für Ihr Layout. SMD-Platine mit Versorgungslagen Als günstig hat sich folgende Vorgehensweise gezeigt: Zuerst werden die Versorgungssignale entflochten. Im allgemeinen will man eine kurze Leiterbahn vom SMD zu einer Durchkontaktierung, die an die Innenlage anschließt. Bevor Sie die Parameter verändern, speichern Sie die aktuellen (default) Werte der Parameter und Kostenfaktoren in einer AutorouterSteuerdatei (CTLDatei). Dazu klicken Sie auf die Schaltfläche Speichern unter... im GeneralTab des AutorouterSetupFensters und geben einen beliebigen Dateinamen an, z. B. standard.ctl. Jetzt schalten Sie im AutorouterSetup Optimierungsläufe aus. Nur Route ist aktiv. den BusRouter und alle Verändern Sie folgende Parameter: cfVia = 0 Vias sind erwünscht mnVia = 1 Maximal 1 Via pro Verbindung cfBase.1/16= 30..99 Weniger Leiterbahnen in Top/Bottom mnSegments = 2..8 Kurze Leiterbahnen Starten Sie den Autorouter über die Schaltfläche Auswählen und wählen Sie die zu routenden Signale. Nach dem RoutingLauf kann das Ergebnis ggf. von Hand optimiert werden. Anschließend wird der Rest der Verbindungen entflochten. Starten Sie mit AUTO das AutorouterSetupMenü und laden die ursprünglichen Steuerparameter über die Schaltfläche Laden... Wählen Sie die vorher erzeugte Datei standard.ctl. Passen Sie die Werte ggf. Ihren besonderen Wünschen an und starten Sie den Autorouter. Was tun, wenn nicht alles entflochten wird? In diesem Fall prüfen Sie bitte Ihre Einstellungen. Ist das RoutingRaster fein genug gewählt? Sind die Leiterbahnbreiten passend dimensioniert? 236 7.13 Praktische Tipps Dürfen die ViaDurchmesser kleiner werden? Sind die Mindestabstände optimal eingestellt? Falls an diesen Werten keine Optimierung mehr möglich oder sinnvoll ist, kann man versuchen durch Erhöhen des RipupLevels einen höheren Entflechtungsgrad zu erzielen. Beachten Sie dazu die Hinweise im Abschnitt Zahl der Ripup/RetryVersuche auf Seite 230. 7.14 Der Follow-me-Router Um das Entflechten der Signale auf der Platine zu vereinfachen, bietet der ROUTEBefehl zwei FollowmeBetriebsarten, die es ermöglichen eine ausgewählte Signallinie automatisch verlegen zu lassen. Die Position des Mauszeigers im Layout bestimmt den Verlauf der Leiterbahn. Um diese Funktion zu nutzen, benötigen Sie das AutorouterModul. Partial- und Full-Modus Um den FollowmeRouter zu starten, aktivieren Sie den ROUTEBefehl und wählen den Knickwinkel 8 oder 9 in in der Parameterleiste. ➢ Parameterleiste des ROUTEBefehls Nach dem Anklicken einer Signallinie wird in beiden Betriebsarten zuerst ein geeigneter Weg berechnet und dann die entsprechende Leiterbahn angezeigt. Durch Bewegen der Maus wird der Verlauf der Leiterbahn verändert. Die Berechnung der Leiterbahn kann, je nach Komplexität des Layouts, etwas dauern. Daher ist es sinnvoll, den Mauszeiger ruhig zu halten bis die Leiterbahn erscheint. Mit Knickwinkel 8 , dem sogenannten PartialModus, wird nach dem Selektieren einer Signallinie, von der aktuellen Mausposition aus, der Weg der Leiterbahn zum Anfangspunkt des kürzeren Teils der Signallinie berechnet und angezeigt. Durch einen Mausklick fixieren Sie den Verlauf der Leiterbahn. Der verbleibende Teil der Signallinie wird dynamisch berechnet. Das heißt, sie kann, je nach aktueller Mausposition, auch auf eine andere Stelle des Signals zeigen. Mit Knickwinkel 9 , dem FullModus, verlegt der FollowmeRouter die Leiterbahn gleichzeitig in beide Richtungen. Es entsteht eine vollständige Verbindung. Klicken Sie auf eine Signallinie, beginnt die Leiterbahn am kürzeren Ende der Signallinie und führt über die aktuelle Mausposition zum anderen Ende der Signallinie. Dieser längere Teil muss nicht zwangsläufig zum ursprünglichen Endpunkt führen. Je nach Position des Mauszeigers kann es auch sein, dass die Signallinie auf eine andere (nähere) Stelle des Signals zeigt. 237 7 Der Autorouter Kann eine Leiterbahn von der aktuellen Mausposition aus nicht verlegt werden, erscheint am Mauszeiger ein kleines Verbotsschild. Versuchen Sie dann einen anderen Weg zu finden. Möglicherweise reicht es auch schon, den Layer zu wechseln. Es kann auch notwendig werden, Änderungen in den DesignRegeln zu machen. Denken Sie daran, dass auch RestrictFlächen in den Layern t/bRestrict oder Linien im DimensionLayer das Verlegen einer Leiterbahn verhindern können. Konfiguration Der FollowmeRouter hält sich an die Vorgaben der DesignRegeln: Die Einstellungen für Clearance, Distance und Sizes werden eingehalten. Ebenso besondere Werte für Netzklassen, sofern vorhanden. Bitte achten Sie darauf, dass in den DesignRegeln das LayerSetup im LayersTab korrekt definiert ist. Das aktuelle Raster im LayoutEditor bestimmt das RoutingRaster in dem die Leiterbahnen verlegt werden. Eine Änderung des RoutingRasters über GRID wirkt sich erst aus, wenn die zu verlegende Signallinie neu selektiert wird. Der Layer, den Sie in der Parameterleiste des ROUTEBefehls ablesen und auch einstellen können, ist der Layer, der an der aktuellen Mausposition benutzt werden soll. Auf Änderungen der Leiterbahnbreite und des ViaBohrdurchmessers reagiert der FollowmeRouter sofort. Wenn Sie im Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes die Option Width und Drill bei Route automatisch setzen aktiviert haben, wählt der FollowmeRouter beim Selektieren einer Signallinie automatisch die Vorgaben für Leiterbahnbreite und ViaBohrdurchmesser, die in den DesignRegeln bzw. in den Netzklassen definiert sind. Routing-Parameter Parameter, die die RoutingStrategie betreffen, erreichen Sie über das AUTO Icon in der Parameterleiste, sobald einer der FollowmeModi aktiviert wird. Klicken Sie auf dieses Icon, öffnet sich das vom Autorouter bekannte SetupFenster. Das SetupFenster kann alternativ über die Kommandozeile des Layout Editors aufgerufen werden. Tippen Sie dazu: AUTO FOLLOWME Im GeneralTab legen Sie die Vorzugsrichtungen (| vertikal, horizontal, / diagonal 45°, \ diagonal 135°, oder * keine Vorzugsrichtung) in den einzelnen Signallayer fest. Für den FollowmeRouter ist es in vielen Fällen sinnvoll keine Vorzugsrichtungen zu definieren. In diesem Fall wählen Sie '*' für den jeweiligen Signallayer. 238 7.14 Der Follow-me-Router Einstellungen, die die Art und Weise der Leiterbahnverlegung betreffen, werden im FollowmeTab gemacht: Die Layerkosten bestimmen, wie intensiv die einzelnen Lagen genutzt werden dürfen. Ein höherer Wert (von 0 bis 99) führt zur stärkeren Vermeidung des Layers. ➢ FollowmeRouter: Einstellen der RoutingParameter Die Wirkungsweise der Kostenfaktoren ist ab Seite 227 beschrieben. Im Feld Maximum legen Sie die maximale Anzahl der Vias fest, die pro Verbindung automatisch gesetzt werden dürfen. Wenn Sie diesen Wert auf 0 stellen, darf der FollowmeRouter Durchkontaktierungen nicht automatisch setzen. Es ist aber möglich, gezielt durch das Wechseln des Layers ein Via zu erzeugen. Der Wert für Segment bestimmt die maximale Anzahl von Segmenten aus denen eine Verbindung zusammengesetzt werden darf. Wählt man den Wert zu klein, kann unter Umständen keine Verbindung entstehen. Hinweise Der FollowmeRouter kann nur mit runden und achteckigen Vias arbeiten. Quadratische Vias sind nicht möglich. Im FullModus kann es vorkommen, dass in der Nähe des Mauszeigers Vias sehr knapp aneinander oder überlappend platziert werden sollen, da nach beiden Seiten unabhängig geroutet wird. In diesem Fall bewegen Sie die Maus etwas, bis die Vias optimiert werden und der Verlauf Ihren Wünschen entspricht. Es ist sinnvoll eine DimensionLinie im Layer 20 um die Platine zu ziehen. Diese begrenzt die Routingfläche und somit den Speicher und Zeitbedarf. Abhängig vom Layout, kann es bei einfacheren Designs sinnvoll sein, die Kostenfaktoren für Vias etwas zu erhöhen und für NonPref etwas zu senken. Das vermeidet häufige Layerwechsel. 239 7 Der Autorouter Diese Seite wurde absichtlich leer gelassen. 240 Kapitel 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Beim Entwurf von Schaltungen mit EAGLE holt man die Bauelemente aus Bibliotheken und platziert sie im Schaltplan bzw. im Layout (falls kein SchaltplanEditor verwendet wird). Die gesamte Bauteilinformation ist dann in der Schaltplan bzw. BoardDatei gespeichert. Zur Weitergabe der Daten sind die Bibliotheken nicht erforderlich. Wenn Sie also Ihren Schaltplan an einen Dritten weitergeben, um daraus ein Layout entwickeln zu lassen, brauchen Sie die Bibliotheken nicht mitzugeben. Eine Bibliotheksänderung wirkt sich nicht auf Schaltung oder Board aus. Die prinzipielle Vorgehensweise beim Entwurf von Bauteilen (Devices) und wichtige Hinweise zum Umgang mit Bibliotheken finden Sie ab Seite 88. Bitte sehen Sie sich unbedingt diesen Abschnitt an, bevor Sie hier weiter lesen! Hier werden nun praktische Beispiele vorgestellt, aus denen die sinnvolle Verwendung der einschlägigen Befehle und Parameter hervorgeht. Zunächst soll der Entwurf eines einfachen Bauelements anhand eines Widerstands komplett durchgespielt werden. Das zweite Beispiel beschreibt ausführlich die Definition eines komplexeren Bauteils mit verschiedenen PackageVarianten und Technologien. Danach werden die Besonderheiten besprochen, die es bei komplizierteren Bauelementen zu beachten gilt. Ab Seite 299 finden Sie Hinweise zum Thema Bibliotheks und Bauteile verwaltung. Wie erstelle ich eine eigene Bibliothek? Wie kopiere ich Bauteile von einer Bibliothek in die andere? Sollten Sie bei Ihren ersten Versuchen Packages, Symbole oder Devices anlegen, die Sie später aus der Bibliothek wieder entfernen wollen, verwenden Sie den Befehl REMOVE (siehe auch Seite 302). 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes Öffnen Sie zunächst eine neue Bibliothek im EAGLEControlPanel über das Menü Datei/Neu/Library. Alternativ tippen Sie im Schaltplan oder LayoutEditorFenster in der Kommandozeile den Befehl OPEN 241 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ein. Geben Sie dann einen Bibliotheksnamen im Dateidialog an. Das BibliotheksFenster öffnet sich. Widerstands-Package Anlegen eines neuen Packages Wählen Sie den PackageEditierModus über das Icon in der Aktionsleiste, und tragen Sie in das Feld Neu des EditFensters den Package Namen R10 ein. Die Frage Neues Package 'R10' erzeugen? beantworten Sie mit Ja. Später müssen Sie auch entsprechende Fragen beim Anlegen eines neuen Symbols und eines neuen Device mit Ja beantworten. Raster einstellen Stellen Sie mit dem GRIDBefehl das passende Raster für die Platzierung der Pads ein. Für bedrahtete StandardBauelemente wird für gewöhnlich 0.05 inch bzw. 50 mil verwendet. Lötpunkte Wenn es sich um einen bedrahteten Widerstand handelt, selektieren Sie den PADBefehl und stellen in der Parameterleiste die Form und den Bohrdurchmesser ein. Der Defaultwert für den PadDurchmesser ist auto (entspricht 0). Dieser sollte beibehalten werden. Der endgültige Durchmesser wird durch die DesignRegeln für das Layout festgelegt. Dann platzieren Sie zwei Pads im gewünschten Abstand. Der Zeichnungsnullpunkt ist später der Aufhängepunkt des Bauteils, an dem es selektiert wird. Er sollte deshalb etwa in der Mitte des Bauteils liegen. Im Pad und auch im ViaLayer (Layer 17, 18) sollten keine weiteren Objekte gezeichnet werden! Diese werden von Polygonen im Layout nicht erkannt und können zu Kurzschlüssen führen! Wenn es sich um einen SMDWiderstand handelt, selektieren Sie SMD und stellen in der Parameterleiste die Maße des SMDPads ein. Sie können einen der vorgegebenen Werte selektieren oder in das Feld direkt Länge und Breite eintippen. ➢ SMDBefehl: Parameterleiste Alle Eigenschaften können auch nach dem Platzieren mit CHANGE oder direkt durch Eintippen des Befehls in die Kommandozeile verändert werden. 242 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes Als Layer wählen Sie Top, auch wenn das Bauteil später auf der Unterseite der Platine platziert werden soll. SMDBauelemente werden in der Platine mit dem MIRRORBefehl auf die andere Seite gebracht. Dabei wandern die Elemente in allen t..Layern in die entsprechenden b..Layer. Platzieren Sie dann die zwei SMDPads (in EAGLE nur SMD genannt) im gewünschten Abstand. Dazu ist es unter Umständen notwendig das Raster vorher auf ein geeignetes Maß umzustellen. Vor dem Platzieren können Sie das SMD mit der rechten Maustaste drehen. Der Parameter Roundness legt fest, ob die Ecken der SMDs abgerundet werden. Dieser Wert ist defaultmäßig auf 0 % (keine Rundung) gesetzt. Üblicherweise wird dieser beibehalten, da die endgültige Roundness eines SMDs in den DesignRegeln festgelegt wird. Weitere Hinweise zu diesem Parameter finden Sie in der HilfeFunktion. Im WinkelFeld kann der Drehwinkel des SMDs direkt eingegeben werden. Der INFOBefehl bzw. der Eintrag Eigenschaften im Kontextmenü gibt einen schnellen Überblick der aktuellen Parameter eines SMDs oder Pads. Pad-Name Sie können nun mit dem NAMEBefehl die Namen der Pads bzw. SMDs festlegen, etwa 1 und 2. Bestückungsplan und Dokumentationsdruck Zeichnen Sie nun mit den Befehlen WIRE, ARC, CIRCLE, RECT und POLYGON das BestückungsplanSymbol in den Layer 21 tPlace. Dieser Layer enthält den Platinenaufdruck. Es bleibt Ihnen überlassen, wie detailliert Sie das Symbol ausführen. Stellen Sie ein feineres Raster ein, falls erforderlich. Bitte orientieren Sie sich beim Entwurf von Bauteilen an den Angaben in der Datei library.txt. Die Strichstärke für Linien im Bestückungsdruck beträgt üblicherweise 0.008 inch (0.2032 mm), beziehungsweise 0.004 inch (0.1016 mm) für kleinere Bauteile. Der Layer 51 tDocu ist nicht für den Platinenaufdruck, sondern als Ergänzung der grafischen Darstellung vorgesehen, wie sie etwa für gedruckte Unterlagen verwendet werden kann. Während man in Layer 21 tPlace darauf achten muss, dass keine Lötflächen überdeckt werden, kann man in tDocu eine realistische Darstellung anstreben, für die diese Einschränkung nicht gilt. Im Beispiel des Widerstands kann man das gesamte Symbol im Layer 21 tPlace zeichnen, nur die Wires, die die Pads überdecken, zeichnet man im Layer 51 tDocu. 243 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Beschriftung Mit dem TEXTBefehl platzieren Sie die Texte >NAME (im Layer 25 tNames) und >VALUE (im Layer 27 tValues) dort, wo im Board der aktuelle Name und der aktuelle Wert des Bauteils erscheinen sollen. Als Texthöhe (size) empfiehlt sich 0.07 inch und als Ratio (Verhältnis von Strichbreite zur Texthöhe, über CHANGE nur für den VektorFont einstellbar) 10%. Wir empfehlen, diese Texte im VektorFont zu schreiben. So können Sie sicher sein, dass sie auf der fertigen Platine genauso aussehen wie im LayoutEditor dargestellt. Die Position dieser Texte relativ zum PackageSymbol kann in der Platine später mit SMASH und MOVE geändert werden. Bei ICs zum Beispiel entspricht der Wert dem späteren DeviceNamen (z. B. 74LS00N). Wer nur den LayoutEditor hat, legt den Value erst in der Platine fest. Sperrfläche für Bauteile Im Layer 39 tKeepout sollten Sie über das ganze Bauteil eine Sperrfläche legen (RECTBefehl). So kann der DRC prüfen ob Bauteile auf Ihrer Platine zu nahe aneinander oder übereinander liegen. Beschreibung Zum Schluss klicken Sie auf Description im Beschreibungsfeld. Das so geöffnete Fenster erlaubt im unteren Teil eine Texteingabe. Sie kann als HTMLText erfolgen, die eine Formatierung des Textes ermöglicht. Detaillierte Informationen finden Sie in der HilfeFunktion unter HTML Text. Beispiel: R-10 Resistor 10 mm grid. Beim ADDDialog im Layout kann man nach Stichworten aus diesem Text suchen. Denken Sie daran, die Bibliothek zwischendurch zu sichern! 244 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes ➢ Der PackageEditor Hinweise Mit dem CHANGEBefehl können Sie auch nachträglich die Eigenschaften von Objekten ändern, etwa die Strichstärke, die Form der Pads, die Texthöhe oder den Layer, in dem sich das Objekt befindet. Wenn Sie die Eigenschaften mehrerer Objekte auf einmal verändern wollen, definieren Sie mit dem GROUPBefehl eine Gruppe, klicken Sie den CHANGEBefehl an, selektieren Sie den Parameter und den Wert, und klicken Sie bei gedrückter CtrlTaste mit der rechten Maustaste auf die Zeichenfläche. Beispiel: Mit GROUP eine Gruppe definieren, die beide Pads enthält, CHANGE und Shape/Square selektieren. Mit Ctrl + rechter Maustaste die Zeichenfläche anklicken. Es ändert sich die Form beider Pads. Widerstands-Symbol Anlegen eines neuen Symbols Wählen Sie den SymbolEditierModus, und tragen Sie in das Feld Neu den SymbolNamen R ein. Dieser Name hat nur interne Bedeutung und erscheint nicht in der Schaltung. 245 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Raster einstellen Stellen Sie nun sicher, dass als Raster 0.1 inch eingestellt ist. Die Pins der Symbole müssen in diesem Raster platziert werden, da EAGLE darauf abgestimmt ist. Pins platzieren Selektieren Sie den PINBefehl. In der Parameterleiste können Sie nun die Eigenschaften dieses Pins einstellen, bevor Sie ihn mit der linken Maustaste platzieren. Alle Eigenschaften können Sie nachträglich mit dem CHANGEBefehl ändern. Dabei lassen sich auch Gruppen definieren (GROUP), deren Eigenschaften anschließend mit CHANGE und Ctrl + rechter Maustaste geändert werden. Siehe auch Hinweise auf Seite 245. ➢ PinBefehl: Parameterleiste (in zwei Zeilen aufgeteilt) Orientation Stellen Sie die Richtung des Pins (Parameter Orientation) über die linken vier Icons der Parameterleiste oder, bequemer, durch Rotieren mit der rechten Maustaste ein. Function Mit den nächsten vier Icons der Parameterleiste stellen Sie den Parameter Function ein. Er legt fest, ob der Pin mit Invertierpunkt (Dot), mit einem Taktsymbol (Clk), mit beiden Symbolen (DotClk) oder lediglich als Strich (None) dargestellt werden soll. Das Bild zeigt die vier Darstellungen an einem Gehäuse. ➢ PinFunctions 246 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes Length Die nächsten vier Icons der Parameterleiste lassen die Einstellung der Pin Länge zu (0, 0.1 inch, 0.2 inch, 0.3 inch). Die Einstellung 0 (Point) verwendet man dann, wenn keine PinLinie sichtbar sein soll oder wenn man, wie im Widerstandssymbol, einen kürzeren Pin als 0.1 inch darstellen will. Der Pin ist dann mit dem WIREBefehl als Strich auf dem Layer 94 Symbols zu zeichnen. Mit Hilfe des SHOWBefehls kann man im Schaltplan kontrollieren, ob ein Netz mit einem Pin verbunden ist. Die PinLinie und das Netz werden im Falle einer Verbindung heller dargestellt. Wird ein Pin mit Length 0 verwendet oder mit WIRE als Linie gezeichnet, kann der Pin nicht hell dargestellt werden. Visible Die nächsten vier Icons der Parameterleiste legen fest, ob die Pins mit dem PinNamen, dem PadNamen, beidem oder keinem von beiden beschriftet werden sollen. Das Bild zeigt ein Beispiel, bei dem Pin (innen) und Pad Namen (außen) dargestellt werden. Die Platzierung der Beschriftung relativ zum Pin ist fest vorgegeben. Die Schrifthöhe ist auch fest eingestellt (60 mil). ➢ PinBeschriftung Falls bei der Definition des Devices ein Pin mit mehreren Pads verbunden werden soll (siehe Seite 277) und für Visible die Option Beide gewählt ist, sieht man im Schaltplan nur einen der zugeordneten Padnamen, den mit der niedrigsten Nummer, gefolgt von einem Sternchen * , als Zeichen für die Mehrfachverbindung. Direction Der Parameter Direction legt die logische Richtung des Signalflusses fest: NC In Out IO OC Hiz Pas Pwr Sup nicht angeschlossen Eingang Ausgang Ein/Ausgang Open Collector oder Open Drain HighImpedanceAusgang passiv (Widerstände etc.) PowerPin (Stromversorgungseingang) Versorgungsausgang für Masse und Versorgungssymbole 247 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Der Electrical Rule Check macht, je nach Direction, verschiedene Prüfungen und erwartet bei der Direction NC In Out OC Pwr Sup IO, Hiz, Pas einen nicht angeschlossenen Pin ein Netz an diesem Pin und nicht nur InPins an einem gemeinsamen Netz nicht nur OutPins an einem gemeinsamen Netz, keinen Sup oder OCPin am gleichen Netz keinen OutPin an diesem Netz einen SupplyPin (Sup) für das Netz keinen Out oder Pin an diesem Netz keine besondere Prüfung Die Directions Pwr und Sup sind für die automatische Verdrahtung der Versorgungsspannung von Bedeutung (siehe Seite 278). Swaplevel Swaplevel gleich 0 bedeutet, dass der Pin nicht gegen einen anderen desselben Gates ausgetauscht werden darf. Jede Zahl, die größer als 0 ist, bedeutet, dass der Pin mit solchen Pins ausgetauscht werden kann, die den gleichen Swaplevel haben und im selben Symbol definiert sind. Zum Tauschen der Pins in der Schaltung oder im Board ist der Befehl PINSWAP erforderlich. Die beiden Pins eines Widerstands können denselben Swaplevel (z. B. 1) be kommen, da sie austauschbar sind. Wenn der Layer 93 Pins eingeblendet ist, ist der Anknüpfungspunkt für Netze mit einem grünen Kreis dargestellt. Außerdem werden die Parameter Direction und Swaplevel (im folgenden Bild Pas und 1) in diesem Layer dargestellt. Die Anschlüsse einer Diode dürften zum Beispiel nicht vertauscht werden und bekämen deshalb den Swaplevel 0! Pin-Namen Mit dem NAMEBefehl können Sie die Pins benennen, nachdem Sie platziert wurden. Es funktioniert auch die automatische Namensgebung, wie auf Seite 110 beschrieben. Schaltplansymbol Mit WIRE und anderen Zeichenbefehlen zeichnen Sie das Schaltplansymbol in den SymbolsLayer. Mit TEXT platzieren Sie die Texte >NAME und >VALUE in den Layern 95 Names und 96 Values, und zwar dort, wo der Name und der Wert des Bauelements im Schaltplan erscheinen sollen. Zur genauen Platzierung der Texte können Sie das Raster feiner einstellen, auch während der TEXTBefehl aktiv ist. Stellen Sie das Raster aber anschließend wieder auf 0.1 Zoll ein. 248 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes Der Layer 97 Info kann für zusätzliche Informationen und Hinweise verwendet werden. Beschreibung Mit einem Klick auf Description können Sie eine Beschreibung für das Symbol hinterlegen. Diese kann mit HTMLTags formatiert werden. Mehr Infos finden Sie in der HilfeFunktion unter HTML Text. ➢ Der SymbolEditor Widerstands-Device Anlegen eines neuen Device Legen Sie mit Hilfe dieses Icons das neue Device R an. Wenn Sie das Bauteil mit dem ADDBefehl später in die Schaltung holen, wählen Sie es unter diesem Namen aus. Die Namen für das Device und das Package sind hier übrigens nur zufällig gleich. Geben Sie also in der Zeile Neu den Namen R an. Nach dem Bestätigen der Abfrage Neues Device 'R' erzeugen? öffnet sich der DeviceEditor. Symbol wählen, benennen und konfigurieren Mit dem ADDBefehl holen Sie das vorher definierte Widerstands Symbol in das Device. Besteht ein Device aus mehreren Schaltplansymbolen, die unabhängig voneinander in der Schaltung platziert werden sollen (in EAGLE Gates 249 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt genannt), dann ist jedes Gate einzeln mit dem ADDBefehl dem Device hinzuzufügen. Stellen Sie in der Parameterleiste als Addlevel Next und als Swaplevel 0 ein, und platzieren Sie das Gate in der Nähe des Nullpunkts. Mehr zum Parameter Addlevel finden Sie auf Seite 285. Der Swaplevel des Gates verhält sich analog zum Swaplevel eines Pins. Der Wert 0 besagt, das Gate ist nicht mit einem anderen Gate des Device austauschbar. Ein Wert größer als 0 besagt, das Gate kann in der Schaltung mit einem anderen Gate desselben Device und gleichem Swaplevel ausgetauscht werden. Der dazu erforderliche Befehl lautet GATESWAP. In diesem Beispiel ist nur ein Gate vorhanden; der Swaplevel bleibt 0. Mit dem NAMEBefehl können Sie den Namen des oder der Gates verändern. Bei einem Device mit nur einem Gate spielt der Name keine Rolle, da er nicht in der Schaltung erscheint. Behalten Sie hier den automatisch generierten Namen bei! Bei Devices mit mehreren Gates wird in der Schaltung der jeweilige Gate Name dem Namen des Bauteils angefügt. Beispiel: Die Gates heißen A, B, C, D, und der Bauteilname in der Schaltung ist IC1, dann erscheinen die Namen IC1A, IC1B, IC1C und IC1D. Wahl des Packages Klicken Sie nun auf die Schaltfläche Neu des DeviceEditorFensters unten rechts. Im Auswahlfenster wählen Sie dann das Package R10 und vergeben einen VariantenNamen. Wird nur eine PackageVariante verwendet, darf die Zeile auch leer bleiben. EAGLE verwendet dann standardmäßig zwei einfache Hochkommas für den Namen der PackageVariante (''). Sie dürfen allerdings auch einen eigenen Namen festlegen. ➢ Die PackageAuswahl 250 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes Connect − Verbindung zwischen Pins und Pads Mit dem CONNECTBefehl legen Sie fest, welche Pins an welchen Gehäuse Pads herausgeführt sind. ➢ Das ConnectFenster Im vorliegenden Beispiel wurde das WiderstandsGate automatisch mit G$1 bezeichnet, deshalb erscheinen in der Spalte Pin die Pins G$1.1 und G$1.2 dieses Gates. In der Spalte Pad sind die beiden Anschlüsse des Gehäuses gelistet. Markieren Sie einen Pin und das zugehörige Pad, und klicken Sie auf Connect. Falls Sie eine Verbindung rückgängig machen wollen, markieren Sie sie in der Spalte Connection, und klicken Sie Disconnect an. Ein Klick auf die Kopfleiste einer Spalte ändert die Sortierreihenfolge. Beenden Sie den CONNECTBefehl mit einem Klick auf OK. Präfix wählen Mit dem PREFIXBefehl legen Sie den Präfix für den Namen fest, der in der Schaltung zunächst automatisch vergeben wird. Beim Widerstand ist das sinnvollerweise R. Die Widerstände werden dann mit R1, R2, R3 usw. bezeichnet. Der Bauteilname lässt sich später jederzeit mit dem NAMEBefehl ändern. Value On: Wert lässt sich in der Schaltung ändern (z. B. bei Widerständen). Nur nach Vergabe eines Wertes ist das Bauteil eindeutig spezifiziert. Off: Wert entspricht dem DeviceNamen, inklusive der Angabe von Technology und PackageVariante (z. B. 74LS00N), wenn vorhanden. Auch bei Versorgungsspannungssymbolen sinnvoll. Siehe auch Seite 92. 251 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Description Klicken Sie auf Description im Beschreibungsfeld. Hier können Sie eine Beschreibung des Bauteils eintragen. Die Suchfunktion des ADDBefehls im Schaltplan durchsucht diesen Text. Sie können, wie auch in der PackageBeschreibung, HTMLText verwenden. Hinweise dazu finden Sie in der HilfeFunktion unter HTML Text. Die Beschreibung könnte so aussehen: R-10
Resistor 10mm Package Wenn die Description eines Bibliotheksobjekts Hyperlinks enthält, werden diese mit der entsprechenden Anwendung geöffnet. ➢ Der DeviceEditor: Vollständig definierter Widerstand Speichern Damit ist der Widerstand definiert, und kann in eine Schaltung geholt werden. Bitte speichern Sie die Bibliothek spätestens jetzt! 252 8.1 Definition eines einfachen Widerstandes Bibliotheksbeschreibung Nicht nur für ein Package oder ein Device können Sie ein Beschreibung anlegen. Auch die Bibliothek als Ganzes kann eine Beschreibung haben. Diese wird im Control Panel angezeigt, sobald Sie den Bibliothekszweig der Baum Ansicht aufklappen und eine Bibliothek auswählen. Klicken Sie aus einem beliebigen EditierModus (Symbol, Package, Device) heraus auf das Menü Bibliothek/Beschreibung und nutzen Sie HTMLText zur Gestaltung des Textes. Bibliothek benutzen Die neu definierte Bibliothek muss nun noch über den USEBefehl für Schaltplan und Layout verfügbar gemacht werden. Dieser Befehl wird im Schaltplan oder LayoutEditor ausgeführt. Man kann die Bibliothek auch in der BaumAnsicht des Control Panels als in use markieren. Sehen Sie hierzu auch in der HilfeFunktion nach (USEBefehl). Erst jetzt wird die Bibliothek vom ADDBefehl und dessen SuchFunktion berücksichtigt. 8.2 Definition eines komplexen Bauteils In diesem Abschnitt definieren wir ein Bibliothekselement am Beispiel eines TTLSchaltkreises (541032), das in zwei verschiedenen PackageVarianten (bedrahtet und SMD) verwendet werden soll. Es handelt sich um ein VierfachOderGatter. Das Schaltplansymbol soll so definiert werden, dass die einzelnen ORGatter nacheinander platziert werden können. Die Versorgungsspannungspins sind im Schaltplan zunächst nicht sichtbar, können aber bei Bedarf in den Schaltplan geholt werden. Die Definition erfolgt in folgenden Schritten: Anlegen einer neuen Bibliothek Zeichnen des bedrahteten Gehäuses (DIL14) Anlegen des SMDGehäuses (LCC20) Definition des Logiksymbols Erstellen des Versorgungssymbols Zusammenfügen von Packages und Symbolen in einem Device 253 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ➢ Datenblatt des 541032 Alle Daten dieses Bausteins sind einem Datenbuch der Firma Texas Instruments entnommen. Vielen Dank für die Genehmigung. 254 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Anlegen einer neuen Bibliothek Klicken Sie im EAGLE Control Panel auf das Menü Datei/Neu/Library. Es erscheint das BibliotheksEditorFenster mit einer neuen Bibliothek untiteled.lbr. Sie dürfen selbstverständlich auch eine bestehende Bibliothek erweitern. In diesem Fall wählen Sie mit Datei/Öffnen/Library die gewünschte Bibliothek aus oder klicken in der BaumAnsicht des Control Panels auf den BibliothekenEintrag und selektieren die gewünschte Bibliothek mit rechtem Mausklick. Daraufhin öffnet sich ein Kontextmenü, das unter anderem die Option Öffnen bietet. Der BibliotheksEditor wird geöffnet. Zeichnen des bedrahteten Gehäuses Der Baustein wird in einem bedrahteten Package gefertigt. Es handelt sich um ein DIL14Gehäuse mit einem PinAbstand von 2.54 mm (0.1 inch) und einer Breite von 7.62 mm (0.3 inch). Sollte ein passendes Package in einer anderen Bibliothek existieren, kann man dieses in die aktuelle Bibliothek kopieren. Es ist keine Neudefinition nötig. ➢ Datenblatt des DIL14Gehäuses 255 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Klicken Sie auf das PackageIcon in der Aktionsleiste und geben Sie im EditMenü im Feld Neu den Namen des Package an, in unserem Beispiel DIL 14. Klicken Sie auf OK und bestätigen Sie die Frage Neues Package 'DIL14' erzeugen? mit Ja. Jetzt öffnet sich das Fenster des PackageEditors. Raster einstellen Stellen Sie zuerst das passende Raster (hier 50 mil) über den GRID Befehl ein und lassen Sie sich die Rasterlinien anzeigen. Das Raster lässt sich zum Beispiel mit der Funktionstaste F6 einfach ein und ausblenden. Pads platzieren Verwenden Sie den PADBefehl und platzieren Sie die Lötpunkte entsprechend den Vorgaben des Datenblattes. Die Pads sollen so angeordnet sein, dass der Koordinatennullpunkt ungefähr in der Mitte des Package liegt. Jedem Pad können individuelle Eigenschaften wie Form (Shape), Durchmesser (Diameter) und Bohrdurchmesser (Drill) zugeordnet werden. Geben Sie die gewünschte PadForm an und legen Sie den Bohrdurchmesser fest. Folgende Formen stehen zur Verfügung: Square (quadratisch), round (rund), octagon (achteckig), long (länglich) und offset (länglich mit versetzter Bohrung). Der PadDurchmesser wird üblicherweise mit dem Standardwert auto (entspricht 0) definiert, da die endgültige Größe durch die DesignRegeln, RestringTab im Layout festgelegt wird. Das Pad erscheint in der Bibliothek mit dem Defaultwert von 55 mil. Sie dürfen aber auch einen individuellen Wert angeben. Legen Sie beispiels weise einen von 70 mil fest, bedeutet das, dass der PadDurchmesser auf der Platine nicht kleiner als 70 mil werden darf (unabhängig vom errechneten Wert in den DesignRegeln). Selektieren Sie diesen Wert bei aktivem PAD Befehl (das Pad hängt noch an der Maus) über die Parameterleiste. Sie können hier ebenfalls den Bohrdurchmesser und die Padform bestimmen. ➢ Die Parameterleiste bei aktivem PADBefehl Ein nachträgliches Ändern der Eigenschaften schon platzierter Pads erfolgt mit dem Befehl CHANGE. Klicken Sie auf das CHANGEIcon und wählen Sie die Eigenschaft und den passenden Wert aus. Klicken Sie dann auf die Pads, dessen Eigenschaften verändert werden sollen. CHANGE kann auch auf Gruppen (GROUPBefehl) angewendet werden. Nach der Auswahl der Eigenschaft klicken Sie mit Ctrl + rechter Maustaste in die Gruppe. 256 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Sobald ein Pad platziert wird, generiert EAGLE automatisch Lötstopsymbole in den Layern 29 und 30 t/bStop. Das Maß der Lötstopsymbole wird in den DesignRegeln, MaskTab, Parameter Stop festgelegt. Pads können mit besonderen Flags (First, Stop, Thermals) versehen werden, die man auch über CHANGE nachträglich ändern kann. Setzt man First auf on (CHANGE FIRST ON), kann man einem beliebigen Pad des Packages über die Einstellung First im ShapesTab der DesignRegeln eine besondere Form zuordnen, um das Pad '1' zu kennzeichnen. Setzt man das Flag Thermals auf off, wird für das selektierte Pad kein Thermalsymbol (Wärmefalle) innerhalb einer Kupferfläche erzeugt. Mit CHANGE STOP OFF verhindert man die automatische Erzeugung des Lötstopsymbols. Pad-Name EAGLE vergibt beim Platzieren automatisch einen PadNamen, P$1, P$2, P$3 usw. Vergeben Sie die Namen entsprechend den Angaben des Datenbuchs. Zur einfachen Überprüfung der Namen klicken Sie das Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes und aktivieren die Option PadNamen anzeigen. Nach einem BildschirmNeuaufbau (F2) werden alle PadNamen dargestellt. Alternativ tippen Sie in die Kommandozeile: SET PAD ON Oder zum Ausblenden der PadNamen: SET PAD OFF Bei Bauteilen mit vielen fortlaufend nummerierten Pads empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Selektieren Sie den PADBefehl, tippen Sie den Namen des ersten Pads, z. B. '1' ein, und setzen Sie die Pads der Reihe nach ab. Die einfachen Hochkommas müssen in der Kommandozeile eingetippt werden. Siehe hierzu auch Seite 110, Namen und automatische Namensgebung. Bestückungsdruck zeichnen Ein einfacher Bestückungsdruck, der auf der Platine sichtbar sein soll, wird im Layer 21 tplace gezeichnet. Verwenden Sie die Befehle WIRE, ARC, CIRCLE, RECT, POLYGON. Achten Sie darauf, dass dieser nicht über Lötflächen geführt wird, da es sonst beim Löten auf der Platine zu Problemen kommen kann. Stellen Sie ggf. das Raster über den GRIDBefehl feiner ein bzw. nutzen Sie die AltTaste für ein alternatives Raster (siehe GRIDBefehl). Die Standardbreite (CHANGE WIDTH) für Linien im Bestückungsdruck beträgt je nach Bauteilgröße 8 mil (0.2032mm) bzw. 4 mil (0.1016 mm). 257 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Es kann noch ein zusätzlicher, etwas schönerer Bestückungsdruck für Doku mentationszwecke im Layer 51 tDocu angelegt werden. Dieser darf auch Lötflächen überdecken, da er nicht mit den Fertigungsdaten ausgegeben wird. Package-Name und Package-Wert Nun folgt noch die Beschriftung. Verwenden Sie den TEXTBefehl und schreiben Sie >NAME im Layer 25 tNames für den NamenPlatzhalter bzw. >VALUE im Layer 27 tValues für den WertPlatzhalter, und platzieren Sie diese an ge eigneter Stelle. Die Texthöhe beträgt üblicherweise 70 mil, verwendet wird der ProportionalFont. Sollen Texte bei einer Drehung des Bauteils um 180 Grad auf dem Kopf stehen, muss man das SpinFlag aktivieren (siehe HilfeFunktion zum TEXT Befehl). Die Texte können im Layout mit SMASH und MOVE nachträglich verschoben werden. Wir empfehlen, diese Texte im VektorFont zu schreiben. So können Sie sicher sein, dass sie auf der fertigen Platine genauso aussehen wie im LayoutEditor dargestellt. Sperrfläche für Bauteile Im Layer 39 tKeepout sollten Sie mit dem RECTBefehl ein Sperrfläche über das ganze Bauteil bzw. mit WIRE einen Rahmen um das Bauteil legen. So kann der DRC prüfen, ob Bauteile auf Ihrer Platine zu nahe aneinander oder übereinander liegen. Beschreibung Klicken Sie auf Description im Beschreibungsfeld. Es öffnet sich ein Fenster, das im unteren Teil eine Texteingabe erlaubt und im oberen Teil (Überschrift) die Beschreibung formatiert darstellt. Die Texteingabe kann als HTML Text erfolgen. EAGLE arbeitet mit einem Teil der HTMLTags, die eine Formatierung des Textes erlauben. Detaillierte Informationen finden Sie in der HilfeFunktion unter HTML Text. Für unseren DIL14 könnte die Eingabe für den Beschreibungstext so aussehen: 258 8.2 Definition eines komplexen Bauteils DIL-14
14-Pin Dual Inline Plastic Package, Standard Width 300mil Zusätzlich kann man hier z. B. das ReferenzDatenbuch, die EMailAdresse der Quelle oder andere Informationen anfügen. Die Suchfunktion im ADD Dialog im LayoutEditor sucht auch nach Stichworten aus diesem Text. ➢ PackageEditor mit DIL14Gehäuse Speichern Spätestens jetzt ist es an der Zeit die Bibliothek unter einem eigenen Namen (z.B. my_lib.lbr) zu sichern. 259 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Definition des SMD-Packages Die zweite GehäuseVariante dieses Bausteins sehen Sie in folgender Maßzeichnung. ➢ SMDPackage, Variante FK Die Lötflächen sollen 0.8 mm x 2.0 mm groß sein. SMD 1 ist mit 0.8 mm x 3.4 mm größer. Klicken Sie wieder auf das PackageIcon und geben Sie im EditMenü im Feld Neu den Namen des Packages an. Dieses Package soll LCC20 heißen. Klicken Sie auf OK und bestätigen Sie die Frage Neues Package 'LCC20' erzeugen? mit Ja. 260 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Raster einstellen Stellen Sie das Raster auf 0.635 mm (0.025 inch) ein und lassen Sie sich die Rasterlinien anzeigen. Bei diesem Gehäuse ist es sinnvoll, ein alternatives Grid von 0.05 mm einzustellen. SMD Lötflächen platzieren Grundsätzlich werden SMDBauteile auf der Platinenoberseite definiert; SMDs liegen also immer im Layer 1 Top. Sollten Sie Bauteile auch auf der Lötseite verwenden wollen, spiegeln Sie es bei Bedarf auf der Platine mit MIRROR. Sehen Sie hierzu auch den Abschnitt auf Seite 291. Platzieren Sie die zunächst jeweils fünf SMDs im Abstand 1,27 mm in zwei horizontalen Reihen in der Nähe des Koordinatennullpunkts. Da der Wert 0.8 x 2.0 nicht im SMDMenü enthalten ist, geben Sie diesen entweder in der Kommandozeile oder im SMDFeld der Parameterleiste mit 0.8 2.0 an (Achtung: GridEinheit muss auf mm eingestellt sein). Klicken Sie also auf das Icon SMD und geben Sie in der Kommandozeile 0.8 2 ← ein. Legen Sie ebenfalls zwei vertikale Reihen an. Mit der rechten Maustaste kann man die SMDs in 90GradSchritten drehen. ➢ Platzieren der SMDs 261 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Der Parameter Roundness (CHANGEBefehl) bestimmt, ob die Lötflächen mit Radien an den Ecken versehen werden sollen. Defaultwert ist 0 %, also keine Rundung. Sehen Sie hierzu auch die Hinweise auf Seite 164. Wählt man ein quadratisches SMD und definiert Roundness = 100 %, erhält man ein rundes SMD wie es zur Erzeugung von BallGridArrayGehäusen (BGA) notwendig ist. Üblicherweise wählt man bei der Definition eines Package Roundness = 0 %. Man kann im Layout einen allgemeinen Wert in den DesignRegeln festlegen, wenn man leicht gerundete Lötflächen vorzieht. Schieben Sie die 4 SMDReihen in die richtige Position. Wählen Sie dazu das feinere alternative Raster von 0.05 mm, das Sie mit gedrückter AltTaste aktivieren. Mit den Befehlen GROUP und MOVE und einem rechten Mausklick auf die markierte Gruppe bei gedrückter CtrlTaste kann man die SMDReihen in die richtige Position schieben. Die Größe des mittleren SMDs in der oberen Reihe kann über CHANGE SMD verändert werden. Da der Wert 0.8 x 3.4 im Menü standardmäßig nicht enthalten ist, tippen Sie in der Kommandozeile change smd 0.8 3.4 ← und klicken auf das SMD. Verschieben Sie dieses mit MOVE so, dass es an der richtigen Position sitzt. Mit Hilfe des INFOBefehls lassen sich die Positionen und Eigenschaften der Lötflächen prüfen und auch modifizieren. Beim Platzieren eines SMDs (im TopLayer) werden automatisch Symbole für Lötstoplack im Layer 29 tStop und Lotpaste im Layer 31 tCream erzeugt. Beim Spiegeln des Bauteils im Layout auf die Unterseite wandern diese in die entsprechenden Funktionslayer 30 bStop bzw. 32 bCream. SMDs können mit besonderen Flags (Stop, Cream, Thermals) versehen werden, die man auch über CHANGE nachträglich setzen kann. Setzt man das Flag Thermals auf off, wird für das selektierte SMD kein Thermalsymbol (Wärmefalle) innerhalb einer Kupferfläche erzeugt. Mit CHANGE STOP OFF bzw. CHANGE CREAM OFF verhindert man die automatische Generierung eines Lötstop bzw. Lötpastensymbols für das SMD. Siehe auch HilfeFunktion zu CHANGE und SMD. Name der SMDs Falls in den SMDFlächen kein Name sichtbar ist, klicken Sie das Menü Optionen/Einstellungen/Verschiedenes und aktivieren die Option PadNamen anzeigen. Alternativ tippen Sie in der Kommandozeile: set pad_names on ← 262 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Verwenden Sie den NAMEBefehl um die Namen den Vorgaben des Datenblattes anzupassen. Alternativ bietet es sich bei Bauteilen mit vielen fortlaufend nummerierten Pads an, den Namen schon beim Platzieren des SMDs zu vergeben. Selektieren Sie den SMDBefehl, tippen Sie den Namen des ersten SMDs, z. B. '1' ein, und setzen Sie die Pads in der richtigen Reihenfolge ab. Die einfachen Hochkommas müssen in der Kommandozeile eingegeben werden. Siehe hierzu auch Seite 110, Namen und automatische Namensgebung. Sie können in der Kommandozeile auch mehrere Angaben kombinieren, zum Beispiel: smd 0.8 2 '1' ← Jetzt hängt ein SMD mit 0.8 mm x 2.0 mm und dem Namen 1 an der Maus. SMDs (auch Pads oder Pins) lassen sich auch direkt über die Kommandozeile umbenennen: NAME P$1 GND ← gibt dem bisherigen SMD P$1 den Namen GND. Bestückungsdruck zeichnen Setzen Sie zuerst das Raster 0.254 mm (10 mil). auf einen geeigneten Wert, zum Beispiel Den Bestückungsdruck zeichnen Sie im Layer 21 tplace. Beachten Sie, dass der Bestückungsdruck nicht über Lötflächen geführt werden darf, da es sonst beim Löten auf der Platine zu Problemen kommt. Standardwert für die Linienbreite im Bestückungsdruck ist 8 mil (0.2032mm) bzw. für kleinere Bauteile 4 mil (0.1016 mm). Es kann noch ein zusätzlicher, ergänzender Bestückungsdruck für Dokumentationszwecke im Layer 51 tdocu angelegt werden. Dieser darf auch Lötflächen überdecken, da er nicht mit den Fertigungsdaten ausgegeben wird. Package-Name und Package-Wert Nun folgt noch die Beschriftung. Verwenden Sie den TEXTBefehl (Size 70 mil, ProportionalFont) und schreiben Sie >NAME im Layer 25 tNames für den NamenPlatzhalter bzw. >VALUE 263 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt im Layer 27 tValues für den WertPlatzhalter, und platzieren Sie diese an ge eigneter Stelle. Die Texte können im Layout mit SMASH und MOVE nach träglich losgelöst und verschoben werden. Wir empfehlen, diese Texte im VektorFont zu schreiben. So können Sie sicher sein, dass sie auf der fertigen Platine genauso aussehen wie im LayoutEditor dargestellt. Sperrfläche für Bauteile Im Layer 39 tKeepout sollte man mit dem RECTBefehl eine Sperrfläche über das ganze Bauteil bzw. mit WIRE einen Rahmen um das Bauteil legen. So kann der DRC prüfen, ob Bauteile auf Ihrer Platine zu nahe aneinander oder übereinander liegen. Aufhängepunkt Sobald das Package fertig gezeichnet ist, prüfen Sie bitte, wo sich der Koordinatenursprung befindet. Er sollte ungefähr im Zentrum des Package liegen. Falls notwendig, wählen Sie mit GRID ein geeignetes Raster (z. B. 0.635 mm) und verschieben das Package mit GROUP und MOVE. Achten Sie darauf, dass vorher alle Layer eingeblendet sind (DISPLAY ALL). Nur so können Sie sicher sein, dass tatsächlich alle Objekte verschoben werden. Beschreibung Abschließend klicken Sie auf Description im Beschreibungsfeld. Hier können Sie eine detaillierte Beschreibung zu dieser Bauform hinterlegen. Es kann HTMLText verwendet werden. Dieses Format ist in der HilfeFunktion des Programms unter HTML Text beschrieben. Für den LCC20 könnte die Eingabe im HTMLTextFormat so aussehen: LCC-20
FK ceramic chip carrier package from Texas Instruments. Nach dieser Beschreibung bzw. Stichworten davon kann beim ADDDialog im LayoutEditor gesucht werden. 264 8.2 Definition eines komplexen Bauteils ➢ LCC20, vollständig definiert Speichern Bitte vergessen Sie nicht, die Bibliothek zwischendurch zu speichern! Angenommen Sie finden genau das Package, das Sie brauchen, in einer anderen Bibliothek, kopieren Sie es einfach in die aktuelle Bibliothek. Mehr Informationen dazu ab Seite 299. Definition des Logik-Symbols für den Schaltplan Unser Bauteil enthält vier ORGatter mit jeweils zwei Eingängen und einem Ausgang. Als erstes legen wir ein ORSymbol an. Klicken Sie auf das SymbolIcon. Geben Sie in der Zeile Neu einen Namen für das Symbol an, z. B. 2input_positive_or und klicken Sie OK. Bestätigen Sie die Frage Neues Symbol '2input_positive_or' erzeugen? mit Ja. Nun sehen Sie das SymbolEditorFenster vor sich. 265 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ➢ LogikDarstellung des 541032 Raster prüfen Stellen Sie sicher, dass das Raster auf 0.1 inch eingestellt ist (default). Bitte verwenden Sie nur dieses Raster (zumindest beim Platzieren der Pins). Es ist zwingend notwendig, dass Pin und Netz im selben Raster liegen. Ansonsten entsteht keine elektrische Verbindung zwischen Netz und Pin! Pins platzieren Selektieren Sie den PinBefehl und platzieren Sie drei Pins. Die Pin Eigenschaften können in der Parameterleiste verändert werden, solange der Pin an der Maus hängt und noch nicht platziert ist. Ist ein Pin schon abgesetzt, kann man mit CHANGE nachträglich Eigenschaften verändern. Mit GROUP, CHANGE und Ctrl + rechtem Mausklick können auch mehrere Pins gleichzeitig bearbeitet werden. Die Parameter Orientation, Function, Length, Visible, Direction und Swaplevel sind ausführlich im Beispiel des Widerstand Symbols beschrieben (siehe S.245). Der Koordinatennullpunkt sollte ungefähr in der Mitte des Symbols und, wenn möglich, nicht direkt unter einem PinAnschlusspunkt liegen. Somit ist ein einfaches Selektieren der Bauteile im Schaltplan gewährleistet. Pin-Name Mit dem NAMEBefehl vergeben Sie die PinNamen. In unserem Symbol heißen die beiden Eingangspins A und B, der AusgangsPin Y. Für Pins, die ein negiertes Signal führen, können Sie den Namen mit einem Überstrich versehen. Mit einem Ausrufezeichen starten und beenden Sie überstrichenen Text. !Negiert!Normal resultiert in NegiertNormal Weitere Beispiele dazu finden Sie in der HilfeFunktion zum TEXTBefehl. 266 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Symbol zeichnen Zeichnen Sie mit WIRE das Symbol im Layer 94 Symbols. Die Standardlinienbreite im SymbolEditor ist 10 mil. Sie dürfen auch eine beliebige andere Linienbreite wählen. Platzhalter für NAME und VALUE Für die Bauteilbeschriftung im Schaltplan schreiben Sie mit dem Text Befehl >NAME im Layer 95 Names und >VALUE im Layer 96 Values (Default: Size 70 mil, Font Proportional). Platzieren Sie die beiden Texte an geeigneter Stelle. Die Texte können im Schaltplan nach SMASH auch nochmal verschoben werden. ➢ Der SymbolEditor: LogikSymbol (amerikanische Darstellung) Falls dieses Symbol schon in einer anderen Bibliothek existiert, kann man es über die Befehle GROUP, COPY und PASTE kopieren (siehe Seite 301). 267 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Beschreibung Mit einem Klick auf Description können Sie eine Beschreibung für das Symbol hinterlegen. Diese kann mit HTMLTags formatiert werden. Mehr Infos finden Sie in der HilfeFunktion unter HTML Text. Speichern Jetzt ist ein günstiger Augenblick die bisherige Arbeit zu sichern. Definition eines Versorgungsspannungssymbols Es werden zwei Pins für die Versorgungsspannung benötigt. Diese werden in einem separaten Symbol angelegt, da sie im Schaltplan zunächst nicht sichtbar sein sollen. Klicken Sie auf das SymbolIcon. Geben Sie in der Zeile Neu einen Namen für das Symbol an, z. B. VCCGND und klicken Sie OK. Bestätigen Sie die Frage Neues Symbol 'VCCGND' erzeugen? mit Ja. Raster prüfen Zunächst prüfen Sie ob das Raster auf 0.1 inch eingestellt ist (default). Verwenden Sie nur dieses Raster beim Platzieren der Pins! Pins platzieren Holen Sie mit dem PINBefehl zwei Pins und platzieren sie diese. Der Koordinatennullpunkt sollte ungefähr in der Mitte des Symbols liegen. Beide Pins erhalten die Direction Pwr. Dazu klicken Sie mit der Maus auf CHANGE, Option Direction und wählen Pwr aus. Klicken Sie jetzt auf die beiden Pins um diese Eigenschaft zuzuordnen. Die grüne PinBeschriftung wird aktualisiert und zeigt nun Pwr 0. Sie ist nur sichtbar, wenn Layer 93 Pins aktiviert ist! Pin-Name Mit dem NAMEBefehl geben Sie den beiden Pins noch den Signalnamen, den Sie führen sollen. In unserem Falle GND und VCC. Aus optischen Gründen wurde im unten gezeigten Symbol die Pin Eigenschaft Visible auf Pad gesetzt und mit TEXT die PinBeschriftung im Layer 95 Names angelegt. Platzhalter für NAME und VALUE Für die Bauteilbeschriftung im Schaltplan schreiben Sie mit dem Text Befehl den Platzhalter >NAME 268 8.2 Definition eines komplexen Bauteils im Layer 95 Names. Platzieren Sie den Text an geeigneter Stelle. Ein Platzhalter für Value ist hier nicht notwendig. ➢ Das Versorgungssymbol Packages und Symbole in einem Device-Set verbinden Nun kommen wir zum abschließenden Schritt, der Definition eines Device Sets. Ein DeviceSet ist die Verknüpfung von Symbolen und Package Varianten zu realen Bausteinen. Ein DeviceSet besteht aus mehreren Devices, die zwar dieselben Symbole für den Schaltplan besitzen, aber in unterschiedlichen Technologien oder PackageVarianten ausgeführt werden. Die Definition eines Device bzw. DeviceSets besteht im Prinzip aus diesen Schritten: Symbol(e) auswählen, benennen und Eigenschaften festlegen Package(s) zuordnen bzw. Varianten festlegen PinPadZuordnung mit dem CONNECTBefehl bestimmen Technologien definieren (falls gewünscht/notwendig) Prefix und Value angeben Beschreibung des Device 269 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Klicken Sie auf das DeviceIcon. Geben Sie in der Zeile Neu den Namen für das Device an. In unserem Beispiel handelt es sich um einen 541032A. Dieser Baustein soll in zwei verschiedenen Technologien eingesetzt werden, als 54AS1032A und als 54ALS1032A. Für die Angabe der verschiedenen Technologien wird im DeviceNamen an geeigneter Stelle ein * als Platzhalter verwendet. Geben Sie also den Namen 54*1032A ein und bestätigen Sie die Frage Neues Device '54*1032A' erzeugen? mit Ja. Das DeviceEditorFenster öffnet sich. Ein Fragezeichen ? im DeviceNamen steht als Platzhalter für die PackageVariante. Wird kein ? verwendet, fügt EAGLE die Package Variante automatisch am Ende des DeviceNamen an. Symbole auswählen Als erstes holen Sie die Symbole, die zu diesem Bauteil gehören mit ADD. Es öffnet sich ein Fenster, das alle verfügbaren Symbole der aktuellen Bibliothek zeigt. Doppelklicken Sie auf das Symbol 2input_positive_or und platzieren Sie es vier Mal. Klicken Sie erneut auf das ADDIcon und selektieren Sie das Symbol 'VCCGND' aus der Liste. Platzieren Sie dieses ebenfalls in der Zeichenfläche. Benennen der Gates Ein Symbol, das in einem Device verwendet wird, nennt man Gate. Gates werden automatisch mit einem generierten Namen (G$1, G$2 usw.) versehen. Der Name wird im Schaltplan üblicherweise nicht dargestellt. Bei Bausteinen, die aus mehren Gates zusammengesetzt sind, ist es allerdings sinnvoll eigene GateNamen zu vergeben. Zur Unterscheidung der ORGatter ändern Sie die GateNamen mit dem NAMEBefehl. Vergeben Sie die Namen A, B, C, D und P für das Versorgungsgate. Festlegen des Addlevels und Swaplevels Mit dem Addlevel kann man bestimmen, wie die Gates beim ADDBefehl im Schaltplan platziert werden sollen. Den aktuellen Addlevel sehen Sie links oben für jedes Gate im Layer 93 Pins. Vergeben Sie für die Gates A bis D den Addlevel Next und für das VersorgungsspannungsGate den Addlevel Request. Klicken Sie dazu auf das CHANGEIcon, wählen Sie den Eintrag Addlevel und wählen Sie den gewünschten Wert für ein Gate aus. Anschließend klicken Sie auf das Gate, das Sie verändern wollen. 270 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Im Schaltplan hängt somit sofort nach dem Platzieren des ersten ORGates das nächste an der Maus. Alle 4 Gates können nacheinander abgesetzt werden. Das PowerGate erscheint nicht automatisch. Sie können es jedoch im Schaltplan bei Bedarf mit dem INVOKEBefehl holen. Eine genaue Beschreibung des Parameters ADDLEVEL finden Sie im Abschnitt Mehr zum Parameter Addlevel auf Seite 285. Der Swaplevel bestimmt, ob Gates eines Baustein im Schaltplan vertauscht werden dürfen. Der aktuell eingestellte Wert wird, wie auch der Addlevel, links oben für jedes Gate im Layer 93 Pins angezeigt. DefaultWert ist 0, d. h. die Gates dürfen nicht vertauscht werden. Gates mit demselben Swaplevel können untereinander vertauscht werden. Unser Device besteht aus vier identischen Gates, die man auch vertauschen darf. Klicken Sie auf CHANGE, wählen Sie den Eintrag Swaplevel und geben Sie den Wert 1 an. Klicken Sie auf die vier ORGates. Der Infotext im Layer 93 Pins wird entsprechend geändert. Auswählen der Package-Varianten Klicken Sie im DeviceEditorFenster auf die Schaltfläche Neu, rechts unten. Es öffnet sich ein Fenster, das eine Auswahl der in dieser Bibliothek definierten Gehäuse zeigt. Wählen Sie das Package DIL14 und geben Sie den VariantenNamen J an. Klicken Sie auf OK. Wiederholen Sie diesen Vorgang, wählen Sie LCC20 und vergeben den Vari antenNamen FK. In der Liste rechts sehen Sie jetzt die gewählten PackageVarianten, darüber eine einfache Darstellung des selektierten Package. Durch Anklicken einer PackageVariante mit der rechten Maustaste öffnet sich ein Kontextmenü. So kann man Varianten löschen, umbenennen, neu anlegen, Technologien definieren, den CONNECTBefehl aufrufen oder den PackageEditor starten. Beide Einträge sind durch ein gelbes Symbol mit Ausrufezeichen markiert. Das bedeutet, die Zuordnung von Pins und Pads ist noch nicht (vollständig) durchgeführt. Falls in der aktuellen Bibliothek keine passende PackageVariante existieren sollte, kann man auf ein Package aus einer anderen Bibliothek zugreifen. Verwenden Sie den PACKAGEBefehl, um das Package in die aktuelle Bibliothek zu kopieren und eine neue Variante anzulegen. Beispiel: PACKAGE DIL14@d:\eagle\lbr\ref-packages.lbr J So kopieren Sie das Gehäuse DIL14 aus der refpackages.lbr in die aktuelle Bibliothek. Gleichzeitig wird eine PackageVariante mit Namen J für das Device erstellt. Siehe auch Seite 293. 271 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Der Connect-Befehl Dieser Schritt ist wohl der wichtigste in der Bibliotheksdefinition. Mit CONNECT ordnen Sie jedem Pin ein oder auch mehrere Pads zu. An dieser Stelle definiert man, wie die Netze des Schaltplans im Layout als Signallinie umgesetzt werden. Jedes Netz an einem Pin erzeugt eine Signallinie an einem Pad. Die Pinbelegung für den 541032 ist im Datenblatt festgelegt. Prüfen Sie die Connects in der Bibliothek sorgfältig. Ansonsten könnten sich unbemerkt Fehler einschleichen, die das Layout unbrauchbar machen. ➢ Die Pinbelegung der Packages Selektieren Sie die Variante J in der PackageListe und klicken Sie auf die Schaltfläche CONNECT. Es öffnet sich das ConnectFenster. ➢ CONNECTDialog Links sehen Sie die Liste der Pins, in der Mitte die Pads. Klicken Sie auf einen PinEintrag und wählen Sie das dazugehörende Pad aus. Beide Einträge sind jetzt markiert. Über die Schaltfläche Connect verbinden Sie beide. Dieses Paar erscheint rechts in der ConnectionSpalte. Verbinden Sie jeden Pin mit einem Pad nach den Vorgaben des Datenblattes. Beenden Sie die Definition mit einem Klick auf OK. 272 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Bitte beachten Sie, dass in unserem Beispiel die einzelnen Gatter mit den Namen A, B, C und D benannt wurden, im Datenblatt aber mit 1, 2, 3 und 4. Definieren Sie genauso die Verbindungen für die zweite PackageVariante FK. Selektieren Sie die Variante und klicken Sie auf die Schaltfläche Connect. Im ConnectFenster erscheint der übliche Dialog. Gehen Sie genauso vor wie oben beschrieben. Bitte beachten Sie, dass in dieser Variante sechs Pads nicht belegt werden. Sie bleiben in der PadSpalte übrig. Beenden Sie den Vorgang mit Klick auf OK. Rechts von den beiden PackageVarianten steht nun ein grünes Häkchen, das einen vollständigen Connect dokumentiert. Das ist nur dann der Fall, wenn jeder Pin mit einem Pad verbunden ist. Es ist nicht möglich mehrere Pins auf ein gemeinsames Pad zu legen! In einem Device dürfen mehr Pads als Pins sein, aber nicht umgekehrt! Pins mit der Direction NC (not connected) müssen auch einem Pad zugeordnet werden. Falls Sie einem Pin mehrere Pads zuordnen möchten, sehen Sie sich bitte den Abschnitt 8.4 ab Seite 277 an. Dort ist erklärt wie Sie die Schaltfläche Append verwenden. Technologien definieren Der 541032 soll wie oben schon angemerkt in zwei verschiedenen Technologien AS und ALS eingesetzt werden. Wir haben durch das Einfügen eines * als Platzhalter im DeviceNamen schon den ersten Schritt zur Vorbereitung getan. An Stelle des * wird im Schaltplan das Kürzel der gewählten Technologie eingesetzt. Aus dem Datenblatt kann man entnehmen, dass beide Technologien in beiden PackageVarianten verwendet werden. Selektieren Sie die PackageVariante J in der Liste rechts im DeviceEditor Fenster. Anschließend ein Klick auf Technologies im Beschreibungsfeld. Das TechnologienFenster öffnet sich. Definieren Sie in der Zeile Neu die Technologie und bestätigen Sie die Eingabe mit OK. Nach erfolgter Eingabe sind die Einträge AS und ALS mit einem Häkchen aktiviert. Schließen Sie das Fenster mit erneutem Klick auf OK. 273 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ➢ Technologien für PackageVariante J Selektieren Sie in der PackageListe die Variante FK. Klicken Sie wieder auf Technologies im Beschreibungsfeld. Im geöffneten TechnologienFenster sehen Sie jetzt schon AS und ALS zur Auswahl. Aktivieren Sie beide durch einen Klick in das Kästchen links, so dass ein Häkchen angezeigt wird. Beenden Sie die Definition mit einem Klick auf OK. Im Beschreibungsfeld des DeviceEditors werden nun für die gewählte PackageVariante die verfügbaren Technologien aufgelistet. Präfix bestimmen Der Präfix des Bauteilnamens wird einfach durch Klick auf die Prefix Schaltfläche definiert. In diesem Beispiel soll IC gewählt werden. Value Im DeviceEditor bestimmt man mit VALUE, ob der BauteileWert im Schaltplan oder Layout frei gewählt werden kann oder vorgegeben wird. On: Der Wert ist in der Schaltung veränderbar (z. B. bei Widerständen). Nur nach Vergabe eines Wertes ist das Bauteil eindeutig spezifiziert. Off: Wert entspricht dem DeviceNamen, inklusive der Angabe von Technology und PackageVariante (z. B. 74LS00N), wenn vorhanden. Auch wenn Value Off gesetzt ist, ist es möglich, den Wert eines Bauteils nach einer Sicherheitsabfrage zu ändern. Ändern Sie den Wert nachträglich, bleibt dieser bei einer späteren Änderung der Technologie oder der Package Variante über CHANGE PACKAGE bzw. TECHNOLOGY unverändert. Unabhängig von diesen Einstellungen können Sie für das Device ein Attribut mit dem Namen VALUE anlegen. Diesem Attribut kann man einen beliebigen Wert geben, der dann im Schaltplan bzw. Board verwendet wird. Description Klicken Sie auf Description im Beschreibungsfeld. Im jetzt geöffneten Fenster können Sie eine Beschreibung des Bauteils eingeben. Verwenden Sie typische Begriffe, die Sie bei einer Stichwortsuche verwenden würden. Die Suchfunktion des ADDBefehls im Schaltplan durchsucht auch diesen Text. 274 8.2 Definition eines komplexen Bauteils Hier können Sie HTMLText verwenden. In der HilfeFunktion unter dem Stichpunkt HTML Text finden Sie etwas über die Syntax. Die Beschreibung könnte so aussehen: 541032A
Quadruple 2-Input Positive-OR Buffers/Drivers from TI. Wenn die Description eines Bibliotheksobjekts Hyperlinks enthält, werden diese mit der entsprechenden Anwendung geöffnet. ➢ Der Device Editor: 54*1032A.dev Speichern Die Definition des Bausteins ist somit abgeschlossen. Bitte speichern Sie die Bibliothek spätestens jetzt! 8.3 Versorgungsspannungen Versorgungspins von Bauelementen Die Versorgungspins von Bauelementen sind bei der Symboldefinition mit PinDirection Pwr zu definieren. Der PinName bestimmt den Namen des Versorgungssignals. Pins mit Direction Pwr und demselben Namen werden automatisch verdrahtet (auch ohne explizit dargestellte Netzlinie). Es ist auch 275 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt nicht relevant, ob die Pins im Schaltplan sichtbar sind oder in einem versteckten Symbol in den Schaltplan geholt wurden. Unsichtbare Versorgungspins Bei Logikbausteinen oder Operationsverstärkern will man im allgemeinen die Versorgungsanschlüsse nicht in der Schaltung darstellen. In diesem Fall definiert man ein separates Symbol, das die Versorgungsanschlüsse enthält. Am Beispiel des TTLBausteins 7400 soll das demonstriert werden. Definieren Sie zuerst ein NANDGatter mit dem Namen 7400 und folgenden Eigenschaften: ➢ NANDSymbol 7400 (europäische Darstellung) Die beiden EingangsPins heißen I0 und I1 und sind mit Direction In, Swaplevel 1, Visible Pin und Function None definiert. Der AusgangsPin heißt O und ist mit Direction Out, Swaplevel 0, Visible Pin und Function Dot definiert. Nun definieren Sie das Versorgungssymbol mit dem Namen PWRN und folgenden Eigenschaften: ➢ Versorgungssymbol Die beiden Pins heißen GND und VCC. Sie sind mit Direction Pwr, Swaplevel 0, Function None und Visible Pad definiert. Nun legen Sie das Device 7400 an. 276 8.3 Versorgungsspannungen Legen Sie mit PACKAGE das Gehäuse fest und mit PREFIX den Namens Präfix IC. Platzieren Sie mit dem ADDBefehl das Symbol 7400 viermal, wobei als Addlevel Next und als Swaplevel 1 eingestellt ist. Bezeichnen Sie dann mit dem NAMEBefehl die Gates mit A, B, C und D. Addlevel Next bedeutet, dass diese Gates beim Platzieren in die Schaltung der Reihe nach verwendet werden (in der Reihenfolge, in der sie in das Device geholt wurden). Platzieren Sie dann das Symbol PWRN einmal, und zwar mit Addlevel Request und mit Swaplevel 0. Nennen Sie dieses Gate P. Addlevel Request legt zweierlei fest: Das VersorgungsGate wird nur auf Anforderung, nämlich mit dem INVOKEBefehl, in die Schaltung geholt. Mit dem ADDBefehl lassen sich nur die NANDGatter platzieren. Das VersorgungsGate wird bei der Namensgebung in der Schaltung nicht berücksichtigt. Während ein IC mit zwei NextGates in der Schaltung etwa als IC1A und IC1B erscheint, wird ein IC mit einem NextGate und einem RequestGate nur mit IC1 bezeichnet. Definieren Sie dann mit dem CONNECTBefehl, an welchen Pads des Gehäuses die Versorgungspins herausgeführt sind. Pins mit gleichen Name Wenn Sie Bauteile definieren, die mehrere Versorgungspins für ein gemeinsames Signal haben, zum Beispiel sollen drei Pins GND heißen, gehen Sie folgendermaßen vor: Jeder Versorgungspin erhält die PinDirection Pwr Benennen Sie diese Pins mit GND@1, GND@2 und GND@3. Im Schaltplan sind nur die Zeichen vor dem "@" sichtbar, und die Pins werden dort auch so behandelt, als hießen Sie alle GND. In der Platine sind die zugehörigen Pads dann automatisch miteinander durch Signallinien verbunden. 8.4 Connect – Mehrfachverbindungen Es ist möglich einen Pin mit mehreren Pads, die dasselbe Signal führen, zu verbinden. Der CONNECTBefehl im DeviceEditor erlaubt im DialogFenster über die Schaltfläche Append einer bestehenden Pin/PadVerbindung zusätzliche Pads hinzuzufügen. Markieren Sie dazu im ConnectDialog wie üblich einen Pin und ein Pad, und verbinden Sie die beiden über die Schaltfläche Connect. Die Verbindung erscheint jetzt in der rechten Spalte Connection. 277 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Um ein weiteres Pad zuzuordnen, markieren Sie die Verbindung in der ConnectionSpalte und klicken dann in der PadSpalte auf das entsprechende Pad. Mit Klick auf Append wird das Pad der Verbindung zugeordnet. Wählen Sie ggf. weitere Pads. In der ConnectionSpalte rechts werden die Namen der zugeordneten Pads angezeigt. EAGLE kennt zwei Möglichkeiten für eine Mehrfachverbindung: In der Spalte Connection sehen Sie zwischen der Pin und PadListe ein Symbol, das den gewählten Modus zeigt: All oder Any. All: Alle Pads müssen mit Leiterbahnen angeschlossen werden. Im LayoutEditor sind zunächst alle Pads durch Luftlinien verbunden, die Sie entflechten müssen. Any: Nur eines der Pads muss durch eine Leiterbahn angeschlossen werden. Es wird im Layout nur eines der Pads mit einer Signallinie angeschlossen. Beim Entflechten steht Ihnen frei, welches der zugehörigen Pads Sie mit einer Leiterbahn anschließen wollen. In diesem Modus kann man interne Brücken eines Bauteils realisieren. ➢ Connect: Ein Pin ist mit drei Pads im AnyModus verbunden Weitere Informationen finden Sie in der Hilfe unter EditorBefehle, CONNECT. 8.5 Supply-Symbole SupplySymbole, wie sie in der Schaltung etwa für Masse oder VCC verwendet werden, sind als Devices ohne Package definiert. Sie sind für die automatische Verdrahtung der Versorgungsnetze erforderlich (siehe auch Seite 140). Das folgende Bild zeigt das GNDSymbol, wie es in einer der mitgelieferten EAGLEBibliotheken definiert ist. Achten Sie bei der Definition eigener SupplySymbole darauf, dass Pin und DeviceName übereinstimmen. 278 8.5 Supply-Symbole Der Pin ist mit Direction Sup definiert und hat den Namen GND. Damit ist festgelegt, dass das Device, das dieses Symbol enthält, für die automatische Verdrahtung des GNDSignals zuständig ist. Als Beschriftung ist die Textvariable für den Wert (>VALUE) gewählt. Das Device erhält ebenfalls den Namen GND. Damit erscheint im Schaltplan die Beschriftung GND, weil EAGLE den DeviceNamen defaultmäßig als Wert einsetzt. Es ist sehr wichtig, dass die Beschriftung den PinNamen wiedergibt, da der Benutzer sonst nicht weiß, welches Signal automatisch verdrahtet wird. Der PinParameter Visible wurde hier auf Off gesetzt. Sonst wäre Platzierung, Ausrichtung und Größe des PinNamens nicht mehr frei wählbar. Eine direkte Beschriftung mit dem Text GND wäre hier möglich gewesen. Allerdings kann das Symbol mit der gewählten Lösung in unterschiedlichen Devices verwendet werden (etwa für DGND etc.). ➢ SupplySymbol für GND Dem SupplySymbol wird kein Package zugeordnet! Wie schon oben erwähnt, erhält das Device den Namen des Pins, der im Symbol verwendet wurde. Das entsprechende Device wird mit Addlevel Next definiert. Wenn Sie Value auf Off setzen, sind Sie sicher, dass die Beschriftung nicht versehentlich geändert wird. Andererseits sind sie mit Value On flexibler. Sie können die Beschriftung ändern, falls Sie etwa ein 279 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt zweites Massepotential haben. Allerdings müssen Sie für die zweite Masse dann die Netze explizit verlegen. Kurzanleitung zur Definition eines SupplySymbols: Anlegen eines neuen Symbols in der Bibliothek Platzieren des Pins mit Direction Supply PinName entspricht dem Signalnamen ValuePlatzhalter setzen Anlegen eines neuen Devices DeviceName ist Signalname Keine PackageZuordnung nötig 8.6 Attribute Für jedes Bauteil kann man, zusätzlich zu >Name und >Value, weitere Eigenschaften, so genannte Attribute, definieren. Im DeviceEditor können jeder PackageVariante und jeder Technologie beliebige Attribute zugeordnet werden. In diesem Abschnitt sollen Sie zur Übung für ein Device Attribute definieren. Öffnen Sie dazu die Bibliothek 74xxeu.lbr und speichern Sie eine Kopie der Bibliothek über Speichern unter... in einem beliebigen Verzeichnis ab. So verhindern wir, dass die Originalbibliothek verändert wird. Editieren Sie das Device 74*05. Attribute definieren Wir wollen für die PackageVariante N, also für das DIL14Gehäuse, Attribute anlegen. Dazu klicken Sie rechts unten in der PackageListe auf den Eintrag DIL14 (Variant N). Diese PackageVariante wird jetzt in der Vorschau gezeigt. Klicken Sie jetzt auf das AttributeIcon in der Menüleiste des Device Editors oder auf den Text Attributes im Beschreibungsfenster unterhalb der DeviceDarstellung. Es öffnet sich folgendes AttributFenster: 280 8.6 Attribute ➢ AttributDialog In diesem Fenster sehen Sie die Liste der vorhandenen Technologien für die PackageVariante N. Mit Klick auf Neu öffnet sich das Fenster Neues Attribut. Geben Sie im Feld Name, den Attributnamen ein, zum Beispiel Hoehe und als Wert beispielsweise 4mm an. Im Feld darunter bestimmt man, ob der Wert in der Zeichnung verändert werden darf (variable) oder nicht (constant). Wählen Sie in unserem Beispiel constant. Nun muss man noch festlegen, für welche Technologie dieses Attribut gelten soll; für die gerade selektierte (diese) oder für alle. Wählen Sie in unserem Beispiel alle. ➢ Das Attribut Hoehe wird definiert Klicken Sie auf OK. Das neue Attribut wird jetzt in der Übersicht gezeigt. Wir wollen noch ein weiteres Attribut anlegen, das aber für eine bestimmte Technologie einen anderen Wert haben soll. Klicken Sie dazu im Attribut Dialog auf die Schaltfläche Neu und geben folgende AttributParameter ein: Name: Lieferant Wert: Meier, variable Technologien: alle Klicken Sie auf OK. Es wird für das LieferantAttribut eine weitere Spalte angezeigt. Alle Technologien haben den Eintrag Meier. Attributnamen werden automatisch in Großbuchstaben gewandelt! 281 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Es soll aber in unserem Beispiel die HCTTechnologie von Huber exklusiv geliefert werden. Klicken Sie dazu auf das Feld des LieferantAttributs, das zur Technologie HCT gehört. ➢ Das LieferantFeld für HCT ist selektiert Klicken Sie auf Ändern. Es öffnet sich das Fenster zum Ändern der Eigenschaften des Attributs. Treffen Sie folgende Einstellungen: Name: Lieferant Wert: Huber exclusiv, constant Technologien: diese Nach einem Klick auf OK ist für den HCTBaustein eine Ausnahme definiert. Dieser wird von Huber exklusiv geliefert. Dieser AttributWert kann im Schaltplan/Layout nicht verändert werden. Im ÄndernDialog gibt es unter Technologien die Optionen diese, alle mit gleichem Wert, alle. Das heißt, dass die Änderung nur für die aktuell gewählte (diese), für alle beziehungsweise für alle Technologien, die denselben AttributWert wie das gerade gewählte haben (alle mit gleichem Wert), ausgeführt wird. Als letztes soll noch ein Attribut für Bemerkungen erstellt werden. Dieses Attribut soll keinen Wert enthalten und variable sein, damit es ggf. im Schaltplan oder im Board benutzt werden kann. Klicken Sie dazu im AttributFenster wieder auf Neu. Treffen Sie folgende Einstellungen: Name: Bemerkung Wert: , variable Technologien: alle Nach einem Klick auf OK sieht das AttributFenster so aus: 282 8.6 Attribute ➢ Die Attribute für den 74*05, Variante N Nicht veränderbare (constant) AttributWerte sind in der Tabelle grau hinterlegt. Die Definition der Attribute für die PackageVariante N ist jetzt abgeschlossen. Schließen Sie das AttributFenster mit einem Klick auf OK. Im DeviceEditorFenster erscheinen jetzt neben Technologies auch die Attribute, die definiert wurden. Wenn Sie für die PackageVariante D (SO14) ebenfalls Attribute definieren möchten, klicken Sie auf den Eintrag in der PackageÜbersicht und verfahren Sie so, wie oben für die Variante N beschrieben. Attribute können auch über die Kommandozeile oder mit Hilfe einer Script Datei definiert werden. Die Syntax dazu erfahren Sie in der Hilfe zum ATTRIBUTEBefehl. Attribute anzeigen Wird das Device 74*05 ohne weitere Änderungen im Schaltplan bzw. Layout verwendet, bringt es die Attribute und deren Werte aus der Bibliothek mit. Die Attribute können zunächst nur über den ATTRIBUTEBefehl angezeigt werden. Informationen über die Möglichkeiten zur Darstellung der Attribute finden Sie ab Seite 143. Platzhaltertexte in Symbol und Package Man kann auch schon in der Bibliothek festlegen, ob ein Attribut zusammen mit dem Gate oder Package im Schaltplan oder Layout angezeigt werden soll. Dazu definieren Sie mit dem TEXTBefehl einen Platzhaltertext im Symbol und/oder im Package. Ein Platzhaltertext beginnt immer mit dem >Zeichen, gefolgt vom Attributnamen. Für unsere drei BeispielAttribute wären das die Texte: >Bemerkung >Hoehe >Lieferant 283 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Platzieren Sie die Texte an beliebiger Stelle im Symbol bzw. PackageEditor und wählen Sie für jeden Text den gewünschten Layer. Groß und Kleinschreibung spielt hier keine Rolle. Wenn Sie ein Bauteil mit vordefinierten AttributTexten im Schaltplan beziehungsweise Layout platzieren und einen Wert für das Attribut definieren, wird der Wert des Attributs automatisch an der Stelle des Platzhaltertexts angezeigt. Diese Texte können mit SMASH vom Device/Package gelöst werden. Dann wirkt die AttributEigenschaft Anzeige im AttributeDialog. Diese kann Off, Value, Name oder Both sein. Das Festlegen der Anzeigeoptionen ist auch auf Seite 143 beschrieben. 8.7 Externe Devices ohne Package Ein sogenanntes External Device dient dazu Bauteile/Objekte im Schaltplan darzustellen, die nicht auf der Leiterplatte vorkommen. Es kann sich um zusätzliche Bauteile, Messanordnungen, Kabel, Montagematerial oder ähnliches handeln. Auch für Test oder Simulationszwecke oder in einem Elektroplan können solche Symbole erforderlich sein. Ein External Device wird ganz normal in der Bibliothek angelegt. Das Symbol darf Pins mit beliebiger Direction enthalten. Dann erstellen Sie ein Device und holen mit ADD das/die entsprechende(n) Symbol(e). Zur Kennzeichnung des externen Devices legen Sie ein Attribut mit dem Namen _EXTERNAL_ an. Dieses Attribut muss in der Bibliothek im Device angelegt werden; ein nachträgliches Definieren im Schaltplan oder Board funktioniert nicht. Der Wert des _EXTERNAL_Attributs spielt dabei keine Rolle. Ein externes Device wird nicht mehr als solches gehandhabt, sobald dazu Packages definiert werden. Die Pins müssen dann über CONNECT mit den Pads verbunden werden. 8.8 Beschriftung von Schaltplansymbolen Für die Beschriftung von Packages und SchaltplanSymbolen stehen die beiden Textvariablen >NAME und >VALUE zur Verfügung, deren Verwendung bereits gezeigt wurde. Im Schaltplan gibt es noch zwei weitere Möglichkeiten: >PART und >GATE. Das folgende Bild zeigt ihre Verwendung im Unterschied zu >NAME. Links die SymbolDefinition, rechts die Darstellung im Schaltplan. 284 8.8 Beschriftung von Schaltplansymbolen ➢ Beschriftung von Schaltplansymbolen Im ersten Fall sind alle Symbole mit >NAME beschriftet. Im zweiten Fall ist das Symbol des ersten Gates mit >PART beschriftet, die restlichen drei mit >GATE. 8.9 Mehr zum Parameter Addlevel Der Addlevel der in das Device geholten Gates entscheidet darüber, auf welche Weise dieses Gate in die Schaltung geholt wird und unter welchen Bedingungen es wieder aus der Schaltung gelöscht werden kann. Übersicht Next: Für alle Gates, die der Reihe nach geholt werden sollen (z. B. die NANDGatter eines 7400). Auch für Devices mit einem einzigen Gate sinnvoll. Der ADDBefehl nimmt zuerst unbenutzte NextGates von Bausteinen, die sich auf der aktuellen Seite befinden, bevor er einen neuen Baustein beginnt. Must: Für Gates, die vorhanden sein müssen, wenn irgendein anderes Gate des Bausteins vorhanden ist. Typisches Beispiel: die Spule eines Relais. Must Gates lassen sich nicht löschen, bevor alle anderen Gates dieses Bausteins gelöscht sind. Can: Für Gates, die nur bei Bedarf platziert werden. Bei einem Relais könnten die Kontakte mit Addlevel Can definiert werden. In diesem Fall lässt sich jeder einzelne Kontakt gezielt mit INVOKE holen und mit DELETE wieder löschen. Always: Für Gates, die sich normalerweise auf jeden Fall in der Schaltung befinden, sobald der Baustein verwendet wird. Beispiel: Kontakte eines Relais mit vielen Kontakten, bei dem manchmal einige wenige nicht benutzt 285 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt werden. Diese Kontakte lassen sich mit DELETE löschen, falls sie mit Addlevel Always definiert wurden. Request: Für VersorgungsGates von Bausteinen. Unterschied zu Can: Besteht das Device aus genau einem NextGate und einem RequestGate, wird das NextGate im Schaltplan nur mit Prefix+Nummer versehen, also zum Beispiel IC1. Der GateName erscheint nicht. Das RequestGate wird zusätzlich mit dem GateNamen versehen, zum Beispiel IC1P. Relais: Spule und erster Kontakt werden platziert Es soll ein Relais mit drei Kontakten entworfen werden, bei dem typischerweise nur der erste Kontakt verwendet wird. Definieren Sie die Spule und einen Kontakt als eigene Symbole. Im Device geben Sie der Spule und dem ersten Kontakt den Addlevel Must. Die beiden restlichen Kontakte erhalten den Addlevel Can. Wenn Sie das Relais mit ADD in die Schaltung holen, werden die Spule und der erste Kontakt platziert. Falls einer der weiteren Kontakte platziert werden soll, kann das mit dem INVOKEBefehl geschehen. Die Spule kann nicht allein gelöscht werden. Sie verschwindet erst dann, wenn alle Kontakte gelöscht sind (zuerst die mit Can definierten). ➢ Relais mit einer Spule und drei Kontakten Stecker: Einzelne Anschlussflächen sollen entfallen können Es soll ein Leiterplattenstecker entworfen werden, bei dem normalerweise alle Kontaktflächen vorhanden sind. Im Einzelfall kann es erforderlich sein, dass bestimmte Kontaktflächen entfallen. Definieren Sie ein Package mit zehn SMDs als Kontaktflächen, und geben Sie den SMDs die Namen 1 bis 10. 286 8.9 Mehr zum Parameter Addlevel ➢ Package eines Leiterplattensteckers Nun definieren Sie ein Symbol, das eine Kontaktfläche darstellt. Stellen Sie Visible Pad ein, damit im Schaltplan die im Package definierten Namen 1 bis 10 dargestellt werden. ➢ Steckersymbol für den Schaltplan Holen Sie dann das Symbol zehn Mal in ein neu angelegtes Device, stellen Sie als Addlevel jeweils Always ein, und stellen Sie mit dem CONNECTBefehl die Verbindungen zwischen den SMDs und den Pins her. Wenn Sie dieses Device in einen Schaltplan holen, erscheinen nach dem Plat zieren alle Anschlüsse. Mit DELETE können einzelne Anschlüsse gelöscht werden. ➢ Nach ADD sind alle Anschlüsse im Schaltplan sichtbar Stecker mit Befestigungsloch und Sperrfläche Es soll ein Stecker mit Befestigungslöchern definiert werden, um die herum der Autorouter in einem bestimmten Abstand keine Leitungen auf der Lötseite (Bottom) verlegen darf. 287 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt ➢ Befestigungsbohrungen mit Sperrflächen Beim Package werden mit dem HOLEBefehl die Bohrungen mit dem gewünschten Durchmesser platziert. Der Bohrdurchmesser lässt sich mit CHANGE DRILL nachträglich ändern. Die Sperrfläche für den Autorouter/FollowmeRouter wird durch einen Kreis (CIRCLEBefehl) im Layer 42 bRestrict definiert. Der Kreis ist hier aus Gründen der Übersichtlichkeit mit einer bestimmten Strichstärke (Width) ausgeführt. Kreise mit Width = 0 werden gefüllt. Für den Autorouter spielt das an dieser Stelle keine Rolle, weil er in beiden Fällen nicht in das Kreisinnere routen kann. Diese Sperrflächen werden auch von einem Polygon im Layer 16 Bottom berücksichtigt. 8.10 Bauteile mit Kontaktspiegel im ElektroSchaltplan Wenn Sie ein Bauteil für einen ElektroSchaltplan anlegen wollen, das aus mehreren Gattern besteht, zum Beispiel ein elektromechanisches Relais mit einer Spule und mehreren Kontakten, gibt es die Möglichkeit, in den Kontakt Symbolen einen Platzhalter für BauteilQuerverweise zu definieren. Diese Querverweise werden dann im Kontaktspiegel des ElektroSchaltplans dargestellt. Damit der Kontaktspiegel sauber dargestellt werden kann, sollten Sie folgende Kriterien bei der Symbol, Device und auch bei der Package Definition beachten. Symbol anlegen Für einen elektromechanischen Schalter (Schütz) brauchen Sie ein Symbol für die Spule und ein oder mehrere Symbole für die Kontakte. Bei den KontaktSymbolen sollten Sie das Folgende beachten: 288 8.10 Bauteile mit Kontaktspiegel im Elektro-Schaltplan Die Mitte des KontaktSymbols liegt am Koordinatennullpunkt (0 0) Ordnen Sie die Pins so an, dass sie senkrecht stehen, also nach oben oder nach unten zeigen Platzieren Sie den Platzhaltertext >XREF mit dem TEXTBefehl, damit ein BauteilQuerverweis erzeugt werden kann. Der Text wird, genauso wie >NAME oder >PART, im Layer 95 Names angelegt. Für das SpulenSymbol sind keine besonderen Maßnahmen notwendig. Hier wird der Platzhalter >XREF nicht benötigt. Device anlegen Das SchützDevice besteht aus mehreren Symbolen: Dem SpulenSymbol und mehreren KontaktSymbolen. Beim Anordnen der einzelnen Gates im Device Editor müssen Sie einige Punkte beachten, damit die Darstellung des Kontaktspiegels im Schaltplan optimal ist. Das erste KontaktGate sollte mit dem Aufhängepunkt an der x Koordinate 0 platziert werden. Der untere Pin soll vollständig im positiven Koordinatenbereich liegen. Typischerweise ergibt sich dann eine yKoordinate von 0.1 inch. Jedes weitere KontaktGate wird rechts vom ersten Gate an derselben yKoordinate (also auf gleicher Höhe) platziert. Der Abstand zwischen den KontaktGates im Device bestimmt den Abstand zwischen den Gattern, die im Kontaktspiegel um 90 Grad gedreht und senkrecht untereinander angeordnet werden. Das SpulenGate dürfen Sie an beliebiger Stelle absetzen. Es muss jedoch der Addlevel Must zugeordnet werden. Der Kontaktspiegel zeigt alle Gatter, die den Text >XREF enthalten. Die Querverweise, bestehend aus Seitennummer und Zeichnungsrahmen Koordinaten, werden rechts neben den Gattern dargestellt, wenn Sie auf den Schaltplanseiten mit dem FRAMEBefehl einen entsprechenden Rahmen definiert haben. In einer der ElektroBibliotheken sind schon entsprechende Zeichnungsrahmen vordefiniert. Andere Texte, die im Symbol definiert wurden, sind im Kontaktspiegel nicht sichtbar. Package anlegen Aufgrund der Bibliotheksstruktur in EAGLE und zur Vermeidung von Fehlermeldungen, ist es notwendig, auch Packages anzulegen. Es kann sich dabei um einfache DummyPackages handeln, die der Anzahl der im Device verwendeten Pins entsprechend viele Pads enthalten. Fügen Sie im Device über die Schaltfläche Neu ein passendes Package ein und führen Sie den CONNECTBefehl aus, um jedem Pin ein Pad zuzuordnen. 289 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Zum Thema ElektroSchaltpläne ist eine separate Dokumentation verfügbar: elektrotutorial.pdf im eagle\docVerzeichnis.. Außerdem gibt es nützliche UserLanguageProgramme rund um das Thema ElektroSchaltpläne. 8.11 Zeichnungsrahmen Zeichnungsrahmen sind zwar keine Bauelemente, sie lassen sich aber für Schaltpläne als Devices ohne Package und ohne Pins definieren. In der EAGLEBibliothek frames.lbr enthalten solche Devices ein Symbol, das lediglich einen Rahmen in der passenden Größe enthält, und ein Dokumentationsfeld, das ebenfalls als Symbol definiert wurde. Außerdem gibt es Zeichnungsrahmen, speziell für ElektroSchaltpläne, in den Elektro Bibliotheken (e*.lbr). Der Rahmen wird mit dem FRAMEBefehl definiert. Diesen finden Sie im Menü Zeichnen/Frame. In der Parameterleiste des FRAMEBefehls gibt es Einstellmöglichkeiten zur Beschriftung des Rahmens. Definieren Sie, in wie viele Spalten und Zeilen die Zeichnung eingeteilt werden soll. Ein positiver Wert für Spalten beschriftet den Rahmen von links nach rechts, beginnend mit 1, für Reihen von oben nach unten, beginnend mit A. Negative Werte drehen die Zählrichtung um. Mit den vier Icons in der Parameterleiste wählen Sie, an welchen Seiten des Rahmens die Beschriftung gezeigt werden soll. ➢ Parameterleiste des FRAMEBefehls Die Position des Zeichnungsrahmens bestimmen Sie über zwei Mausklicks. Alternativ kann man die beiden Eckpunkte auch als Koordinaten in der Kommandozeile angeben. Der Aufhängepunkt des Rahmens, also der Koordinatennullpunkt im Symbol Editor, sollte links unten liegen, damit innerhalb der Zeichenfläche nicht versehentlich der Rahmen selektiert wird. Spalten und Reihen können benutzt werden, um die Position von Bauteilen und Netzen in der Zeichnung zu bestimmen (zum Beispiel mit Hilfe eines ULPs) oder um automatisch Querverweise berechnen zu lassen (siehe LABEL Befehl). Aufgrund der besonderen Bedeutung der Rahmenbeschriftung kann ein Zeichnungsrahmen nicht gedreht werden! Der FRAMEBefehl kann auch in Schaltplan oder Board ausgeführt werden. Üblich ist es jedoch, den Zeichnungsrahmen in der Bibliothek zu definieren. 290 8.11 Zeichnungsrahmen Die Bibliothek frames.lbr enthält auch Schriftfelder, die man zusammen mit einem Rahmen verwenden kann. Sie können sich auch ein Schriftfeld nach eigenen Gesichtspunkten zeichnen. Neben festen Texten sind im Dokumentationsfeld die Textvariablen >DRAWING_NAME, >LAST_DATE_TIME und >SHEET enthalten. Im Schaltplan erscheinen an diesen Stellen der Dateiname der Zeichnung, Datum und Uhrzeit der letzten Änderung sowie die Blattnummer (z. B. 2/3 = Blatt 2 von 3). Zusätzlich stehen noch weitere Variablen zur Verfügung: >PLOT_DATE_TIME zeigt Datum und Uhrzeit des letzten Ausdrucks, >SHEETS zeigt die Gesamtzahl der Schaltplanseiten, >SHEETNR zeigt die Nummer der aktuellen Seite. All diese Textvariablen lassen sich auch direkt im Schaltplan und (mit Ausnahme von >SHEET/S/NR) im Board einsetzen. Im Device ist der Rahmen mit Addlevel Next definiert und das Dokumentationsfeld mit Addlevel Must. Damit kann das Dokumentationsfeld nicht gelöscht werden, solange der Rahmen vorhanden ist. ➢ Platzhaltertexte im Schriftfeld Außerdem gibt es Zeichnungsrahmen, die als Package für den LayoutEditor angelegt wurden. Diese Rahmen können auch bei konsistentem Schaltplan/LayoutPaar platziert werden, da sie keine elektrische Bedeutung haben, also ohne Pads bzw. SMDs angelegt wurden. Der Platzhalter >CONTACT_XREF hat für ElektroSchaltpläne eine besondere Bedeutung. Die Position dieses Textes (die yKoordinate) bestimmt den Bereich, der für den Kontaktspiegel reserviert werden soll. Der Platzhaltertext selbst ist nicht sichtbar, nur sein Aufhängepunkt wird angezeigt. Näheres dazu finden Sie in der Hilfe zum Thema Kontaktspiegel. 8.12 Bauteile auf der Lötseite SMDBauelemente (aber auch bedrahtete) können auf der Ober (Top) oder Unterseite (Bottom) einer Platine platziert werden. EAGLE stellt deshalb einen Satz von vordefinierten Layern zur Verfügung, die sich auf die Oberseite (Top, tPlace, tOrigins, tNames, tValues usw.) beziehen und einen 291 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt weiteren Satz von Layern, die sich auf die Unterseite (Bottom, bPlace usw.) beziehen. Definiert werden Bauteile grundsätzlich in den Layern für die TopSeite. In der Platine bringt man ein solches Bauteil mit dem MIRRORBefehl auf die jeweils andere Seite. Klicken Sie dazu das Bauteil an oder geben Sie in der Kommandozeile den Bauteilenamen an. Dabei werden die Objekte des TopLayers in den BottomLayer gespiegelt, und alle Objekte in den t..Layern werden in die entsprechenden b..Layer gespiegelt. Ist der Befehl ADD, COPY, MOVE oder PASTE aktiv, kann man das Bauteil auch mit einem Klick der mittleren Maustaste spiegeln. 8.13 Bauteile mit Langlöchern Langlöcher werden bei der Platinenfertigung gefräst. Die Fräskontur eines Langlochs zeichnen Sie am besten in einem eigenen Layer. Dazu vorgesehen ist der Layer 46, Milling. Die Fräskontur für ein Bauteil mit länglichen Anschlussbeinchen zeichnen Sie im PackageEditor mit dem WIREBefehl (evtl. auch ARC) und einer sehr feinen Strichstärke, beziehungsweise mit Strichstärke 0. Als Grundlage nehmen Sie ein normales Pad, dessen Bohrung in der Ausfräsung verschwindet, oder SMDs auf denen Sie die Kontur zeichnen. Bei MultilayerPlatinen sollten Sie in den verwendeten Innenlagen, direkt im LayoutEditor, an der Stelle, an der das Langloch ist, einen WIRE mit passender Breite und Länge zeichnen. Teilen Sie dem Leiterplattenhersteller mit, dass er die Konturen in diesem Layer berücksichtigen muss. Außerdem sollten Sie ihm mitteilen, ob diese metallisiert werden sollen oder nicht. Beliebige Ausfräsungen in der Platine werden genauso gezeichnet: Verwenden Sie einen separaten Layer, typischerweise Layer 46 Milling, und informieren Sie den Leiterplattenhersteller, dass Fräskonturen zu beachten sind. 8.14 Beliebige Padformen Wenn die StandardPadformen nicht ausreichen um die entsprechende Form der Lötfläche zu zeichnen, können Sie mit einem Polygon oder mit zusätzlichen Wires erweitert werden. Sobald der Mittelpunkt eines Pads oder SMDs innerhalb der Polygonfläche liegt bzw. einer der Wires, die Sie zum Zeichnen der Padform verwenden, im Mittelpunkt des Pads/SMDs beginnt, wird dieser als zum Pad/SMD zugehörig betrachtet. Die typische Vorgehensweise sieht so aus: Platzieren Sie ein PAD oder SMD 292 8.14 Beliebige Padformen Zeichnen Sie mit POLYGON die endgültige Form der Fläche Bei SMDs ist das typischerweise im TopLayer Bei PADs müssen Sie in allen benötigten Signallayern die entsprechende Form zeichnen (Top, Bottom, Innenlayer...) Der Pad/SMDMittelpunkt muss innerhalb der Polygonfläche liegen. Verwenden Sie für das Polygon eine sinnvolle Strichstärke, die den DesignRegeln entspricht. Alternative zu POLYGON ist WIRE Beginnen Sie den Wire(zug) im Mittelpunkt des Pads/SMDs. Diese Fläche muss in allen Signallayern, die benötigt werden, entsprechend gezeichnet werden. Verwenden Sie eine Strichstärke, die den DesignRegeln genügt. Prüfen Sie die Lötstopmaske Es wird nur für das Pad bzw. SMD eine Lötstopmaske generiert. Aktivieren Sie die Layer 29, tStop und 30, bStop. Falls der lötstoplackfreie Bereich geändert werden soll, zeichnen Sie die Maske von Hand in den Lötstoplayern. Prüfen Sie die Lotpastenmaske für das SMD Dazu aktivieren Sie die Layer 31, tCream und 32, bCream. Da wir Bauteile in den Bibliotheken immer auf der Oberseite definieren, ist bei SMDBauteilen nur der Layer 31, tCream zu bearbeiten. Es wird nur für das SMD eine Maske generiert. Sollte das nicht Ihren Vorgaben entsprechen, zeichnen Sie die Lotpastenmaske von Hand. Denken Sie daran, dass Sie für das SMD das automatische Erzeugen der Lotpastenmaske auch in den SMDEigenschaften abschalten können (Cream ein/aus. Weitere Bedingung, die für das Zeichnen von beliebigen Padformen gelten, finden Sie in der HilfeFunktion zu den Befehlen Pad und SMD. Wenn ein Pad mit beliebiger Form mit keinem Signal verbunden ist, meldet der DRC einen ClearanceFehler, da das Polygon bzw. die Wires keinem Signal zugeordnet werden können. 8.15 Anlegen einer neuen Package-Variante Die meisten Bauteile werden in unterschiedlichen Gehäuseformen gefertigt. Sollten Sie für ein Device in Ihren Bibliotheken keine passende PackageVari ante finden, ist es einfach möglich eine neue zu erstellen. Um den Vorgang anschaulich zu erklären, greifen wir auf das BeispielDevice 541032A aus dem Abschnitt 8.2 zurück. Bitte beachten Sie auch die Ausführungen zu diesem Thema insbesondere wenn sie das gewünschte Package schon in der aktuellen Bibliothek befindet ab Seite 271. 293 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Die dritte PackageVariante dient nur als Übungsbeispiel und entspricht nicht den Spezifikationen des Herstellers! Passendes Package aus einer anderen Bibliothek Im günstigsten Fall kann man auf ein vorhandenes Package aus einer anderen Bibliothek zugreifen. Nachdem Sie Ihre Bibliotheken durchsucht haben entweder über den Biblio thekenZweig der BaumAnsicht im Control Panel oder mit der Suchfunktion des ADDBefehls im LayoutEditor (nur hier, nicht im SchaltplanEditor, kann man nach Packages suchen) kann man das Package direkt aus dem Control Panel mit Drag&Drop in die Bibliothek einfügen. Ist bereits ein gleichnamiges Package bereits in dieser Bibliothek vorhanden, wird es durch die neue Definition aktualisiert. Alternativ kann man auch den PACKAGEBefehl verwenden. Öffnen Sie die Bibliothek (hier: my_lib.lbr aus Abschnitt 8.2), die das Device enthält, für das die neue PackageVariante erstellt werden soll. Beispielsweise über das Menü Datei/Öffnen/Library im Control Panel. Klicken Sie auf das DeviceIcon und wählen Sie aus dem geöffneten Menü das Device 54*1032A aus. Der DeviceEditor öffnet sich. Package-Variante definieren Die neue PackageVariante soll den Namen Test erhalten. Das Package muss mindestens 14 Anschlüsse haben, da die beiden Gates zusammen ebenfalls 14 Pins haben. Als Beispiel wählen wir das Package SO14 aus der Bibliothek smdipc.lbr. Sind Control Panel und BibliotheksFenster nebeneinander angeordnet, selektieren Sie das SO14Package und ziehen es mit Drag&Drop direkt in das geöffnete DeviceEditorFenster. Beim Loslassen der Maustaste werden Sie nach dem neuen PackageVariantenNamen gefragt. Geben Sie diesen an und bestätigen Sie die Eingabe mit einem Klick auf OK. Die neue Variante erscheint nun in der PackageListe. Es ist auch möglich, die PackageVariante direkt im DeviceEditor über den PACKAGEBefehl anzulegen. Tippen Sie in die Kommandozeile: PACKAGE SO14@smd-ipc.lbr TEST Oder beispielsweise mit Pfadangabe (wenn notwendig): PAC SO14@d:\eagle\lbr\smd-ipc.lbr TEST Befindet sich im Pfad oder Namen ein Leerzeichen, setzt man die Angabe in einfache Hochkommas, zum Beispiel: PAC 'SO14@\Mit Leerzeichen\smd-ipc.lbr' TEST 294 8.15 Anlegen einer neuen Package-Variante Jetzt erscheint rechts unten im DeviceEditor ein neuer Eintrag mit dem Package SO14 und dem VariantenNamen TEST. Links davon sehen Sie ein Ausrufezeichen auf gelbem Kreis, welches darauf hinweist, dass noch keine Verbindungen zwischen Pins und Pads definiert wurden. ➢ DeviceEditor: Teilansicht PackageVarianten Der PACKAGEBefehl kopiert die vollständige Gehäusedefinition zunächst in die aktuelle Bibliothek und stellt dann die neue Variante unter dem angegebenen Namen im Device bereit. Sollten Sie eine angelegte Variante wieder löschen wollen, können Sie das über UNDO (sofern noch möglich) oder über das Kontextmenü des PackageEintrags (rechter Mausklick, Eintrag Löschen) tun. Connect-Befehl Klicken Sie auf die Schaltfläche Connect. Jetzt öffnet sich das Connect Fenster. Verbinden Sie die Pins mit den Pads durch Anklicken der zusammengehörigen Pins und Pads, wie in Abschnitt 8.2 beschrieben. Man kann auch die Pin/PadZuordnung von einer vorhandenen Package Variante übernehmen. In unserem Beispiel unterscheidet sich die Pin/Pad Zuordnung nicht von der des DIL14Packages. Wählen Sie also aus der ComboBox Übernehmen von: den Eintrag DIL14. Mit Klick auf OK wird der CONNECTBefehl abgeschlossen. Technologien definieren Das Device 54*1032A ist in zwei Technologien verfügbar (ALS und AS). Diese müssen noch für die neue PackageVariante angelegt werden. 295 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Selektieren Sie die PackageVariante Test in der Liste rechts im DeviceEditor Fenster. Ein Klick auf Technologies im Beschreibungsfeld öffnet ein Fenster. Darin definieren Sie unter Neu die Technologien ALS mit anschließendem Klick auf OK und AS mit anschließendem Klick auf OK. Beide Einträge werden jetzt mit einem Häkchen angezeigt. Ein weiter Klick auf OK schließt das Fenster wieder. Speichern Die Definition der neuen PackageVariante ist somit abgeschlossen. Speichern Sie spätestens jetzt die Bibliothek. Verändertes Package aus einer anderen Bibliothek verwenden Sollte kein exakt passendes, aber ein ähnliches Package in einer anderen Bibliothek enthalten sein, kann man es zunächst in die aktuelle Bibliothek kopieren, dann editieren, und anschließend im Device als neue Variante verwenden. Package kopieren Es soll das Package mit dem Namen SOP14 aus der smdipc.lbr verwendet werden. In der my_lib.lbr soll dieses Package einen neuen Namen erhalten, nämlich MYSOP14. Mit dem COPYBefehl Tippen Sie in der Kommandozeile des BibliotheksEditorFensters (egal in welchem Editiermodus Sie sich befinden) Folgendes ein: COPY SOP14@smd-ipc.lbr MYSOP14 Oder beispielsweise mit Pfadangabe: COPY SOP14@d:\eagle\lbr\smd-ipc.lbr MYSOP14 Befindet sich im Pfad oder Namen ein Leerzeichen, setzt man die Angabe in einfache Hochkommas, zum Beispiel: COPY 'SOP14@\P F A D\smd-ipc.lbr' MYSOP14 Das PackageEditorFenster öffnet sich. Die gewünschten Modifikationen können jetzt durchgeführt werden. Im Control Panel Öffnen Sie zunächst ein BibliotheksEditorFenster mit der Bibliothek, die das neue Package enthalten soll (Datei/Öffnen/Library). Es ist nicht notwendig einen bestimmten EditierModus zu wählen. Wechseln Sie nun in das Control Panel (z. B. über das WindowMenü) und klappen Sie den BibliothekenZweig in der BaumAnsicht auf. Wählen Sie die Bibliothek, in der das gewünschte Package enthalten ist und selektieren Sie es. In der rechten Hälfte des Control Panels ist jetzt die Voransicht des Packages zu sehen. 296 8.15 Anlegen einer neuen Package-Variante Sind Control Panel und BibliotheksEditorFenster so angeordnet, dass beide gleichzeitig sichtbar sind, kann man mit gedrückter linker Maustaste das Package in das EditorFenster ziehen (Drag&Drop). Nach dem Loslassen be finden Sie sich im PackageEditierModus im BibliotheksEditor. Das kopierte Package wird angezeigt. Alternativ dazu können Sie mit der rechten Maustaste auf den Package Eintrag klicken. Es öffnet sich ein Kontextmenü. Wählen Sie den Punkt In Bibliothek kopieren. Dabei ist es nicht notwendig, dass das BibliotheksEditor Fenster wie vorher auf dem Desktop sichtbar ist. Jetzt können Sie das Package beliebig editieren. Der Name des Packages wird von der ursprünglichen Bibliothek übernommen. Wollen Sie den Namen ändern, verwenden Sie den RENAMEBefehl. Vergessen Sie nicht die Bibliothek zu speichern. Variante anlegen Es soll noch eine weitere PackageVariante für das BeispielDevice angelegt werden. Wechseln Sie in den DeviceEditorModus, zum Beispiel über das Menü Bibliothek/Device des BibliotheksEditorFensters. Das EditFenster öffnet sich. Wählen Sie den Eintrag 54*1032A. Ein Klick auf OK öffnet den DeviceEditor. Über die Schaltfläche Neu erstellen Sie eine neue Variante. Wählen Sie im Auswahlfenster das Package MYSOP14 aus und geben Sie als Variantenname beispielsweise TEST2 an. Nach Klick auf OK erscheint ein neuer Eintrag in der PackageListe. Um die Definition zu vervollständigen, führen Sie jetzt den CONNECTBefehl und die Definition der Technologien aus (wie im vorigen Abschnitt beschrieben). 8.16 Packages in beliebigen Winkeln anlegen Im PackageEditor kann man Bauteile in beliebigen Winkeln mit einer Auflösung von 0,1 Grad anlegen. Dazu definiert man das Package erst in der Normallage und dreht es dann als Gesamtes in die gewünschte Position. Die Definition von Packages ist in diesem Kapitel weiter vorne schon erklärt worden. Hier soll nur noch auf das Rotieren eingegangen werden. Packages lassen sich in beliebigen Winkeln gedreht angelegen, SchaltplanSymbole nur in 90GradSchritten! Gesamtes Package drehen Um bei unserem Beispiel aus diesem Kapitel zu bleiben, öffnen Sie die Biblio thek my_lib.lbr. Editieren Sie das Package LCC20. 297 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Blenden Sie über DISPLAY alle Layer ein (DISPLAY ALL). Nur so kann man sicher sein, dass alle Objekte rotiert werden. Mit GROUP ALL selektieren Sie alles. Mit ROTATE wird die Gruppe jetzt gedreht: Klicken Sie mit der linken Maustaste in das WinkelFeld der Parameterleiste und geben Sie den gewünschten Winkel ein. Anschließend drücken Sie die CtrlTaste und klicken mit der rechten Maustaste in die Gruppe und legen den Drehpunkt fest. Das Bauteil wird jetzt rotiert dargestellt. Alternativ kann man direkt mit der Kommandozeile arbeiten: ROTATE R22.5 (> 0 0) dreht beispielsweise die vorher selektierte Gruppe um den Punkt (0 0) um 22.5 Grad weiter. Das >Zeichen in der Klammer bewirkt, dass die ganze Gruppe gedreht wird (entspricht einem Rechtsklick auf den Punkt (0 0)). Packages mit radialer Pad-Anordnung Zum Platzieren von Pads oder auch SMDs in radialer Anordnung kann man mit Polarkoordinaten arbeiten. Setzen Sie dazu zuerst mit MARK einen Referenzpunkt an der gewünschten Stelle, zum Beispiel im Bauteilmittelpunkt. In der Kommandozeile erscheinen jetzt zusätzliche Angaben zur Position des Mauszeigers. ➢ PackageEditor: Relativ und PolarKoordinatenanzeige Bei den mit R markierten Werten handelt es sich um relative Koordinaten zum vorher mit MARK gesetzten Nullpunkt. Das vorangestellte P bezeichnet die Polarkoordinaten bezüglich des Referenzpunktes. Beispiel: Es sollen 3 Pads in einer 120GradTeilung auf einem Kreis mit Radius 50 mm platziert werden. Bauteilmittelpunkt liegt an der Koordinate (0 0). GRID MM; MARK (0 0); PAD '1' (P 50 0); PAD '2' (P 50 120); PAD '3' (P 50 240); Je nachdem, welche Padform Sie verwenden, kann es sinnvoll sein, auch die Lötpunkte gedreht zu platzieren (beispielsweise bei LongPads oder auch bei SMDAnschlüssen). Beim PAD oder SMDBefehl kann man direkt den Drehwinkel in der Parame terleiste oder in der Kommandozeile angeben. Beispiel: 298 8.16 Packages in beliebigen Winkeln anlegen GRID MM ; MARK (0 0); PAD '2' LONG R120 (P 50 120) ; 8.17 Bibliotheken und Bauteile verwalten Kopieren von Bauteilen Innerhalb einer Bibliothek Am schnellsten geht das im Übersichtsmodus der Bibliothek. Hier gibt es für jedes Objekt im Kontextmenü die Option Kopie erzeugen. Sie werden dann nach einem neuen Namen für das neue Device/Symbol/Package gefragt. Alternative Möglichkeiten: Soll für eine DeviceDefinition ein Symbol oder ein Package verwendet werden, das in ähnlicher Form schon besteht, kann man es innerhalb der Bibliothek mit Hilfe der Befehle GROUP, COPY und PASTE kopieren. Anschließend kann es beliebig modifiziert werden. Im Folgenden sollen die einzelnen Schritte anhand eines BeispielPackages aus der linear.lbr erläutert werden. Bibliothek öffnen Öffnen Sie die Bibliothek linear.lbr über das Menü Datei/Öffnen/Library im Control Panel oder wählen Sie den Eintrag Öffnen aus dem Kontextmenü des linear.lbrEintrags im aufgeklappten BibliothekenZweig der BaumAnsicht. Das BibliotheksEditorFenster öffnet sich. Vorhandenes Element laden Öffnen Sie jetzt im BibliotheksEditor über Bibliothek/Package das Edit Fenster und wählen Sie aus der Liste das Package DIL08. Nach Klick auf OK erscheint es im PackageEditorFenster. Mit DISPLAY blenden Sie alle Layer ein. Legen Sie mit GROUP einen Rahmen um alle Elemente, die kopiert werden sollen, oder tippen Sie GROUP ALL in der Kommandozeile. Klicken Sie nun auf das COPYIcon. Die Gruppe wird dadurch in die Zwischenablage gelegt. Neues Element anlegen Klicken Sie auf das PackageIcon in der Aktionsleiste. Tippen Sie im Feld Neu den Namen DIL08TEST ein und bestätigen Sie mit einem Klick auf OK. Klicken Sie das PASTEIcon an und anschließend Zeichnungsnullpunkt. Das Package wird abgesetzt. auf den 299 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt So haben Sie das Element kopiert und können es nach Ihren Wünschen weiter editieren. Man kann bei den Befehlen COPY und PASTE auch eine Koordinatenangabe machen. Damit kann man die Gruppe um einen definierten Betrag im Koordinatensystem verschieben. Das kann beispielsweise bei Objekten, die nicht im richtigen Raster gezeichnet wurden, interessant sein. Syntax: COPY (0 0) ; PASTE (10 0) ; Die Gruppe wird jetzt um einen Wert von 10 in xRichtung verschoben. Die beschriebene Vorgehensweise funktioniert genauso mit Symbolen! Von einer Bibliothek in eine andere Devices Befindet sich in einer Bibliothek ein passendes DeviceSet, das Sie in Ihre aktuelle Bibliothek übernehmen wollen, kann man es auf zwei verschiedene Weisen kopieren. Im Control Panel: Ziehen Sie das gewünschte DeviceSet einfach aus der BaumAnsicht im Control Panel mittels Drag&Drop in das geöffnete BibliotheksEditorFenster. Das vollständige DeviceSet mit zugehörigen Symbol(en) und Package(s) wird kopiert und neu angelegt. Alternativ dazu kann man auch In Bibliothek kopieren im Kontextmenü des DeviceEintrags verwenden. Mit dem COPYBefehl: Geben Sie beispielsweise COPY 75130@751xx.lbr oder mit Pfadangabe COPY 75130@d:\eagle\lbr\751xx.lbr in der Kommandozeile an, wird das DeviceSet 75130 aus der Bibliothek 751xx.lbr in die aktuell geöffnete Bibliothek übernommen. Enthält die Pfadangabe Leerzeichen, ist diese in einfache Hochkommas zu setzen. COPY '75130@d:\P F A D\751xx.lbr' Soll das Device unter einem anderen Namen abgelegt werden, kann man den neuen DeviceNamen direkt angeben. COPY 75130@751xx.lbr 75130NEU 300 8.17 Bibliotheken und Bauteile verwalten Symbole Symbole werden von einer Bibliothek in eine andere genauso kopiert, wie Devices. Entweder mit Drag&Drop vom Control Panel in das geöffnete BibliothekseditorFenster oder über den Kontextmenüeintrag In Bibliothek kopieren. Sie können auch den COPYBefehl dafür verwenden: COPY diode.sym@npn.lbr diode-neu Packages Die Vorgehensweise zum Kopieren von Packages entspricht weitgehend dem Kopieren von DeviceSets. Ziehen Sie entweder das gewünschte Package aus der BaumAnsicht im Control Panel mittels Drag&Drop in das geöffnete BibliotheksEditorFenster. Dabei wird das vollständige Package kopiert und in der aktuellen Bibliothek neu angelegt. Alternativ dazu kann man auch den Eintrag In Bibliothek kopieren im Kontextmenü des PackageEintrags verwenden. Oder nehmen Sie den COPYBefehl. Tippen Sie beispielsweise COPY DIL16@751xx.lbr in die Kommandozeile, wird das Package DIL16 aus der Bibliothek 751xx.lbr in die aktuell geöffnete Bibliothek übernommen. Falls die Bibliothek nicht im aktuellen Arbeitsverzeichnis liegt, muss man den Pfad angeben, also zum Beispiel: COPY DIL16@\eagle\mylbr\751xx.lbr Enthält die Pfadangabe Leerzeichen, ist das Ganze in einfache Hochkommas zu setzen: COPY 'DIL16@D:\P F A D\mylbr\751xx.lbr' Soll das Package unter einem anderen Namen abgelegt werden, kann man den neuen PackageNamen direkt angeben: COPY DIL16@\eagle\mylbr\751xx.lbr DIL16NEU Das Package wird unter dem Namen DIL16NEU angelegt. Wollen Sie beispielsweise ein Package kopieren, das in der ZielBibliothek schon unter diesem Namen existiert, wird es einfach durch das neue Package ersetzt. Wird das Package bereits in einem Device verwendet und ändert sich entweder die Position oder der Name eines oder mehrerer Pads bzw. SMDs, kommt es zu einem Hinweis, in welcher Weise die Lötflächen ersetzt werden. Dieser Vorgang kann auch abgebrochen werden. In diesem Fall bleibt das Package unverändert. Sind die Nummerierung und die Position der Lötflächen gleich, aber die Reihenfolge verändert, werden Sie gefragt, wie ersetzt werden soll. Je nach Modus ändert sich die Verbindung zwischen Pins und Pads des Devices (CONNECTBefehl). 301 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Zusammenstellen eigener Bibliotheken Durch die vorher angesprochenen Methoden, Bibliothekselemente zu kopieren, ist es sehr einfach, eigene Bibliotheken mit ausgesuchten Inhalten zusammenzustellen. Ordnet man Control Panel und BibliotheksEditorFenster nebeneinander an, kann man einfach beim Durchsehen der Bibliotheksinhalte im Control Panel einzelne Elemente mit Drag&Drop oder über das Kontextmenü (In Bibliothek kopieren) des jeweiligen Device bzw. PackageEintrags eine eigene Bibliothek zusammen stellen. ➢ Abfrage des UpdateModus Bibliothekselemente löschen und umbenennen Am einfachsten ist es, im Inhaltsverzeichnis der Bibliothek Objekte umzubenennen oder zu löschen. Mit einem Rechtsklick auf ein Objekt öffnet sich das Kontextmenü in dem Sie den entsprechenden Eintrag wählen. Devices, Symbole und Packages lassen sich mit dem REMOVEBefehl aus der Bibliothek entfernen. Das Anlegen eines neuen Bibliothekselements kann nicht mit UNDO rückgängig gemacht werden. Beispiel: Sie wollen das Package mit dem Namen DIL16 löschen. Gehen Sie in das Menü Bibliothek/Löschen.... Es öffnet sich ein Dialogfeld in das Sie den Namen des zu löschenden Objekts eingeben. Das geht auch direkt in der Kommandozeile: REMOVE DIL16 Packages und Symbole können nur gelöscht werden, wenn sie nicht in einem Device verwendet werden. Ansonsten gibt EAGLE die Meldung Das Package wird verwendet! bzw. Das Symbol wird verwendet! aus. Das entsprechende De vice muss vorher gelöscht werden beziehungsweise das entsprechende Package oder Symbol aus dem Device(Set) entfernt werden. 302 8.17 Bibliotheken und Bauteile verwalten Wollen Sie ein Bibliothekselement umbenennen, verwenden Sie den Befehl RENAME. Öffnen Sie zunächst das EditorFenster mit dem entsprechenden Element , das umbenannt werden soll. Wählen Sie den Befehl über das Menü Bibliothek/Umbenennen und geben Sie den neuen Namen in das geöffnete Dialogfeld ein. Das geht zum Beispiel auch direkt in der Kommandozeile: RENAME DIL16 DIL-16 Das Package DIL16 erhält den neuen Namen DIL16. Der Device, Symbol und PackageName darf auch mit Extension (.dev, .sym, .pac) angegeben werden, zum Beispiel: REMOVE DIL16.PAC In diesem Fall ist es nicht notwendig, vorher in den entsprechenden Editiermodus zu wechseln. Packages in Bibliotheken aktualisieren Wie schon vorher im Abschnitt Kopieren von Bauteilen erwähnt, kann man Packages von einer Bibliothek in eine andere kopieren. Dabei wird ein schon vorhandenes Package durch das andere ersetzt. Jede Bibliothek enthält Packages, die man zur DeviceDefinition benötigt. In vielen Bibliotheken findet man immer wieder dieselben Bauformen. Um alle in den verschiedenen Bibliotheken einheitlich zu halten, ist es möglich mit Hilfe des UPDATEBefehls alle Packages in einer Bibliothek durch die einer anderen zu ersetzen. Existiert ein Bauteil mit passendem Namen, wird es durch die aktuelle Definition ersetzt. Wenn Sie besondere Anforderungen an Packages haben, können Sie diese beispielsweise in eigenen Package oder SMDBibliotheken definieren. Mit dem UPDATEBefehl kann man sie einfach auf andere Bibliotheken übertragen. Öffnen Sie dazu die Bibliothek, die aktualisiert werden soll, und wählen Sie den Menüpunkt Bibliothek/Aktualisieren.... Selektieren Sie die Bibliothek aus der die Packages übernommen werden sollen. Nach Beenden des Vorgangs meldet EAGLE in der Statuszeile des Bibliotheks Editor Update: beendet Bibliothek verändert! Wurde nichts ersetzt, meldet EAGLE: Update: beendet nichts zu tun. Alternativ kann man den Befehl auch in der Kommandozeile eingeben. Enthält beispielsweise die Bibliothek refpackages.lbr Packages, die übernommen werden sollen, tippen Sie: UPDATE ref-packages.lbr Sollen aus verschiedenen Bibliotheken Packages übernommen werden, kann man diese hintereinander angeben: UPDATE ref-package.lbr rcl.lbr smd-special.lbr 303 8 Bauteilentwurf an Beispielen erklärt Möchten Sie nur ein einzelnes Package aktualisieren, geben Sie direkt den Packagenamen an: UPDATE SO14@ref-packages Die Dateierweiterung .lbr muss nicht angegeben werden. Es kann auch der vollständige Pfad zur Bibliothek angegeben werden. Siehe dazu die Hinweise zum COPYBefehl auf Seite 301. 304 Kapitel 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Die Datenausgabe für die Platinenherstellung erfolgt über den CAM Prozessor. Der Leiterplattenhersteller verwendet zur Fertigung der Platine üblicherweise Bohrdaten im ExcellonFormat und Plotdaten im Gerber Format. Wie diese Daten erzeugt werden und welche Daten Sie an den Leiterplattenhersteller weitergeben müssen, erfahren Sie in diesem Kapitel. Viele Leiterplattenhersteller erzeugen die Plotdaten mit EAGLE selbst, so dass Sie dann nur die Boarddatei weitergeben und sich nicht um das Erstellen der Fertigungsdaten kümmern müssen. Eine Auswahl solcher Unternehmen finden Sie zum Beispiel auf unseren InternetSeiten. Mit Hilfe von pcbservice.ulp können Sie sich über element14.com ein Angebot von Partnern von Farnell/Newark zur Leiterplattenfertigung erstellen lassen. Basierend auf Ihr Layout und den DesignRegeln werden Kenngrößen zur Fertigung der Leiterplatte ermittelt, wie zum Beispiel Platinengröße, kleinster Bohrdurchmesser usw. Ihr Design sollte möglichst vollständig und ein erfolgreicher DRC durchgeführt worden sein. Durch Klicken auf den Link unten im ULPFenster gelangen Sie zur Angebotsseite von element14, wo diese Parameter übernommen werden (Login erforderlich). Mit wenigen Schritten erhalten Sie so ein Angebot zur Fertigung Ihres Boards. Wenn Ihr Platinenhersteller nicht darauf eingerichtet ist, EAGLEBoard Dateien direkt zu verarbeiten, erfahren Sie in den nächsten Abschnitten, wie die Ausgabe funktioniert und auf was Sie dabei achten sollten. Auf CadSofts InternetSeiten und in Ihrer EAGLEInstallation gibt es viele UserLanguageProgramme, die beim Erstellen von Fertigungsdaten aller Art nützlich sein können, etwa zur Ausgabe von Daten für Klebemasken, zur Berechnung von Fräskonturen oder zum Ausgeben von Bestückungsdaten. 9.1 Welche Daten braucht man zur Platinenfertigung? Der Leiterplattenhersteller braucht beim Fertigungsprozess der Platine für jeden Arbeitsschritt eine spezielle Datei mit Plot oder Bohrinformationen. Beispielsweise je eine Datei für die Kupferlagen, für den Bestückungsdruck, die Lötstopmaske, die Lotpastenmaske, für eine Veredelungsschicht (z. B. Goldkontakte), möglicherweise eine Klebemaske für SMDBauteile oder 305 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Fräsdaten für Ausbrüche in der Platine. Bei zweiseitig bestückten Platinen braucht er den Bestückungsdruck, oder bei SMDBauteilen die Lotpastenmaske oder eine Klebemaske jeweils für oben und unten. Zusätzlich benötigt er eine separate Datei mit Bohrdaten. Will man eine PrototypPlatine fräsen, müssen die Fräskonturen zuerst berechnet und dann für die Maschine geeignet ausgegeben werden. Soll die Platine automatisch bestückt oder getestet werden, benötigt man weitere Daten in geeigneten Formaten. Auch eine Stückliste oder eine Legende mit der Zuordnung von Bohrsymbol zu Bohrdurchmesser kann nützlich sein. Gerber-Plotdaten Plotdaten für die Platinenherstellung werden meist im GerberFormat erzeugt. Das GerberFormat gibt es in verschiedenen Dialekten, wobei derzeit das sogenannte ExtendedGerberFormat oder auch GerberRS274X (kurz nur RS274X) am gebräuchlichsten ist. Im CAMProzessor verwendet man dafür den Treiber (Device) GERBER_RS274X. Es kann auch sein, dass der Leiterplattenhersteller mit dem etwas älteren Format RS274D arbeitet. In diesem Fall muss man im CAMProzessor die Treiber GERBERAUTO und GERBER zur Datenerstellung verwenden. Gerberdaten bestehen im Prinzip aus zwei Teilen: Aus einer sogenannten Blendentabelle oder auch WheelDatei (eine besondere Werkzeugtabelle) und den eigentlichen Plotdaten, die die Koordinaten und Angaben über die Verfahrwege des GerberPlotters enthalten. Informieren Sie sich vorher beim LeiterplattenHersteller welches Gerber Format er bevorzugt. Üblicherweise wird ExtendedGerber bevorzugt GERBER_RS274X Dieser Treiber erzeugt das ExtendedGerberFormat (RS274X) und vereinigt Blendentabelle und zugehörige Plotdaten in einer gemeinsamen Datei. Mit dem Treiber GERBER_RS274X erzeugt man einfach die einzelnen Gerber Dateien und gibt diese an den Platinenhersteller weiter. Das ist die für Sie derzeit einfachste Methode, Gerberdaten zu erstellen. Der ExtendedGerberTreiber GERBER_RS274X hat eine Auflösung von 1/100.000 inch (Datenformat: 2.5, inch). Alternativ dazu gibt es GERBER_RS274X_24 GERBER_RS274X_26 GERBER_RS274X_33MM 306 1/10.000 inch, Datenformat 2.4, inch 1/1.000.000 inch, Datenformat 2.6, inch 1/1000 mm, Datenformat 3.3, mm 9.1 Welche Daten braucht man zur Platinenfertigung? GERBERAUTO und GERBER Das etwas ältere RS274DFormat benötigt eine separate Blendentabelle für alle Gerberdateien, die für eine Platine erzeugt werden sollen. Zuerst lässt man mit dem Treiber GERBERAUTO die Blendentabelle (Wheel Datei) erzeugen. Dabei handelt es sich um die Werkzeugtabelle, die Form und Größe der Blenden (Werkzeuge) des GerberPlotters definiert. In dieser Tabelle müssen alle Blendendefinitionen enthalten sein, die anschließend beim Erzeugen der einzelnen Gerberdateien benötigt werden. Beim anschließenden Ausgeben der einzelnen Gerberdateien mit dem Device GERBER verweist man auf die zuvor mit dem Treiber GERBERAUTO erstellte Blendentabelle. Die Treiber GERBER und GERBERAUTO haben eine Auflösung von 1/10.000 inch. Alternativen dazu mit geringerer Genauigkeit sind GERBER_23 und GEBRERAUTO_23. Auflösung 1/1.000 inch, Datenformat: 2.3 inch Bohrdaten Die Erstellung von Bohrdaten entspricht in vielem der Ausgabe von Plotdaten. Als Ausgabetreiber kommen im CAMProzessor üblicherweise die Formate Excellon oder Sieb&Meyer 1000 bzw. 3000 zum Einsatz. Excellon ist das gebräuchlichste Format. Im einfachsten Fall werden alle Bohrungen der Platine gemeinsam in eine Datei ausgegeben. Will man durchkontaktierte von nichtdurchkontaktierten Bohrungen unterscheiden, muss man zwei Bohrdateien erzeugen. EAGLE unterscheidet die durchkontaktierten Bohrungen von Pads und Vias im Layer 44, Drills, von den nichtdurchkontaktierten im Layer 45, Holes, die man mit dem Befehl HOLE platziert hat. Wenn man eine MultilayerPlatine mit Blind und/oder BuriedVias und den daraus resultierenden unterschiedlichen Bohrlängen hat, kümmert sich der CAMProzessor automatisch um die verschiedenen Bohrlängen. Für jede Bohrlänge wird eine eigene Datei mit den relevanten Bohrdaten erzeugt. Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel 9.5 ab Seite 321. EXCELLON Mit diesem Treiber erzeugt der CAMProzessor eine Datei, die Bohrertabelle und Bohrkoordinaten gemeinsam enthält. Das ist der übliche und schnellste Weg, Bohrdaten zu erzeugen. Die Standardauflösung des Treibers beträgt 1/100.000 inch. Es werden keine führenden Nullen ausgegeben (Datenformat: 2.5, inch). Alternativen dazu: EXCELLON_24 1/10.000 inch, Datenformat: 2.4, inch EXCELLON_26 1/1.000.000 inch, Datenformat: 2.6, inch EXCELLON_33MM 1/1.000 mm, Datenformat: 3.3, mm 307 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen EXCELLON_RACK Diesen Treiber verwendet man, wenn die Bohrertabelle und die Bohrkoordinaten auf Wunsch des Leiterplattenherstellers in separaten Dateien sein sollen. In älteren EAGLEVersionen war dieses Verfahren Standard. Das Datenformat ist 2.4, inch. Man erstellt zunächst im LayoutEditor mit dem ULP drillcfg.ulp eine Bohrertabelle (RackDatei) und verweist im CAMProzessor bei der Ausgabe der Bohrdaten auf diese Tabelle. Der Leiterplattenhersteller erhält in diesem Fall die Bohrerkonfigurationsdatei und die Datei mit den Bohrkoordinaten. Unterscheiden Sie zwischen durchkontaktierten und nichtdurchkontaktierten Bohrungen, müssen Sie eine Bohrertabelle und zwei Dateien mit Bohrkoordinaten (einmal für Drills, einmal für Holes) weitergeben. SM1000 und SM3000 Diese Treiber erzeugen Bohrdaten im Format Sieb&Meyer 1000 bzw. 3000. SM1000 hat eine Auflösung von 1/100 mm, SM 3000 von 1/1000 mm. Die Datenausgabe funktioniert genauso wie mit EXCELLON_RACK. Zuerst erzeugt man mit drillcfg.ulp eine Bohrertabelle, anschließend mit dem CAM Prozessor unter Angabe der Bohrertabelle die Bohrdaten. Weitere Bohrdaten-Treiber Der CAMProzessor stellt noch zwei weitere Treiber zur Erzeugung von Bohrdaten zur Verfügung: GERBDRL erzeugt GerberDrillCode. Auch hier braucht man eine separate Bohrertabelle (RUN drillcfg.ulp). SMS68 ist ein weiterer Treiber bei dem die Ausgabe in einem an HPGL angelehnten Format erfolgt. Prototypenfertigung mit einer Fräsmaschine Zur Herstellung eines Prototypen gibt es verschiedene UserLanguage Programme, die Konturdaten für eine Fräsmaschine oder einen FräsBohr Plotter erzeugen können. outlines.ulp Ein einfaches ULP zur Fräsdatenberechnung ist outlines.ulp. Starten Sie das ULP mit dem RUNBefehl. Geben Sie im ULPDialog den Layer an, für den die Fräsdaten erzeugt werden sollen, wählen Sie einen Wert für den Durchmesser des Fräswerkzeugs (Width) und bestimmen Sie das Ausgabeformat (Script oder HPGL). Mit der ScriptOption kann man die Konturdaten über den SCRIPTBefehl ins Board importieren. So kann man im LayoutEditor die berechneten Konturen überprüfen und, wenn nötig, modifizieren. Anschließend gibt man den Layer, in dem die Verfahrwege gezeichnet wurden, über den CAMProzessor, beispielsweise mit dem Treiber HPGL oder PS (Postscript) oder mit einem der GerberTreiber, aus. 308 9.1 Welche Daten braucht man zur Platinenfertigung? Weitere Informationen zu outlines.ulp finden Sie in der EAGLEHilfeFunktion unter dem Stichwort Konturdaten. mill-outlines.ulp Ein weiteres UserLanguageProgramm zum Erzeugen von Kontur und Bohrdaten mit der Möglichkeit, verschiedene Parameter und Optionen zu wählen, ist milloutlines.ulp. Starten Sie es einfach über den RUNBefehl im LayoutEditor. Das ULP bietet eine direkte HilfeFunktion. Auch bei diesem Programm kann man zum Beispiel direkt CNC oder HPGL Daten ausgeben oder eine ScriptDatei erzeugen lassen, die man mit Hilfe des SCRIPTBefehls ins Layout einlesen kann. Die Fräsdaten können bei Bedarf modifiziert und dann über den CAMProzessor generiert werden. Film-Erstellung mit PostScript-Dateien Eine qualitativ hochwertige Alternative zu Gerber ist die Erzeugung von Daten für Postscriptfähige RasterPlotter. Der belichtete Film dient dann als Vorlage für die Belichtung der Platine. Der CAMProzessor erzeugt mit dem Treiber PS Dateien im PostScript Format, die direkt von einschlägigen ServiceUnternehmen, die meist im Druckbereich angesiedelt sind, verarbeitet werden können. Für PostScriptBelichter sind im CAMProzessor die Werte Höhe und Breite sehr groß (z. B. 100 x 100 [inch]) zu wählen, damit die Zeichnung nicht auf mehrere Seiten aufgeteilt wird. Zur Ausgabe der einzelnen Filme werden die entsprechenden Layer (genauso wie bei der GerberAusgabe) eingeblendet und in Dateien ausgegeben. Die Daten werden dann an den Belichtungsservice geschickt. Filme, die sich auf die BottomSeite beziehen, sind in der Regel gespiegelt auszugeben (Option Spiegeln im CAMProzessor). Damit erreicht man, dass die Schichtseite der Folie direkt auf der zu belichtenden Kupferschicht zu liegen kommt. Der Treiber EPS erzeugt EncapsulatedPostScriptFiles, die Sie in Desktop PublishingProgrammen weiter verwenden können. Folienerstellung über einen Drucker Für die Fertigung von einfachere Platinen kann man mit einem Laser oder Tintenstrahldrucker eine Folie bedrucken. Diese Methode wird in vielen Fällen von Hobbyanwendern zur schnellen und kostengünstigen Herstellung einer Musterplatine angewandt. Man druckt dabei mit dem PRINTBefehl. Die Layer, die im LayoutEditor zum Zeitpunkt des Ausdrucks sichtbar sind, werden gedruckt. Für Folien sollten die beiden Optionen Schwarz und Gefüllt aktiviert sein. Die Bohrlöcher von Pads und Vias sind im Ausdruck sichtbar. So erkennt man beim Bohren der Löcher von Hand die Position. Um eine gute Zentrierung des Bohrers zu erhalten, sollte die Öffnung des Pads oder Vias nicht zu groß 309 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen sein. Man kann sich hier mit dem UserLanguageProgramm drillaid.ulp behelfen. Vor dem Ausdrucken gestartet, zeichnet es in einem eigenen Layer einen Ring innerhalb des Bohrloches der einen vorgegebenen Durchmesser, üblicherweise 0,3 bis 0,4 mm, offen hält. Dieser Layer muss beim Ausdruck zusätzlich eingeschaltet sein. Daten für Bestückungs- und Testautomaten EAGLE bringt einige ULPs mit, die es ermöglichen, Daten für verschiedene Bestückungsautomaten und InCircuitTestautomaten zu erzeugen. Im ULP Verzeichnis finden Sie verschiedene Programme. Die Beschreibung eines ULPs sehen Sie direkt im EAGLEControlPanel, indem Sie in der BaumAnsicht den Zweig UserLanguageProgramme aufklappen und das gewünschte ULP mit der Maus anwählen. Rechts erscheint die Beschreibung. Man kann die ULPDatei auch mit einem Texteditor öffnen. Üblicherweise findet man am Anfang der Datei die zugehörige Beschreibung. ULPs für Bestückungsautomaten (Auswahl): mount.ulp Erzeugt eine Datei mit Mittelpunktskoordinaten aller Bauteile mountsmd.ulp Mittelpunktskoordinaten für SMDBauteile, je eine Datei für Ober und Unterseite ULPs für Testautomaten (Auswahl): dif40.ulp DIF4.0Format von Digitaltest fabmaster.ulp FabmasterFormat FATF REV 11.1 gencad.ulp GenCADFormat für Teradyne/GenRad InCircuitTester unidat.ulp UNIDATFormat Führen Sie den RUNBefehl im LayoutEditorFenster aus, um eines dieser UserLanguageProgramme zu starten. Eine Vielzahl von UserLanguageProgrammen finden Sie im Internet unter http://cadsoft.io/resources/. Dokumentationsunterlagen Viele Unterlagen können mit Hilfe von UserLanguageProgrammen erzeugt werden. Beachten Sie auch die zahlreichen Programme, die im Download Bereich auf unserem WebServer zur Verfügung gestellt werden. Gerade das bom.ulp zur Stücklistenerzeugung wurde von vielen Anwendern als Basis für Weiterentwicklungen genommen. 310 9.1 Welche Daten braucht man zur Platinenfertigung? Stückliste Die Stückliste wird über das bom.ulp erzeugt. Starten Sie es im Schaltplan Editor über den RUNBefehl. Es öffnet sich das Fenster EAGLE Stückliste mit der BauteileÜbersicht. ➢ bom.ulp: DialogFenster Es ist möglich, zusätzliche Informationen aus einer Datenbankdatei in die Stückliste zu importieren (Laden) oder eine neue Datenbank mit eigenen Eigenschaften (z. B. Hersteller, Lagernummer, Materialnummer, Preis) zu erzeugen (Neu). Weitere Details zur aktuellen Version des ULPs erfahren Sie über die HilfeSchaltfläche. Eine einfache Stückliste für den Schaltplan, sowie auch für eine Platine ohne Schaltplan, kann man über den EXPORTBefehl, Option Partlist erzeugen. Bohrplan Zur optischen Kontrolle der Bohrungen kann man einen Bohrplan ausdrucken oder davon eine PDFDatei erstellen, der für unterschiedliche Bohrdurchmesser unterschiedliche Symbole enthält. EAGLE kennt 19 verschiedene Symbole. Davon sind 18 bestimmten Durchmessern zugeordnet. Eines, das Durchmesserzeichen (Ø), erscheint bei Bohrdurchmessern, für die kein eigenes Symbol definiert ist. Die Symbole erscheinen in den Layern 44 Drills und 45 Holes an den Stellen, an denen sich Pads oder Vias bzw. Holes befinden. Die Zuordnung der Symbole zu den Bohrdurchmessern definiert man im Optionen/Einstellungen/BohrsymboleDialog des LayoutEditors. 311 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen ➢ Dialog zur Konfiguration der Bohrsymbole Über die Schaltflächen Neu, Ändern, Löschen und Hinzufügen kann man eine neue Tabelle erstellen, einzelne Einträge modifizieren, löschen oder neue hinzufügen. Mit Erzeugen extrahiert man aus dem Layout alle Bohrdurchmesser und ordnet sie automatisch einer Bohrsymbolnummer zu. Durchmesser und Strichstärke bestimmen das Aussehen des Bohrsymbols am Bildschirm und beim Ausdruck. Oben im Bild ist beispielsweise das Bohrsymbol 1 einer Bohrung mit dem Durchmesser 0.01 inch zugeordnet. In der folgenden Abbildung sehen Sie, wie das zugehörige Bohrsymbol im Layer 44 Drills bzw. 45 Holes im Layout Editor dargestellt wird. Das Bohrsymbol 1 sieht aus wie ein PlusZeichen (+). ➢ Zuordnung der Bohrsymbole 312 9.1 Welche Daten braucht man zur Platinenfertigung? Die Zuordnung der Bohrsymbole wird in der benutzerspezifischen Datei eaglerc.usr unter Windows bzw. in .eaglrc unter Linux und Mac gespeichert. Bohrerlegende Um Bohrsymbolzuordnung zu dokumentieren, gibt es ein praktisches User LanguageProgramm, das es erlaubt eine Bohrerlegende zu erzeugen. Dazu ist das drilllegend.ulp geeignet. Zuerst lässt man über das Menü Optionen/Einstellungen/Bohrsymbole mit der Schaltfläche Erzeugen automatisch die Zuordnung der Bohrsymbole zu den im Layout verwendeten Bohrdurchmessern generieren. Anschließend starten Sie das drilllegend.ulp. Dieses erzeugt im neu kreierten Layer 144 eine Tabelle und zeichnet an den entsprechenden Positionen die Bohrsymbole. Für einen Ausdruck blendet man den Layer 144 und evtl. auch Layer 20 Dimension ein. Will man die generierten Symbole und die Tabelle wieder entfernen, kann man das ganz einfach mit GROUP und DELETE im Layer 144. Projekte mit Bestückungsvarianten Der CAMProzessor erzeugt grundsätzlich Daten für die Bestückungsvariante mit der die Boarddatei gespeichert wurde. Unten im CAMProzessorFenster wird neben dem Dateinamen der Boarddatei auch die gewählte Bestückungsvariante angezeigt. Möchten Sie für eine andere Bestückungsvariante Daten erzeugen, sollten Sie zunächst im Schaltplan des Projekts die gewünschte Variante auswählen und Schaltplan und Boarddatei speichern. Starten Sie dann den CAMProzessor erneut. Wenn Sie den CAMProzessor über die Kommandozeile (Eingabeauf forderung, TerminalFenster...) starten (eagle X) brauchen Sie die Option A um die Bestückungsvariante anzugeben. Mehr Informationen zu den Kommandozeilenoptionen finden Sie im Anhang ab Seite 337. 9.2 Regeln, die Zeit und Geld sparen Jeder Layer sollte unbedingt eindeutig gekennzeichnet sein (z. B. BS für Bestückungsseite, LS für Lötseite). Es kann sinnvoll sein, Passermarken, die z. B. im Layer 49 Reference definiert werden, zu verwenden. Beim Erstellen der Fertigungsdaten werden diese zusammen mit den Signallayern ausgegeben. Fragen Sie hierzu Ihren Leiterplattenhersteller. Passermarken finden Sie in marks.lbr. Für eine genaue Fixierung der einzelnen Lagen beim Fertigungsprozess sind im Board drei Passermarken üblich. Aus Kostengründen sollten Sie Engstellen unter 0,2 mm vermeiden. Üblicherweise wird im Layer 20 Dimension eine geschlossene Platinenkontur gezeichnet, die als Maß für die Platine verwendet wird. Man könnte auch Winkel an den Ecken der einzelnen 313 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Signallayer einzeichnen. Klären Sie mit dem Leiterplattenhersteller, was bevorzugt wird. Wenn Ihre Platine Ausfräsungen hat, klären Sie bitte mit dem Leiterplattenhersteller, in welchem Layer diese gezeichnet werden sollen. Siehe auch Seite 320. Grundsätzlich sollten Sie mindestens einen 2 mm breiten Rand der Platine von Kupfer freihalten. So vermeiden Sie bei Multilayer Platinen auch mögliche Kurzschlüsse zwischen Innenlagen, die über die Außenkante der Platine entstehen können. Bei Versorgungslagen von MultilayerPlatinen, die invertiert geplottet werden, erreichen Sie das, indem Sie einen Wire am Rand der Platine einzeichnen. Achten Sie darauf, dass die Strichstärke für Polygone nicht zu klein gewählt oder gar auf 0 gesetzt ist. Das führt zu riesigen Datenmengen und zu Problemen beim Fertigen der Leiterplatte. Wie schon beim TEXTBefehl erwähnt, sollten Texte in Kupferlayern immer mit VektorFont geschrieben werden. Nur so ist sichergestellt, dass die Texte auf der Platine genauso aussehen, wie sie im Layout Editor dargestellt werden. Um ganz sicher zu gehen, können Sie die Optionen Immer Vektor Schrift und In diese Zeichnung einprägen im Menü Optionen/Benutzeroberfläche aktivieren bevor Sie die Boarddatei an den Leiterplattenhersteller weitergeben. Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, dass bei MultilayerPlatinen mit Blind, Buried oder MicroVias alle Fragen bezüglich LayerAufbau, Schichtdicken und Bohrdurchmesser vorher zu klären sind. Geben Sie dem Platinenhersteller eine Textdatei mit Hinweisen zu eventuellen Besonderheiten der Platine mit. Beispielsweise Informationen über die verwendeten Layer, eventuelle Fräskonturen usw. Das spart Zeit und möglichen Ärger. 9.3 Datenausgabe im Schnelldurchgang Der CAMProzessor stellt einen JobMechanismus zur Verfügung, mit dessen Hilfe die gesamte Erstellung der Ausgabedaten für eine Platine automatisiert werden kann. Es ist möglich, mit einem einzigen Mausklick sämtliche Fertigungsdaten erzeugen zu lassen. In der BaumAnsicht des Control Panels (Eintrag CAMJobs) finden Sie eine Übersicht mit kurzer Beschreibung der vorhandenen Jobs. Falls Sie mit dem CAMProzessor noch nicht so vertraut sind, blättern Sie bitte zurück zum Kapitel Der CAMProzessor auf Seite 93. Dort werden die Grundlagen vermittelt. 314 9.3 Datenausgabe im Schnelldurchgang Die vordefinierten Jobs gerb274x.cam und gerber.cam gehen von einer einfachen ZweilagenPlatine aus, die einseitig bestückt wird. Es werden die Signallagen, der Bestückungsdruck und die Lötstopmaske für oben und unten erstellt. Job gerb274x.cam Das ist der StandardJob zum Erzeugen von Fertigungsdaten im Extended GerberFormat (RS274X). So gibt man die Daten aus: Starten Sie den CAMProzessor (zum Beispiel über das Menü Datei/CAMProzessor). Falls die Platinendatei noch nicht automatisch geladen wurde, öffnen Sie diese über das Menü Datei/Öffnen/Board. Laden Sie den vorbereiteten Job gerb274x.cam, z. B. über Datei/Öffnen/Job. Klicken Sie nun auf Job ausführen. Es werden fünf Dateien, die Sie an den Leiterplattenhersteller weitergeben müssen, automatisch nacheinander ausgegeben. Jede Gerberdatei enthält die Plotinformationen und die zugehörige Blendendefinition. Folgende Dateien werden erzeugt: %N.cmp Bestückungsseite %N.sol Lötseite %N.plc Bestückungsdruck %N.stc Lötstoplack Bestückungsseite %N.sts Lötstoplack Lötseite %N.gpi Infodatei, hier nicht relevant %N steht als Platzhalter für den Namen der Platinendatei ohne Dateiendung Falls noch weitere Daten erzeugt werden sollen, z.B. eine Maske für die Lotpaste für SMDBauteile, kann der GerberJob erweitert werden. Die Vorgehensweise wird später in diesem Kapitel gezeigt. 315 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Job excellon.cam Die einfachste Methode, Bohrdaten zu erstellen, bietet der mitgelieferte CAM Job excellon.cam. Dieser erzeugt automatisch die Bohrdatei, in die auch die Bohrertabelle integriert wird. Bei der Ausgabe werden die Layer Drills und Holes nicht unterschieden, sondern gemeinsam ausgegeben. Üblicherweise werden dann alle Bohrungen metallisiert. Gehen Sie folgendermaßen vor: Starten Sie den CAMProzessor (zum Beispiel über das Menü Datei/CAMProzessor). Laden Sie die Platine mit Datei/Öffnen/Board, sofern sie beim Start nicht schon automatisch geladen wurde. Laden Sie den mitgelieferten Job excellon.cam, z. B. über Datei/Öffnen/Job. Klicken Sie nun auf Job ausführen. Die Bohrdaten werden erstellt. Excellon.cam unterscheidet nicht ob die Bohrungen durchkontaktiert (Drills) oder nicht durchkontaktiert (Holes) werden sollen! Folgende Dateien werden erzeugt: %N.drd Bohrdaten %N.dri Infodatei, kann auf Wunsch an den LPHersteller weitergegeben werden Excellon.cam ist auch für MultilayerPlatinen, auch mit Blind, Buried und MicroVias geeignet. Es werden in diesem Falle mehrere Bohrdateien erzeugt. Mehr Informationen dazu finden Sie im Abschnitt 9.5. Standardmäßig werden Bohrdurchmesser in Inch angegeben. Soll die Bohrertabelle in Millimeter erzeugt werden, kann man die Treiberdefinition in der Datei eagle.def ändern. Wie das funktioniert, erfahren Sie im Abschnitt Maßeinheit für die Blenden/Bohrertabelle ab Seite 332. 316 9.3 Datenausgabe im Schnelldurchgang ➢ CAMProzessor: Bohrdaten erzeugen mit dem Job excellon.cam Job gerber.cam Wenn der Leiterplattenhersteller das ExtendedGerberFormat nicht verarbeiten kann und Gerberdaten mit separater Blendentabelle haben will, verwenden Sie den Job gerber.cam. Dieser arbeitet mit den Treibern GERBERAUTO und GERBER, um die Daten im Format RS274D zu erzeugen. So gibt man die Daten aus: Starten Sie den CAMProzessor (zum Beispiel über das Menü Datei/CAMProzessor oder das CAMProzessorIcon im LayoutEditor). Falls die Platinendatei noch nicht automatisch geladen wurde, öffnen Sie diese über das Menü Datei/Öffnen/Board. Laden Sie den vorbereiteten Job gerber.cam, z. B. über Datei/Öffnen/Job. Klicken Sie nun auf Job ausführen. Es werden sechs Dateien, die Sie an den Leiterplattenhersteller weitergeben müssen, automatisch nacheinander ausgegeben. Fünf Gerberdateien mit Plotinformationen und die zugehörige Blendentabelle. Im ersten Schritt wird automatisch eine Blendentabelle %N.whl erzeugt. Es erscheinen zwei Meldungen, die sie mit OK bestätigen. Die linke Meldung wird durch den Eintrag im Feld Anweisung erzeugt, und erinnert Sie, die temporäre Datei $N.$$$, die beim Generieren der Blendentabelle entsteht aber nicht benötigt wird, nachher zu löschen. 317 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen ➢ Meldungen beim gerber.cam Die rechte Meldung weist darauf hin, dass mehrere Signallagen gleichzeitig aktiv sind. Üblicherweise ist bei der Ausgabe nur eine Signallage aktiv. Im Falle der WheelErzeugung müssen aber alle Layer gleichzeitig aktiv sein, um eine gemeinsame Blendentabelle für alle Gerberdateien zu erhalten. Folgende Dateien werden erzeugt: %N.whl Blendentabelle %N.cmp Bestückungsseite %N.sol Lötseite %N.plc Bestückungsdruck %N.stc Lötstoplack Bestückungsseite %N.sts Lötstoplack Lötseite %N.$$$ Temporäre Datei (bitte löschen) %N.gpi Infodatei, hier nicht relevant 9.4 Welche Dateien brauche ich für meine Platine? Im bisherigen Kapitel haben Sie etwas über die Grundlagen der Datenausgabe und über die Vorgehensweise mit Hilfe von vordefinierten Jobs für Standardplatinen erfahren. In diesem Abschnitt finden Sie eine Übersicht der üblichen Dateien die für eine Platine erstellt werden müssen. Dateiliste Die einzelnen Ausgabedateien in den CAMJobs werden üblicherweise durch die Dateiendungen unterschieden. Sie dürfen aber jeden beliebigen Dateinamen verwenden. 318 9.4 Welche Dateien brauche ich für meine Platine? Im CAMProzessor hat man die Möglichkeit, verschiedene Platzhalter für die Gestaltung der Outputdateien zu verwenden. Üblicherweise wird der Name der Boarddatei mit einer besonderen Endung verwendet. Für den Dateinamen der Boarddatei ohne Dateierweiterung wird %N verwendet. Man schreibt zum Beispiel im Feld Datei unter Ausgabe: %N.cmp. Der resultierende Dateiname setzt sich dann zusammen aus dem Namen der Boarddatei plus der angegebenen Endung (also boardname.cmp). Auch in der Tabelle steht %N für den Namen der geladenen Boarddatei, für die Fertigungsdaten erzeugt werden sollen. Dateiname Ausgewählte Layer Bezeichnung Signallagen ❑ %N.cmp 1 Top, 17 Pads, 18 Vias ❑ %N.sol 16 Bottom, 17 Pads, 18Vias Bestückungsseite Lötseite Innenlagen ❑ %N.ly2 2 Route2, 17 Pads, 18 Vias Innenlage 2 ❑ %N.ly3 3 Route3, 17 Pads, 18 Vias Innenlage 3 ..... ..... ..... %N.l15 15 Route15, 17 Pads, 18 Vias Innenlage 15 ❑ Bestückungsdruck ❑ %N.plc 21 tPlace, 25 tNames, evtl. 20 Dimension (*) Bestückungsdruck oben ❑ %N.pls 22 bPlace, 26 bNames evtl. 20 Dimension (*) Bestückungsdruck unten Lötstopmaske ❑ %N.stc 29 tStop Lötstopmaske oben ❑ %N.sts 30 bStop Lötstopmaske unten 319 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Lotpastenmaske (bei SMDBestückung) ❑ %N.crc 31 tCream Lotpastenmaske oben ❑ %N.crs 32 bCream Lotpastenmaske unten Fräskonturen für Ausbrüche, Langlöcher ❑ %N.mill 46 Milling (**) Metallisierte Fräskonturen ❑ %N.dim 20 Dimension (**) Nicht metallisierte Fräskonturen Veredelungsmasken (z.B. Vergoldung) ❑ %N.fic 33 tFinish Veredelung oben ❑ %N.fis 34 bFinish Veredelung unten Klebepunkte (für große SMDBauteile) ❑ %N.glc 35 tGlue Klebemaske oben ❑ %N.gls 36 bGlue Klebemaske unten 44 Drills, 45 Holes Alle Bohrungen Bohrdaten ❑ %N.drd Bei Unterscheidung von durchkontaktiert und nichtdurchkontaktiert ❑ %N.drd 44 Drills Durchkontaktierte Bohrungen ❑ %N.hol 45 Holes Nicht durchkon taktierte Bohrungen (*) Bitte klären Sie mit dem Leiterplattenhersteller, ob Sie den Platinenumriss separat im Layer 20 ausgeben sollen oder ob dieser Layer gemeinsam mit dem Bestückungsdruck ausgegeben werden kann. (**) Wenn zusätzliche Ausfräsungen in der Platine sind, sollten Sie mit dem LPHersteller klären, in welchem Layer (20 Dimension, 46 Milling, oder in beiden) diese gezeichnet werden sollen! 320 9.4 Welche Dateien brauche ich für meine Platine? Platzhalter für die Namensgestaltung für Ausgabedateien %D{xxx} xxx steht für eine Zeichenfolge, die nur im Namen der Datendatei eingesetzt wird %E Dateierweiterung der geladenen Datei, ohne den '.' %H HomeVerzeichnis des Benutzers %I{xxx} xxx steht für eine Zeichenfolge, die nur im Namen der Infodatei eingesetzt wird %L LayerNummern für Blind & Buried Vias %N Name der geladenen Datei (ohne Pfad und Dateiendung) %P der VerzeichnisPfad der geladenen Schaltplan oder BoardDatei %% das Zeichen '%' Die Platzhalter werden nur in Großbuchstaben erkannt! Hinweis zur Gestaltung der Dateiendungen cmp steht für Component side, also die Oberseite, und sol für Solder side, die Unter(Löt)seite der Platine. Oft ist es sinnvoll, die ersten beiden Buchstaben an die aktiven Layernamen anzulehnen. Der dritte steht mit c oder s für zur Oberseite oder zur Unterseite gehörend. Sie dürfen selbstverständlich auch beliebige andere Namen verwenden. Bitte achten Sie darauf, dass sich die Erweiterungen der Ausgabedateien eines Jobs eindeutig voneinander unterscheiden. 9.5 Besonderheiten bei Multilayer-Platinen Bei Platinen mit Innenlagen muss man für die Erzeugung von Fertigungsdaten wissen, wie die Innenlagen definiert sind. Handelt es sich um eine Innenlage, in der, genauso wie im Layer Top oder Bottom, Leiterbahnen und Polygone verwendet werden? Oder ist eine Versorgungslage definiert, die man am $Zeichen zu Beginn des Layernamens erkennen kann? 321 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Innenlagen Innenlagen werden genauso behandelt wie die äußeren Signallagen. Gemeinsam mit dem Signallayer werden die Layer Pads und Vias aktiviert. Bei Vias mit verschiedenen Längen (Blind, BuriedVias) werden mit dem Innenlayer nur die Vias ausgegeben, die auch tatsächlich in diesem Layer vorhanden sind. Aktiviert man den Layer Vias bei der Datenausgabe ohne einen Signallayer, werden alle Vias unabhängig von Ihrer Länge gemeinsam ausgegeben! Bohrdaten für Multilayer-Platinen mit Blind- und Buried-Vias Werden in der Platine Blind oder BuriedVias verwendet, erzeugt der CAM Prozessor für jede ViaLänge automatisch eine eigene Bohrdatei. Die Dateiendung .drd wird um die Angabe der ViaLänge erweitert. Gibt es beispielsweise Vias von Layer 1 nach 2, erhält die Ausgabedatei standardmäßig die Endung .drd.0102. Man kann die Layerangabe durch die Verwendung des Platzhalters %L auch an anderer Stelle anordnen. Schreiben Sie beispielsweise im CAMProzessor Fenster unter Datei den Eintrag %N.%L.drd, erhält die Ausgabedatei den Namen boardname.0102.drd. Pads und durchgehende Vias werden in die Bohrdatei mit der Endung .drd.0116 ausgegeben. Wurden Befestigungsbohrungen (Holes) verwendet und der HolesLayer bei der Ausgabe aktiviert, schreibt der CAMProzessor diese Daten ebenfalls in die Datei mit der Endung .drd.0116. Geben Sie alle diese Dateien an den Leiterplattenhersteller weiter. Sofern Sie nicht den EXCELLONTreiber verwenden, bekommt der Leiterplattenhersteller zusätzlich die Bohrertabelle name.drl, die über drillcfg.ulp erzeugt wurde. 9.6 Ausgabe-Parameter einstellen Dieser Abschnitt beschreibt, welche Einstellungen für die Ausgabe einer Platine oder eines Schaltplans im CAMProzessor getroffen werden können. Laden Sie eine Schaltplan oder BoardDatei über das Menü Datei/Öffnen des CAMProzessors, und treffen Sie die gewünschten Einstellungen. Das CAMProzessorFenster ist in verschiedene Bereiche (Ausgabe, Job, Optionen, Layer, Offset usw.) unterteilt. Manche Bereiche, wie Emulation, Toleranz, Stift, und Seite, sind nur für bestimmte Treiber oder Dateien relevant und werden nur bei Bedarf angezeigt. Ausgabe: 322 9.6 Ausgabe-Parameter einstellen ➢ CAMProzessor: gerber.cam, Arbeitsschritt Lötseite Wählen sie unter Device den Treiber für das gewünschte Ausgabegerät bzw. Ausgabeformat. Wählen Sie über die Schaltfläche Datei Name und Pfad der Ausgabedatei. Wollen Sie eine Datei auf ein bestimmtes Laufwerk ausgeben, stellen Sie die Laufwerksbezeichnung bzw. den Pfad der Endung voran, also z. B. d:\%N.cmp für die Ausgabe der Datei boardname.cmp in das Wurzelverzeichnis des Laufwerks D unter Windows. Für die Linux oder MacVersion gilt das ebenfalls, also z. B. /dev/hdc2/%N.cmp, um die Datei auf Laufwerk hdc2 auszugeben. %H kann als Platzhalter für das HomeVerzeichnis verwendet werden, %P für den Verzeichnispfad der geladenen Datei. Soll direkt an einen Plotter ausgegeben werden, geben Sie den Namen der Druckerqueue, die mit der entsprechenden Schnittstelle des Rechners verbunden ist, in UNCSchreibweise an, z. B. \\Servername\Plottername. Je nach gewähltem Device kann nach einer Blendentabelle oder nach einer Bohrertabelle gefragt werden. Wählen Sie dann den Pfad zur Datei über die Schaltfläche aus. LayerAuswahl: Wählen Sie die Layer, für die eine gemeinsame Datei erzeugt werden soll. Klicken Sie dazu auf die Layernummern in der Liste. Über das Menü Layer/Alle abwählen kann man zunächst alle Layer deaktivieren. 323 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Mit Layer/Ausgewählte zeigen werden, im Gegensatz zu Alle zeigen, nur die aktuell ausgewählten gezeigt. Bei manchen Treibern (HPGL, spezielle Plotter) ist es möglich, in einer zusätzlichen Spalte Color eine Farbnummer beziehungsweise eine Stiftnummer zu wählen. Optionen: Spiegeln: Ausgabe spiegeln. Es kann sinnvoll sein die Ausgaben, die sich auf die Unterseite der Platine gespiegelt auszugeben. Drehen: Die Zeichnung wird um 90 Grad gedreht. Kopfüber: Die Zeichnung wird um 180 Grad gedreht. Zusammen mit Drehen wird die Zeichnung um insgesamt 270 Grad gedreht. Pos. Koord.: Verhindert negative Koordinaten bei der Ausgabe. Die Zeichnung wird an die Koordinatenachsen herangeschoben, auch wenn sie schon im positiven Koordinatenbereich ist. Negative Koordinaten führen bei vielen Peripheriegeräten zu Fehlern! Diese Option sollte standardmäßig immer eingeschaltet sein. Schaltet man die Option aus, werden die Koordinaten aus dem LayoutEditor unverändert übernommen. Entwurf: Beschleunigte Ausgabe, bei der nur die Umrisse von Objekten erscheinen. Diese Option ist nur bei bestimmten Treibern (HPGL, verschiedene Plotter) einstellbar. Optimieren: Mit dieser Option schalten Sie die Wegoptimierung für die Plotterausgabe ein oder aus. Sie sollte immer eingeschaltet sein. Pads füllen: Diese Option ist immer eingeschaltet. Nur bei den Treibern PS und EPS ist es möglich, diese Option zu deaktivieren. Die Bohrlöcher sind dann in den Pads und Vias sichtbar (so wie beim Ausdruck mit PRINT). Job: Wenn Sie einen CAMJob definieren, der aus mehreren Schritten besteht, ist es sinnvoll, die einzelnen Schritte zu benennen. In der Zeile Arbeitsschritt kann man einen Namen vergeben, der oben im Tab angezeigt wird. Vergeben Sie beispielsweise für einen Arbeitsschritt den Namen Blendentabelle: Erzeugen der Blendenkonfigurationsdatei, wird nur der Teil vor dem Doppelpunkt als TabName verwendet. 324 9.6 Ausgabe-Parameter einstellen Anweisung kann man mit einem Text versehen, wenn man vor dem Ausführen des aktuellen Schrittes eine Meldung ausgeben möchte. Zum Beispiel Bitte neues Blatt einlegen. Erst wenn diese Meldung bestätigt wird, geht die Ausgabe weiter. Offset: Offset auf einem Blatt in x und yRichtung. Es können Werte in Inch oder Millimeter eingegeben werden, zum Beispiel 15mm oder 0.5inch. Toleranz: Toleranzen für Fahrblenden und Blitzblenden sind für die Gerber Treiber notwendig, die eine Blendentabelle verwenden (GERBER, GERBER_23). Üblicherweise gibt man 1% in allen Feldern an. Damit kompensiert man kleine Rundungsfehler in der Tabelle, die beim Umrechnen von Inch in Millimeter und umgekehrt entstehen können. Bei Treibern für die Bohrdatenerzeugung mit separater Bohrertabelle erscheint das Feld Bohrung. Hier gibt man eine Toleranz an, die eventuelle Rundungsfehler beim Konvertieren von Inch in Millimeter und umgekehrt in der Tabelle kompensiert. Es hat sich der Wert von ± 2.5% bewährt. Emulation: Wird die Emulation für Blenden aktiviert, nimmt das Programm kleinere Blenden, um die Werte, die nicht in der Blendentabelle vorhanden sind, zu emulieren. PlotZeiten und Kosten steigen, deshalb sollte man die BlendenEmulation vermeiden, wenn es geht. Bögen mit geraden Enden (CHANGE CAP FLAT) werden bei der GerberAusgabe immer emuliert ausgegeben, also durch dünne kurze Linien gezeichnet. Bögen mit runden Enden nicht (CHANGE CAP ROUND). Auskunft darüber, ob und welche Blenden emuliert wurden, gibt die Infodatei name.gpi. Enthält das Layout in beliebigen Winkeln gedrehte Bauteile, muss die Emulation aktiviert werden. Bestimmte Padformen müssen mit einer kleineren runden Blende gezeichnet werden. Blatt: Angabe der Höhe und Breite des zu bedruckenden Blattes standardmäßig in Inch. Die Angabe ist auch in Millimeter möglich, zum Beispiel 297mm. Stift: Der Durchmesser des PlotterStiftes wird hier in Millimeter angegeben. 325 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Für Plotter, die verschiedene StiftGeschwindigkeiten unterstützen, kann eine Angabe in cm/s erfolgen. Wird kein Wert gewählt, gilt die Standardeinstellung des Plotters. Seite: Wählen Sie die Seite des Schaltplans, die ausgegeben werden soll. 9.7 Automatisierte Ausgabe mit CAMProzessor-Jobs Neuen CAM-Job definieren Ein CAMJob besteht aus einem oder mehreren Schritten, die es erlauben beispielsweise einen vollständigen Satz Fertigungsdaten für eine Platine mit wenigen Mausklicks automatisch erstellen zu lassen. Unter einem Schritt versteht man einen Satz von Einstellungen, wie im vorherigen Abschnitt AusgabeParameter einstellen beschrieben, der die Ausgabe einer Datei definiert. So definieren Sie einen Job: Starten Sie den CAMProzessor. Es wird zunächst kein Job geladen, außer es existiert eine Datei mit dem Namen eagle.cam im camVerzeichnis oder ein bestehender Job wird über eine Projektdatei automatisch gestartet. Falls noch nicht geschehen, laden Sie eine Boarddatei, für die der Job erstellt werden soll (auch mit Schaltplänen möglich). Als Basis laden Sie am besten einen bereits bestehenden Job, zum Beispiel gerb274x.cam, über das Menü Datei/Öffnen/Job im CAM Prozessor. Speichern Sie diesen Job unter einem neuen Namen über Datei/Job Speichern. So bleibt der ursprüngliche Job unverändert. Klicken Sie auf die Schaltfläche Hinzufügen. Es wird dabei der bisher aktuelle Schritt mit seinem vollständigen Parametersatz kopiert. Tragen Sie im Feld Arbeitsschritt einen neuen Namen ein. Falls Sie das wünschen, tragen Sie für den Arbeitsschritt im Feld Anweisung eine Meldung ein, die vor der Ausführung auf dem Bildschirm erscheinen soll. Stellen Sie einen kompletten Parametersatz ein, also den Ausgabetreiber (Device), die Layer, die ausgegeben werden sollen, das Ausgabeziel (Datei), ggf. einen Skalierungsfaktor und die Optionen (Spiegeln, Drehen, Kopfüber...). Definieren Sie weitere Schritte auf die gleiche Weise. Ganz wichtig: Zuerst mit Hinzufügen neuen Schritt anlegen, dann die Parameter einstellen. 326 9.7 Automatisierte Ausgabe mit CAM-Prozessor-Jobs Löschen Sie einen Arbeitsschritt, falls erforderlich. Speichern Sie alle Schritte als einen gemeinsamen Job mit einem von Ihnen gewählten Namen über das Menü Datei/Job speichern... Alle Schritte eines Jobs werden nacheinander ausgeführt, wenn Sie auf die Schaltfläche Job ausführen klicken. Wenn Sie auf Schritt ausführen klicken, wird nur der angezeigte Schritt ausgeführt. Die Schaltfläche Beschreibung erlaubt eine Beschreibung des gesamten CAM Jobs. Diese wird im Control Panel angezeigt. Job gerber.cam für Multilayer-Platinen erweitern Für MultilayerPlatinen kann man als Grundlage den Job gerber.cam verwenden. Man erweitert ihn einfach um die zusätzlichen Innenlagen. Beispiel: Sie wollen eine Platine mit SMDBestückung auf der Top und BottomSeite, und zwei weiteren Innenlagen, Layer 2 und Layer 15 mit einem Polygon VCC ausgeben. Sie brauchen den Bestückungsdruck für Ober und Unterseite, Lötstopmaske und Lotpastenmaske für beide Seiten. Bevor Sie beginnen, den Job zu verändern, speichern Sie diesen unter neuem Namen über das Menü Datei/Job speichern... Gehen Sie so vor, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben. Folgende Schritte sollte der CAMJob dann enthalten: 327 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Neu Ausgabe datei Ausgewählte Layer Bezeichnung %N.$$$ 1, 2, 15, 16, 17, 18, 20, 21, 22, 25, 26, 29, 30, 31, 32 Blendentabelle .whl erzeugen * modifiz. Layerwahl %N.cmp 1 Top, 17 Pads, 18 Vias Bestückungsseite %N.l2 2 Route2, 17 Pads, 18 Vias Innenlage 2 %N.l15 15 VCC, 17 Pads, 18 Vias Innenlage 15 %N.sol 16 Bottom, 17 Pads, 18Vias * Lötseite %N.plc 21 tPlace, 25 tNames, 20 Dimension Bestückungsdruck oben %N.pls 22 bPlace, 26 bNames 20 Dimension Bestückungsdruck unten %N.stc 29 tStop Lötstopmaske oben %N.sts 30 bStop Lötstopmaske unten %N.crc 31 tCream Lotpastenmaske oben %N.crs 32 bCream Lotpastenmaske unten Prüfen Sie jetzt nochmal, ob alle benötigten Layer zur Erzeugung der Blendentabelle im ersten Schritt aktiv sind. Die Ausgabedatei, die im ersten Schritt erzeugt wird, kann nicht genutzt werden. Darum sollte die Datei boardname.$$$ gelöscht werden. Bei allen Innenlagen müssen die Layer Pads und Vias aktiviert werden! Fehlermeldung: Blenden fehlen Sollte beim Starten des erweiterten CAMJobs die Fehlermeldung BLENDEN FEHLEN ES WURDE KEINE AUSGABEDATEI ERZEUGT erscheinen, finden Sie in der GerberInfodatei boardname.gpi Informationen über die Ursache des Problems. 328 9.7 Automatisierte Ausgabe mit CAM-Prozessor-Jobs Möglicherweise sind nicht alle notwendigen Blenden definiert oder konnten aufgrund fehlender Toleranzangaben nicht gefunden werden. Haben Sie im Schritt Blendentabelle erzeugen auch wirklich alle benötigten Layer aktiviert? Es könnte auch sein, dass Bauteile mit nicht runden Pads in beliebig gedrehten Winkeln im Layout vorhanden sind. In diesem Fall muss man die Blendenemulation einschalten. Gerber-Infodateien Beim Erzeugen einer GerberDatei wird gleichzeitig eine Infodatei mit der Dateiendung .gpi erstellt. Diese gibt unter anderem Auskunft über die verwendeten Blenden und über das Datenformat des Treibers. Falls Sie einen Job für Gerberdaten definieren, der Dateien mit den Namenserweiterungen wie in der vorherigen Tabelle vorgeschlagen erzeugt, wird die Infodatei bei jedem Schritt überschrieben. Wenn Sie für jede Ausgabedatei eine eigene Infodatei an Ihren Fotoplot Service bzw. Leiterplattenhersteller mitschicken sollen, gehen Sie wie folgt vor: Verwenden Sie den Platzhalter %I{xxx}, um der Infodatei einen besonderen Namen zu geben. Zum Beispiel: %N.xxx%I{.info} Dabei gilt: %N steht für den BoardNamen, xxx steht für beliebige Zeichen, die die Dateierweiterung beschreiben, %I{.info} steht für eine zusätzliche Erweiterung des Dateinamens um .info für die Infodatei. Die ausgegebenen Dateien erhalten dann folgende Namen: Gerberdatei: Infodatei: boardname.xxx boardname.xxx.info Beispiel: Es ist die Platine myboard.brd geladen. Im DateiFeld ist %N.cmp%I{.info} eingetragen. Die Ausgabedatei heißt myboard.cmp, die Infodatei heißt myboard.cmp.info. Die Ausgabedateien befinden sich üblicherweise im selben Verzeichnis, wie die BoardDatei. Bohrdatenerzeugung mit separater Bohrertabelle Sollen die Bohrdaten in einem anderen Datenformat, zum Beispiel Sieb&Meyer 1000 oder 3000 (SM1000, SM3000) oder im Excellon mit separater Bohrertabelle (EXCELLON_RACK) erzeugt werden, ist es notwendig, zuerst die Bohrertabelle (RackFile) zu generieren. Bohrertabelle (Rack-File) erzeugen Diese Datei wird direkt im LayoutEditor für die Platine mit Hilfe von drillcfg.ulp erzeugt (RUNBefehl) und erhält den Dateinamen boardname.drl. Es ist natürlich auch möglich, mit Hilfe des Texteditors eine Bohrertabelle zu definieren. 329 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Bei der Datenausgabe im CAMProzessor geben Sie im Feld Bohrertabelle nur die Endung .drl oder den vollständigen Pfad zur Datei an. Beispiel für eine Bohrertabelle: T01 0.010 T02 0.016 T03 0.032 T04 0.040 T05 0.050 T06 0.070 Maßangaben ohne Einheit werden als Zoll interpretiert. Man kann die Werte auch mit Einheit, z. B. 0.010in oder 0.8mm angeben. Kommentare in Bohrertabellen sind mit einem Strichpunkt gekennzeichnet, der entweder am Zeilenanfang steht oder dem ein Leerzeichen vorangeht. Job für Bohrdatenausgabe definieren Starten Sie den CAMProzessor. Laden Sie den mitgelieferten Job excellon.cam. Ändern Sie den Ausgabetreiber in EXCELLON_RACK, SM1000 oder SM3000 und überprüfen Sie die eingestellten Parameter. Es dürfen nur die Layer 44 Drills und 45 Holes aktiv sein! Keine anderen Layer! Eine Übersicht der aktiven Layer erhalten Sie über das Menü Layer/Ausgewählte zeigen. ☞ Falls Sie durchkontaktierte Bohrungen von nicht durchkontaktierten Bohrungen explizit unterscheiden wollen, wählen Sie an dieser Stelle nur den Layer 44 Drills und fügen nach dem nächsten Punkt mit der Schaltfläche Hinzufügen einen weiteren Schritt an, der nur den Layer 45 Holes in eine eigene Datei ausgibt. Fragen Sie ihren Leiterplattenhersteller, ob das die bevorzugte Methode ist. Nach dem Verändern des Ausgabetreibers erscheint die Zeile Bohrertabelle. Geben Sie zum Beispiel .drl an oder klicken Sie auf die Schaltfläche, um den vollständigen Pfad zur Datei zu wählen. ☞ Bei Unterscheidung von durchkontaktiert/nichtdurchkontaktiert: Mit Hinzufügen definieren Sie einen neuen Schritt, der nur den Layer 45 Holes in eine weitere Bohrdatei mit modifiziertem Namen ausgibt. Eventuell .ndk für nichtdurchkontaktiert. Speichern Sie den Job mit Datei/Job speichern unter einem neuen Namen ab. Erlauben Sie für die Auswahl der Bohrdurchmesser eine Toleranz, um Rundungsfehler beim Umrechnen von Inch in Millimeter und umgekehrt zu kompensieren. Es hat sich ein Wert von ± 2.5% als sinnvoll erwiesen. 330 9.7 Automatisierte Ausgabe mit CAM-Prozessor-Jobs Drill-Infodatei Die Datei name.dri wird bei jeder Ausgabe mit einem Bohrtreiber erzeugt. Sie enthält eine Liste der verwendeten Bohrer und weitere Informationen zum Datenformat. Sollte bei der Erzeugung der Bohrdaten die Fehlermeldung BOHRUNGEN FEHLEN – ES WURDEN KEINE BOHRDATEN ERZEUGT erscheinen, finden Sie in der Infodatei Hinweise, welche Bohrdurchmesser in der Bohrertabelle nicht gefunden wurden. Ergänzen Sie die Tabelle entsprechend oder prüfen Sie die angegebenen Toleranzen. Die Datei wird in dasselbe Verzeichnis wie die Ausgabedatei geschrieben. Auf Wunsch kann man sie an den Leiterplattenhersteller weitergeben. 9.8 Treiberdefinition in der Datei eagle.def Die Treiber für die Ausgabegeräte sind in der Textdatei eagle.def definiert. Dort finden Sie alle Angaben, die zur Erstellung eines eigenen Treibers erforderlich sind. Am besten, Sie kopieren den Block für ein Ausgabegerät der gleichen Kategorie und ändern dann die Parameter, wo es erforderlich ist. Die Datei eagle.def finden Sie im Verzeichnis eagle/bin. Erstellen eines eigenen Device-Treibers Verwenden Sie bitte einen Texteditor, der keine Steuerzeichen in die Datei einfügt, zum Beispiel den EAGLETexteditor. Beispiel 1: Gerber(auto)-Treiber, Ausgabe in mm [GERBER_MM33] Type = PhotoPlotter Long = "Gerber photoplotter" Init = "G01*\nX000000Y000000D02*\n" Reset = "X000000Y000000D02*\nM02*\n" ResX = 25400 ResY = 25400 Wheel = "" Move = "X%06dY%06dD02*\n" ; (x, y) Draw = "X%06dY%06dD01*\n" ; (x, y) Flash = "X%06dY%06dD03*\n" ; (x, y) Units = mm Decimals = 4 Aperture = "%s*\n" ; (Aperture code) Info = "Plotfile Info:\n"\ "\n"\ "Coordinate Format : 3.3\n"\ "Coordinate Units : 1/1000mm\n"\ "Data Mode : Absolute\n"\ "Zero Suppression : None\n"\ "End Of Block : *\n"\ "\n" [GERBERAUTO_MM33] @GERBER_MM33 Long = "With automatic wheel file generation" Wheel = "" ; avoids message! AutoAperture = "D%d" ; (Aperture number) 331 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen FirstAperture = 10 MaxApertureSize = 2.0 Beispiel 2: EXCELLON-Treiber, Ausgabe mit führenden Nullen [EXCELLON-LZ] Type = DrillStation Long = "Excellon drill station" Init = "%%\nM48\nM72\n" Reset = "M30\n" ResX = 10000 ResY = 10000 ;Rack = "" DrillSize = "%sC%0.4f\n" ; (Tool code, tool size) AutoDrill = "T%02d" ; (Tool number) FirstDrill = 1 BeginData = "%%\n" Units = Inch Decimals = 0 Select = "%s\n" ; (Drill code) Drill = "X%06.0fY%06.0f\n" ; (x, y) Info = "Drill File Info:\n"\ "\n"\ " Data Mode : Absolute\n"\ " Units : 1/10000 Inch\n"\ "\n" Maßeinheit in der Blenden-/Bohrertabelle Die Blendentabelle wird bei der automatischen Erstellung mit dem Treiber GERBERAUTO einheitlich in InchWerten definiert. Das ist auch für die Bohrertabelle der Fall, die automatisch bei der Erstellung von Bohrdaten mit dem Treiber EXCELLON in die Ausgabedatei geschrieben wird. Falls Ihr Leiterplattenhersteller die Einheiten der Blendengrößen oder der Bohrdurchmesser in MillimeterWerten wünscht, können Sie das durch Ändern des Treibers GERBER und GERBERAUTO beziehungsweise EXCELLON erreichen. Editieren Sie dazu mit einem Texteditor, der keine Steuerzeichen hinzufügt, die Datei eagle.def. Suchen Sie nach der Zeile [GERBER] bzw. [GERBERAUTO] und fügen Sie am Ende des jeweiligen Abschnittes die Zeilen Units = Decimals = ein. Beispiel: Units = mm Decimals = 4 332 9.8 Treiberdefinition in der Datei eagle.def Um Probleme mit Rundungsfehlern bei der Umrechnung zu vermeiden, sollten Sie bei der Ausgabe der Gerberdaten im CAMProzessor Toleranzen von ± 1% für Fahr und BlitzBlenden zulassen. Für die Bohrertabelle suchen Sie nach der Zeile [EXCELLON] und ändern die Zeile Units = Inch in Units = mm 9.9 Gerberdateien für Fotoplotter mit festem Blendenteller Dieser Abschnitt beschäftigt sich etwas genauer mit der Definition der Blendentabelle. Mancher Leiterplattenhersteller verwendet vielleicht noch einen GerberPlotter, der mit festem Blendenteller arbeitet. In diesem Fall muss man die Blendentabelle an die begrenzten Möglichkeiten des Gerber Plotters anpassen. Dateien für GerberFotoplotter mit festem Blendenteller werden mit dem Treiber GERBER erstellt. Die vorherige Abstimmung mit dem Leiterplattenhersteller ist dabei unerlässlich, da nur bestimmte Größen für Pads und Leiterbahnen sinnvoll sind. Außerdem muss die für den Plotter passende Blendentabelle von Hand erstellt werden. Es gibt verschiedene Arten von Blenden. Sie unterscheiden sich in Größe und Form. Allgemein üblich sind: Kreise (Round), Achtecke (Octagon), Quadrate (Square). Zum Zeichnen von Leiterbahnen werden üblicherweise runde Fahrblenden (Draw) verwendet. Erstellen Sie die Konfigurationsdatei name.whl gemäß den Angaben Ihres ServiceUnternehmens mit einem Texteditor und laden Sie diese Datei dann im CAMProzessor nach der Auswahl des GERBERTreibers über das Eingabefeld Blendentabelle. Siehe auch Abschnitt AusgabeParameter einstellen ab Seite 322. Definieren einer Blendentabelle Der CAMProzessor unterscheidet zwischen Fahrblenden (Draw), mit denen z. B. Leitungen gezeichnet werden, und Blitzblenden (Flash), mit denen z. B. Lötaugen belichtet werden. Es müssen auf alle Fälle Fahrblenden definiert sein, damit Leitungen gezeichnet werden können. Wenn der Fotoplotter nicht zwischen Fahr und Blitzblenden unterscheidet, müssen Sie die runden oder achteckigen Blenden zusätzlich als DrawBlende definieren. Folgende Blendenarten sind möglich: Name Abmessung 333 9 Erstellen der Fertigungsunterlagen Draw Round Square Octagon Rectangle Oval Durchmesser Durchmesser Seitenlänge Durchmesser Länge-X x Länge-Y Durchmesser-X x Durchmesser-Y Diese Blendenformen werden im CAMProzessor so verwendet: Draw Round Square Octagon Rectangle Oval zum Zeichnen von Wires und für Blenden-Emulation für runde Lötaugen für quadratische Lötaugen und Smds für achteckige Lötaugen mit gleicher X- und Y-Abmessung für Rechtecke und Smds für längliche Lötaugen Beispiel einer Blendentabelle: D020 D033 D040 D052 D105 D100 D101 D110 round round square square oval rectangle rectangle draw 0.004 0.059 0.090 x 0.030 0.060 x 0.075 0.075 x 0.060 0.004 0.004 0.059 Der DCode legt die Werkzeugnummer fest, nach mindestens einem Leerzeichen folgt der Blendentyp, dann die Abmessung der Blende. Angaben ohne Maßeinheit werden standardmäßig als InchWert interpretiert. Die Einheit kann auch angegeben werden, z. B. 0.010in oder 0.8mm. Kommentare in Blendentabellen sind mit einem Strichpunkt gekennzeichnet, der entweder am Zeilenanfang steht oder dem ein Leerzeichen vorangeht. Blendenemulation Eine Möglichkeit, eine GerberDatei zu erzeugen, obwohl nicht die exakten Blenden vorhanden sind, ist das Zulassen der Blendenemulation. Der CAM Prozessor wählt dann eine kleinere Blende aus um größere, die nicht in der Blendentabelle vorkommen, damit zu emulieren. Die Emulation verursacht allerdings längere Plotzeiten und damit verbunden höhere Kosten. Deshalb sollte man die Emulation möglichst vermeiden. Auskunft über die verwendeten Blenden gibt die Infodatei name.gpi. 334 Kapitel 10 Anhang 10.1 Layer und Ihre Verwendung Im Layout- und Package-Editor 1 Top 2 Route2 3 Route3 4 Route4 5 Route5 6 Route6 7 Route7 8 Route8 9 Route9 10 Route10 11 Route11 12 Route12 13 Route13 14 Route14 15 Route15 16 Bottom 17 Pads 18 Vias 19 Unrouted 20 Dimension 21 tPlace 22 bPlace 23 tOrigins 24 bOrigins 25 tNames 26 bNames 27 tValues 28 bValues 29 tStop 30 bStop 31 tCream 32 bCream 33 tFinish 34 bFinish 35 tGlue 36 bGlue 37 tTest 38 bTest 39 tKeepout 40 bKeepout 41 tRestrict 42 bRestrict 43 vRestrict Leiterbahnen oben Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Innenlage Leiterbahnen unten Pads (bedrahtete Bauteile) Vias (durchgehend) Luftlinien (direkte Signalverbindungen) Platinen-Umrisse (und Kreise für Holes) *) Bestückungsdruck oben Bestückungsdruck unten Aufhängepunkt oben (automatisch generiert) Aufhängepunkt oben (automatisch generiert) Servicedruck oben (Bauteile-Name NAME) Servicedruck unten (Bauteile-Name NAME) Bauteile-Werte oben (VALUE) Bauteile-Werte unten (VALUE) Lötstopmaske oben (für Pads, Vias und SMDs automat. generiert) Lötstopmaske unten (siehe tStop) Lotpaste oben (für SMDs autom. generiert) Lotpaste unten (für SMDs autom. generiert) Veredelung oben (z.B. Goldbeschichtung) Veredelung unten (z.B. Goldbeschichtung) Klebemaske oben (für SMDs) Klebemaske unten (für SMDs) Test- und Abgleichinformationen oben Test- und Abgleichinformationen unten Sperrflächen für Bauteile oben Sperrflächen für Bauteile unten Sperrflächen für Leiterbahnen oben Sperrflächen für Leiterbahnen unten Sperrflächen für Vias 335 10 Anhang 44 Drills 45 Holes 46 Milling 47 Measures 48 Document 49 Reference 51 tDocu 52 bDocu Durchkontaktierte Bohrungen (in Pads und Vias) Nicht durchkontaktierte Bohrungen (Holes) CNC-Fräs-Daten (Konturen hier zeichnen) Bemaßungen Dokumentation Passermarken (kann mit jeder Lage ausgegeben werden) Detaillierter Bestückungsdruck oben Detaillierter Bestückungsdruck unten Im Schaltplan-, Symbol- und Device-Editor 90 Modules 91 Nets 92 Busses 93 Pins Rahmen einer Modul-Instanz und Ports Netze (elektrische Verbindungen) Busse Anschlusspunkt für Schaltplansymbole mit Zusatzinformationen 94 Symbols Umrisse der Schaltplansymbole 95 Names Namen der Schaltplansymbole 96 Values Werte/Typenbezeichnung bei Schaltplansymbolen 97 Info Allgemeine Dokumentation/Hinweise 98 Guide Hilfslinien zur Anordnung von Bauteilen in (Elektro-)Schaltplänen *) Holes erzeugen automatisch Kreise in diesem Layer. Sie dienen zur Begrenzung des Autorouters. Layer können immer mit dem Namen oder der Nummer angegeben werden. Die Namen der Layer lassen sich über den LAYERBefehl oder im DISPLAY Menü verändern. Die Funktion der Speziallayer bleibt erhalten. Wollen Sie eigene Layer definieren, verwenden Sie bitte die Layernummern über 100. Das Anlegen von Layern funktioniert über das DISPLAYMenü (Neu) oder oder direkt über den LAYERBefehl. Tippen Sie beispielsweise in der Kommandozeile zum Anlegen des Layers 200 mit dem Namen Bemerkung Folgendes: LAYER 200 Bemerkung Über das DISPLAYMenü kann man dann Farbe und Füllmuster des Layers festlegen. 336 10.2 EAGLE-Dateien 10.2 EAGLE-Dateien Folgende Dateiarten werden von EAGLE verwendet: Name *.brd *.sch *.lbr *.ulp *.scr *.txt *.dru *.ctl *.pro *.job *.b$$ *.cam *.b#x *.s#x *.l#x *.b## *.s## *.l## Dateiart Platine Schaltplan Bibliothek User-Language-Programm Script-Datei Textdateien (auch beliebig andere Endungen) Design-Rules Steuerparameter für Autorouter Protokoll des Autorouters Autorouter-Job Sicherungskopie des BRDs nach Ende des Autorouters Job-Datei des CAM-Prozessors Sicherungskopien von BRD (x = 1..9) Sicherungskopien von SCH (x = 1..9) Sicherungskopien von LBR (x = 1..9) Automatische Sicherungsdatei von BRD Automatische Sicherungsdatei von SCH Automatische Sicherungsdatei von LBR EAGLE für Linux erzeugt und erkennt Dateiendungen nur in Kleinbuch staben! 10.3 EAGLE-Optionen auf einen Blick EAGLE lässt sich zum Beispiel für die Ausgabe von Fertigungsdaten mit dem CAMProzessor direkt aus einem TerminalFenster unter Linux oder Mac bzw. einem DOSEingabefenster unter MS Windows starten. Da WindowsProgramme Ihre Verbindung zur Konsole, von der sie gestartet wurden verlieren, benötigen Sie die Datei eaglecon.exe (zu finden im eagle\binVerzeichnis Ihrer Installation) um den CAMProzessor mit einer BatchDatei zu verwenden. Diese Version ist identisch mit der eagle.exe, mit dem Unterschied, dass sie die Verbindung zur Konsole nicht aufgibt und daher eventuelle Meldungen des Programms an der Konsole ausgegeben werden können. Geben Sie eaglecon ? ein, um die Optionen des CAMProzessor anzuzeigen. Folgende Optionen sind möglich: -A -C -Dxxx -Exxx -Fxxx -N+ -O+ -Pxxx -Rxxx -Sxxx -Uxxx Assembly variant execute a given EAGLE Command Draw tolerance (0.1 = 10 %) Drill tolerance (0.1 = 10 %) Flash tolerance (0.1 = 10 %) Suppress message prompts Optimize pen movement plotter Pen (layer=pen) drill Rack file Scriptfile eaglerc-Datei 337 10 Anhang -Wxxx -X- aperture Wheel file eXecute CAM Processor -c+ -dxxx -e-f+ -hxxx -m-oxxx -pxxx -q-r-sxxx positive Coordinates Device (-d? for list) Emulate apertures Fill pads page Height (inch) Mirror output Output filename/channel Pen diameter (mm) Quick plot Rotate output 90 degrees Scale factor -vxxx -u-wxxx -xxxx -yxxx pen Velocity rotate output 180 degrees page Width (inch) offset X (inch) offset Y (inch) Hierbei bedeuten: xxx weitere Daten, wie z. B. ein Dateiname bei -W oder eine Dezimalzahl bei -s. Beispiele: -W/home/user/eagle/project/aperture.whl -s1.25 Option ist standardmäßig ausgeschaltet + Option ist standardmäßig eingeschaltet Beispiel: -e schaltet Emulation ein -e+ dto. -e- schaltet Emulation aus Flag-Optionen dürfen ohne Wiederholung des Zeichens - aneinander angereiht werden: -em schaltet die Emulation ein und spiegelt die Ausgabe Wertangabe bei Toleranzen: Ohne Vorzeichen gilt der Wert in beide Richtungen, + bedeutet positive Toleranz, negative Toleranz. -D0.10 stellt die Draw-Toleranz auf ±10 % ein -D+0.1 -D-0.05 setzt die Toleranz auf +10 % und -5 % ein Hinweise zu den einzelnen Optionen: A Bestückungsvariante Bei der Datenausgabe mit dem CAMProzessor (X), muss die entsprechende Bestückungsvariante gewählt werden. Wird A nicht angegeben, werden Daten für die StandardVariante erzeugt. C Befehl ausführen Diese Option führt nach dem Öffnen einer Datei einen Befehl in der Kommandozeile des EditorFensters aus. Siehe auch HilfeFunktion, KommandozeilenOptionen. 338 10.3 EAGLE-Optionen auf einen Blick D Toleranz für DrawBlenden (0.1 = 10 %): Default: 0 E Toleranz für Bohrer (0.1 = 10 %): Default: 0 F Toleranz für Blitzblenden (0.1 = 10 %): Default: 0 N Unterdrückung von Meldungen in der Kommandozeile Diese Option schaltet Hinweise und Warnungen in der Kommandozeile aus, so dass ein vollautomatischer Ablauf eines CAMJobs gewährleistet wird. Default: aus O Wegoptimierung: Mit dieser Option schalten Sie die Wegoptimierung für die Plotterausgabe ein oder aus. Default: ein P Plotter Pen (layer=pen): Definiert bei Stiftplottern welcher Layer in welcher Farbe (Stiftnummer) ausgegeben wird. Example: P1=0 P15=1 R BohrerKonfigurationsDatei Mit dieser Option geben Sie die Datei mit der Bohrerkonfiguration an. S ScriptFile: EAGLE führt beim Öffnen eines EditorFensters die Datei eagle.scr aus. Mit dieser Option kann man einen anderen Namen oder Verzeichnis für das ScriptFile wählen. Die ScriptDatei wird vom CAMProzessor nicht gelesen. U Benutzerspezifische Datei: Diese Option gibt die zu ladende Datei eaglerc an, in der EAGLE benutzerspezifische Einstellungen speichert. Die Datei kann jeden beliebigen Namen haben. Falls Sie mit EAGLEBetaVersionen arbeiten und Sie die Einstellungen getrennt von den offiziellen Releases halten wollen, sollten Sie EAGLE mit dieser Option starten. W BlendenKonfigurationsDatei Mit dieser Option geben Sie die BlendenKonfigurations Datei an. X KommandozeilenVersion des CAMProzessors starten c Positive Koordinaten Normalerweise erstellt der CAMProzessor Dateien so, dass keine negativen Koordinaten vorkommen und die Werte in der Nähe der KoordinatenAchsen liegen. Mit der Option c kann man diese Funktion abschalten. Bitte seien Sie vorsichtig mit dieser Option, insbesondere bei gespiegelten oder rotierten Ausgaben, da negative 339 10 Anhang Koordinaten im allgemeinen zu Problemen führen können! Default: ein d Device: Diese Option bestimmt den Ausgabetreiber. Eine Liste der in der Datei eagle.def definierten Treiber erhalten Sie mit eagle d? e Emulate Apertures: Wenn diese Option gewählt ist, werden nicht vorhandene Blenden mit einer kleineren Blende emuliert. Default: aus f Fill Pads: Pads gefüllt ausgeben. Diese Option kann bei bestimmten Treibern (Typ: Generic, z.B. PostScript) ausgeschaltet werden. Die Bohrlöcher von Pads und Vias sind dann sichtbar. Default: ein, für alle Devices h Blattlänge: Bedruckbarer Bereich in yRichtung (in Inch). YRichtung ist dabei die Richtung, in die das Papier transportiert wird. Siehe auch w. m Ausgabe spiegeln: Default: aus. o AusgabeDatei: In diese Datei werden die Daten geschrieben. p StiftDurchmesser in mm: Wird beim Füllen von Flächen zur Berechnung der notwendigen Anzahl der Linien benutzt. Default: 0 q Quick Plot: Beschleunigte Ausgabe, bei der nur die Umrisse der Objekte erscheinen. Default: aus r Ausgabe drehen: Die Ausgabe wird um 90 Grad gedreht. Default: aus s Skalierungsfaktor: Bei Treibern, bei denen sich im CAMProzessor kein Skalierungsfaktor einstellen lässt, wird automatisch der Faktor 1 verwendet. Default: 1 u Ausgabe um 180 Grad drehen: In Kombination mit r+ kann man eine Drehung um 270 Grad erreichen. Default: aus v Stiftgeschwindigkeit in cm/s: Für Stiftplotter, die verschiedene Stiftgeschwindigkeiten unterstützen. Die PlotterDefaultGeschwindigkeit wählt man mit dem Wert 0. Default: 0 w Blattbreite: Bedruckbarer Bereich in xRichtung. Siehe auch h. x Offset in xRichtung (Inch): Kann verwendet werden, um die Zeichnung um einen bestimmten Betrag zu verschieben. Default: 0 340 10.3 EAGLE-Optionen auf einen Blick y Offset in yRichtung (Inch): Default: 0 Beispiele für den Aufruf von eaglecon.exe Gerberdaten für Unterseite eines Boards: eaglecon.exe -X -dGERBER_RS274X -oplatine.cmp platine.brd 1 17 18 Gerberdaten für Oberseite eines Boards: eaglecon.exe -X -dGERBER_RS274X -oplatine.sol platine.brd 16 17 18 Gerberdaten für Bestückungsdruck oben: eaglecon.exe -X -dGERBER_RS274X -oplatine.plc platine.brd 20 21 Gerberdaten für Lötstoppmaske oben: eaglecon.exe -X -dGERBER_RS274X -oplatine.stc platine.brd 29 Gerberdaten für Lötstoppmaske unten: eaglecon.exe -X -dGERBER_RS274X -oplatine.sts platine.brd 30 Gerberdaten für Lotpaste oben: eaglecon.exe -X -dGERBER_RS274X -oplatine.crc platine.brd 31 Bohrdaten im ExcellonFormat: eaglecon.exe -X -dEXCELLON -oplatine.drl platine.brd 44 45 Gerberdaten mit älterem Gerbertreiber und separater Blendendefinitions datei für die Unterseite. Die Toleranz der DrawBlenden darf 10 % betragen: eaglecon.exe -X -dgerber -Wblenden.whl -oplatine.sol -D-0.1 platine.brd pad via bottom Werte sind mit Dezimalpunkt einzugeben! Alle Parameter müssen in einer Zeile angegeben werden! Pfade, die Leerzeichen enthalten, müssen in Anführungszeichen gesetzt werden! 10.4 Konfiguration des Textmenüs Mit Hilfe einer ScriptDatei (wie zum Beispiel mit menu.scr) lässt sich das Textmenü frei gestalten. # Command Menu Setup MENU '[designlink22.png] Search and order {\ General : Run designlink-order.ulp -general; |\ Schematic : Run designlink-order.ulp; \ }' \ 'Grid {\ Metric {\ Fine : Grid mm 0.1; |\ Coarse : Grid mm 1;\ }|\ Imperial {\ Fine : Grid inch 0.001; |\ Coarse : Grid inch 0.1;\ 341 10 Anhang 'Display {\ }' \ }|\ On : Grid On; | \ Off : Grid Off;\ Top : Display None Top Pads Vias Dim; |\ Bottom : Display None Bot Pads Vias Dim; |\ Placeplan {\ Top : Display None tPlace Dim; |\ Bottom : Display None bPlace Dim;\ }\ }'\ '---'\ 'Fit : Window Fit;'\ Add Delete Move ';' Edit Quit\ ; Der Backslash\ am Zeilenende zeigt an, dass ein Befehl in der nächsten Zeilen fortgesetzt wird. Hier geht der MENUBefehl von der ersten Zeile nach dem Kommentar bis zur letzten Zeile. Der senkrechte Strich | wird benötigt, wenn einem Kommando innerhalb einer Klammer { } ein weiteres folgt. Der MENUBefehl kann mit kleinen Grafikdateien umgehen, wie oben im Beispiel mit designlink22.png gezeigt. Die Grafikdateien werden standardmäßig im Verzeichnis eagle/bin gesucht. Man kann beim MENU Befehl aber auch direkt den Pfad angeben. ➢ Textmenü aus menu.scr im LayoutEditor 10.5 Platzhaltertexte Platzhalter >NAME >VALUE >PART >GATE Bedeutung Bauteilname (Prefix+Nummer+ evtl. Gate-Name) 1) Bauteilwert 1) Bauteilname 2) Gate-Name 2) >MODULE >SHEET >SHEET_TOTAL Modulname (nur auf Modulseiten) Blattnummer eines Schaltplans in der Form z.B. 1/3 3) Blattnummer im hierarchischen Schaltplans inkl. Modulseiten in der Form >SHEETNR_TOTAL/>SHEETS_TOTAL Anzahl aller Seiten im Schaltplan 3) Anzahl aller Seiten im hierarchischen Schaltplans inklusive der Modulseiten Aktuelle Seitennummer 3) Aktuelle Seitennummer im hierarchischen Schaltplan inklusive Modulseiten >SHEETS >SHEETS_TOTAL >SHEETNR >SHEETNR_TOTAL 342 10.5 Platzhaltertexte >ASSEMBLY_VARIANT >DRAWING_NAME >LAST_DATE_TIME >PLOT_DATE_TIME Name der Bestückungsvariante Zeichnungsname Datum/Zeit der letzten Änderung Zeitpunkt des letzten Ausdrucks 1) Nur im Package und Symbol 2) Nur im Symbol 3) Nur im Symbol oder Schaltplan Alle Texte, die mit dem Zeichen > beginnen, werden als Platzhaltertexte für Attribute interpretiert. Siehe ATTRIBUTEBefehl. 10.6 Optionen für Experten in eaglerc Die benutzerspezifische Datei eaglerc.usr unter Windows beziehungsweise .eaglerc unter Linux und Mac speichert verschiedenste Einstellungen, die man während des Arbeitens mit EAGLE festlegt. Es befinden sich auch einige ExpertenEinstellungen darunter, die man nur direkt in dieser Datei machen kann. Die wichtigsten davon sind hier genannt. Seit Version 5.2 können diese Optionen auch über den SETBefehl in der Kommandozeile eines EditorFensters geändert werden. Siehe auch die Hilfefunktion zum SETBefehl. Benennung von Netzen, Bussen, Signalen und Polygonen Besteht ein Netz aus mehreren Segmenten, so wirkt der NAMEBefehl standardmäßig nur auf das selektierte Segment. Damit das gesamte Netz umbenannt wird, setzen Sie: Cmd.Name.RenameEntireNetByDefault = '1' Dieser Parameter wirkt auch für Busse. Enthält ein Signal ein Polygon, und der NAMEBefehl wird auf dieses Polygon angewendet, so wird standardmäßig nur das Polygon umbenannt. Setzen Sie Cmd.Name.RenameEntireSignalByDefault = '1' so wird standardmäßig das gesamte Signal umbenannt. CAM-Prozessor Drills/Holes-Warnung abschalten Falls die Warnung, dass Drills und Holes im CAM Prozessor gleichzeitig ausgegeben werden sollen, deaktivieren möchten, fügen Sie die Zeile Warning.Cam.DrillsAndHolesConcurrent = "0" in die eaglercDatei ein. Ctrl für Radiusmodus deaktivieren Falls Sie die spezielle Funktion beim Zeichnen eines Wires, mit der man durch Drücken von Ctrl den Radius eines Arcs definieren kann, nicht haben wollen, so können Sie die Zeile Cmd.Wire.IgnoreCtrlForRadiusMode = "1" zur Datei hinzufügen. Dadurch wird dieses Feature für alle Befehle, die Wires zeichnen, abgeschaltet. 343 10 Anhang Device-Name als Value für alle Bauteile Wenn Sie immer den DeviceNamen als Bauteilwert verwenden wollen, selbst wenn das Bauteil einen benutzerdefinierten Wert bräuchte, fügen Sie am Ende der Datei folgende Zeile ein: Sch.Cmd.Add.AlwaysUseDeviceNameAsValue = "1" Einheiten in Dialogen Die automatische Wahl der Einheiten in DialogEingabefeldern kann jetzt durch Hinzufügen der Zeile Interface.PreferredUnit = "x" ans Ende der Datei kontrolliert werden, wobei "x" den Wert "0" für automatische Wahl der Einheiten (default), "1" für zöllige Einheiten und "2" für metrische Einheiten annehmen kann. Gruppe selektieren Da die KontextmenüFunktion über die rechte Maustaste im Konflikt mit der Selektion einer Gruppe steht, wird eine Gruppe jetzt mit Ctrl plus rechte Maustaste selektiert. Falls Sie die bisherige Art der Gruppenselektierung wieder haben wollen, so können Sie die Zeile Option.ToggleCtrlForGroupSelectionAndContextMenu = "1" ans Ende der Datei anfügen. Damit können Gruppen wieder mit der rechten Maustaste allein selektiert werden und Kontextmenüs werden mit Ctrl plus rechte Maustaste geöffnet. Knicke in Wires löschen Der DELETEBefehl vereinigt zwei Wires zu einem Wire wenn er, mit gedrückter CtrlTaste, auf deren Verbindungspunkt angewendet wird. Falls Sie diese Funktionalität haben wollen ohne die CtrlTaste zu drücken, können Sie die Zeile Cmd.Delete.WireJointsWithoutCtrl = "1" ans Ende der Datei anfügen. Konsistenz-Check Um Schaltpläne/Layouts bearbeiten zu können, die nur geringfügige Inkonsistenzen aufweisen, kann der Benutzer einen Dialog aktivieren der es ihm erlaubt den Editor dazu zu zwingen, die Forward/Backannotation durchzuführen, selbst wenn der ERC die Dateien als inkonsistent erkannt hat. Dies kann durch Hinzufügen der Zeile Erc.AllowUserOverrideConsistencyCheck = "1" ans Ende der Datei erfolgen. BEACHTEN SIE BITTE, DASS SIE DIES AUF EIGENES RISIKO MACHEN!! Sollten die Dateien danach zerstört werden, kann sie womöglich niemand mehr wiederherstellen. Schließlich hat der ERC ja gemeldet, dass die Dateien inkonsistent sind! 344 10.6 Optionen für Experten in eaglerc Mauszeiger neu positionieren Normalerweise verändert EAGLE die Position des Mauszeigers nicht von sich aus. Wenn Sie jedoch bevorzugen, dass der Mauszeiger wieder auf den Punkt positioniert wird, an dem er war, bevor ein KontextMenü geöffnet wurde, fügen Sie folgende Zeile ein: SET Option.RepositionMouseCursorAfterContextMenu = "1" Polygonkanten als durchgezogene Linie Falls Ihnen die Art, wie die Kanten von nicht berechneten Polygonen dargestellt werden (als gepunktete Linien), nicht zusagt, fügen Sie folgende Zeile ein: Option.DrawUnprocessedPolygonEdgesContinuous = "1" Die Kanten werden dann mit durchgezogener Linie dargestellt. Projekt öffnen Das automatische Öffnen des ProjektVerzeichnisses beim Programmstart (bzw. wenn ein Projekt durch Klicken auf seinen grauen Button aktiviert wird) kann jetzt durch Hinzufügen der Zeile ControlPanel.View.AutoOpenProjectFolder = "0" ans Ende der Datei unterdrückt werden. Warnung beim Ändern des Values Einige Anwender wollen die Warnung bezüglich Bauteilen, die keinen vom Benutzer zu vergebenden Wert haben, nicht. Diese Warnung kann jetzt durch Hinzufügen der Zeile Warning.PartHasNoUserDefinableValue = "0" ans Ende der Datei unterdrückt werden. Zeichnungsausschnitt verschieben Das Verschieben des Zeichnungsausschnitts erfolgt durch Click&Drag mit der mittleren Maustaste (nicht mehr durch Drücken der CtrlTaste). Falls Sie die alte Verhaltensweise wiederhaben wollen, können Sie dies erreichen, indem Sie die Zeile Interface.UseCtrlForPanning = "1" zu Ihrer Datei hinzufügen. Beachten Sie aber bitte, dass die CtrlTaste jetzt für spezielle Funktionen einiger Befehle benutzt wird (zum Beispiel zum Selektieren von Objekten an ihrem Aufhängepunkt bei MOVE), so dass Sie, bei Benutzung dieser speziellen Funktionen, dann unter Umständen das Zeichenfenster unbeabsichtigt verschieben können. Zusammengehörende Dateien automatisch laden Falls Sie ein Board und SchaltplanFenster geladen haben und ein anderes Board (bzw. einen anderen Schaltplan) laden und es für diese andere Zeichnung einen zugehörigen Schaltplan (bzw. ein zugehöriges Board) gibt, so fragt EAGLE, ob diese andere Zeichnung ebenfalls geladen werden soll. Indem Sie 345 10 Anhang Option.AutoLoadMatchingDrawingFile = '1' setzen, kann diese Frage unterdrückt werden. EAGLE lädt die andere Datei dann immer automatisch mit. 10.7 Fehlermeldungen Beim Laden einer Datei Restring größer als in älterer Version ➢ Paddurchmesser verändert In EAGLEVersionen vor 4.0 wurde der PadDurchmesser in der Bibliothek fest definiert. Durch die jetzt gültigen DesignRegeln wurde beim Lesen der alten Datei ein anderer Wert errechnet und verwendet als ursprünglich vorgegeben. Bitte prüfen und korrigieren Sie gegebenenfalls die RestringEinstellungen. Starten Sie in jedem Fall DRC um eventuelle Abstandsverletzungen zu erkennen. Bibliotheksobjekte mit gleichen Namen ➢ UpdateBericht: Objekte mit gleichem Namen Der Texteditor zeigt diese Meldung, wenn Sie versuchen eine (ältere) Datei (BRD oder SCH) zu laden, die verschiedene Versionen eines Bibliotheks elements enthält. In diesem Fall werden die Bauteile zur Kennzeichnung mit einem Namenszusatz @1, @2 usw. versehen. 346 10.7 Fehlermeldungen Die Meldung kann auch beim Einfügen einer Schaltung oder eines Layouts über COPY und PASTE erfolgen. Pads, Vias werden durch Holes ersetzt In älteren EAGLEVersionen konnte man Pads definieren, bei denen der Bohrdurchmesser größer als der PadDurchmesser war. Das ist jetzt nicht mehr erlaubt. Versuchen Sie eine BoardDatei zu laden, die mit einer Vorgängerversion erstellt wurde und ein solches Pad enthält, erscheint folgende Meldung: Das Pad oder Via wird automatisch in ein Hole verwandelt, sofern es nicht in einem Device der Bibliothek mit einem Pin über CONNECT verbunden wurde. ➢ Update Bericht: Via durch Hole ersetzt Ist eine Verbindung zu einem Pin vorhanden, also ein Pad in der Bibliothek mit größerem Bohrdurchmesser als Außendurchmesser definiert, erscheint folgende Meldung: Die Bibliotheksdatei muss in diesem Fall bearbeitet und das Pad korrigiert werden. Anschließend kann man das Layout mit der neuen Bibliotheksdefinition aktualisieren. 347 10 Anhang ➢ UpdateBericht: Pad durch Hole ersetzt Ungeeignete Objekte wurden nicht berücksichtigt Erscheint beim Laden einer Datei oder bei COPY und PASTE von einer Datei in eine andere die Meldung Für diesen Zeichnungstyp ungeeignete Objekte wurden nicht berücksichtigt, sind in der Datenstruktur Objekte enthalten, die nicht zu diesem Zeichnungstyp gehören und auch nicht angezeigt werden können. Beispielsweise Texte oder Rechtecke, die in einem nicht orthogonalen Winkel im LayoutEditor in einem benutzerdefinierten Layer (über 100) platziert wurden und in einen Schaltplan übertragen werden sollen. Im SchaltplanEditor können Objekte nur in 90°Schritten gedreht werden, daher können sie nicht dargestellt werden. Die Meldung kann auch erscheinen, wenn die Datei aus einer der ersten EAGLEVersionen stammt. Die Datei kann aber problemlos weiter bearbeitet werden. Die Datenstruktur wird beim Laden automatisch bereinigt. Update nicht möglich Grundsätzlich kann man alle alten Dateien bis zur Version 2.60 zurück in der aktuellen Version laden und weiter bearbeiten. Erscheint die Meldung Update von Datei ... nicht möglich beim Laden einer EAGLEDatei, die mit einer Version vor 2.60 erstellt wurde, muss man die Datei zuerst konvertieren. ➢ UpdateMeldung: Datei älter als Version 2.6 348 10.7 Fehlermeldungen Dazu verwenden Sie das Programm update26.exe, das sich im Verzeichnis eagle/bin befindet. Kopieren Sie die zu konvertierenden Daten in das Verzeichnis in dem sich up date26.exe und auch die Datei layers.new befinden. Öffnen Sie dann ein DOS Fenster unter Windows und wechseln Sie in das entsprechende Verzeichnis. Tippen Sie ein: update26 dateiname.ext Die Datei wird konvertiert und kann anschließend in den neuen EAGLE eingelesen werden. Die Meldung in der DOSBox nach erfolgter Konvertierung lautet: ok... Sollte die Meldung Please define replacment for layer xxx in layers.new kommen, haben Sie im Layout/Schaltplan/Bibliothek eigene Layer definiert. Aufgrund der neuen Layerstruktur seit Version 2.6 muss eine neue Layernummer (über 100) vergeben werden. Dazu editieren Sie die Datei layers.new mit einem einfachen Texteditor und fügen z. B. als letzte Zeile in der Datei eine neue Layernummer ein. Sie haben z. B. den Layer 55 verwendet und wollen diesem die Nummer 105 geben: 55 105 In einer Bibliothek Package/Symbol wird verwendet Wird ein Package oder ein Symbol in der Bibliothek bereits in einem Device verwendet, dürfen keine Pads beziehungsweise Pins gelöscht werden, die über den CONECTBefehl schon einem Pin bzw. Pad zugeordnet sind. Versuchen Sie es trotzdem, erscheinen folgende Meldungen: ➢ Fehler beim Bearbeiten von Package/Symbol Das Verändern von Pads/Pins über CHANGE oder NAME ist jedoch erlaubt. Ebenso das Hinzufügen von neuen Pins oder Pads/SMDs und das Löschen von nicht referenzierten Pins/Pads/SMDs, also solchen, die nicht mit CONNECT zugeordnet wurden. Diese Meldung erscheint auch, wenn man versucht das ganze Package/Symbol mit dem REMOVEBefehl aus der Bibliothek zu löschen. Man muss vorher das Device löschen bzw. die PackageVariante oder das Symbol aus dem Device entfernen. 349 10 Anhang Im CAM-Prozessor Polygon verursacht extrem große Plotdaten ➢ Polygone mit Strichstärke 0 Diese Meldung wird immer dann ausgegeben, wenn Sie in der Layerauswahl des CAMProzessors einen Signallayer aktiviert haben in dem ein Polygon gezeichnet wurde, dessen Strichstärke unter der Auflösung des ausgewählten Ausgabetreibers (Device) liegt. Um unnötig große Plotdateien zu vermeiden, sollten Sie dem Polygon einen höheren Wert für die Strichstärke zuordnen (CHANGE width). In der Premium- oder Standard-Edition Kann die gewünschte Aktion nicht ausführen ➢ Light/StandardLimits Diese Meldung wird gezeigt, wenn die Beschränkungen der kleineren Editionen überschritten werden. Wenn also zum Beispiel Bauteile außerhalb der erlaubten Layoutgrenzen abgesetzt oder der Autorouter gestartet, beziehungsweise Einstellungen für den FollowmeRouter gemacht werden sollen, obwohl Bauteile außerhalb der Layoutgrenzen liegen, oder eine nicht frei gegebene Innenlage angelegt werden soll und so weiter. 350 Stichwortverzeichnis A Addlevel 277 Always 285, 287 Can 285 Must 285, 286 Next 285 Request 277, 286 Airwire 24 Aktionsleiste 58, 61 Aktuelle Einheit 106 Alias 108 Löschen 109 Alt-X 51 Attribute Bauteil-Attr. 142 Definieren 70, 141, 280 External Device 284 Globale A. 141 Suchen 129 VALUE 274 Ausrufezeichen 214 Autorouter Backup 231 Blind-Via 190 Bus-Router 217 Cutout-Polygon 222 Design-Regeln 218 Einseitige Platine 235 Info 232 Kostenfaktoren 226 Layer 221 Leiterbahnbreite 218 Menü 222 Micro-Via 231 Mindestabstände 218 Minimales Raster 215 Multilayer 221 Optimierung 217 Parameter laden/speichern 224 Platzierungsraster 218 Polygons 229 Protokolldatei 233 Ripup/Retry 230 Routing-Lauf 217 Routing-Raster 219 Sicherungsdatei 231 Signal auswählen 224 Speicherbedarf 220 Sperrflächen Starten Statusanzeige Steuerdatei Steuerparameter Steuerung TopRouter Unerreichb. Smd Unterbrechen Versorgungspolygone Via-Bohrdurchmesser Vorzugsrichtungen Wiederaufsetzen Zeitbedarf 84, 288 86, 222 232 234 226 216 217 220, 221 231 230 218 223 226, 231 219 B Backup Ball-Grid-Array Bauteile Aktualisieren Alpha-Blending Anordnen Attribute definieren Auf Lötseite Aus LBR holen Aus mehreren Gates Austauschen Bearbeiten Beschreibung Beschriftung Drehen Entwerfen Externes B. Gehäuse tauschen In Bibliothek kopieren Interne Brücke Mit Drag&Drop kopieren Name Ohne Package Package-Editor Platzierungsraster im BRD Präfix festlegen Querverweise Suchen Technology ändern Value immer Device-Name Verriegeln Wert Bauteileliste 53, 337 262 198 119 170 142 243, 291 66, 80 131 67, 174 198 244 244 170 91 284 173 299 278 300 244 284 245 168 92 288 129 175 344 80 244 112 351 Befehl Abbrechen Aktivieren Ausführen PASTE Zurücknehmen Befehle ADD ARC ASSIGN ATTRIBUTE AUTO Bemaßung BOARD BUS CHANGE CIRCLE CLASS CLOSE CONNECT COPY CUT DELETE DESCRIPTION DIMENSION DISPLAY DRC EDIT ERC ERRORS EXPORT FRAME GATESWAP GRID GROUP HELP HOLE INFO INVOKE JUNCTION LABEL LAYER LOCK MARK MEANDER MENU MIRROR MITER MODULE MOVE NAME NET OPEN OPTIMIZE PACKAGE PAD PASTE 352 63 97 63 148 62 66, 80, 92, 249 68, 83 71, 99 70, 85, 93 86 85 61, 168 69, 138 65, 79, 92, 245 68, 83, 101, 105 71, 136 71 92, 251, 272 64, 78 71 66, 79 89, 93 70, 85 64, 76, 108 86, 181 71, 88 70, 86, 144 86, 182 71, 112 71, 290 66, 250 61 65, 79 59 84, 98, 288 63, 75, 162 68, 131 69, 133 69, 134 71, 336 80 64, 77 82, 201 72, 116 65, 78, 98, 173 67, 81 70 64, 78, 98 67, 80, 92 69, 133 72 81 72, 92, 294 89, 242 66, 79 PIN 90, 106, 246 PINSWAP 66, 80 POLYGON 69, 84, 178, 187 PORT 70 PREFIX 92 PRINT 72, 206 QUIT 72 RATSNEST 85 RECT 69, 84 REDO 62 REMOVE 73, 88, 302 RENAME 88, 303 REPLACE 67, 80, 174 RIPUP 82, 177 ROTATE 65, 78, 171 ROUTE 82, 175 RUN 61 SCRIPT 61 SET 73, 117, 343 SHOW 63, 76 SIGNAL 84 SMASH 67, 81 SMD 89, 242, 261 SPLIT 67, 81 TECHNOLOGY 73, 93 TEXT 68, 83, 244 UNDO 62 UPDATE 73, 198, 303 USE 253 VALUE 67, 81, 92, 251, 274 VARIANT 73 VIA 84, 98, 196 WINDOW 62 WIRE 68, 82 WRITE 73 Befehls-Parameter 60 Befehlseingabe Funktionstasten 99 History-Funktion 98 Koordinaten 104 Befehlsmenü 58 Bemaßung 85 Benutzerführung 56, 59 Benutzeroberfläche 54, 116 Beschriftung Schaltplan-Symbol 284 Verschieben 67, 81 Bestückungsautomaten 310 Bestückungsplan Zeichnen 243 Bestückungsvarianten 203 Bewegen Objekte 64, 78 Bibliothek Alte Dateien updaten 35 Attribute definieren 280 Bauteil ohne Package 284 Bauteile suchen 129 Beschreibung 253 Device anlegen 249 Eigene erzeugen 302 Element löschen 302 Element umbenennen 303 Elemente kopieren 299 Erstellen 241 Exportieren 114 Extrahieren 198 Inhaltsliste 112 Inhaltsverzeichnis 87 Kopieren mit Drag&Drop 300 Laden (use) 47, 61 Neu anlegen 255 Öffnen 72 Package anlegen 242 Package-Variante 271 Packages aktualisieren 303 Script-Datei erzeugen 113 Symbol anlegen 245 Übersicht 46 Wichtige Hinweise 24 Bibliotheks-Editor 86 Bildausschnitt Alias definieren 109 Letzten anzeigen 62 Verschieben 62 Bildschirm Auffrischen 62 Bill Of Material 311 Blendentabelle 306, 332 Blind-Via 25, 190, 197 Blind-Via-Ratio 161 BMP-Daten 113 Board 25 Bogen 68, 83 CAP, Bogenende 84 Bohrdaten 307 Blind/Buried Vias 322 Bohrertabelle (Rack) 329 drillcfg.ulp 329 EXCELLON 307 EXCELLON_RACK 329 Fehler: Bohrungen fehlen 331 Führende Nullen 332 Infodatei 331 Maßeinheit Bohrertabelle 332 Multilayer-Platine 322 SM1000 308 SM1000/SM3000-Treiber SM3000 Toleranz Bohrer-Konfigurations-Datei Bohrerlegende Bohrertabelle Bohrplan Bohrsymbole Bohrung Befestigungsloch Durchkontaktiert Mindestdurchmesser Nicht durchkontaktiert Von Hand bohren bRestrict Buried-Via Bus Umbenennen 329 308 330 27 313 330 311 312 26, 84 287 307 161 307 309 222 25, 189 343 C CAM-Job Arbeitsschritt benennen Beschreibung Bohrdatenausgabe excellon.cam geber.cam erweitern gerb274x.cam gerber.cam Parameter einstellen CAM-Prozessor Anweisungsfeld Arbeitsschritt benennen Bestückungsdruck Bestückungsseite Bestückungsvarianten Blind-, Buried Vias Bohrdaten Dateiendungen Device-Treiber EPS-Ausgabe Extrem große Plotdaten Fehler: Blenden fehlen Fehler: Bohrungen fehlen Fräskonturen HPGL Innenlage Job Job laden Klebemaske Lotpastenmaske 324 327 330 316 327 315 317 322 93 317 324 319 319 313 322 307, 320 321 331 309 350 328 331 320 114 319 326 95 320 320 353 Lötstopmaske Multilayer-Platine Optionen Pads füllen Platzhalter Plotter Pos. Koord. PostScript-Ausgabe Schritt, Section Starten Stiftnummer zuordnen Tipps Toleranz Treiber definieren Über Batchdatei starten UNC-Pfad Veredelung Cmd-Taste Control Panel Ansicht aktualisieren Erweiterter Modus Klassischer Icon-Stil Suchfunktion Core Cream Ctrl-Taste Cutout-Polygon 319 327 324 324 321 323 324 309 326 61, 94 324 313 325 331 337 323 320 101 45 52 52 56 52 25, 189 166 25, 101 188 D Datei Aus älterer Version Drucken Importieren Laden Löschen Neu anlegen Öffnen Speichern Dateisperre Datenausgabe Default Design Rule Check Bedeutung d. Fehler Fehler anzeigen Fehler billigen Linienart Prüfungen ein-/ausschalten Sperrflächen Design-Regeln Clearance, Distance 354 348 61 149 71 73 50 51, 61 61, 73 54 94 25 25, 181 184 86, 183 183 187 167 167 48 160 Definieren 158 Einheiten in Dialogen 344 Layer-Setup 160 Optionen 159 Restring 161 Designlink-Schnittstelle 132 Desktop-Publishing 309 Device 25 Attribute 280 Austauschen 67 Description 252 Device-Set anlegen 269 Entwerfen 90, 249 Externes D. 284 Gate-Name 250 Kopieren 300 Löschen 87 Öffnen/Editieren 198 Package zuordnen 250 Platzhalter im Namen 270 Präfix 251 Technology 273 Umbenennen 87 Value on/off 92 Device-Set 25, 269 Differential-Pair-Signale 200 Direkthilfe 56, 59 Dokumentation 46 Doku-Druck 243 Drag&Drop 45 DRC Siehe Design Rule Check 181 Drehen 65, 78 Drill -- siehe Bohrung 25 Drucken 72, 206 Bildunterschrift 208 PDF-Datei 209 Reihenfolge d. Layer 209 Durchkontaktierung -- siehe Via 84 DXF-Format 114 E eagle.def eagle.epf eagle.scr eaglecon.exe eaglerc, eaglerc.usr 331 125 123 337 125, 339, 343 Edition Maker Premium Standard Ultimate Einheiten in Dialogen Electrcal Rule Check Billigen Electrical Rule Check Elektro-Schaltplan Elongation Encapsulated-PostScript excellon.cam Experten-Optionen Exportieren Bibliotheken Grafikdaten 40 Fräsmaschine 43 Funktionstasten 43 43 40 344 G 145 25, 70, 144 135, 288 164 309 330 343 111 114 113 F Fadenkreuz Fang-Funktion Fangradius Farb-Einstellungen Fehlermeldung Beim Datei laden DRC - Bedeutung Im CAM-Prozessor In Bibliothek Ungeeignete Objekte Fenster In d. Vordergrund holen Menü Nummer Position festlegen Schließen Film-Erstellung First-Flag Foliendruck Follow-me-Router Font-Check Forward&Back-Annotation Indikator Konsistenzkriterien Konsistenzverlust Fräskontur Fräskonturen 308 71, 99, 116 55 68 123 119 346 184 350 349 348 100 56 56 56 71 309 164 309 25 167, 185 26, 115 214 212 210 292 170 Gate Holen Versteckte Versorgungspins Vertauschen Gateswap Gehäuse -- siehe Package Gerber-Ausgabe Auflösung Blenden definieren Blenden-/Bohrertabelle Blenden-Emulation Blendenemulation Blendenformen Blendentabelle (Bsp.) Blendenteller Blitzblenden Bögen Fahrblenden Fehler: Blenden fehlen Fester Blendenteller GERBER gerber.cam gerber.cam erweitern GERBERAUTO Hinweise gerber.cam Infodatei Multilayer-Platine Gerber-Treiber RS-274D RS-274X Gesten-Steuerung GND-Symbol Grafik Import Grafikdaten erzeugen Grid -- siehe Raster Gruppe Auf andere Seite Bewegen Definieren Drehen Selektieren mit Ctrl 26, 270 68 131 66 139 80 306 333 332 325 334 334 334 333 333 325 333 328 333 317 317 327 317 317 329 327 306 306 55 278 115 113 26 64 64 65, 79 298 344 355 H Hierarchie Bauteilnamen im Layout Offset für Bauteilnamen Hierarchischer Schaltplan Hilfe-Funktion Hilfefunktion History-Funktion Hole -- siehe Bohrung HOME-Variable Hyperlink In Descriptions 155 155 149 56 59 98 26 53 252 I Icons Klassischer Stil Import Importieren ACCEL-ASCII EAGLE-Zeichnung Innenlagen Installation Internet-Verbindung Invalid Polygon J Job Junction Automatisch setzen 56 111 112 147 187 31 133 185 Längenausgleich Langloch Layer Alias definieren Anzahl d. Signallayer Dicke Ein-/Ausblenden 317, 326 Neu definieren 26 Setup 122 Sperrflächen 356 116 123 125, 343 339 214 86, 116 210 135 288 49, 98 117 58, 64, 298 98 105 104, 298 105 104, 298 104 147 68, 83 288 178 L K Keepout Knick einfügen Knickmodus Kommandosprache Kommandozeile Konfigurieren EAGLE konf. eagle.scr eaglerc, eaglerc.usr Ort von eaglerc Konsistenzindikator Konsistenzprüfung Konsistenzverlust Kontaktspiegel >CONTACT_XREF >XREF Kontextmenü Konfigurieren Koordinatenangaben Anzeige Kommandozeile Modifier Polar Rechter Mausklick Relativ Textuell Kopieren SCH/BRD Kreis Gefüllt Kupferfläche 185, 244 67, 81 178 101 58, 97 Stack Verwendung Wählen 4.3Layout-Editor Description Leiterbahn Alle löschen Auflösen Breite autom. einstellen Länge messen Verlauf glätten Verlegen 201 292 26 108 159 160, 192 64, 76 71 159, 188, 190 222 26, 189 335 71 74 168 79 177 122 203 177 175 Library siehe Bibliothek Linie Fang-Funktion Knickpunkt löschen Zeichnen Linienart Lizenz Erweiterung Information Lizenzierung Lock-Datei Logo importieren Löschen Bibliothekselement Datei Schaltplanblatt Lötauge Lotpastenmaske Lötstopmaske Luftlinie Berechnen Ein-/Ausblenden M Mäander Magnetische Pads Masse-Symbol Mausklick Maustasten Mauszeiger-Darstellung Mehrbenutzer-Lizenz Mehrkanal-Layout Menü Inhalt Parametermenü Textmenü definieren Menüleiste Micro-Via In Smd setzen Restring, Durchmesser Miter Modul Anlegen Bestückungsvarianten Prefix für Instanz Seite anlegen, löschen Modul-Instanz 26 Port 28 Modulseiten 83 Reihenfolge 79 Montagebohrung 68, 82 Multilayer-Platine 82 4-Lagen 6-Lagen 36 8-Lagen 57 Blind-/Buried-Vias Definition 56 Durchgehende Vias 54 Schichtdicken 115 Via-Darstellung 66, 79 87 73 73 27 166 Name Automatisch vergeben 166 Länge 24 Verbotene Zeichen 85 Net 85, 171 Netscript Netz Anknüpfungspunkt Beschriftung Querverweis Umbenennen 201 Verbindungspunkt 176 Zeichnen 278 Netzklassen 103 Netzliste Exportieren 73 55 Nutzen erstellen 26 152 152 287 190 193 195 189 187 188 191 190 N 36 149 118 341 58 26, 190, 197 197 161 26 26 71 155 152 61 110 110 110 26 112 26 248 69 69, 134 343 69 69 136 71, 112 209 O Objekt Selektieren Objekt-Eigenschaften Ändern Anzeigen Voreinstellen Offset Optimierungslauf Optionen-Menü 74 63, 75 65, 79, 245 56 116 155 215 52 357 P Package Auf Unterseite Aufhängepunkt Austauschen Beliebige Padform Beschreibung Definieren Editieren/Öffnen Gedreht anlegen In Bibliothek aktualisieren In Bibliothek löschen Kopieren Löschen Neu entwerfen P. wird verwendet Pad-Durchmesser Radiale Pad-Anordnung Umbenennen Variante löschen Variante neu anlegen Variante umbenennen Variante wählen Zuordnen Pad Beliebige Form Bohrlöcher anzeigen Darstellung im Editor Durchmesser in Innenlagen Durchmesser, Restring Erweiterte Form First-Flag Form Form ändern Layerfarbe Lötstopsymbol Magnetische Pads mit Langloch Name Name im Layout zeigen Offset-Pad Radiale Anordnung Seitenverhältnis Stop-Flag Thermals-Flag Palette Parameterleiste Partlist Passermarken PBM-Daten PDF-Ausgabe Pfadangabe 358 26 243 242 80, 174 292 244 242 198 297 301 302 299 87 89 349 242 298 87 295 293 271 271 250 27 292 122 165 163 161 292 164, 257 164, 256 245 165 257 176 292 243 122, 257 164 298 164 167, 257 166, 257 119 58, 60 112 313 113 209 52 PGM-Daten Pick-and-Place-Daten Pin Anschlusspunkt Direction Function Gleichnamige P. Length Mehrfachverbindungen Name Negiertes Signal Orientation Parameter Swaplevel Übereinanderliegend Versorgungs-Pin Vertauschen Visible Pin-Liste Pin/Pad-Liste Pin/Pad-Zuordnung Pinlist Pinswap Platine Angebot Attribute, global Ausfräsungen Bauteile anordnen Bauteile verriegeln Beidseitig bestückt Design-Regeln Erstellen Layer-Aufbau Leiterbahnen verlegen Platzierungsraster Prüfen Umriss festlegen Vorüberlegungen Platinenaufdruck Platinenfertigung Platzhalter Für Attribute >CONTACT_XREF >DRAWING_NAME >GATE >LAST_DATE_TIME >MODULE >NAME >PART >PLOT_DATE_TIME >SHEET >SHEET_TOTAL >SHEETNR >SHEETNR_TOTAL 113 310 27 133 247 246 277 247 277 248 266 246 246 248 147 275 66, 80 247 146 112 251, 272 112 139 305 172 170, 292 170 80 173 158 168 159 175 168 181 169 157 243 305 283 135, 291 291 285 291 342 248, 285 285 291 291 342 291 342 >SHEETS 291 >SHEETS_TOTAL 342 >VALUE 248 >XREF 289 Platzhaltertexte 342 Querverweise Format festlegen PNG-Daten 113 Für Bauteile/Kontakte Für Netze Polygon Berechnen ein/aus 122 Breite d. Thermalanschlüsse 180 Cutout 84 Isolate 179 Orphans 180 Pour 179 Rank 179, 188 Rack Spacing 179 Rädchenmaus Legacy wheel mode Sperrfläche 188 Thermals 180, 187 Raster Umbenennen 343 Alias definieren Umrissdarst. nach Ratsnest 181 Alternatives R. Ungültiges P. 180 Einstellen Zeichnen 178 Im Package einstellen Min. sichtbare Größe Port 27 Bus exportieren 153 Ratsnest Direction 153 Eigenschaften ändern 154 Rechteck Port definieren 152 Relais Postscript 309 Restring PPM-Daten 113 RGB-Wert Präfix 251 Premium-Edition 43 Prepreg 27, 189 Programm Beenden 51, 72 Sackloch Projekt Schaltplan Anlegen 49, 125 Attribute, global Beschreibung 49 Beachtenswertes Datei, eagle.epf 125 Beschreibung Schließen 51 Editor Verwalten 49 Entwerfen Verzeichnis 52 Fehlerprüfung Zuletzt geöffnete 51 Hierarchischer Schaltplan Mit mehreren Seiten Projektdatei 125 Netze verlegen Überschreiben 51 Raster Prototypenfertigung 308 Seite anlegen Proxy-Server 57, 133 Seite löschen Seiten sortieren Prüfen Seitenvor. ein/ausschalten Konsistenz 70 Seitenvorschau Layout 86 Stromversorgung Supply-Symbole Teile duplizieren Verschiedene kombinieren Q 135 135, 288 69, 134 R 27, 329 55 55 108 107 106 242 122 27 69, 84 285 27, 161 119 S 25 141 147 128 42 127 144 149 146 133 128 128 128 146 147 59 140 140 147 147 359 Versorgungsspannung 140 Zeichnungsrahmen 128 Schaltplanblatt Anlegen 128 Anzahl max. 39 Beschreibung 128 Laden 61 Löschen 73 Sortieren 59, 146 Schematic 27 Schriftart Ändern 68 In Zeichnung einprägen 55 No vector font 185 Prüfen 167, 185 Vektor 55, 167 Schriftfeld 291 Script-Dateien 100, 111 defaultcolors.scr 121 Kommentar-Zeichen 112 Syntax 101 Selektionsfaktor 122 Seriennummer 57 Sheet -- siehe Schaltplanblatt 27 Sicherungskopie 53, 337 Signal 27 Alle löschen 112 Differential Pair 200 Länge messen 203 Längenausgleich 201 Signallinie ein-/ausblenden 85 Signalname anzeigen 176 Smd Automatische Namensverg. 110 Beliebige Form 292 Benennen 243 Cream-Flag 262 Größe festlegen 261 Lotpastenmaske 166 Lötstopmaske 167 Platzieren 261 Roundness 164 Runde Fläche 262 Stop-Flag 262 Thermals-Flag 166, 262 SMD 27 Sonderzeichen 110 Speichern Datei 73 Sperrfläche 175, 222, 287 Für Bauteile 244 Innenlayer 188 360 Spiegeln 65, 78 Spin-Flag 170 Sprache einstellen 38 Standard-Edition 43 Statuszeile 59 Stromversorgung 140 Stückliste 311 Supply Symbol 27, 140, 278 Swaplevel 66, 80, 139, 250, 277 Symbol 27 Beschreibung 249 Beschriftung 284 Entwerfen 90, 245 Kopieren 299 Löschen 87 Öffnen/Editieren 198 S. wird verwendet 349 Umbenennen 87 Versorgungs-S. 278 Zeichnen 248 T Tastenbelegung Technology Ändern Terminal-Fenster Testautomaten Text Ausrichtung Drehen m. Spin-Flag Editor Externer Editor Höhe HTML-Text In Kupferlayern Invertiert in Kupferlayer Kopfüber darstellen Menü Min. sichtbare Höhe Schriftart Sonderzeichen Strichstärke Überstrichener Text Variable Vertikaler T. Vom Bauteil lösen Zeilenabstand Thermal-Symbol 99 175 337 310 68 171 96 55 68 244 314 83 258 72, 116, 341 122 68 110 68 110 291 56 172 83 165, 187 Thermals-Flag TIF-Daten Titelzeile tRestrict U Ultimate-Edition Umgebungsvariable UNC-Notation Undo Ein/Ausschalten Liste Update Auf Update prüfen Datei älter 2.6 User Language User-Language-Programm Ausführen bom.ulp designlink-lbr.ulp designlink-order.ulp dif40.ulp drill-aid.ulp drill-legend.ulp drillcfg.ulp dxf.ulp fabmaster.ulp Fräsdatenberechnung gencad.ulp mill-outlines.ulp mount_smd.ulp outlines.ulp panelize.ulp pcb-service.ulp Übersicht aller unidat.ulp V Value Im Device Platzhalter f. Package Platzhalter f. Symbol V. ist immer Device-Name Warnung Variable $EAGLEDIR 166 $HOME 113 Variante Löschen 58 Neu anlegen 222 Veränderte verwenden Vektor-Font In Zeichnung einprägen Prüfung Verbindungspunkt 40 Versorgungs-Gate 53 Versorgungslage Autorouten 37 Versorgungsspannungen 122 Vertauschen Gates 62 Pins Verzeichnisse 57 348 Via Blind/Buried 27, 114 Darstellung im Editor Durchmesser bei INFO 61 Durchmesser in Innenlagen 311 Form in Innenlagen 133 Länge anzeigen 132 Länge, Tiefe 310 Layerfarbe 310 Lötstopmaske 313 Restring, Durchmesser 322 Stop-Flag 114 Thermal-Symbol 310 vRestrict 308 310 309 310 308 209 305 Wert 48 Bauteil-Wert 310 Fest/änderbar Wheel Wiederholungspunkte Wire Bend-Modus Knicke löschen Radiusmodus deaktivieren 274 Style 258 Zusammenfassen 267 344 345 53 271 295 293 296 55 55 167 69 131, 286 230 140 66 66, 80 52 27 189 165 162 163 164 122 196 165 167 161 167 165 175, 222 W 67, 81 92, 251 28, 333 103 28 178 344 343 82 81 53 361 X XBM-Daten XPM-Daten XREF-Label 362 Z 113 Zeichnungsrahmen 113 Zoomen 135 Zoomlimit 87, 290, 291 62 55
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